BMW 3200 CS

BMW 3200 CS
BMW
BMW 3200 CS

BMW 3200 CS

532
Hersteller: BMW Bertone (Karosserie)
Verkaufsbezeichnung: 3200 CS
Produktionszeitraum: 1962–1965
Klasse: Oberklasse
Karosserieversionen: Coupé
Motoren: 3,2 Liter V8-Ottomotor 160 PS
Länge: 4850 mm
Breite: 1760 mm
Höhe: 1470 mm
Radstand: 2835 mm
Leergewicht: 1450 kg
Vorgängermodell: BMW 503
Nachfolgemodell: keines

Der BMW 3200 CS (interner Typ 532), auch „Bertone“ genannt, ist ein Oberklasse-Automobil, das 1961 auf der IAA vorgestellt und von Februar 1962 bis September 1965 bei BMW in München in Zusammenarbeit mit Bertone (Fertigung der Coupé-Karosserie) gebaut wurde.

Er ist das späte Spitzenmodell der BMW 501/502 („Barockengel“), mit der BMW ab Mitte der 1950er Jahre in eine Krise geriet, weil zwischen den Oberklassewagen mit Sechs- und Achtzylindermotoren und den „Isetta“-Rollermobilen über lange Jahre kein Fahrzeug von BMW in der Mittelklasse angeboten wurde. Aus dieser Krise führte zunächst ab 1959 der BMW 700 und zwei Jahre später die als erste neue Mittelklassewagen von BMW präsentierte „Neue Klasse“.

Das Coupé 3200 CS basiert auf dem Fahrgestell der BMW 501/502 und ist der Nachfolger des BMW 503. Das Design des Wagens ist eins der ersten von Giugiaro, der seine Lehrzeit bei Bertone verbrachte und dem Wagen eine zurückhaltend-italienisch anmutende Sportwagenlinie mit Panoramafenstern und elektrisch versenkbaren, rahmenlosen Seitenscheiben, verlieh. Trotz des hohen Preises von fast 30.000 DM galt das hochwertig verarbeitete und luxuriös ausgestattete Coupé als Verlustbringer für BMW[1], obwohl es vier großzügige Sitzplätze und einen großen Kofferraum bot. Im Gegensatz zu den früheren V8-Typen wurde der 3200 CS bei der Vorstellung auf der IAA kaum noch beachtet, da die gleichzeitig vorgestellte "Neue Klasse“ (BMW 1500) die gesamte Aufmerksamkeit auf sich zog. Auch die Vermarktung durch BMW war schwach. So wurde er während der gesamten Produktionszeit von der führenden deutschen Automobilzeitschrift keinem Test unterzogen, im Gegensatz zu Konkurrenzmodellen von Mercedes oder sogar Alfa Romeo.

Der 3200 CS war der letzte BMW mit Rahmenbauweise, also ohne moderne selbsttragende Karosserie. Das Getriebe des 3200 CS war nicht wie bei anderen Automobilen direkt am Motor angebaut, sondern war in Höhe der Vordersitze elastisch am Rahmen befestigt und durch eine kurze Gelenkwelle mit dem Motor verbunden. Vorteile dieser Anordnung waren ein schnellerer Kupplungstausch, der Motor konnte weicher aufgehängt werden und der Schwerpunkt wanderte weiter nach hinten. Außerdem wurde der vordere Fußraum nicht durch eine große Getriebeglocke eingeengt. Diese Bauweise trifft auch auf die Modelle 501/502, 503 und 507 zu.

Frontansicht

Der 3,2 Liter-V8-Aluminium-Motor mit Doppelvergasern erreicht 160 PS und erlaubt eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h.

Bis 1965 entstanden etwa 600 Stück vom BMW 3200 CS (einige Quellen sprechen von 532, andere von 603). Von diesen dürften noch etwa 1/3 fahrbereit oder in einen fahrbereiten Zustand zu versetzen sein[2]. Charakteristische Stilelemente des 3200 CS wie die bis heute BMW-typische C-Säule mit dem s.g. Hofmeister-Knick wurden von BMW in nachfolgenden Coupés wie dem "Schlitzaugencoupé" 2000 C/CS oder Sechszylindercoupé (E9) immer wieder übernommen und weitergeführt.

Mit Fahrgestellnummer 76.176 wurde eine Modellpflege durchgeführt: Änderungen vom Blecharmaturenbrett zu einer hölzernen Ausführung, serienmäßige Leder- statt Kunstlederpolster und ein direkt am Motor angeflanschtes Getriebe sind die wesentlichen Änderungen.

BMW 3200 Cabrio
BMW 3200 Innenraum

Als Einzelstück wurde ein Cabrio für den BMW-Hauptaktionär Herbert Quandt gebaut, als Dankeschön für die Kapitalerhöhung von 1960 und die damit abgewendete Übernahme durch Daimler-Benz.

Um für die neben den Viertürer-Modellen ab 1966 neu angebotenen BMW 02 ausreichende Kapazitäten zu haben, stellte BMW die Fertigung des V8-Coupés 1965 ein. Damit ging vorerst die Ära der Luxusfahrzeuge von BMW zu Ende – bis auf ein kurzes Intermezzo ab Ende 1966 nach der Übernahme der Firma Glas in Dingolfing, die ein eigenes luxuriöses V8-Modell entwickelt hatten (wegen des ebenfalls aus Italien stammenden Designs „Glaserati“ genannt), das aber nur noch bis 1968 als BMW-V8 weitergebaut wurde.

Das nächste von BMW selbst entwickelte Achtzylinder-Coupé war erst wieder ab Juli 1993 im Programm (840i).

Konkurrenten

Einzelnachweise

  1. Nicht kaputtgekriegt. In: Der Spiegel. Nr. 9, 1960 (online).
  2. [1] BMW V8 Club

Weblinks

 Commons: BMW 3200 CS – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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