- Buddenhagen
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Wappen Deutschlandkarte 54.00138888888913.68611111111124Koordinaten: 54° 0′ N, 13° 41′ OBasisdaten Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern Landkreis: Vorpommern-Greifswald Amt: Am Peenestrom Höhe: 24 m ü. NN Fläche: 11,79 km² Einwohner: 425 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 36 Einwohner je km² Postleitzahl: 17440 Vorwahlen: 03 8 36 Kfz-Kennzeichen: OVP Gemeindeschlüssel: 13 0 75 019 Adresse der Amtsverwaltung: Burgstraße 6 17438 Wolgast Webpräsenz: Bürgermeister: Hans-Jürgen Kümmel Lage der Gemeinde Buddenhagen im Landkreis Vorpommern-Greifswald Buddenhagen ist eine Gemeinde im Landkreis Vorpommern-Greifswald. Die Gemeinde wird vom Amt Am Peenestrom mit Sitz in Wolgast verwaltet. Bis zum 1. Januar 2005 war Buddenhagen Teil des Amtes Wolgast-Land.
Inhaltsverzeichnis
Geografie und Verkehr
Buddenhagen liegt rund sieben Kilometer südwestlich von Wolgast und ist komplett von Wald umgeben. Nördlich der Gemeinde verläuft die Bundesstraße 111. Zudem besitzt die Gemeinde einen Bahnhof an der Bahnstrecke Züssow–Wolgast Hafen, der im Stundentakt von der Usedomer Bäderbahn bedient wird. Zwischen 1896 und 1927 verband die Anklam-Lassaner Kleinbahn den Ort mit der Stadt Anklam.
Durch die Gemeinde fließt der Brebowbach.
Gemeindepartnerschaften
Die Partnergemeinde von Buddenhagen ist Rantrum im Kreis Nordfriesland.
Persönlichkeiten
Die bekannteste Persönlichkeit der Gemeinde ist der in Wolgast geborene Fußballspieler Axel Kruse.
Geschichte
Die Landstriche entlang des Peenestromes westlich der Insel Usedom waren bis ins 12. Jahrhundert mit dichten Urwäldern bedeckt, so auch das Gebiet des heutigen Ortes Buddenhagen. Im 4. und 5. Jahrhundert war dieses Gebiet von germanischen Stämmen bevölkert, die nach und nach abwanderten und an deren Stelle sich bis ins 11. Jahrhundert slawische Stammesgruppen, die von Osten her vordrangen, niederließen.
Im 12. Jahrhundert zogen christliche deutsche Siedler in die letzten noch von „Heiden“ bevölkerten nördlichen Gebiete bis zur Ostsee vor. Sie begannen mit der Christianisierung der ansässigen slawischen Stämme und rodeten große Waldflächen, um ihre Siedlungen anzulegen.
In einer Urkunde der Greifswalder Marienkirche wurde der Ort Buddenhagen erstmals im Jahr 1387 erwähnt. In der Urkunde wurde der Name Eghard Budde genannt. Der Ortsname könnte somit aus Budde für den Lokator und hagen für Rodung entstanden sein.
Aus der Siedlung Buddenhagen wurde bis ins 19. Jahrhundert ein Bauern- und Büdnerdorf, das Ende des 19. Jahrhunderts in den Gemeindestatus gehoben wurde.
Während des Dreißigjährigen Krieges (1618 bis 1648) griff auch Schweden unter König Gustav II. Adolf in die Kriegshandlungen ein. Sie landeten 1630 in Pommern und besetzten in den folgenden Jahren das gesamte Gebiet Pommerns, zu dem auch Buddenhagen gehört. Buddenhagen war somit bis 1815 Schwedisch-Pommern zugeordnet. Gustav II. Adolf, der seine Truppen siegreich bis in weite Teile des deutschen Gebietes führte, ist am 16. November in der Schlacht bei Lützen tödlich verwundet worden. Sein Leichnam wurde mit einem Trauerzug nach Schweden überführt. Während der lange andauernden Überführung war auch Buddenhagen eine Zwischenstation, in der gastiert und der Leichnam im Forsthaus Buddenhagen aufgebahrt wurde, bevor dieser von Wolgast aus auf dem Seeweg weiter nach Schweden überführt werden konnte.
Zwischen Anklam und Lassan wurde 1896 eine Schmalspurbahn mit Halt in Buddenhagen für den Reise- und Güterverkehr eröffnet. Die Strecke zwischen Buddenhagen und Crenzow wurde 1920 wieder aufgegeben.
Im Jahr 1909 erhielt der Ort die Ausweisung als Luftkurort und das ehemalige Kurhaus Waldfrieden wurde eröffnet. Erst 1921 wurde der Friedhof angelegt und 1929 erhielt der Ort einen Anschluss an das Stromnetz.
Nach dem Bombenangriff durch die Royal Air Force auf die Heeresversuchsanstalt Peenemünde in der Nacht vom 17. zum 18. August 1943 (Operation Hydra), wurden viele der zur Zwangsarbeit an den V-Raketen und zu Bauarbeiten eingesetzten Kriegsgefangenen von Peenemünde und Umgebung nach Buddenhagen evakuiert. Dadurch entstand ein größerer Teil Buddenhagens, der mit Barackenkomplexen, versteckt im angrenzenden Wald, bebaut wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden hier Umsiedler, darunter viele Sudetendeutsche, untergebracht. Seitdem dienen diese Gebäude noch heute als Mehrfamilienhäuser und prägten das Erscheinungsbild Buddenhagens bis 1995 entscheidend.
1995 begann die vorerst letzte große Bebauung des Buddenhagener Gemeindegebietes. Auf dem am alten Gemeindekern angrenzenden Acker entstand ein neues Wohngebiet mit vielen Einfamilienhäusern, die hauptsächlich ehemaligen Wolgaster Bürgern eine neue Wohnqualität im Grünen ermöglichen.
Quellen
- Chronik von Buddenhagen - Die Chronik von Buddenhagen wurde zusammengestellt im Auftrag des (ehemaligen) Amtes Wolgast Land.
Weblinks
Commons: Buddenhagen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Internetauftritt der Stadt Wolgast mit Informationen zur Gemeinde Buddenhagen
- Geschichte von Buddenhagen im Haff-Verlag
Einzelnachweise
- ↑ Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 KB) (Hilfe dazu)
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