BMW E39

BMW E39
BMW
BMW E39 Limousine (1995–2000)

BMW E39 Limousine (1995–2000)

E39
Hersteller: BMW
Produktionszeitraum: Limousine: 1995–2003
Touring: 1997–2004
Klasse: Obere Mittelklasse
Karosserieversionen: Stufenheck, viertürig
Kombi, fünftürig
Motoren: Ottomotoren:
2,0–5,0 Liter
(110–294 kW)
Dieselmotoren:
2,0–3,0 Liter
(85–142 kW)
Länge: 4775–4805 mm
Breite: 1800 mm
Höhe: 1435–1445 mm
Radstand: 2830 mm
Leergewicht: 1485–1830 kg
Vorgängermodell: BMW E34
Nachfolgemodell: BMW E60
Sterne im Euro-NCAP-Crashtest[1] Crashtest-Stern 4.svg

Die Baureihe E39 bezeichnet die vierte Generation der 5er-Reihe von BMW in der oberen Mittelklasse.

Sie trat im Dezember 1995 die Nachfolge der Baureihe E34 an und wurde bis 2003 produziert. Im Juni desselben Jahres erschien die Modellreihe E60/E61, die in weiten Teilen eine Neukonstruktion darstellte. Im Dezember 1995 wurde zunächst nur die Limousine abgelöst, während die Produktion des E34/2 touring erst im Dezember 1996 auslief. Die Leistungsspanne reichte von 85 kW im 525td bis 294 kW im 1998 eingeführten M5.

Im Unterschied zu seinem Vorgänger war für den E39 keine Modellvariante mit Allradantrieb vorgesehen. Erst das nachfolgende Modell, der E60, war unter der Bezeichnung xDrive wieder mit vier angetriebenen Rädern erhältlich. Bezüglich der Fahreigenschaften beschritt man neue Wege, indem das (laut BMW) weltweit erste Serienauto mit einem so genannten Leichtbaufahrwerk, dessen Fahrwerkskomponenten zum größten Teil aus Aluminium bestanden, auf den Markt gebracht wurde.

Für einen kleinen Kundenkreis war die Variante 540i Protection mit besonderen Sicherheitseinrichtungen wie kugelsicherer Verglasung oder verstärkter Karosserie im Programm. Die zusätzliche Sicherheit gegenüber der herkömmlichen 540i-Limousine brachte ein Mehrgewicht von 130 kg.

Inhaltsverzeichnis

Karosserie

Zur Markteinführung gab es den E39 nur als Limousine mit vier Türen. Erst im März 1997 wurde die Kombi-Variante unter der Bezeichnung touring vorgestellt, welche wieder die traditionellen L-förmigen Rücklichter hat. Der Touring verfügte wie das Vormodell E34 über eine separat zu öffnende Heckscheibe, um die Belademöglichkeiten zu erweitern.

Motoren

Zur Einführung des E39 im Spätherbst 1995 gab es drei Benziner und einen Diesel. Hierbei handelte es sich um die aus der 3er-Reihe bekannten Sechszylinderbenziner 520i, 523i, 528i (M52) sowie um den 2,5 l großen Wirbelkammerdiesel im 525tds. Ein Jahr später führte BMW die V8-Modelle 535i sowie 540i (Letzterer war serienmäßig mit 6-Gang-Schaltgetriebe ausgerüstet) und den ersten Commonraildiesel in der 5er-Reihe ein, den 530d. 1998 kam mit dem M5 der bis zu diesem Zeitpunkt stärkste Serien-5er ins Programm. Im Sommer 1998 wurden alle Motoren technisch überarbeitet (TÜ). Darunter fielen:

Ziel der Überarbeitung waren eine Steigerung des Drehmomentes (vor allem bei niedrigen Drehzahlen), der Motorleistung (Achtzylinder-Motoren) und der Effizienz, also insgesamt verbesserte Leistungswerte bei unverändertem oder gesenktem Benzinverbrauch. Dies wurde bei einigen Motoren in erster Linie durch den Einsatz des variablen Nockenwellenantriebs ("Doppel-Vanos") auch auf der Auslasseite (vorher nur einlassseitig) erreicht.

Um zu erkennen, wie viele Zylinder der Motor hat, reicht gewöhnlich ein Blick auf die sogenannte BMW-Niere. BMW setzte bei allen 5er-V8-Modellen (535i, 540i und M5) auf dezent verchromte vertikale Streben, wo hingegen alle Vier- und Reihensechszylinder mit schwarzen Streben vom Band liefen.

Verbrauch

Verbrauchsdaten der Touringmodelle (mit Schaltgetriebe) von 1998 in l/100 km. CO2-Emissionen in g/km (Quelle: Produktbroschüre BMW 5er Touring, 1998)

Verbrauch 520i 523i 528i 540i 525tds 530d
Städtisch 12,5 13,4 13,8 18,0 11,7 10,0
Außerstädtisch 7,2 7,7 7,5 9,1 6,3 5,9
Insgesamt 9,6 9,8 9,8 12,4 8,3 7,4
CO2-Emissionen 229 235 235 299 220 197

Verbrauchsdaten der Touringmodelle (mit Schaltgetriebe) ab 2000 in l/100 km (Quelle: Produktbroschüre BMW 5er touring, 2000)

Verbrauch 520i 525i 530i 540i 520d 525d 530d
Städtisch 12,8 13,4 13,7 18,7 8,1 9,5 9,6
Außerstädtisch 7,5 7,7 7,7 9,0 5,0 5,6 5,9
Insgesamt 9,5 9,8 9,9 12,6 6,1 7,0 7,3

BMW M5

Siehe Hauptartikel BMW M5

Ausstattung

Für diese Generation der 5er-Reihe wurde erstmals eine Doppelverglasung der Seitenscheiben angeboten, die in erster Linie der Innengeräuschdämmung und der Temperaturisolierung dienen sollte. Die neue 5er-Generation erhielt auch viele bis dahin unbekannte Extras und Ausstattungsmöglichkeiten. So war beispielsweise zum ersten Mal ein Multifunktionslenkrad erhältlich, über dessen integrierte Tasten sich der Tempomat, die Umluftfunktion der Lüftung, das Radio oder das Autotelefon bedienen ließen. Als Sonderausstattung konnte das Lenkrad mit einer Beheizung bestellt werden, die ebenfalls über eine Lenkradtaste zu betätigen war.

Modellpflege

Neue Standlichtringe: BMW E39 mit M-Sportpaket nach dem Facelift

Im September 2000 wurde die Modellreihe optisch und technisch überarbeitet.[2] Die vorderen Scheinwerfer wurden durch Scheinwerfer mit Celis-Standlichtringen und runden Blinkleuchten ersetzt, die Rückleuchten ebenfalls auf Celis-Technik umgerüstet. Die Celis-Technik war eine Konstruktionsidee von Hella, einem der großen Automobilzulieferer mit Sitz in Lippstadt. Die M52TU Motoren wurden vom M54 abgelöst.[3] Alle Stoßleisten erhielten eine Lackierung in Wagenfarbe (außer M-Paket und M5), und der BMW-Niereneinsatz (Kühlergrill) wurde geändert. Das Design der Frontschürze wurde verändert und die Nebelscheinwerfer rund anstatt eckig gestaltet. Weiterhin erhielt das Navigationssystem einen 16:9-Bildschirm, welcher den alten 4:3-Bildschirm ablöste.

Folgende Motoren wurden ersetzt:

  • 520i (2 l mit 110 kW/150 PS) durch 520i (2,2 l mit 125 kW/170 PS)
  • 523i (125 kW/170 PS) durch 525i (141 kW/192 PS)
  • 528i (2,8 l mit 142 kW/193 PS) durch 530i (3 l mit 170 kW/231 PS)
  • 525td (2,5 l mit 85 kW/115 PS) durch 520d (2 l mit 100 kW/136 PS)
  • 525tds (105 kW/143 PS) durch 525d (120 kW/163 PS)
  • 530d (135 kW/184 PS) durch 530d (142 kW/193 PS)

Schwächen

  • Vorderradaufhängung: Die Vorderachse des E39 ist sehr empfindlich. Querlenker, Spurstangen und Pendelstützen verschleißen sehr schnell. Die Ursache für die Schäden ist häufig eine schwergängige Schwimmsattelbremse.
  • Türverkleidungen: Häufige Beschwerden über unangenehmes Knarzen der Türverkleidungen.
  • Ventiltrieb: Die Hydrostößel klackern mitunter ziemlich laut.
  • Wassereinbruch: Wasser staut sich auf den Einstiegsleisten im Fond und kann in den Innenraum laufen.

Trivia

Ab September 1999 konnte man gegen Aufpreis das neue Fahrstabilitätsprogramm DSC III ordern. In den Modellen BMW 535i und BMW 540i war es serienmäßig.[4]

Haustuner und Tuningvarianten

Neben dem BMW M5 wurden auch Tuningvarianten von zahlreichen Tuningfirmen und Fahrzeugherstellern angeboten. Dazu gehörten zum Beispiel Alpina als Kleinserienhersteller und Hartge sowie AC Schnitzer als Tuner.

Nutzung im Film

Modelle dieser 5er-Baureihe sind in den folgenden Filmen zu sehen:

Einzelnachweise

  1. Crash-Test 5er-BMW E39 (ADAC 10/1998)
  2. BMW-Syndikat
  3. Englische Wikipedia
  4. Auto Bild: Änderungen zum Facelift

Weblinks

 Commons: BMW E39 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Vorgänger Amt Nachfolger
BMW E34 BMW 5er
1995–2003
BMW E60

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