Köllig

Köllig
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Ortsgemeinde Nittel
Nittel
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Nittel hervorgehoben
49.652676.44538180Koordinaten: 49° 39′ N, 6° 27′ O
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Trier-Saarburg
Verbandsgemeinde: Konz
Höhe: 180 m ü. NN
Fläche: 16,98 km²
Einwohner: 2071 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 122 Einwohner je km²
Postleitzahl: 54453
Vorwahlen: 06583, 06584
Kfz-Kennzeichen: TR
Gemeindeschlüssel: 07 2 35 095
Adresse der Verbandsverwaltung: Am Markt 11
54329 Konz
Webpräsenz:
Ortsbürgermeister: Hans-Josef Wietor (CDU)
Lage der Ortsgemeinde Nittel in der Verbandsgemeinde Konz
Karte

Nittel an der Obermosel ist eine Ortsgemeinde in der Verbandsgemeinde Konz im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz. Der Ort, zwischen Dolomit- und Kalksteinfelsen gelegen, ist ein staatlich anerkannter Fremdenverkehrs- und Erholungsort.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Nittel liegt 24 km südlich von Trier an der Obermosel, die hier die Grenze zu Luxemburg bildet. Auf der gegenüber liegenden Uferseite befindet sich der Ort Machtum. Zur Gemeinde gehören der 4 km südlich an der B 419 gelegene Ortsteil Rehlingen und der auf der Hochfläche liegende und landwirtschaftlich geprägte Ortsteil Köllig.

Geschichte

Der Bereich der heutigen Ortsgemeinde Nittel war nachweislich schon seit der Steinzeit besiedelt. Zahlreiche Funde (Tongefäße, Gürtelschnallen) bezeugen eine römische Ansiedlung vor ungefähr 2000 Jahren. Nittel wurde erstmals unter dem Namen Nitele in einer Urkunde des Jahres 1000 durch den Trierer Erzbischof Ludolf erwähnt. Eine Abschrift des Originals befindet sich im Stadtarchiv in Trier; sie war anlässlich der Feierlichkeiten im Jahre 2000 im Bürgerhaus in Nittel ausgestellt. Nittel erlebte über viele Jahrhunderte hinweg eine sehr wechselvolle Geschichte mit häufigen Veränderungen der herrschaftlichen Verhältnisse und damit verbunden mit zahlreichen kriegerischen Auseinandersetzungen. So gehörte der Ort zeitweise zum Herzogtum Lothringen, mehrmals zu Frankreich, zu Luxemburg und damit zu den Österreichischen Niederlanden und kam schließlich nach dem Wiener Kongress zu Preußen. Sehr schlimme Zeiten haben die Menschen an der Obermosel während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) erlebt. Köllig wurde erstmals im Jahre 1030 als Coeltiche erwähnt. Der erste urkundliche Nachweis des heutigen Ortsteils Rehlingen erfolgte um die Mitte des 12. Jahrhunderts. Die Nitteler haben über viele Jahrhunderte hinweg hauptsächlich von der Landwirtschaft und vom Weinbau gelebt.

Am 17. März 1974 wurden die bis dahin selbstständigen Gemeinden Köllig und Rehlingen eingemeindet.

Politik

Bei den Ortsgemeinderatswahlen am 13. Juni 2004 ergab sich folgendes Ergebnis:

  1. CDU 41,4 % (+ 3,4): 7 Sitze (+ 1)
  2. WGR 1 27,4 % (− 1,5): 4 Sitze (− 1)
  3. SPD 19,7 % (− 2,4): 3 Sitze (=)
  4. WGR 2 11,5 % (+ 0,5): 2 Sitze (=)

Seit 2007 ist Hans-Josef Wietor Ortsbürgermeister von Nittel. Er löste Karl-Heinz Frieden ab, der als hauptamtlicher Beigeordneter zur Verbandsgemeinde Konz wechselte.

Wirtschaft

Weinanbau

Nittel ist das Zentrum des Elbling-Anbaus an der Obermosel. Ca. 25 Weingüter bewirtschaften eine Rebfläche von 290 ha, wobei der Elbling einen Anteil von 75% hat. Die Kalkböden und das fast mediterrane Klima geben dem Wein eine besondere Note, wovon auch die Sorten Weiß- und Grauburgunder profitieren. Zu Nittel gehören die Weinlagen Rochusfels, Hubertusberg, Leiterchen und Blümchen.

Tourismus

In Nittel befindet sich eine Anlegestelle der Moselschifffahrt. Hotels, Restaurants und Weingüter mit ihren Straußwirtschaften und Gutsschänken sind auf den Tourismus eingestellt. Attraktiv für Besucher sind der Weinlehrpfad unterhalb einer imposanten Kalksteinwand, Wanderwege (500 ha Wald gehören zu Nittel), zwei Naturschutzgebiete (Nitteler Fels mit Orchideen-Vorkommen), die Rochus-Kapelle sowie die Teich- und Erholungsanlage Eberthälchen.

Feste und Veranstaltungen

  • Tage der offenen Weinkeller (1. Mai-Wochenende)
  • St. Rochus Weinkirmes und deutsch-luxemburgisches Weinhappening (Mitte August). Gemeinsames Weinfest mit den luxemburgischen Nachbarn aus Machtum mit einem Schiffspendelverkehr über die Mosel. Das 1. deutsch-luxemburgische Weinhappening wurde im Jahre 2006 gefeiert und vom Auswärtigen Amt in Berlin als ein besonderes Europaprojekt ausgezeichnet.
  • Hobby- und Kreativmarkt
  • Elbling-Probetag (November)

Sehenswürdigkeiten

Rochuskapelle

Lage

Die Wallfahrtskapelle[1] Sankt Rochus wird auch Kapelle Jungfrau Maria in den Weinbergen genannt. Die Kapelle steht auf einem Friedhof mitten in den Elbling-Weinbergen oberhalb des Ortes mit einem guten Ausblick über die Moselschleife und die gegenüber liegende luxemburgische Landschaft mit dem Ort Machtum.

Geschichte

Der Kapelle wurde im Jahr 1432 von Papst Eugen IV. ein Ablass von 12 Jahren verliehen und wurde damit erstmals urkundlich erwähnt. Sie wurde im Laufe ihrer Geschichte mehrfach durch Kriegseinwirkungen, Sturmschäden und Blitzeinschläge schwer beschädigt, aber stets wieder renoviert beziehungsweise aufgebaut. In den Jahren 1701–1712 wurde das Innere der Kapelle als ungleicher Raum in gotisierenden Formen mit fast quadratischem Chor erstellt. 1865 entstand nach einem Blitzschlag ein Dachstuhlbrand. Danach erhielt die Kapelle zwei neue spitzbogige Portale, die, zusammen mit den gekuppelten spitzbögigen Fenstern, dem Gebäude das Aussehen eines neugotischen Gebäudes verleihen.

Bedeutung

Nach dem Ausbruch einer Cholera-Epidemie um 1850 gab es viele Wallfahrten zu dieser Kapelle, die häufig Marien- oder Bergkapelle genannt wurde. Als Kulturobjekt zählt die Kapelle heute zu den Kunstdenkmälern von Rheinland-Pfalz.

Skulpturenweg

Steine am Fluss – so nennt sich ein Skulpturenweg mit modernen, 2001 errichteten Steinskulpturen entlang der Obermosel. Auf dem Teil, der zu Nittel gehört, befinden sich die Objekte „Knie mit Gelenk“, „Zeichen“ und „Wegmarke“.

Römischer Ziegelbrennofen

Bei Baggerarbeiten wurde im Jahr 2000 ein römischer Ziegelbrennofen aus dem 2./3. Jahrhundert an der Mündung des Rehlinger Baches freigelegt. Durch die Lage unmittelbar am Moselufer konnte die Ware damals problemlos per Schiff flussabwärts nach Trier transportiert werden.

Personen

Literatur

  • Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Rheinland-Pfalz, Saarland. Deutscher Kunstverlag. München 1984. ISBN 3-422-00382-7
  • Hans-Josef Wietor: Die Geschichte des Ortes Nittel. Ortschroniken des Trierer Landes. 33. Nittel 2000
  • Hans A. Thiel: Furten, Fähre und Nachen über die Mosel zwischen Nittel und Machtum. Nittel 2000

Einzelnachweise

  1. Kulturgüter der Region Trier. Kulturdatenbank: Nittel

Weblinks



Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kollig — Kollig …   Wikipédia en Français

  • Kollig — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Kollig — Infobox Ort in Deutschland image photo = Wappen = Wappen Kollig.png lat deg = 50 |lat min = 15 |lat sec = 59 lon deg = 7 |lon min = 16 |lon sec = 51 Lageplan = Bundesland = Rheinland Pfalz Landkreis = Mayen Koblenz Verbandsgemeinde = Maifeld Höhe …   Wikipedia

  • Kollig — Original name in latin Kollig Name in other language State code DE Continent/City Europe/Berlin longitude 50.26667 latitude 7.28333 altitude 294 Population 473 Date 2011 04 25 …   Cities with a population over 1000 database

  • Liste der Kulturdenkmäler in Kollig — In der Liste der Kulturdenkmäler in Kollig sind alle Kulturdenkmäler der rheinland pfälzischen Ortsgemeinde Kollig aufgeführt. Grundlage ist die Denkmalliste des Landes Rheinland Pfalz (Stand: 28. Juli 2011). Einzeldenkmäler Hauptstraße, Ecke… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Kulturdenkmäler in Nittel — In der Liste der Kulturdenkmäler in Nittel sind alle Kulturdenkmäler der rheinland pfälzischen Ortsgemeinde Nittel einschließlich der Ortsteile Köllig und Rehlingen aufgeführt. Grundlage ist die Denkmalliste des Landes Rheinland Pfalz (Stand: 14 …   Deutsch Wikipedia

  • Kolliger Mühle — The Kolliger Mühle is a watermill in Kollig, in the German Eifel region, 30 km. west of Koblenz and 13 k. from the river Moselle.The water wheel of the Kolliger Mühle is driven by the water of a small river, the Elzbach, also called the Elz. It… …   Wikipedia

  • Elz (Eifel) — Vorlage:Infobox Fluss/BILD fehltVorlage:Infobox Fluss/ABFLUSS fehlt Elzbach Lage Eifel, Rheinland Pfalz Gewässerkennzahl 2696 [1] Länge 58,9 km …   Deutsch Wikipedia

  • Nittel — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Hotel Restaurant Gilles — (Kollig,Германия) Категория отеля: Адрес: Schulstrasse 5, 56751 Kollig, Гер …   Каталог отелей

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”