- Köllig
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Trier-Saarburg Verbandsgemeinde: Konz Höhe: 180 m ü. NN Fläche: 16,98 km² Einwohner: 2071 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 122 Einwohner je km² Postleitzahl: 54453 Vorwahlen: 06583, 06584 Kfz-Kennzeichen: TR Gemeindeschlüssel: 07 2 35 095 Adresse der Verbandsverwaltung: Am Markt 11
54329 KonzWebpräsenz: Ortsbürgermeister: Hans-Josef Wietor (CDU) Lage der Ortsgemeinde Nittel in der Verbandsgemeinde Konz Nittel an der Obermosel ist eine Ortsgemeinde in der Verbandsgemeinde Konz im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz. Der Ort, zwischen Dolomit- und Kalksteinfelsen gelegen, ist ein staatlich anerkannter Fremdenverkehrs- und Erholungsort.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Nittel liegt 24 km südlich von Trier an der Obermosel, die hier die Grenze zu Luxemburg bildet. Auf der gegenüber liegenden Uferseite befindet sich der Ort Machtum. Zur Gemeinde gehören der 4 km südlich an der B 419 gelegene Ortsteil Rehlingen und der auf der Hochfläche liegende und landwirtschaftlich geprägte Ortsteil Köllig.
Geschichte
Der Bereich der heutigen Ortsgemeinde Nittel war nachweislich schon seit der Steinzeit besiedelt. Zahlreiche Funde (Tongefäße, Gürtelschnallen) bezeugen eine römische Ansiedlung vor ungefähr 2000 Jahren. Nittel wurde erstmals unter dem Namen Nitele in einer Urkunde des Jahres 1000 durch den Trierer Erzbischof Ludolf erwähnt. Eine Abschrift des Originals befindet sich im Stadtarchiv in Trier; sie war anlässlich der Feierlichkeiten im Jahre 2000 im Bürgerhaus in Nittel ausgestellt. Nittel erlebte über viele Jahrhunderte hinweg eine sehr wechselvolle Geschichte mit häufigen Veränderungen der herrschaftlichen Verhältnisse und damit verbunden mit zahlreichen kriegerischen Auseinandersetzungen. So gehörte der Ort zeitweise zum Herzogtum Lothringen, mehrmals zu Frankreich, zu Luxemburg und damit zu den Österreichischen Niederlanden und kam schließlich nach dem Wiener Kongress zu Preußen. Sehr schlimme Zeiten haben die Menschen an der Obermosel während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) erlebt. Köllig wurde erstmals im Jahre 1030 als Coeltiche erwähnt. Der erste urkundliche Nachweis des heutigen Ortsteils Rehlingen erfolgte um die Mitte des 12. Jahrhunderts. Die Nitteler haben über viele Jahrhunderte hinweg hauptsächlich von der Landwirtschaft und vom Weinbau gelebt.
Am 17. März 1974 wurden die bis dahin selbstständigen Gemeinden Köllig und Rehlingen eingemeindet.
Politik
Bei den Ortsgemeinderatswahlen am 13. Juni 2004 ergab sich folgendes Ergebnis:
- CDU 41,4 % (+ 3,4): 7 Sitze (+ 1)
- WGR 1 27,4 % (− 1,5): 4 Sitze (− 1)
- SPD 19,7 % (− 2,4): 3 Sitze (=)
- WGR 2 11,5 % (+ 0,5): 2 Sitze (=)
Seit 2007 ist Hans-Josef Wietor Ortsbürgermeister von Nittel. Er löste Karl-Heinz Frieden ab, der als hauptamtlicher Beigeordneter zur Verbandsgemeinde Konz wechselte.
Wirtschaft
Weinanbau
Nittel ist das Zentrum des Elbling-Anbaus an der Obermosel. Ca. 25 Weingüter bewirtschaften eine Rebfläche von 290 ha, wobei der Elbling einen Anteil von 75% hat. Die Kalkböden und das fast mediterrane Klima geben dem Wein eine besondere Note, wovon auch die Sorten Weiß- und Grauburgunder profitieren. Zu Nittel gehören die Weinlagen Rochusfels, Hubertusberg, Leiterchen und Blümchen.
Tourismus
In Nittel befindet sich eine Anlegestelle der Moselschifffahrt. Hotels, Restaurants und Weingüter mit ihren Straußwirtschaften und Gutsschänken sind auf den Tourismus eingestellt. Attraktiv für Besucher sind der Weinlehrpfad unterhalb einer imposanten Kalksteinwand, Wanderwege (500 ha Wald gehören zu Nittel), zwei Naturschutzgebiete (Nitteler Fels mit Orchideen-Vorkommen), die Rochus-Kapelle sowie die Teich- und Erholungsanlage Eberthälchen.
Feste und Veranstaltungen
- Tage der offenen Weinkeller (1. Mai-Wochenende)
- St. Rochus Weinkirmes und deutsch-luxemburgisches Weinhappening (Mitte August). Gemeinsames Weinfest mit den luxemburgischen Nachbarn aus Machtum mit einem Schiffspendelverkehr über die Mosel. Das 1. deutsch-luxemburgische Weinhappening wurde im Jahre 2006 gefeiert und vom Auswärtigen Amt in Berlin als ein besonderes Europaprojekt ausgezeichnet.
- Hobby- und Kreativmarkt
- Elbling-Probetag (November)
Sehenswürdigkeiten
Rochuskapelle
Lage
Die Wallfahrtskapelle[1] Sankt Rochus wird auch Kapelle Jungfrau Maria in den Weinbergen genannt. Die Kapelle steht auf einem Friedhof mitten in den Elbling-Weinbergen oberhalb des Ortes mit einem guten Ausblick über die Moselschleife und die gegenüber liegende luxemburgische Landschaft mit dem Ort Machtum.
Geschichte
Der Kapelle wurde im Jahr 1432 von Papst Eugen IV. ein Ablass von 12 Jahren verliehen und wurde damit erstmals urkundlich erwähnt. Sie wurde im Laufe ihrer Geschichte mehrfach durch Kriegseinwirkungen, Sturmschäden und Blitzeinschläge schwer beschädigt, aber stets wieder renoviert beziehungsweise aufgebaut. In den Jahren 1701–1712 wurde das Innere der Kapelle als ungleicher Raum in gotisierenden Formen mit fast quadratischem Chor erstellt. 1865 entstand nach einem Blitzschlag ein Dachstuhlbrand. Danach erhielt die Kapelle zwei neue spitzbogige Portale, die, zusammen mit den gekuppelten spitzbögigen Fenstern, dem Gebäude das Aussehen eines neugotischen Gebäudes verleihen.
Bedeutung
Nach dem Ausbruch einer Cholera-Epidemie um 1850 gab es viele Wallfahrten zu dieser Kapelle, die häufig Marien- oder Bergkapelle genannt wurde. Als Kulturobjekt zählt die Kapelle heute zu den Kunstdenkmälern von Rheinland-Pfalz.
Skulpturenweg
Steine am Fluss – so nennt sich ein Skulpturenweg mit modernen, 2001 errichteten Steinskulpturen entlang der Obermosel. Auf dem Teil, der zu Nittel gehört, befinden sich die Objekte „Knie mit Gelenk“, „Zeichen“ und „Wegmarke“.
Römischer Ziegelbrennofen
Bei Baggerarbeiten wurde im Jahr 2000 ein römischer Ziegelbrennofen aus dem 2./3. Jahrhundert an der Mündung des Rehlinger Baches freigelegt. Durch die Lage unmittelbar am Moselufer konnte die Ware damals problemlos per Schiff flussabwärts nach Trier transportiert werden.
Personen
- Carina Dostert (52. Deutsche Weinkönigin 2000)
- Dirk Bockel (Olympiateilnehmer im Triathlon 2008)
Literatur
- Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Rheinland-Pfalz, Saarland. Deutscher Kunstverlag. München 1984. ISBN 3-422-00382-7
- Hans-Josef Wietor: Die Geschichte des Ortes Nittel. Ortschroniken des Trierer Landes. 33. Nittel 2000
- Hans A. Thiel: Furten, Fähre und Nachen über die Mosel zwischen Nittel und Machtum. Nittel 2000
Einzelnachweise
- ↑ Kulturgüter der Region Trier. Kulturdatenbank: Nittel
Weblinks
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