- Usedom (Stadt)
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Wappen Deutschlandkarte 53.86666666666713.9166666666670Koordinaten: 53° 52′ N, 13° 55′ OBasisdaten Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern Landkreis: Vorpommern-Greifswald Amt: Usedom-Süd Höhe: 0 m ü. NN Fläche: 38,57 km² Einwohner: 1.892 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 49 Einwohner je km² Postleitzahl: 17406 Vorwahl: 038372 Kfz-Kennzeichen: OVP Gemeindeschlüssel: 13 0 75 137 Stadtgliederung: 14 Ortsteile Adresse der
Stadtverwaltung:Markt 1
17406 UsedomBürgermeister: Jochen Storrer Lage der Stadt Usedom im Landkreis Vorpommern-Greifswald Usedom ist eine Stadt im Landkreis Vorpommern-Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Sie ist Verwaltungssitz des Amtes Usedom-Süd, dem weitere 14 Gemeinden angehören.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Kleinstadt liegt im südwestlichen Teil der gleichnamigen Insel, im so genannten Achterland, am Nordwestufer des Usedomer Sees, einer Bucht des Stettiner Haffs. Im Westen und Norden wird das Gebiet der Stadt vom Peenestrom begrenzt.
Stadtgliederung
Zur Stadt Usedom gehören die Ortsteile:
- Gellenthin
- Gneventhin
- Karnin
- Kölpin
- Mönchow
- Ostklüne
- Paske
- Usedom
- Vossberg
- Welzin
- Westklüne
- Wilhelmsfelde
- Wilhelmshof
- Zecherin
Geschichte
Name
Der Name der Stadt Usedom leitet sich aus dem slawischen „uznam“ ab. „Uznoimia civitas“ wurde um 1125 von dem hier missionierenden Bischof Otto von Bamberg erstmals für die Stadt im Südwesten der Insel bezeugt. Vielleicht liegt Uznoimia das slawische Wort znoj für Strom oder auch Mündung oder Umströmt zu Grunde. Der Name wandelt sich zu Uznoimi, Uznoim (1175), Uznam, Uznom, Uzdem hin zum Usedum im Jahr 1420.[2]
Mittelalter
Die Region ist seit der Jungsteinzeit besiedelt und seit dem 8. bis 9. Jahrhundert durch Slawen. Seit dem 10. Jahrhundert stand auf dem heutigen Schlossberg eine slawische Burgsiedlung. Die „Urbs Osna“ wurde um 1115/1119 von den Dänen unter König Niels zerstört.
1128 nahmen auf dem Usedomer Schlossberg die wendischen Fürsten Westpommerns (unter militärischem Druck) das Christentum an. Die Burg Usedom, Zentrum der „terra Wanzlow“, wurde urkundlich erstmals 1140 bei der Bestätigung des Pommerschen Bistums durch den Papst genannt. Eine Burg wurde um 1159 wieder aufgebaut und zugleich entstand eine planmäßige Stadt mit seinem Markt. Bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts war der Ort Usedom eine der Lieblingsresidenzen der Herzöge von Pommern. Danach verlor er diese Bedeutung zugunsten von Wolgast und Stettin. 1155 wurde bei der Stadt das Kloster Grobe errichtet. In den Jahren 1177 und 1178 wurde Usedom erneut von Dänen unter König Waldemar I. erobert und zerstört.[3]
Im 13. Jahrhundert begann im Zuge der Ostkolonisation die deutsche Besiedlung von Usedom. Als vicus – also als Dorf – wurde Usedom 1240 und als oppidum dann 1267 erstmals erwähnt. Am 23. Dezember 1298 erhielt Usedom von Herzog Bogislaw IV. Lübisches Recht.
16. bis 19. Jahrhundert
Bei Großfeuern 1475 und 1688 brannte die Stadt komplett nieder. Nach dem Westfälischen Frieden im Jahr 1648 gehörte Usedom zu Schwedisch-Pommern, mit dem Frieden von Stockholm vom 1. Februar 1720 wurde die Stadt preußisch. Seit 1876 hat die Stadt einen Eisenbahnanschluss.
Ab dem 20. Jahrhundert
Im Verlauf der Eisenbahnlinie Ducherow–Swinemünde wurde 1932/33 die Hubbrücke Karnin errichtet, die 1945 kurz vor Kriegsende von Truppen der Wehrmacht auf dem Rückzug gesprengt wurde.
Nach der Verwaltungsreform 1815 kam Usedom zur preußischen Provinz Pommern und gehörte von 1818 bis 1945 zum Landkreis Usedom-Wollin. Von 1945 bis 1952 bildete die Stadt, mit dem nach dem Zweiten Weltkrieg bei Deutschland verbliebenen Teil des Landkreises Usedom-Wollin, den Landkreis Usedom im Land Mecklenburg. Dieser ging im Jahr 1952 im Kreis Wolgast im Bezirk Rostock auf.
Die Gemeinde gehört seit dem Jahr 1990 zum Land Mecklenburg-Vorpommern. Seit dem Jahr 1994 gehörte Usedom zum Landkreis Ostvorpommern, der 2011 im Landkreis Vorpommern-Greifswald aufging.
Die Innenstadt und Rathaus wurden im Rahmen der Städtebauförderung seit 1991 grundlegend saniert.
Politik
Wappen
Das neu gestaltete Wappen wurde am 24. November 1997 durch das Innenministerium genehmigt und unter der Nr. 145 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.
Blasonierung: „In Silber ein rechts gewendeter blauer Spangenhelm mit goldener Helmkrone und einem natürlichen Pfauenfederbusch. Auf dem Schild ein vorwärts gekehrter, gold gekrönter blauer Spangenhelm mit blau-silbernen Decken und einem von zwei blau-silbernen Fähnchen eingeschlossenen natürlichen Pfauenfederbusch.“
Das Wappen wurde 1997 von dem Weimarer Michael Zapfe neu gestaltet.
Flagge
Die Flagge der Stadt Usedom ist quer zur Längsachse des Flaggentuches von Blau, Silber (Weiß) und Blau gestreift. Die blauen Streifen nehmen jeweils ein Fünftel, der silberne (weiße) Streifen nimmt drei Fünftel der Länge des Flaggentuches ein. Auf der Mitte des silbernen (weißen) Streifens liegt das Stadtwappen, das zwei Drittel der Höhe des Flaggentuches einnimmt. Die Länge der Flagge verhält sich zur Höhe wie 5:3.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswert sind das Anklamer Tor, die Marienkirche, der Schlossberg mit einem Denkmal, das an die durch Otto von Bamberg durchgeführte Bekehrung zum Christentum 1128 erinnert, und der Rest der Hubbrücke Karnin/Zecherin. Außerdem befindet sich im alten Bahnhof der Stadt, dem Klaus-Bahlsen-Haus, das Naturparkzentrum mit sehr interessanten Ausstellungen rund um die Natur der heimischen Areale.
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Lotsenturm und Hubbrücke Karnin
Verkehrsanbindung
Durch die Stadt Usedom führt als Südanbindung der Insel Usedom die Bundesstraße 110 (B 110). Bis 1945 hatte die Stadt einen Bahnhof an der Bahnstrecke Ducherow–Swinemünde, der heute das Naturparkzentrum der Insel Usedom beherbergt. Bis spätestens 2015 ist eine Wiederinbetriebnahme der Bahnstrecke bis nach Usedom geplant. Durch diese Verbindung würde sich die Fahrzeit zwischen Berlin und der Insel Usedom auf rund zwei Stunden verkürzen.[4] Usedom hat einen kleinen Hafen am Usedomer See, der eine schmale Verbindung (die „Kehle“) zum Stettiner Haff besitzt.
Literatur
- Gustav Kratz Die Städte der Provinz Pommern. Abriß ihrer Geschichte, zumeist nach Urkunden. Berlin 1865, S. 534-538 (Volltext)
Weblinks
Wikisource: Usedom in der Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte
Einzelnachweise
- ↑ Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Ernst Eichler und Werner Mühlmer: Die Namen der Städte in Mecklenburg-Vorpommern. Ingo Koch Verlag, Rostock 2002, ISBN 3-935319-23-1
- ↑ Gustav Kratz: Die Städte der Provinz Pommern. Abriss ihrer Geschichte, zumeist nach Urkunden. Berlin 1865, S. 535.
- ↑ Peter Neumann: Die Bahn will in zwei Stunden nach Usedom. In: Berliner Zeitung. 14. Mai 2007
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