A 89

A 89
Bundesautobahn 89
Basisdaten
Gesamtlänge: voraussichtlich 102 km
Bundesländer: Baden-Württemberg
Bayern (1 km)
Ausbauzustand: Teilweise als B 30 neu in Planung

Die Bundesautobahn 89 (Abkürzung: BAB 89) – Kurzform: Autobahn 89 (Abkürzung: A 89) – ist eine vorübergehend aufgegebene Autobahn, die bereits 1976 in Bau war und seit 1979 als autobahnähnlicher Neu- und Ausbau der Bundesstraße 30 fortgeführt wird, nachdem sie durch den Bundesverkehrswegeplan 1980 gestrichen worden war. Nach dem vollständigen autobahnähnlichen Ausbau der Bundesstraße 30 soll diese wieder in Bundesautobahn 89 umbenannt werden.

Inhaltsverzeichnis

Trassenverlauf

Günzburg - Ulm

Beginnend (an der A 8) bei Günzburg wäre die A 89 an Neu-Ulm vorbei auf das Autobahndreieck Neu-Ulm gestoßen. Man erkennt beim Abbiegen in nördlicher Richtung beim Blick von der Brücke hinunter noch sehr gut die schon gebauten, aber gesperrten kurzen Anschlussstücke, die im Feld auslaufen. Die Planung von Günzburg bis Nersingen (A 7) wurde aufgegeben. Der Abschnitt Nersingen (A 7) bis zum Autobahndreieck Neu-Ulm ist im Bundesverkehrswegeplan im Weiteren Bedarf als autobahnähnliche B 10 enthalten. Ob dieser Abschnitt nach dem Ausbau der innerörtlichen B 10 (Europastraße) in Neu-Ulm noch verwirklicht wird, ist fraglich, jedoch wird bis auf weiteres die Trasse für den Bau der Autobahn freigehalten.

Ulm - Biberach

Dieser noch in den 1970er-Jahren von Ulm bis Achstetten und Biberach-Nord bis Biberach-Jordanbad als A 89 gebaute Abschnitt der derzeitigen B 30 zwischen Ulm und Biberach an der Riß ist komplett autobahnähnlich ausgebaut, nachdem in den 1980er Jahren zwischen Biberach-Nord und Achstetten die zweite Fahrbahn dazugebaut worden ist.

Im weiteren Streckenverlauf gibt es nur noch einen ausgebauten Abschnitt zwischen Baindt (Egelsee) und Ravensburg-Süd. Somit ist die A 89 heute auf einer Länge von 54,5 km (von 102 km) fertiggestellt.

Biberach - Oberessendorf

Dieser Abschnitt der B 30 wurde in den letzten Jahren und wird noch bis voraussichtlich 2014 komplett 3-streifig ausgebaut. Diese Maßnahme war ein Kompromiss aus dem Verkehrsaufkommen, der geringeren Priorität im Verkehrswegeplan des Bundes und des geringeren Landschaftsverbrauchs dieser Bauart. Später soll neben der heutigen Fahrbahn eine weitere gebaut werden. In wie ferner Zukunft diese Pläne noch liegen, zeigt die geringe Einstufung im Bundesverkehrswegeplan im Weiteren Bedarf und die Tatsache, dass dieser Abschnitt nicht in die Prioritätenliste des Landes Baden-Württemberg bis 2035 aufgenommen wurde.

Oberessendorf - Bad Waldsee-Nord

Dieser Abschnitt befindet sich derzeit im Weiteren Bedarf im Bundesverkehrswegeplan. Zusätzlich ist er nicht in der Prioritätenliste des Landes Baden-Württemberg bis 2035 enthalten. Zusammen mit dem Ausbau sollen die Ortsumgehungen Oberessendorf, Hebershaus, Englerts, Schellenberg und Mattenhaus beseitigt werden.

Zweite Fahrbahn Ortsumgehung Bad Waldsee

Dieser Abschnitt befindet sich derzeit im Weiteren Bedarf im Bundesverkehrswegeplan. Zusätzlich ist er nicht in der Prioritätenliste des Landes Baden-Württemberg bis 2035 enthalten. Das Land strebt allerdings eine Aufstufung für den nächsten Bedarfsplan an.

Bad Waldsee-Süd - Baindt (Egelsee)

Dieser Abschnitt befindet sich derzeit im Weiteren Bedarf im Bundesverkehrswegeplan. Zusätzlich ist er nicht in der Prioritätenliste des Landes Baden-Württemberg bis 2035 enthalten. Zusammen mit dem Ausbau sollen die stark überlasteten Ortsdurchfahrten Gaisbeuren und Enzisreute beseitigt werden. Ein Ausbau inklusive Ortsumgehung ist hier alleine aufgrund des für Bundesstraßen sehr hohen Verkehrsaufkommens von durchschnittlich 20.000 Fahrzeugen in 24 Stunden bereits heute dringend erforderlich.

Baindt (Egelsee) - Ravensburg (Süd)

Die um ca. 1-3 km westlich verlegte B 30n (n=neu) bei Weingarten ist großteils im Sonder-Querschnitt SQ24 24 m breit ausgebaut. Beim SQ24 handelt es sich um einen Regelquerschnitt RQ20, bei dem beidseitig 2 m breite Standstreifen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit angefügt wurden. Die alte B 30 lief vor der Verlegung fast durchweg vierstreifig durch die Städte Weingarten und Ravensburg. Das hohe Verkehrsaufkommen waren sowohl für die beiden Städte, als auch für die Gemeinden Baindt und Baienfurt eine hohe Belastung. In der Höhe von Berg bis Höhe Ravensburg-Weststadt wurden beim Bau der B 30n zum Teil sehr aufwendige Lärmschutzmaßnahmen eingebaut. Im Bereich westlich von Ravensburg liegt die B 30n abschnittsweise fast genau auf der Trasse, die nach dem Zweiten Weltkrieg für den (Rhein-Main-) Donau-Bodensee-Kanal frei gehalten wurde (siehe Weblinks). Dieser nie realisierte Kanal war auch mit ein Grund, warum diese Trasse mitten durch das dicht bebaute Schussental nicht verbaut wurde. Die Bereiche rechts und links von dieser freigehaltenen Trasse wurden in der Nachkriegszeit dicht bebaut.[1] Die ursprünglich geplante Anschlussstelle auf Höhe des Wernerhoftunnels mit der Meersburger Straße (ehemalige B 33) wurde aufgrund einer daraus resultierenden ungünstigen Verkehrsverlagerung auf die Ravensburger Weststadt inzwischen aufgeben und wird wohl nie gebaut werden.

Ravensburg - Friedrichshafen

Zur Zeit ist die B 30 zwischen Ravensburg und Friedrichshafen nicht ausgebaut.

Nach langer Planung und Abwägung ist der Baubeginn des Abschnitts Ravensburg-Eschach für 2010 vorgesehen. Noch bis 2015 soll dieser Abschnitt fertiggestellt werden. Um teure, weit spannende Brücken oder Unterführungen zu vermeiden, wurde Anfang 2007 die Schussen zwischen Ravensburg-Süd und dem Teilort Eschach von ihrem künstlichen Kanalbett aus dem 20. Jahrhundert fast wieder in ihren alten, ursprünglichen Verlauf zurückverlegt.

Durch die Gemeinde Meckenbeuren verläuft die B 30 fast durchweg durch dicht bebaute Teilorte. Eine Umgehung in diesem Bereich wurde von B 30-Anlieger oft gefordert und ist sicherlich sinnvoll, aber eine optimale Trassenfindung ist auf Grund der Belastung, der existierenden Bebauung, des Landschaftsverbrauchs, der Flächenversiegelung und der bestehenden Besitzverhältnissen nur schwer realisierbar. Für diesen Abschnitt Eschach-Friedrichshafen laufen derzeit die Planungen. Die Planfeststellung wird nicht vor 2014 erwartet. Ein Baubeginn wird zwischen 2015 und 2025 angestrebt. Die Fertigstellung ist bis 2030 vorgesehen.

Anbindung Flughafen Friedrichshafen

Durch eine Änderung der Streckenführung von Meckenbeuren nach Friedrichshafen sollen sowohl die Neue Messe Friedrichshafen als auch der Flughafen Friedrichshafen besser an das überörtliche Straßennetz angeschlossen und damit die bessere Anbindung an Ravensburg, Biberach, Ulm und der Bundesautobahn 8, sichergestellt werden.

Geplanter Verlauf nach Fertigstellung

Die A 89 wird, wie die heutige B 30, folgenden Verlauf haben: Ulm - Laupheim - Biberach an der Riß - Bad Waldsee - Baindt - Baienfurt - Weingarten - Ravensburg - Meckenbeuren - Friedrichshafen.

Autobahndreieck Friedrichshafen

Der Anschluss zur damaligen (geplanten) Reichsautobahn „R98“ (Lörrach-Friedrichshafen-Rosenheim) wurde schon vor dem Zweiten Weltkrieg 1938 in Planung genommen. Dies hätte ein Autobahnkreuz nördlich von Friedrichshafen notwendig gemacht. Die Idee der sogenannten „Bodensee-Autobahn“ (oder auch „Voralpen-Autobahn“) wurde nach dem Krieg von der jungen Bundesrepublik unter dem neuen Namen A 98 wieder aufgenommen. Diese wäre dann die Ost-West-Querspange zur A 89 geworden und hätte den Anschluss östlich nach Lindau, Rosenheim beziehungsweise München und westlich in Richtung Singen, Lörrach bzw. Zürich gebildet. Das Konzept wurde aber Mitte der 1980er Jahren nach Widerständen fast ersatzlos gestrichen.

Einzelnachweise

  1. [1] PDF: Museumsleiter Frank Brunecker: „Wie kommt LIEBHERR 1953 nach Biberach?“ Seite 5, unten

Weblinks


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