CH-BE

CH-BE
Kanton Bern
Canton de Berne
Wappen Kanton BernCanton de Berne
Wappen des Kantons, des Amtsbezirks und der Stadt Bern
Basisdaten
Hauptort: Bern
Fläche: 5'959 km²
(Rang 2)
Einwohner: 962'982 (2007)
(Rang 2)
Bevölkerungsdichte: 162 Einw./km²
(Rang 15)
Beitritt zur Eidgenossenschaft: 1353
Abkürzung: BE (ISO:CH-BE)
Sprachen: Deutsch, Französisch
Website: Kanton Bern
Canton de Berne
Karte
Karte Kanton BernCanton de Berne
Lage des Kantons
Lage Kanton BernCanton de Berne

Der Kanton Bern (französisch Canton de Berne) ist ein Kanton im Westen der Schweiz. Bern ist flächenmässig (nach Graubünden) und bevölkerungsmässig (nach Zürich) jeweils der zweitgrösste Kanton der Schweiz.

Der Kanton Bern ist zweisprachig. Deutsch und Französisch sind die bernischen Landes- und Amtssprachen.

Die inoffizielle Hymne ist der Berner Marsch.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Kanton Bern hat die grösste Nord-Süd-Ausdehnung aller Kantone. Er erstreckt sich vom Jura über das Schweizerische Mittelland bis in die Alpen. Im Norden grenzt er an den Kanton Jura, Solothurn und Aargau, im Westen an die Kantone Neuenburg, Waadt und Freiburg, im Osten an die Kantone Luzern, Nidwalden, Obwalden und Uri und im Süden an den Kanton Wallis.

Auf Karten mit kleinem Massstab entsteht der Eindruck, dass der Kanton Bern bei La Ferrière an Frankreich grenzt und somit ein Grenzkanton ist. Detaillierte Karten zeigen jedoch, dass Gemeinde- und Landesgrenze einige hundert Meter voneinander entfernt sind. Bern ist somit seit dem Verlust des Laufentals 1994 ein Binnenkanton.

Der französischsprachige Berner Jura gehört zum Faltenjura, die Hauptstadt ist Moutier.

Südlich davon erstreckt sich zwischen dem Bielersee, Murtensee und der Stadt Bern im Aaretal das Berner Seeland, das durch die Juragewässerkorrektion von Sumpfland zum Gemüsegarten der Schweiz wurde.

Im Nordosten der Stadt Bern liegt die Region Oberaargau (die nicht zum Kanton Aargau gehört).

Östlich der Stadt Bern liegt das zu den Voralpen gehörende Emmental, aus dem der berühmte Emmentaler kommt, das im Osten vom Bergland des Napf abgeschlossen wird.

Im Süden des Kantons liegt das Berner Oberland, im Osten mit dem Haslital, Brienzersee, Thunersee und dem Jungfraugebiet, im Westen mit den Regionen Saanenland, Simmental, Frutigland (Adelboden) und Lötschberg.

Bevölkerung

Sprachen

Deutsch: 804'190
Französisch: 72'646 (im Berner Jura und der zweisprachigen Stadt (Bezirk) Biel/Bienne)
Italienisch: 18'908
Rätoromanisch: 688
Andere: 60'765

Religionen - Konfessionen

Reformiert: 642'297
Katholisch: 153'357
Christkatholisch: 1'064
Jüdisch: 807
Andere: 48'451
Konfessionslos: 74'162

(Die Zahlen stammen aus der Volkszählung im Jahr 2000)[1]

Daneben gibt es im Kanton Bern vergleichsweise viele Mitglieder protestantischer Freikirchen, besonders im Emmental und im Berner Oberland. Nach der Reformation des Kantons Bern im Jahr 1528 fasste ab 1799 auch die katholische Kirche wieder Fuss im Kanton.

Verfassung

Die geltende Kantonsverfassung datiert von 1993.

Legislative

Der 160-köpfige Grosse Rat ist die Legislative des Kantons. Zwölf Sitze sind für den Berner Jura garantiert und 3 Sitze für die französischsprachige Minderheit des zweisprachigen Amtsbezirks Biel/Bienne. Er wird vom Volk für eine Amtsdauer von jeweils vier Jahren gewählt. Über Volksabstimmungen – obligatorisches Referendum bei Verfassungsänderungen, fakultatives Referendum bei Gesetzesänderungen (wenn von mindestens 10'000 Stimmberechtigten verlangt), sodann Volksinitiative (von mindestens 15'000 Stimmberechtigten unterstützt) – nimmt auch das Volk an der Gesetzgebung direkten Anteil. Das Volk kann auf dem Wege einer Volksabstimmung den Grossen Rat auch vor Ablauf der ordentlichen Amtsdauer abberufen, wenn es von mindestens 30'000 Stimmberechtigten beantragt wird.

Die Parteienzusammensetzung ist:

Berner Rathaus mit Kirche St. Peter und Paul
Sitzverteilung im Grossen Rat, 2008
Partei Sitze 2002
(200)
Wähleranteil
2002
Sitze 2006
(160)
Wähleranteil
2006
SVP 67 31,80% 47 27,42%
SP 58 26,45% 42 24,03%
FDP 36 17,55% 26 16,38%
EVP 11 5,95% 13 7,34%
Grüne 15 9,2% 19 12,9%
EDU 4 4,75% 6 4,78%
SD 3 1,60% 1 2,19%
CVP 2 1,00% 1 1,76%
PSA 2 0,85% 3 1,29%
Entente 1 0,30% 1 0,33%
aJA! 1 k.Ang. 0 k. Ang.
FPS 0 0,35% 1 0,45%

Der Berner Grosse Rat trifft sich nicht wöchentlich, wie bei einigen anderen Kantonsparlamenten üblich, sondern fünf Mal pro Jahr zu einer zweiwöchigen Session.

Exekutive

Die Exekutive ist der siebenköpfige Regierungsrat (3 SP/JUSO, 1 SVP, 1 FDP, 1 BDP, 1 GFL), der vom Volk ebenfalls auf vier Jahre gewählt wird. Mindestens 30'000 Stimmberechtigte können dessen Abberufung schon vor Ablauf dieser Periode beantragen, worüber dann eine Volksabstimmung anzuordnen ist (Art. 57 KV). Das Regierungspräsidium wechselt wie auf Bundesebene und in den anderen Kantonen üblich jährlich im Turnus. Dem französischsprachigen Berner Jura ist ein Sitz in der Regierung garantiert (Art. 84 KV).

Seit dem 1. Juni 2006 gehören der Regierung folgende Personen an (Wahlen von 9. April 2006):

Staatsschreiber ist Kurt Nuspliger, SP (Staatskanzlei, Stabschef mit beratender Stimme)

Judikative

Oberstes kantonales Gericht ist das Obergericht; ihm untergeordnet sind die Amts- und Kreisgerichte. Weitere Gerichte sind das Verwaltungsgericht, das Wirtschaftsgericht und die Jugendgerichte.

Parteiensystem

Der Kanton Bern ist ein traditionell bürgerlicher Kanton, wobei die SVP eine dominierende Rolle spielt. Im Juni 2008 hat sich der liberale SVP-Flügel der ehemaligen Bürger- und Gewerbepartei zur Bürgerlich-Demokratischen Partei (BDP) abgespaltet. Die evangelischen Parteien EVP (Mitte) und EDU (rechts) sind im reformiert geprägten Bern sehr stark, während die (als katholische wahrgenommene) Bundesratspartei CVP im Kanton Bern eine Kleinpartei ist. Der Kanton Bern hat eines der fragmentiertesten Parteiensysteme der Schweiz.

Verkehr

Der Kanton Bern liegt an den Bahnverkehrsachsen ZürichFreiburgLausanneGenf (Ost/West) und BaselLötschbergSimplonItalien (Nord/Süd), die sich in der Stadt Bern kreuzen. Im Norden quert die Jurasüdfusslinie (Zürich–BielNeuchâtel–Lausanne) das Kantonsgebiet.

Im Südosten verläuft die Schmalspurbahn LuzernBrünigpassInterlaken der Zentralbahn, die BLS betreibt die Normalspurstrecke zwischen Interlaken, Spiez und Zweisimmen. In Zweisimmen beginnt die Schmalspurbahn der MOB nach Gstaad und Montreux. Die drei Strecken werden zusammen als Golden Pass in Konkurrenz zum Glacier-Express vermarktet. Weitere Täler sind durch diverse Schmalspurbahnen erschlossen: Berner Oberland-Bahnen, Wengernalpbahn, Jungfraubahn, Meiringen-Innertkirchen-Bahn.

Bekannte Bergbahnen im Kanton sind u.a. die Bergbahn Lauterbrunnen-Mürren und die Schynige Platte-Bahn.

Neben der Bahn spielt das Postauto eine grosse Rolle, einmal bei der Erschliessung der Seitentäler, dann aber auch für die berühmten touristischen Linien über Grimselpass, Sustenpass oder Grosse Scheidegg.

Die A1 St. GallenGenf führt durch das Mittelland und die Stadt Bern. In nord-südlicher Richtung führt die Autobahn A6 bis nach Meiringen östlich des Brienzersees. Von dort starten die Passrouten Brünig (nach Luzern), Susten (nach Uri) und Grimsel (nach dem Wallis, Graubünden und dem Tessin). Bei Spiez zweigt die Lötschbergroute ab, die mittels Autoverlad durch den Lötschbergtunnel mit dem Wallis und via Simplonpass mit Italien verbindet. Seit Dezember 2007 verbindet der neue Lötschberg-Eisenbahntunnel das Wallis mit dem Rest der Schweiz. Die Fahrzeit verringert sich durchschnittlich um 1 Stunde.

Geschichte

Bern gehört seit 1353 zur Eidgenossenschaft und somit zu deren Acht Alten Orten.

Siehe auch: Geschichte des Kantons Bern.

Städte und Orte

Städte und Orte des Kantons Bern

(Einwohner am 31. Dezember 2006)

Siehe auch: Gemeinden des Kantons Bern

Amtsbezirke/Districts

Amtsbezirke des Kantons Bern

Siehe auch: Amtsbezirke (frz. districts) des Kantons Bern

Burgen und Schlösser

Siehe: Liste der Burgen und Schlösser (Bern)


Referenzen

  1. Eidgenössische Volkszählung 2000, XLS–93 KB

Siehe auch

Weblinks



Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”