Landkreis Alzey

Landkreis Alzey
Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Landkreises Alzey-Worms Deutschlandkarte, Position des Landkreises Alzey-Worms hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Verwaltungssitz: Alzey
Fläche: 588 km²
Einwohner: 125.697 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 214 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen: AZ
Kreisschlüssel: 07 3 31
Kreisgliederung: 69 Gemeinden
Adresse der Kreisverwaltung: Ernst-Ludwig-Straße 36
55232 Alzey
Webpräsenz:
Landrat: Ernst-Walter Görisch (SPD)
Lage des Landkreises Alzey-Worms in Rheinland-Pfalz
Karte
Hessen im Jahr 1930

Der Landkreis Alzey-Worms ist ein Kreis in Rheinland-Pfalz, Deutschland. Er ist umgeben vom Kreis Groß-Gerau (Hessen), der Stadt Worms und den Landkreisen Bad Dürkheim, Donnersbergkreis, Bad Kreuznach und Mainz-Bingen.
Er ging aus den Landkreisen Alzey und Worms hervor, die bis 1945 der Kreis Alzey und der Kreis Worms im Volksstaat Hessen waren.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Landkreis ist nach der Stadt Worms, welche im Südosten des Kreises liegt, aber nicht dem Kreis angehört und der Stadt Alzey dem Verwaltungssitz des Kreises benannt. Der Rhein ist die östliche Kreisgrenze und gleichzeitig die Landesgrenze zu Hessen. Von hier aus breitet sich das Alzeyer Hügelland in Richtung Westen bis an die nordöstlichen Ausläufer des Pfälzerwaldes aus. Der westliche Teil des Kreises ist eine felsige Waldlandschaft, auch Rheinhessische Schweiz genannt.

Geschichte

Das Gebiet war in römischer Zeit Teil der Provinz Germania Superior. Während Alzey in römischer Zeit ein vicus war, befand sich in Worms ein römisches Kastell. Im Mittelalter gehörte die Region zur Pfalz. Nach der französischen Besatzung (1797–1814) war sie als Provinz Rheinhessen Teil des Großherzogtums Hessen. Innerhalb Hessens entstanden am 5. Februar 1835 die beiden Kreise Alzey und Worms. Am 7. April 1938 wurde der Westteil des aufgelösten Kreises Oppenheim dem Kreis Alzey angegliedert. Nach der Kreisreform 1969 wurden beide Kreise zum neuen Landkreis Alzey-Worms vereinigt. Außerdem kam die Gemeinde Mauchenheim des aufgelösten Landkreis Kirchheimbolanden hinzu.

Geschichte Kreis Alzey

Der Kreis Alzey war bis 1. November 1938 ein Kreis im Großherzogtum Hessen und im Volksstaat Hessen in der Provinz Rheinhessen. Aus ihm entstand 1938 der Landkreis Alzey.[1]

Einordnung des Kreises in das Großherzogtum Hessen

Zusammen mit den Kreisen Bingen, Mainz, Oppenheim und Worms bildete der Kreis Alzey die Provinz Rheinhessen, die wiederum zusammen mit den Provinzen Oberhessen und Starkenburg das Großherzogtum Hessen darstellten.

1848 bis 1850 ging der Kreis Alzey in dem Regierungsbezirk Mainz und 1850 bis 1852 in dem Regierungsbezirk Worms auf.

Nach 1945 wurde der Landkreis Alzey dem Bundesland Rheinland-Pfalz eingegliedert.

Geschichte Kreis Worms

siehe Hauptartikel: Landkreis Worms

Einwohnerentwicklung

  • 1980: 95.946
  • 2000: 123.243
  • 2005: 126.381 (31. Oktober 2005)

Politik

Landräte

[2]

Landräte im Altkreis Alzey (1835 bis 1969)

  • 1835–1848: Kreisrat Friedrich Müller
  • 1848–1850: siehe Landräte im Altkreis Worms (1835–1969)
  • 1852–1860: Kreisrat Theodor Wilhelm Georg Hallwachs
  • 1860–1861: Kreisrat Ludwig Strecker
  • 1861–1893: Kreisrat Carl Ludwig Wolff
  • 1893–1897: Kreisrat Dr. Georg Freiherr von Wedekind
  • 1897–1900: Kreisrat Friedrich von Hombergk zu Vach
  • 1900–1905: Kreisrat Karl Süffert
  • 1905–1913: Kreisrat Freiherr Schenk zu Schweinsberg
  • 1913–1923: Kreisrat (ab 1917: Kreisdirektor) August Friedrich von Bechtold
  • 1924–1932: Kreisdirektor Karl Draudt
  • 1932–1937: Kreisdirektor Konrad Wolf
  • 1937–1939: Kreisdirektor Wilhelm Köhler
  • 1940–1944: Landrat Alfred Klostermann
  • 1944–1945: Regierungsdirektor Paul Stieh
  • 1945–1946: Landrat Dr. Konrad Elm
  • 1946–1947: Landrat Willi Bechtolsheimer
  • 1947–1952: Landrat Dr. Dr. Eugen Klee
  • 1952–1969: Heinz-Eberhard Andres

Landräte im Altkreis Worms (1835 bis 1969)

  • 1835–1841: Kreisrat Gustav Eduard Städel
  • 1841–1845: Kreisrat Reinhard Carl Friedrich von Dalwigk
  • 1846–1848: Kreisrat Wilhelm Willich gen. von Pöllnitz
  • 1848–1850: Dirigent der Regierungskommission Rheinhessen Reinhard Carl Friedrich Carl Freiherr von Dalwigk
  • 1850: designierter Dirigent der Regierungskommission Worms Regierungsrat Carl Schmitt
  • 1850–1852: Regierungsrat Johann Pfannebecker, Dirigent der Regierungskommission Worms
  • 1852–1874: Kreisrat Johann Pfannebecker
  • 1874–1881: Kreisrat Hermann Lotheißen
  • 1881–1888: Kreisrat Maximilian Freiherr von Gagern
  • 1888–1894: Kreisrat Franz Gros
  • 1894–1898: Kreisrat Dr. Andreas Breidert
  • 1898–1919: Kreisrat (ab 1917: Kreisdirektor) Dr. Karl Kayser
  • 1919–1929: Kreisdirektor Hans Wolff
  • 1929–1934: Kreisdirektor Wilhelm Schön
  • 1934–1937: Kreisdirektor Otto Schwebel
  • 1937–1940: Kreisdirektor Dr. Otto Straub
  • 1940–1945: Landrat Dr. Hans Becker
  • 1945–1946: Landrat Dr. Adolf Güngerich
  • 1946–1963: Landrat Georg Schlick
  • 1963–1969: Landrat Dr. Willibrod Fischer

Landräte im Landkreis Alzey-Worms (seit 1969)

Ernst-Walter Görisch setzte sich bei der Stichwahl am 27. Juni 2004 mit 51,7% der Stimmen gegen den Kandidaten der CDU Dr. Ludwig Tauscher durch. Die Kandidaten von FWG, Grünen und FDP waren im ersten Wahlgang ausgeschieden. Die Wahlbeteiligung war sehr schwach, sie lag bei rund 35 Prozent. In der Stadt Alzey ging gar nur jeder fünfte Wahlberechtigte zur Wahlurne.

Kreistag

Bei den Wahlen zum Kreistag am 13. Juni 2004 ergab sich folgendes Ergebnis:

Parteien und Wählergemeinschaften %
2004
Sitze
2004
%
1999
Sitze
1999
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 36,1 17 43,5 18
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 35,3 16 34,4 14
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 7,7 4 5,9 3
FDP Freie Demokratische Partei 6,5 3 5,3 2
FWG Freie Wählergruppe 14,3 6 10,8 5
gesamt 100,0 46 100,0 42
Wahlbeteiligung in % 62,0 68,1

Aufgrund des Bevölkerungszuwachses in den letzten Jahren erhöhte sich die Zahl der Kreistagsmitglieder von 42 auf 46.

Wappen

Beschreibung:

Im geteilten Schild oben ein nach rechts liegender roter Drache (Fafnir aus der Nibelungensage) in Gold mit erhobener rechter Pranke, unten eine schräg liegende, goldene Fidel in Rot (Wappen-Genehmigung 25. Januar 1970)

Bedeutung:

Der Drache, Sinnbild des Drachtentöters Siegfried, war das Hauptmotiv des ehemaligen Wormser Kreiswappens und die Fiedel weist auf Volker von Alzey hin.

Verkehr

Durch das Kreisgebiet führen die Bundesautobahnen A 61 (Ludwigshafen–Koblenz) und A 63 (Kaiserslautern–Mainz). Beide kreuzen sich am Autobahnkreuz Alzey. Der Kreis wird ferner von den Bundesstraßen B 9, B 271 und B 420 durchzogen.

Nach der Einführung des Rheinland-Pfalz-Taktes im Mai 1994 ist auch in diesem Teil des Bundeslandes der ÖPNV starkt aufgewertet worden. Die wichtigste Verbindung, auf der auch viele Fernzüge verkehren, verläuft entlang des Rheines (MainzLudwigshafen, Strecke 660). Ferner werden von der Deutschen Bahn die Strecken betrieben:

Daneben gab es auch ehemalige Bahnstrecken die heute nicht mehr existieren, dazu zählen:

Städte und Gemeinden

(Einwohner am 31. Dezember 2007[3])

Verbandsfreie Städte

Verbandsgemeinden mit ihren Mitgliedsgemeinden

Sitz der Verbandsgemeinde *
  1. Albig (1618)
  2. Bechenheim (424)
  3. Bechtolsheim (1543)
  4. Bermersheim vor der Höhe (319)
  5. Biebelnheim (675)
  6. Bornheim (758)
  7. Dintesheim (152)
  8. Eppelsheim (1268)
  9. Erbes-Büdesheim (1336)
  10. Esselborn (349)
  11. Flomborn (1017)
  12. Flonheim (2679)
  13. Framersheim (1648)
  14. Freimersheim (659)
  15. Gau-Heppenheim (547)
  16. Gau-Odernheim (3769)
  17. Kettenheim (298)
  18. Lonsheim (570)
  19. Mauchenheim (979)
  20. Nack (626)
  21. Nieder-Wiesen (607)
  22. Ober-Flörsheim (1235)
  23. Offenheim (605)
  24. Wahlheim (592)
  1. Alsheim (2606)
  2. Eich * (3223)
  3. Gimbsheim (3007)
  4. Hamm am Rhein (2245)
  5. Mettenheim (1545)
  1. Flörsheim-Dalsheim (3124)
  2. Hohen-Sülzen (575)
  3. Mölsheim (593)
  4. Monsheim * (2477)
  5. Mörstadt (912)
  6. Offstein (1811)
  7. Wachenheim (651)
  1. Bechtheim (1873)
  2. Bermersheim (399)
  3. Dittelsheim-Heßloch (2206)
  4. Frettenheim (328)
  5. Gundersheim (1609)
  6. Gundheim (942)
  7. Hangen-Weisheim (498)
  8. Hochborn (450)
  9. Monzernheim (642)
  10. Westhofen * (3234)
  1. Eckelsheim (496)
  2. Gau-Bickelheim (2133)
  3. Gumbsheim (606)
  4. Siefersheim (1298)
  5. Stein-Bockenheim (694)
  6. Wendelsheim (1430)
  7. Wöllstein * (4366)
  8. Wonsheim (897)
  1. Armsheim (2606)
  2. Ensheim (428)
  3. Gabsheim (784)
  4. Gau-Weinheim (645)
  5. Partenheim (1630)
  6. Saulheim (7149)
  7. Schornsheim (1606)
  8. Spiesheim (982)
  9. Sulzheim (1072)
  10. Udenheim (1340)
  11. Vendersheim (581)
  12. Wallertheim (1788)
  13. Wörrstadt * (7656)

Einzelnachweis

  1. Land Hessen 1939 Verwaltungsstruktur
  2. für die Daten von 1835 bis 1969: Karkosch, Susanne / Müller, Karin: Die rheinhessischen Kreise (Alzey, Mainz, Oppenheim, Worms). Darmstadt/Marburg 1973 (= Repertorien des Hessischen Staatsarchivs Darmstadt, Abt. G 15 Kreis- und Landratsämter)
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz - Bevölkerung der Gemeinden

Weblinks


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