24-Stunden-Rennen von Le Mans 1938

24-Stunden-Rennen von Le Mans 1938
Riley Sprite
Morgan 4/4

Das 15. 24-Stunden-Rennen von Le Mans, der 15émes Grand Prix d'Endurance les 24 Heures du Mans, fand vom 17. bis 18. Juni 1938 auf dem Circuit de la Sarthe statt.

Inhaltsverzeichnis

Das Rennen

Nach dem Erfolg von Bugatti beim 24-Stunden-Rennen 1937, erwartete die Fachwelt ein starkes Werksteam beim Rennen 1938. Aber Bugatti wollte nur ein Fahrzeug an die Sarthe schicken, und dieses – ein 4,5-Liter-57S „Tank“ – wurde nach Problemen im Training, nicht im Rennen eingesetzt. So war Vorjahrsieger Jean-Pierre Wimille zum Zusehen verurteilt. Die Automobilnation Frankreich war dennoch stark vertreten. Acht – von privaten Teams eingesetzte – Delahayes waren am Start. Dazu kamen sechs Talbots, ein Delage, die Darl'Mart-Peugeots und zehn Simcas, die in den kleinen Klassen am Start waren. Aus Großbritannien kam in diesem Jahr kein Werksteam, alle Fahrzeuge wurden von Privatteams gemeldet. Zum erstmal war jedoch ein Morgan am Start und der Atalanta war der erste Rennwagen mit Einzelradaufhängung, der in Le Mans das Rennen bestritt.

Wieder war aber Raymond Sommer der große Favorit auf den Gesamtsieg. Der Franzose – der das Rennen bisher nur einmal, 1933 mit Tazio Nuvolari, gewinnen konnte – hatte bisher jedes Le-Mans-Rennen angeführt, dass er bestritten hatte. Sommer fuhr gemeinsam mit dem italienischen Grand-Prix-Piloten Clemente Biondetti einen Alfa Romeo 8C 2900B Touring. Es war auch wenig überraschend das Sommer vom Start weg die Führung übernahm. Erster Verfolger war Luigi Chinetti auf einem Talbot T150, gefolgt von den restlichen hubraumstarken französischen Rennfahrzeugen. Im hinteren Feld kam es wieder zum britischen Ehewettstreit zwischen Tommy Wisdom, der einen Singer Nine fuhr, und dessen Ehefrau Elsie auf einem MG P-Type. Beide sahen die Zielflagge nicht, und so ging das Duell unentschieden aus.

Am frühen Nachmittag des Sonntag lag der Sommer/Biondetti Alfa Romeo mit einem Vorsprung von zwölf Runden in Führung und fuhr einem sicheren Sieg entgegen. Nach einem Reifenschaden auf den Mulsanne wurde aber die hintere Aufhängung so schwer beschädigt das Sommer das Rennen aufgeben wurde. Wieder hatte ein technischer Defekt einen Erfolg des Franzosen verhindert. So langen plötzlich Eugène Chaboud und Jean Trémoulet auf ihren Delahaye 135CS in Führung, die seit der ersten Rennstunde ohne fünften Gang fuhren. Das Rennen endete schließlich mit einem Doppelsieg für Delahaye, vor dem Talbot von Jean Prenant und André Morel, die Dritte wurden.

Ergebnisse

Piloten nach Nationen

FrankreichFrankreich 61 Franzosen Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich 14 Briten Deutsches Reich NSDeutsches Reich (NS-Zeit) 4 Deutsche Italien 1861Italien 3 Italiener MonacoMonaco 1 Monegasse
SchweizSchweiz 1 Schweizer

Schlussklassement

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Chassis Motor Reifen Runden
1 5.0 15 FrankreichFrankreich Eugène Chaboud et Jean Trémoulet FrankreichFrankreich Eugène Chaboud
FrankreichFrankreich Jean Trémoulet
Delahaye 135CS Delahaye 3.6L I6 235
2 5.0 14 FrankreichFrankreich Gaston Serraud FrankreichFrankreich Gaston Serraud
FrankreichFrankreich Yves Giraud-Cabantous
Delahaye 135CS Delahaye 3.6L I6 233
3 5.0 5 FrankreichFrankreich Jean Prenant FrankreichFrankreich Jean Prenant
FrankreichFrankreich André Morel
Talbot T150SS Coupe Talbot 4.0L I6 219
4 5.0 10 FrankreichFrankreich Louis Villeneuve FrankreichFrankreich Louis Villeneuve
FrankreichFrankreich René Biolay
Delahaye 135CS Delahaye 3.6L I6 218
5 2.0 24 FrankreichFrankreich Emile Darl'Mat FrankreichFrankreich Charles de Cortanze
FrankreichFrankreich Marcel Contet
Darl'Mat DS Peugeot 2.0L I4 214
6 2.0 28 Deutsches Reich NSDeutsches Reich (NS-Zeit) Adler Deutsches Reich NSDeutsches Reich (NS-Zeit) Peter Graff Orssich
Deutsches Reich NSDeutsches Reich (NS-Zeit) Rudolf Sauerwein
Adler Super Trumpf Rennlimousine Adler 1.7L I4 211
7 1.5 33 Deutsches Reich NSDeutsches Reich (NS-Zeit) Adler Deutsches Reich NSDeutsches Reich (NS-Zeit) Otto Löhr
Deutsches Reich NSDeutsches Reich (NS-Zeit) Paul von Guillaume
Adler Trumpf Rennlimousine Adler 1.5L I4 204
8 1.1 46 FrankreichFrankreich Jacques Savoye FrankreichFrankreich Jacques Savoye
FrankreichFrankreich Pierre Savoye
Singer Nine Le Mans Replica Singer 1.0L I4 174
9 1.1 42 FrankreichFrankreich Just-Emile Vernet FrankreichFrankreich Albert Debille
FrankreichFrankreich Guy Lapchin
Simca Huit Fiat 1.1L I4 172
10 1.5 31 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ecurie Lapin Blanc Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Peter Clark
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Marcus Chambers
HRG Le Mans Singer 1.5L I4 170
11 1.1 48 FrankreichFrankreich Victor Camerano FrankreichFrankreich Victor Camerano
FrankreichFrankreich R. Robert
Simca Huit Fiat 1.1L I4 166
12 1.1 49 FrankreichFrankreich Claude Bonneau FrankreichFrankreich Claude Bonneau
FrankreichFrankreich Anne-Cecile Rose-Itier
MG PA Midget Special MG 1.0L I4 165
13 1.1 40 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Miss P.M. Fawcett Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Marjorie Fawcett
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Geoffrey White
Morgan 4/4 Coventry Climax 1.1L I4 163
14 750 51 FrankreichFrankreich Amédée Gordini FrankreichFrankreich Maurice Aimé
FrankreichFrankreich Charles Plantivoux
Simca Cinq Fiat 0.6L I4 151
15 750 52 FrankreichFrankreich Amédée Gordini FrankreichFrankreich Albert Leduc
FrankreichFrankreich Athos Querzola
Simca Cinq Fiat 0.6L I4 140
Ausgefallen
16 5.0 19 FrankreichFrankreich Raymond Sommer FrankreichFrankreich Raymond Sommer
Italien 1861Italien Clemente Biondetti
Alfa Romeo 8C 2900B Touring Alfa Romeo 2.9L Supercharged I8 219
17 5.0 8 FrankreichFrankreich Norbert Jean Mahé Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Donald Mathieson
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Freddy Clifford
Talbot T150C Talbot 4.0L I6 159
18 5.0 7 FrankreichFrankreich Jean Trévoux FrankreichFrankreich Jean Trévoux
FrankreichFrankreich Pierre Levegh
Talbot T150C Talbot 4.0L I6 159
19 2.0 27 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Robert Peverell Hichens Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Robert P Hichens
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mortimer Morris-Goodall
Aston Martin Speed Model Aston Martin 2.0L I4 150
20 1.1 37 FrankreichFrankreich Amédée Gordini FrankreichFrankreich Amédée Gordini
FrankreichFrankreich José Scaron
Simca Huit Fiat 1.1L I4 140
21 1.5 36 FrankreichFrankreich Pierre Ferry FrankreichFrankreich Pierre Ferry
FrankreichFrankreich Francis Noireaux
Riley Sprite TT Riley 1.5L I4 127
22 1.1 43 FrankreichFrankreich Amédée Gordini FrankreichFrankreich Robert Lévy
FrankreichFrankreich Adrien Alin
Simca Fiat 1.0L I4 124
23 1.1 38 FrankreichFrankreich Amédée Gordini FrankreichFrankreich Jean Viale
FrankreichFrankreich Jean Breillet
Simca Huit Fiat 1.1L I4 111
24 3.0 23 FrankreichFrankreich Mme Fernande Roux et Mme Germaine Rouault FrankreichFrankreich Fernande Roux
FrankreichFrankreich Germaine Rouault
Amilcar G36 Amilcar 2.5L I4 101
25 5.0 4 Italien 1861Italien Luigi Chinetti FrankreichFrankreich René Carrière
FrankreichFrankreich René Le Bègue
Talbot T150C Talbot 4.0L I6 101
26 5.0 12 FrankreichFrankreich Georges Monneret FrankreichFrankreich Georges Monneret
FrankreichFrankreich Roger Loyer
Delahaye 135CS Delahaye 3.6L I6 88
27 5.0 6 Italien 1861Italien Luigi Chinetti FrankreichFrankreich Louis Rosier
FrankreichFrankreich Robert Huguet
Talbot T150SS Coupe Talbot 4.0L I6 81
28 1.1 47 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Team Autosports Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Donald Barnes
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Tommy Wisdom
Singer Nine Le Mans Replica Singer 1.0L I4 74
29 1.1 45 FrankreichFrankreich Just-Emile Vernet FrankreichFrankreich Gaston Tramar
FrankreichFrankreich Paul Samuel
Simca 1000 Fiat 1.0L I4 69
30 5.0 3 Italien 1861Italien Luigi Chinetti FrankreichFrankreich Philippe Étancelin
Italien 1861Italien Luigi Chinetti
Talbot T26 Talbot 4.5L I6 66
31 3.0 22 FrankreichFrankreich Société R.V. FrankreichFrankreich Louis Gérard
FrankreichFrankreich Jacques de Velance
Delage D6-70 Delage 3.0L I6 58
32 1.1 41 FrankreichFrankreich Just-Emile Vernet FrankreichFrankreich Just-Emile Vernet
FrankreichFrankreich Suzanne Largeot
Simca Huit Fiat 1.1L I4 55
33 5.0 21 FrankreichFrankreich Marcel Horvilleur FrankreichFrankreich Marcel Horvilleur
FrankreichFrankreich Yves Matra
Alfa Romeo 2300 Monza Alfa Romeo 2.9L Supercharged I6 53
34 5.0 11 FrankreichFrankreich Joseph Paul FrankreichFrankreich Marcel Mongin
FrankreichFrankreich Robert Mazaud
Delahaye 135CS Delahaye 3.6L I6 50
35 1.1 50 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Miss Dorothy Stanley-Turner Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Elsie Wisdom
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Arthur Dobson
MG PB Midget MG 0.9L I4 48
36 1.1 39 FrankreichFrankreich Just-Emile Vernet FrankreichFrankreich Angelo Molinari
FrankreichFrankreich Georges Sarret
Fiat 508S Balilla Fiat 1.0L I4 40
37 1.5 29 FrankreichFrankreich Raoul Forestier FrankreichFrankreich Raoul Forestier
SchweizSchweiz Roger Caron
Riley Sprite TT Riley 1.5L I4 30
38 5.0 1 FrankreichFrankreich Ecurie Bleue FrankreichFrankreich René Dreyfus
MonacoMonaco Louis Chiron
Delahaye 145 Delahaye 4.5L V12 21
39 2.0 25 FrankreichFrankreich Emile Darl'Mat FrankreichFrankreich Jean Pujol
FrankreichFrankreich Louis Rigal
Darl'Mat DS Peugeot 2.0L I4 18
40 5.0 2 FrankreichFrankreich Ecurie Bleue Italien 1861Italien Gianfranco Comotti
FrankreichFrankreich Albert Divo
Delahaye 145 Delahaye 4.5L V12 7
41 2.0 26 FrankreichFrankreich Emile Darl'Mat FrankreichFrankreich Maurice Serre
FrankreichFrankreich Daniel Porthault
Darl'Mat DS Peugeot 2.0L I4 6
42 1.5 35 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Charles Morrison Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Charles Morrison
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Neil Watson
Atalanta Atalanta 1.5L I4 4

Klassensieger

Klasse Fahrer Fahrer Fahrzeug Platzierung im Gesamtklassement
Index of Performance – 1. Annual Cup des ACO FrankreichFrankreich Maurice Aimé FrankreichFrankreich Charles Plantivaux Simca Cinq Rang 14
13. Biennial Cup Deutsches Reich NSDeutsches Reich (NS-Zeit) Peter Graff Orssich Deutsches Reich NSDeutsches Reich (NS-Zeit) Rudolf Sauerwein Adler Super Trumpf Rennlimousine Rang 6
3001-5000cm³ FrankreichFrankreich Eugène Chaboud FrankreichFrankreich Jean Trémoulet Delahaye 135GS Gesamtsieg
1501-2000 cm³ FrankreichFrankreich Charles de Cortanze FrankreichFrankreich Marcel Contet Darl’Mat DS Rang 5
1101-1500 cm³ Deutsches Reich NSDeutsches Reich (NS-Zeit) Otto Löhr Deutsches Reich NSDeutsches Reich (NS-Zeit) Paul von Guillaume Adler Trumpf Rennlimousine Rang 7
751-1000 cm³ FrankreichFrankreich Albert Debille FrankreichFrankreich Guy Lapchin Simca Huit Rang 9
- 750 cm³ FrankreichFrankreich Maurice Aimé FrankreichFrankreich Charles Plantivaux Simca Cinq Rang 14

Renndaten

  • Starter: 42
  • Wetter am Rennwochenende: warm und trocken
  • Streckenlänge: 13,492 km
  • Distanz des Siegerteams: 3180,940 km
  • Siegerschnitt: 132,539 km/h
  • Schnellste Rennrunde: Raymond Sommer - Alfa Romeo 8C 2900B Touring (#19) - 5.13.800 = 154,783 km/h

Literatur

  • R. M . Clarke: Le Mans. Die Bentley & Alfa Years 1923–1939. Brocklands Books, Cobham 1999, ISBN 1-85520-465-7.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • 24-Stunden-Rennen von Le Mans — Offizielles Logo des 24 Stunden Rennen von Le Mans. Le Ma …   Deutsch Wikipedia

  • 24 Stunden-Rennen von Le Mans — Le Mans: ehem. Streckenverlauf Bentley, 1929 Das 24 Stunden Rennen von Le Mans ist ein Langstreckenrennen für Sportwagen, das vom …   Deutsch Wikipedia

  • 24-Stunden-Rennen von Le Mans 2011 — Der siegreiche Audi R18 von Fässler/Lotterer/Tréluyer vor den Peugeot 908 mit den Startnummern 7 und 8 in den Esses …   Deutsch Wikipedia

  • 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1939 — Lagonda V12 …   Deutsch Wikipedia

  • 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1969 — Der Porsche 908 Langheck mit der Startnummer 64 im Porsche Museum Stuttgart. Hans Herrmann und Gérard Larrousse fuhren diesen Wagen an die zweite Stelle der Gesamtwertung …   Deutsch Wikipedia

  • 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1955 — Ein Mercedes Benz 300 SLR, hier bei einer Oldtimerveranstaltung 1986. Bei diesem Fahrzeug fehlt allerdings die in Le Mans verwendete Luftbremse …   Deutsch Wikipedia

  • 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1965 — Der Rover B.R.M. mit der Startnummer 31. Jackie Stewart und Graham Hill fuhren diesen 2 Liter Gasturbinen Rennwagen an die zehnte Stelle der Gesamtwertung …   Deutsch Wikipedia

  • 24-Stunden-Rennen von Le Mans 2010 — Zieldurchfahrt der drei siegreichen Audi R15 TDI: Mike Rockenfeller vor Benoît Tréluyer und Rinaldo Capello …   Deutsch Wikipedia

  • 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1952 — Ein Mercedes Benz 300 SL, Baujahr 1952, hier in der Ausführung für die Carrera Panamericana. Mit demselben Renntyp erreichten Hermann Lang und Fritz Riess den bisher einzigen Gesamtsieg für Mercedes in Le Mans …   Deutsch Wikipedia

  • 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1966 — Der Holman Moody Ford GT40 Mk.II mit der Startnummer 5, hier beim Goodwood Festival of Speed 2009. Ronnie Bucknum und Dick Hutcherson pilotierten diesen Wagen an die dritte Stelle der Gesamtwertung …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”