- Liste der Kommenden des Deutschen Ordens
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Der Deutsche Orden war ein Ritterorden und ist heute ein religiöser Orden der Römisch-Katholischen Kirche. Der Deutschordensstaat war der Vorläufer von Preußen.
Bis in das 19. Jahrhundert hinein hießen die Ordenskonvente des Ordens Kommenden. In diesen Kommenden lebten sowohl Ritterbrüder wie auch Priesterbrüder und Laienbrüder. Unter der Leitung eines Oberen, genannt Komtur, fand in diesen Kommenden ein klösterliches Leben mit Chorgebet statt. Erst nach der Reformation löste sich im Deutschen Orden das gemeinschaftliche Leben auf und die Kommenden wurden zu reinen Einkommensquellen der Ritterbrüder des Ordens, welche für gewöhnlich im Militärdienst eines Landesherren standen.
Kommenden waren in größere Verwaltungseinheiten, die Balleien, zusammengefasst, so wie in anderen Ordensgemeinschaften (zum Beispiel Dominikaner) Provinzen.
Mit der Umwandlung des Deutschen Ordens in einen Klerikerorden nach dem Ersten Weltkrieg kam es zur Auflösung des Ritterelementes in diesem Orden. Damit gingen die Balleien des Ordens in die Provinzen/Priorate des heutigen klerikalen Deutschen Ordens auf, deren Prior sich zugleich stets Landkomtur nennt und somit an die Tradition der Ritterbrüder anschließt.
Die Kommenden wurden in Konvente umgewandelt, deren Oberer nun Superior und nicht mehr Komtur genannt wird.
Kommenden in ehemaligen Balleien
Erste Kommenden im Heiligen Land, noch ohne Balleien
Kommende von bis Anmerkung Kommende Akkon 1291 Kommende Antiochia 1268 Kommende Montfort 1220 1271 Kommende Sidon 1291 Kommende Toron 1227 1266 Kommende Tripolis 1289 Ballei Alden Biesen[1] (Westfalen und Niederlande)
Kommende von bis Anmerkung Alden Biesen Landkommende Aschaffenburg 1749 1773 Bekkevoort Bernissem Gemert Gleen Gruitrode Holt Jungenbiesen 1502 in Köln gelegen Neuenbiesen 1358/1361 1794 in Maastricht gelegen, Priesterkonvent, Noviziatshaus Ordingen Ramersdorf Saint Andre 1255 1794/1806 in Lüttich gelegen, Priesterkonvent Siersdorf Sint Gillis 1320/21 in Aachen gelegen Sint Truiden Sint-Pieters-Voeren Oerdingen Vught Ballei Armenien
Kommende von bis Anmerkung Kommende Amouda Kommende Cumbetefort Kommende Haronia Kommende Tarsus Ballei Apulien
Kommende von bis Anmerkung San Leonardo Das Augustinerchorherrenstift S. Leonardo wurde dem Orden 1260 übertragen. Die Kommende wurde im 14. Jahrhundert Sitz des Landkomturs. Bari Barletta Im Frühjahr 1197 wurde das Hospital des heiligen Thomas zu Barletta wurde 1197 begründet. Das Grab des Hochmeisters von Salza befand sich in der Kapelle Kommende. Bellovedere Brindisi Corneto 1226 nach 1341 Die Kommende und das Marienhospital in Cornetto wurden im Jahre 1226 zum ersten Mal erwähnt. Schon 1341 wurde der letzte Komtur erwähnt. Eboli Foggia Trani 1237 Ab 1237 Sitz eines Priors, ab 1240 Erwähnung eines Komturs. Kammerballei Böhmen
Kommende von bis Anmerkung Kommende Austerlitz 1410 Kommende Görlitz Kommende Deblin Kommende Deutschbrod Kommende Dobrowitz 1242 Kommende Hosterlitz Kommende Jägerndorf Kommende Komtau 1252 Kommende Königgrätz 1251 Kommende Miletin 1241 Kommende Neuhaus Kommende Pilsen Kommende Prag 1203 Kommende Troppau 1203 Ballei Elsass-Burgund
Kommende von bis Anmerkung Landkommende Altshausen Kommende Andlau Kommende Basel Kommende Beuggen Kommende Freiburg Kommende Gebweiler Kommende Hitzkirch Kommende Kaisersberg Kommende Köniz Kommende Mainau 1860 im 13. Jahrhundert vom Kloster Reichenau erworben Kommende Rainach Kommende Rixheim Kommende Ruffach Kommende Sandegg Die Burg Sandegg im Kanton Thurgau kam 1265 an den Deutschen Orden und wurde 1272 erstmals als Kommende genannt. Nach einem Vertrag mit der Abtei Reichenau 1272 ging sie an dieses über. Kommende Straßburg Kommende Sumiswald 1225/1240 1528 von Bern säkularisiert Kommende Sundheim Kommende Waldstetten Kommende Weißenburg Ballei an der Etsch und im Gebirge (Tirol)
Kommende von bis Anmerkung Kommende Bozen Kommende Lengmoos Kommende Schlanders Kommende Sterzing Kommende Trient Ballei Franken
Kommende von bis Anmerkung Landkommende Ellingen Kommende Aichach 1384 König Ludwig von Bayern schenkte 1210 dem Deutschen Orden die Kirche zu Aichach. Ab 1307 führte der Komtur den Titel Komtur von Aichach und Blumenthal, 1384 wurde die Kommende nach Blumenthal verlegt. Kommende Blumenthal Kommende Donauwörth Kommende Eschenbach Graf Poppo II. von Wertheim schenkte um 1220 die Pfarrei Eschenbach dem Deutschen Orden. Zwischen 1306 und 1315 kam die Kommende an das Deutsche Haus in Nürnberg. Kommende Gangkofen Kommende Heilbronn Kommende Horneck 1250 1860 Kommende Hüttenheim 1254 kurz nach 1295 Kommende Kapfenburg Kommende Kloppenheim Seit 1718 im Deutschordensschloss Kloppenheim Kommende Mainz Kommende Messingen Kommende Mühlhausen Kommende Münnerstadt Kommende Nürnberg Deutsches Haus in Nürnberg Kommende Oettingen 1196 1805 1196 stiftete der Graf von Oettingen das Spital in Oettingen dem Deutschen Orden und noch vor 1242 wurde ein Konvent errichte. Ab 1540 gab es keinen Konvent mehr. Die Kommende wurde am 29. November 1805 durch Württemberg säkularisiert. Kommende Regensburg Kommende Rothenburg Kommende Sachsenhausen 1221 Kommende Schweinfurt Kommende Speyer Kommende Stadtprozelten Kommende Ulm Kommende Weißenburg Kommende Winnenden Kommende Würzburg 1231 1541 Kommende Virnsberg Ballei Frankreich
Kommende von bis Anmerkung Kommende Arles Kommende Beauvoir Kommende Montpellier 1263 ist ein Komtur genannt Kommende Orbec 15. Jahrhundert Kommende S. Michel d'Emeritage Ballei Hessen
- Landkommende Marburg 1233−1809 (1236 und 1237 fanden in der Kommende die Generalkapitel zum Thema der Fusion mit dem Schwertbrüderorden statt, 1246 verlieh Papst Innozenz IV. dem Prior die bischöflichen Ehrenrechte. Ab 1586 lutherischer Konfession)
- Kommende Aschaffenburg
- Kommende Ober-Flörsheim
- Kommende Obermöllrich/Fritzlar (1234 gegründet, bis 1255 Ballei Thüringen. 1304 nach Fritzlar verlegt. Neubau von 1717 und ältere Teile erhalten. In der Säkularisation aufgehoben.)
- Kommende Griefstedt
- Kommende Kirchhain
- Kommende Reichenbach (1264 Ballei Thüringen, ab 1310 Ballei Hessen, ging in der Landkommende Marburg auf)
- Kommende Schiffenberg 1333−1806
- Kommende Rüdigheim (Main- Kinzig- Kreis)
Kammerballei Koblenz
- Kommende Koblenz
- Kommende Dieren ab 1240
- Kommende Ibersheim
- Kommende Judenrode (Gürath, später: Kommende Elsen)
- Kommende Köln
- Kommende Muffendorf 1254− ?
- Kommende Rheinberg
- Kommende Pitsenburg
- Kommende Pilzenburg (Mechelen)
- Kommende Waldbreitbach
Ballei Lamparten (Lombardei)
Ballei Lothringen
- Landkommende Trier
- Kommende Beckingen
- Kommende Dahn
- Kommende Einsiedeln bei Kaiserslautern 1266−1793 [2]
- Kommende Luxemburg
- Kommende Mermersbrunn
- Kommende Metteswald
- Kommende Metz
- Kommende Saarburg
- Kommende Traar
- Kommende St. Elisabeth, Saarbrücken
Kammerballei Österreich
- Kommende Brixeney (Precenicco)
- Kommende Friesach
- Kommende Großsonntag
- Kommende Laibach
- Kommende Leech (Graz)
- Kommende Möttling
- Kommende Namslau
- Kommende Wiener Neustadt
- Kommende Troppau
- Kommende Wien
Ballei Romanien
- Landkommende Mostenizza
- Kommende Andravida
- Kommende Calamatta
- Kommende Modon
- Kommende Villegrot
Ballei Sachsen
- Landkommende Lucklum
- Kommende Aken
- Kommende Bergen 1272−1806[3]
- Kommende Braunschweig
- Kommende Bremen
- Kommende Buro −1809
- Kommende Dahnsdorf 1248−1776 (ab 1530 lutherisch)
- Kommende Dommitzsch 1214−1715
- Kommende Elmsburg 1221−1364 (verkauft)
- Kommende Frauenmark
- Kommende Goslar 1227−1501 (an Beginen verkauft)
- Kommende Göttingen 1318−1809[4]
- Kommende Höxter
- Kommende Krankow
- Kommende Langeln 1219−1809 (seit Mitte 14. Jahrhundert kein Komtur mehr)
- Kommende Magdeburg 1217− nach 1339
- Kommende Reitling 1260− ?
- Kommende Rosenhagen
- Kommende Weddingen ab 1552 lutherisch
Ballei Sizilien
- Kommende Agrigento
- Kommende Carmona
- Kommende Casalnuovo
- Kommende Corleone
- Kommende La Mota (erworben vor 1417, 1422 Errichtung der Kommende, nach 1478, 1465 verkauft
- Kommende Messina
- Kommende Palermo
- Kommende Polizzi
- Kommende Sevilla
- Kommende Troia
Ballei Thüringen
- Landkommende Zwätzen
- Kommende Altenburg
- Kommende Eger (1587 der Kommende Nürnberg zur Verwaltung unterstellt, 1688 für 55.000 Gulden an die Stadt Eger verkauft)
- Kommende Erfurt
- Kommende Halle
- Kommende Liebstedt
- Kommende Saalfeld (1328 verkauft)
- Kommende Mühlhausen
- Kommende Nägelstedt (ab 1222)
- Kommende Plauen
- Kommende Reichenbach (ab 1264, nach 1310 Wechsel in die Ballei Hessen, ging schließlich in der Landkommende zu Marburg auf)
- Kommende Tanna
- Kommende Vargula (1340 Burg vom Abt von Fulda erworben, 1341 als Kommende errichtet, ging später an die Stadt Erfurt über)
- Kommende Weimar
- Kommende Zschillen
- Kommende Zwätzen (vor 1250)
Ballei Utrecht
- Landkommende Utrecht
- Kommende Bunne (1278− nach 1478)
- Kommende Dieren
- Kommende Doesburg (1286− nach 1451 noch 3 Priester)
- Kommende Katwijk (1388− nach 1451 noch 2 Priester)
- Kommende Leiden (1268− nach 1451 noch 3 Priester)
- Kommendde Maasland (1241− nach 1451 noch 1 Ritter und 2 Priester)
- Kommende Middelburg (1249, 1451 noch 1 Priester, vor 1615 von den Generalstaaten eingezogen)
- Kommende Nesse-Schotten (1298, vor 1615 durch die Generalstaaten eingezogen)
- Kommende Schalluinen
- Kommende Ootmarsum (Ab 1451 Ottmarsheim in der Ballei Westfalen)
- Kommende Valkenburg
Ballei Westfalen
- Landkommende Mülheim
- Kommende Brackel
- Kommende Duisburg
- Kommende Höxter
- Kommende Malenburg
- Kommende Münster
- Kommende Osnabrück
- Kommende Ottmarsheim (ab 1451, zuvor Ballei Utrecht)
- Kommende Waldenburg (ab 1635)
- Kommende Welheim (1806 säkularisiert und vom Großherzogtum Berg und dem Herzogtum Aremberg in Besitz genommen. Der letzte Komtur erhielt noch bis zu seinem Tode eine Pension.)
Ballei Zypern
- Kommende Clavodie
- Kommende Lefkara
- Kommende Nicosia
Meistertum Livland
- Komturei Reval
- Komturei Pernau
- Komturei Jerwen
- Komturei Fellin
- Komturei Talkhof
- Komturei Marienburg
- Landmarschall Segewold
- Ordensmeister (Komturei) Dünamünde
- Komturei Ascheraden
- Komturei Dünaburg
- Komturei Bauske
- Komturei Mitau
- Komturei Doblen
- Komturei Goldingen
- Komturei Windau
Meistertum Preußen
- Komturei Memel
- Komturei Ragnit
- Komturei Königsberg
- Komturei Brandenburg
- Komturei Elbing
- Komturei Ostrode
- Komturei Christburg
- Komturei Marienburg
- Komturei Graudenz
- Komturei Culm
- Komturei Engelsburg
- Komturei Strasburg
- Komturei Schönsee
- Komturei Papau
- Komturei Gollub
- Komturei Birgelau
- Komturei Thorn
- Komturei Rehden
- Komturei Brathan
- Komturei Balga
- Komturei Danzig
- Komturei Dirschau
- Komturei Mewe
- Komturei Schwetz
- Komturei Tuchel
- Komturei Schlochau
- Komturei Tuchel
- Komturei Bütow
Heutige Ordensprovinzen
Priorat Deutschland
- Priorat Weyarn
- Konvent Darmstadt
- Konvent Frankfurt-Sachsenhausen
- Konvent Maria Birnbaum
- Konvent Wetter
- Niederlassung Frankenberg
- Niederlassung Nürnberg
Priorat Österreich
- Priorat Wien
Priorat Südtirol
- Priorat Lana
Priorat Slowenien
- Priorat Laibach
Priorat Tschechien-Slowakei
- Priorat Troppau
- Konvent Freudenthal
- Konvent Topol'cany
Heutige Balleien der Familiaren
- selbständige Komturei „Alden Biesen“ in Belgien
Ballei Österreich
- Komturei „Am Inn und Hohen Rhein“
- Komturei „An Der Drau“
Ballei Deutschland
mit den Komtureien
- Komturei „An Isar, Lech und Donau“
- Komturei „An der Donau“
- Komturei „Franken“
- Komturei „Am Oberrhein“
- Komturei „An Tauber, Neckar und Bodensee“
- Komturei „An Rhein und Main“
- Komturei „An Rhein und Ruhr“
- Komturei „An Weser und Ems“
- Komturei „An Elbe und Ostsee“
Siehe auch
Verweise
- ↑ Archivbestände im Landesarchiv NWW
- ↑ Martin Armgart, Der Deutsche Orden und seine Kommende Einsiedel in der Zeit des Komturs Emmerich Schraß von Uelversheim (1437−1481), in: Mitteilungen des Historischen Vereins Pfalz, Nr.100 (2002), S. 159−184.
- ↑ Webseite der Kommende Bergen
- ↑ siehe St. Marien-Kirche
Literatur
- Rudolf Fendler: Die Deutschordenskommende Einsiedel und ihre Beziehungen zur Stadt Kaiserslautern, gedruckt in Otterbach 2003
- Hans-Peter Lachmann: Der Deutsche Orden in Hessen, Marburg, 1983
- Dieter J. Weiss: Die Geschichte der Deutschordens-Ballei Franken im Mittelalter, Neustadt 1991
- Marjan Tumler: Der Deutsche Orden im Werden, Wachsen und Wirken bis 1400 mit einem Abriß der Geschichte des Ordens von 1400 bis zur neuesten Zeit, Wien 1955
- Hans Jürgen Dorn: Die Deutschordensballei Westfalen, (Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens, Bd. 26), Marburg 1978
- J. A. Mol: De Friese Huizenvan de Duitse Orde, Leeuwarden 1998
- Deutschordensballei Sachsen, Bad Mergentheim 2000
- Bernhard Demel: Unbekannte Aspekte der Geschichte des Deutschen Ordens, Wien 2006
- Ekhard Schöffler: Die Deutschordenskommende Münnerstadt, Marburg 1991
- Thomas Pester: Zwar die Ritter sind verschwunden..., Das alte Zwätzen und der Deutsche Orden, T. 1, hrsg. von Kulturlandschaft Zwätzen e. V. 2007 (ISBN 978-3-930128-85-3). Teil 2, 2009 (ISBN 978-3-00-025801-5).
- Schriftenreihe des Vereins Kulturlandschaft Zwätzen
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