- RhineRuhrCity
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Karte Basisdaten Rhein-Ruhr Bundesland: Nordrhein-Westfalen Landschaftsverbände: Rheinland, Westfalen Regierungsbezirke: Arnsberg, Münster,
Düsseldorf, KölnFläche: 7.110 km² Einwohner: 10.168.321 (30. Juni 2008)[1] Bevölkerungsdichte: 1.430 Einwohner/km² Höchster Punkt: 494 m ü. NN (Iserlohn) Niedrigster Punkt: 20 m ü. NN (Wesel) Nord-Süd-Ausdehnung: 126 km West-Ost-Ausdehnung: 121 km Geografische Lage: 50° 44′ – 51° 49′ n. Br.
6° 17′ – 7° 59′ ö. L.Gliederung: 20 kreisfreie Städte, 11 Kreise Die Europäische Metropolregion Rhein-Ruhr ist die bevölkerungsreichste von derzeit 11 Metropolregionen in Deutschland. Sie wurde als solche von der deutschen Ministerkonferenz für Raumordnung (MKRO) 1995 definiert.
Die Metropolregion ist gemeindescharf definiert, umfasst ein Gebiet von etwa 7000 km² mit ungefähr 10 Mio. Einwohnern und befindet sich vollständig im Bundesland Nordrhein-Westfalen. Damit ist sie die mit Abstand bevölkerungsreichste und am dichtesten besiedelte Metropolregion in Deutschland und zählt zu den fünf größten Metropolregionen Europas. Das Rhein-Ruhr-Gebiet wird manchmal als Megastadt bezeichnet. Rhein-Ruhr liegt mitten im zentralen europäischen Wirtschaftsraum, der sogenannten Blauen Banane.
Inhaltsverzeichnis
Struktur
Das Gebiet erstreckt sich etwa in Dreiecksform entlang der Flüsse Rhein und Ruhr nahe deren Zusammenfluss, ist aber nicht fest umgrenzt. Die Bezeichnung Rhein-Ruhr bezeichnet in der Regel einen Bereich von Hamm im Osten bis nach Mönchengladbach im Westen sowie von Bonn im Süden nach Wesel im Norden, mit fließenden Grenzen im Bergischen Land, Sauerland und Münsterland.
Es besteht aus den beiden Teilräumen Ruhrgebiet und Rheinschiene. Das Ruhrgebiet erstreckt sich im Norden von Rhein-Ruhr in West-Ost-Richtung von Duisburg bis Hamm. Die Rheinschiene in Nord-Süd-Richtung von Duisburg bis Bonn.
Kommunen
Die folgende Auflistung gibt der offiziellen Definition entsprechend alle zur Metropolregion zählenden Gemeinden an. In einigen Kreisen gehören nur bestimmte Gemeinden der Region an.
Kreisfreie Städte Gemeinde Einwohner
30. Juni 2008[1]Fläche
km²Einwohner/
km²Bochum (BO) 379.910 145,44 2.612,14 Bonn (BN) 316.913 141,22 2.244,11 Bottrop (BOT) 118.227 100,61 1.175,1 Dortmund (DO) 585.670 280,39 2.088,77 Duisburg (DU) 494.920 232,81 2.125,85 Düsseldorf (D) 582.222 217,01 2.682,93 Essen (E) 580.751 210,38 2.760,49 Gelsenkirchen (GE) 263.638 104,86 2.514,19 Hagen (HA) 193.045 160,36 1.203,82 Hamm (HAM) 182.644 226,26 807,23 Herne (HER) 167.718 51,41 3.262,36 Köln (K) 996.690 405,15 2.460,05 Krefeld (KR) 236.516 137,76 1.716,87 Leverkusen (LEV) 161.279 78,85 2.045,39 Mönchengladbach (MG) 259.396 170,45 1.521,83 Mülheim an der Ruhr (MH) 168.669 91,29 1.847,62 Oberhausen (OB) 216.392 77,04 2.808,83 Remscheid (RS) 113.377 74,60 1.519,8 Solingen (SG) 162.293 89,46 1.814,14 Wuppertal (W) 355.158 168,39 2.109,14 Summe/Durchschnitt 6.535.428 3.163,74 2.065,73 Kreise Gemeinde/Kreis Einwohner
30. Juni 2008[1]Fläche
km²Kreis Mettmann (ME) 501.128 407,09 Kreis Unna (UN) 418.128 542,69 Ennepe-Ruhr-Kreis (EN) Ennepetal 31.256 57,42 Gevelsberg 32.083 26,29 Hattingen 56.384 71,39 Herdecke 25.144 22,40 Schwelm 29.466 20,50 Sprockhövel 25.666 47,79 Wetter 28.618 31,47 Witten 99.320 72,37 Märkischer Kreis (MK) Hemer 37.524 67,56 Iserlohn 95.834 125,50 Menden 56.981 86,06 Kreis Recklinghausen (RE) Castrop-Rauxel 76.563 51,66 Datteln 35.898 66,08 Dorsten 78.301 171,19 Gladbeck 75.874 35,91 Herten 63.464 37,32 Marl 89.437 87,63 Oer-Erkenschwick 30.594 38,69 Recklinghausen 120.174 66,43 Waltrop 29.961 46,99 Rhein-Erft-Kreis (BM) Brühl 44.489 36,12 Frechen 49.660 45,11 Hürth 56.761 51,17 Wesseling 35.149 23,37 Rhein-Kreis Neuss (NE) Dormagen 63.328 85,41 Grevenbroich 64.430 102,46 Kaarst 41.949 37,40 Korschenbroich 33.228 55,26 Meerbusch 54.200 64,38 Neuss 151.276 99,48 Rhein-Sieg-Kreis (SU) Alfter 22.872 34,77 Bornheim 48.613 82,71 Niederkassel 37.142 35,79 Sankt Augustin 55.754 34,23 Siegburg 39.530 23,46 Troisdorf 74.948 62,17 Rheinisch-Bergischer Kreis (GL) Bergisch Gladbach 105.967 83,12 Burscheid 18.851 27,38 Leichlingen 27.510 37,33 Kreis Viersen (VIE) Kempen 36.244 68,81 Tönisvorst 30.274 44,33 Viersen 75.762 91,07 Willich 51.908 67,77 Kreis Wesel (WES) Dinslaken 69.982 47,67 Kamp-Lintfort 39.084 63,16 Moers 106.951 67,69 Neukirchen-Vluyn 28.062 43,48 Rheinberg 32.005 75,15 Voerde 37.899 53,48 Wesel 61.267 122,53 Summe 3.632.893 3.946,69 Wirtschaft
Bis in die 1960er Jahre hinein war das Ruhrgebiet, geprägt durch die Montanindustrie, das unbestrittene wirtschaftliche Zentrum von Nordrhein-Westfalen. Nach dem einsetzenden Strukturwandel durch die Kohlekrise erlangte der Bildungs-/Forschungs- und Dienstleistungssektor immer mehr an Gewicht. Die Arbeitslosigkeit stieg nach der Wiedervereinigung bis Ende 2005 stetig an und die Arbeitslosenquoten von Städten wie Dortmund und Gelsenkirchen zählen zu den höchsten in Deutschland.
Die Rheinschiene wurde vom Strukturwandel weniger stark getroffen. Bonn konnte, nachdem die Bundesregierung und einige Ministerien nach Berlin umgezogen waren, statistisch jeden dadurch verloren gegangenen Arbeitsplatz ausgleichen. Köln konnte sich als Messe- und Dienstleistungsstandort behaupten. Düsseldorf ist nach dem BIP pro Kopf die wirtschaftsstärkste Stadt der Metropolregion und belegt nach Frankfurt Platz 2 in Deutschland; die Zentralität ist die höchste in ganz Deutschland.
Die Arbeitslosenquoten der Städte reichen von 7,0 % im Kreis Mettmann bis zu 15,4 % in Gelsenkirchen.
Verkehr
Die Metropolregion ist ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt für alle Verkehrsarten.
Straße
In Rhein-Ruhr treffen sich zahlreiche kontinental bedeutende Autobahnen wie die Bundesautobahnen A 1 (Heiligenhafen − Hamburg − Köln − Saarbrücken), A 2 (Oberhausen − Hannover – Magdeburg – Berlin), A 3 (Emmerich – Köln – Frankfurt am Main – Nürnberg - Passau) und A 4 (Aachen – Köln – Dresden – Görlitz).
Überregional und regional bedeutende Autobahnen in Rhein-Ruhr sind die A 31 (Bottrop – Leer – Emden), A 40 (Ruhrschnellweg: Venlo (NL) − Essen – Dortmund), A 42 (Emscherschnellweg: Kamp-Lintfort – Duisburg – Dortmund), A 43 (Wuppertal – Bochum – Münster), A 44 (Aachen – Mönchengladbach – Kassel), A 45 (Sauerlandlinie: Dortmund – Siegen – Selingenstadt), A 46 (Heinsberg – Wuppertal – Bestwig), A 52 (Roermond (NL) – Düsseldorf – Marl), A 57 (Nimwegen – Krefeld – Köln), A 59 (Dinslaken – Duisburg – Bonn) und A 61 (Venlo (NL) – Koblenz – Hockenheim).
Verdichtet wird das Fernstraßennetz durch die kleineren, 3-stelligen Autobahnen A 443 (Iserlohn – Unna), A 445 ((Hamm) – Werl – Arnsberg), A 516 (AK Oberhausen – Oberhausen-Eisenheim), A 524 (AD Breitscheid – AK Duisburg-Süd), A 535 (Sonnborner Kreuz – Wuppertal-Dornap), A 540 (Jüchen-Grevenbroich), A 542 (Monheim – Langenfeld), A 544 (AK Aachen – Aachen-Europaplatz), A 553 (AK Bliesheim – Brühl), A 555 (Köln-Süd – Bonn), A 559 (AD Köln-Porz – Köln-Deutz), A 560 (Hennef – Sankt Augustin), A 562 (AK Bonn-Ost – Bonn-Friesdorf) und A 565 (Meckenheim – Bonn),
Schiene
In der Metropolregion liegen vier Bahnhöfe der Kategorie 1, drei von ihnen zählen zu den zehn meistfrequentierten Bahnhöfe Deutschlands:
Bahnhof Fernverkehrszüge Nahverkehrszüge S-Bahnen Züge u. S-Bahnen Reisende Köln Hauptbahnhof 243 521 466 1.230 ~250.000 Düsseldorf Hauptbahnhof 169 423 550 1.142 ~250.000 Dortmund Hauptbahnhof 195 485 302 982 ~125.000 Essen Hauptbahnhof 175 226 – 401 ~175.000 alle Angaben pro Tag Zur Bahnhofskategorie 2 zählen die Bahnhöfe Bochum, Bonn, Duisburg, Düsseldorf Flughafen, Hagen, Hamm, Köln Messe/Deutz, Köln/Bonn Flughafen, Oberhausen, Siegburg/Bonn, Solingen und Wuppertal.
Im Bereich des Öffentlichen Personennahverkehrs ist die Metropolregion in vier Verkehrsverbünde aufgeteilt. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr ist für den ÖPNV im Ruhrgebiet, im Bergischen Städtedreieck sowie am Mittleren Niederrhein zuständig, der Verkehrsverbund Rhein-Sieg im Köln-Bonner Raum. Der Kreis Unna, der Märkische Kreis und Hamm sind der VRL, der Kreis Wesel dem Verbund VGN zugeordnet.
Luft
Die Region verfügt über zwei internationale und zwei regionale Flughäfen.
Beim Passagieraufkommen liegt Düsseldorf in Deutschland auf Rang 3. Beim Frachtaufkommen liegt Köln/Bonn auf Rang 2.
Flughafen Passagiere [2007] Fracht [2006] Kategorie Flughafen Düsseldorf International 17,80 Mio. 60.162 t international Flughafen Köln/Bonn 10,47 Mio. 703.841 t international Flughafen Dortmund 2,15 Mio. 8.388 t international Flughafen Essen/Mülheim 0,03 Mio. n. v. regional Wasser
Der Rhein ist die bedeutendste Binnenwasserstraße Europas, der Duisburger Hafen der größte Binnenhafen der Welt und der Dortmunder Hafen ist der größte Kanalhafen Europas. Des weiteren gibt es im Ruhrgebiet ein großes schiffbares Kanalnetz:
Politik
Anders als im Falle des Rhein-Main-Gebiets mit Frankfurt am Main als eindeutig stärkstem Zentrum, liegen in Rhein-Ruhr zahlreiche vergleichbar große und bedeutende Städte. Diese Polyzentralität führt oftmals zu starken Rivalitäten zwischen diesen Städten. Außerdem gibt es konkurrierende Konzepte und Selbstverständnisse regionaler Identität selbst innerhalb des Ruhrgebiets und der Rheinschiene von Bonn bis Wesel. Diese Kirchturmpolitik hat bislang ein einheitliches Auftreten der Region verhindert. Das oft von der Politik verbal angestrebte Zusammenwachsen der Metropolregion bleibt auf lokale Initiativen beschränkt, wie zum Beispiel Fusionen der Verkehrsbetriebe oder der Hafenbetriebe von Düsseldorf und Neuss. Darüber hinaus verhindert die Verwaltungsstruktur des Landes Nordrhein-Westfalen eine einheitliche Planung und Verwaltung der Metropolregion. Allerdings haben die Städte Bochum, Essen, Gelsenkirchen, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen jetzt begonnen, mit der Aufstellung eines Regionalen Flächennutzungsplans eine neue Qualität der interkommunalen Zusammenarbeit in der Planung zu erreichen.
Die Ausweisung der Region zur Metropolregion wird vor allem durch die Landesregierung vorangetrieben. Im Landesentwicklungsplan wird ausdrücklich der Erhalt und Ausbau der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der Metropolregion als vorrangiges Ziel aufgeführt.
Rechtsbegriff
Landesplanungsrechtlich wird die Europäischen Metropolregion Rhein-Ruhr im Landesentwicklungsplan Nordrhein-Westfalen (Teil A) räumlich bestimmt und sachlich in Form von textlich formulierten "Zielen" unter dem Abschnitt B.I.2. behandelt. Auf dieser Grundlage ist die rechtliche Bedeutung der Europäischen Metropolregion Rhein-Ruhr als Planaussage der Raumordnung und Landesplanung zu bewerten. Fraglich bleibt, welche konkreten Rechtsfolgen die entsprechenden Planaussagen des Landesentwicklungsplans auslösen.
Andere Begriffsverwendungen
Daneben tragen viele Unternehmen und Zweigstellen im Duisburg-Mülheim-Düsseldorfer Raum, wo die Ruhr in den Rhein mündet, „Rhein-Ruhr“ im Namen, so zum Beispiel das RheinRuhrZentrum oder der Rhein-Ruhr-Hafen in Mülheim an der Ruhr.
Literatur
- Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung und Bauwesen
- Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik
- Analyse geeigneter Vergleichsregionen für die Metropolregion Rhein-Ruhr
- Ewald Gläßer, Martin W. Schmied, Claus-Peter Woitschützke, „Nordrhein-Westfalen“, Justus Perthes Verlag Gotha 1997, ISBN 3-623-00691-2
- Initiativkreis Europäische Metropolregionen in Deutschland: Regionales Monitoring 2006 (Die dortige Abgrenzung basiert auf Kreisgrenzen, stimmt also nicht mit der tatsächlichen überein!)
Einzelnachweise
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