- Landkreis Unna
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Nordrhein-Westfalen Regierungsbezirk: Arnsberg Landschaftsverband: Westfalen-Lippe Verwaltungssitz: Unna Fläche: 542,62 km² Einwohner: 419.353 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 773 Einwohner je km² Kfz-Kennzeichen: UN Kreisschlüssel: 05 9 78 NUTS: DEA5C Kreisgliederung: 10 Gemeinden Adresse der Kreisverwaltung: Friedrich-Ebert-Straße 17
59425 UnnaWebpräsenz: Landrat: Michael Makiolla (SPD) Lage des Kreises Unna in Nordrhein-Westfalen Der Kreis Unna liegt im Zentrum des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen im Regierungsbezirk Arnsberg. Er existiert dem Namen nach seit dem 17. Oktober 1930 (durch Umbenennung des Landkreises Hamm) und in jetzigem Zuschnitt seit dem 1. Januar 1975. Er ist Mitglied im Landschaftsverband Westfalen-Lippe und im Regionalverband Ruhr.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Räumliche Lage
Der Kreis Unna lässt sich drei Landschaftszonen und Regionen zuordnen. Er bildet zusammen mit Hamm das östliche Ruhrgebiet. Der Süden des Kreises gehört zum Sauerland, und die nördlichen Gemeinden des Kreises sind dem Münsterland zugehörig. Im Kreis Unna erheben sich der Haarstrang und das Ardeygebirge.
Sowohl die Ruhr als auch die Lippe fließen durch den Kreis. Im Kreisgebiet entspringt die Emscher.
Kreisangehörige Gemeinden
Der Kreis Unna gliedert sich in zehn kreisangehörige Gemeinden, darunter eine kreisangehörige Stadt, fünf Mittlere kreisangehörige Städte und zwei Große kreisangehörige Städte. Für ihre örtlichen Angelegenheiten sind die Gemeinden grundsätzlich selbst zuständig, während der Kreis für kleinere Kommunen örtliche und ansonsten überörtliche Aufgaben übernimmt.
(In Klammer die Einwohnerzahlen zum 31. Dezember 2007[2])
- Bergkamen, Mittlere kreisangehörige Stadt (51.661)
- Fröndenberg/Ruhr, Kreisangehörige Stadt (22.458)
- Kamen, Mittlere kreisangehörige Stadt (45.494)
- Lünen, Große kreisangehörige Stadt (88.832)
- Schwerte, Mittlere kreisangehörige Stadt (49.132)
- Selm, Mittlere kreisangehörige Stadt (27.398)
- Unna, Große kreisangehörige Stadt (67.662)
- Werne, Mittlere kreisangehörige Stadt (30.451)
- Bönen, Kreisangehörige Gemeinde (18.960)
- Holzwickede, Kreisangehörige Gemeinde (17.305)
Nachbarkreise und -städte
Der Kreis Unna grenzt im Norden an den Kreis Coesfeld, im Nordosten an die kreisfreie Stadt Hamm, im Osten an den Kreis Soest, im Süden an den Märkischen Kreis, im Südwesten an die kreisfreie Stadt Hagen sowie im Westen an die kreisfreie Stadt Dortmund und den Kreis Recklinghausen.
Gebietsreformen
Das Gebiet des Kreises Unna gehörte mit Ausnahme der Lüner Stadtteile Altlünen und Brambauer, des Schwerter Stadtteils Ergste und der Städte Selm und Werne zur Grafschaft Mark und nach ihrem Ende zu Preußen. 1753 wurde dessen Aufteilung reformiert. Der erste Kreis Hamm wurde gegründet. Während der napoleonischen Zeit war er Teil des Ruhrdistrikts, später wurde der Kreis mit einigen Veränderungen neu gegründet. Am 1. April 1901 verließ die Stadt Hamm den Kreis und wurde kreisfrei. Trotzdem blieb die Verwaltung des Kreises vorerst in Hamm. Die Gemeinden Holzwickede (einschließlich eines Teils der Gemeinde Sölde), Hengsen und Opherdicke wurden am 1. Oktober 1929 aus dem aufgelösten Landkreis Hörde in den Landkreis Hamm eingegliedert. Dessen Kreisverwaltung wurde nach Unna verlegt und der Kreis mit Wirkung vom 17. Oktober 1930 in Kreis Unna umbenannt. Spätere Neuordnungen veränderten die Grenzen des Kreises weiter. So verlor er unter anderem am 1. Januar 1968 die Gemeinde Niederaden an die kreisfreie Stadt Lünen und am 1. Juli 1969 die Gemeinde Sönnern an die Stadt Werl, Landkreis Soest. Bei der Kreisgebietsreform, die zum 1. Januar 1975 wirksam wurde, verlor der Kreis Unna die Gemeinden Pelkum, Rhynern und Uentrop an die Stadt Hamm. Die Städte Lünen, Schwerte und Werne sowie die Gemeinde Selm – die am 27. September 1977 die Stadtrechte erhielt – wurden in den Kreis Unna eingegliedert.
Politik
Landräte und Oberkreisdirektoren
Landräte
- Hans Bentlage, * 17. September 1888, † 23. Dezember 1950, Amtszeit: (Kreis Hamm:) 8. August 1925, (Kreis Unna:) 17. Oktober 1930 bis 25. März 1933
- Wilhelm Tengelmann, * 11. Juni 1901, † 5. Juli 1949, Amtszeit: 26. März bis 24. September 1933
- Heinrich Klosterkemper, * 16. Dezember 1902, † 28. November 1976, Amtszeit: 1. Oktober 1933 bis 13. Januar 1937
- Johannes Grotjan, * 23. Juli 1897, † unbekannt, Amtszeit: 4. Januar 1937 bis 15. April 1945
- Julius Moenikes, * 4. Juli 1886, † 14. Februar 1967, Amtszeit: 15. April 1945 bis 19. Februar 1946
- Hubert Biernat, * 11. Juni 1907, † 30. Oktober 1967, Amtszeit: 20. Februar 1946 bis 13. März 1950 und 10. April 1961 bis 19. Oktober 1964
- Heinrich Renninghoff, * 28. April 1891, † 5. Juli 1959, Amtszeit: 13. März 1950 bis 5. Juli 1959
- Karl Greune, * 21. Mai 1906, † 24. Dezember 1960, Amtszeit: 21. September 1959 bis 24. Dezember 1960
- Jürgen Girgensohn, * 21. August 1924, † 24. Juli 2007, Amtszeit: 19. Oktober 1964 bis 14. Dezember 1970
- Friedrich Böckmann, * 18. Februar 1923, † 3. Juli 1999, Amtszeit: 14. Dezember 1970 bis 18. Februar 1988
- Rolf Tewes, * 24. September 1935, Amtszeit: 18. Februar 1988 bis 30. September 1999
- Gerd Achenbach, * 20. September 1941, Amtszeit: 1. Oktober 1999 bis 13. Oktober 2004
- Michael Makiolla, * 15. Januar 1956, Amtszeit: seit dem 13. Oktober 2004
Michael Makiolla (SPD) gewann die Stichwahl am 10. Oktober 2004 mit 62,93 % der Stimmen.
Oberkreisdirektoren
- Julius Moenikes, * 4. Juli 1886, † 14. Februar 1967 , Amtszeit: 20. Februar 1946 bis 28. Februar 1947
- Max Lehmann, * 28. August 1888, † 23. August 1954, Amtszeit: 1. August 1947 bis 31. Juli 1948
- Heinrich Bergmann, * 10. April 1900, † 1. März 1984, Amtszeit: 1. Oktober 1948 bis 31. Juli 1956
- Lothar Voit, * 15. August 1911, † 10. Juni 1977 , Amtszeit: 1. August 1956 bis 31. August 1976
- Karl-Heinrich Landwehr, * 14. August 1935, Amtszeit: 1. September 1976 bis 30. September 1999
Wappen
Das Wappen des Kreises Unna ist eine Kombination der beiden Symbole der Grafen von der Mark: unten der rot-weiße (rot-silberne) Schachbrettbalken, der als Wappen der Grafschaft Mark heute noch von der Stadt Hamm geführt wird, und darüber auf gelbem (goldenem) Grund der rote Löwe, den die Grafen vor ihrer Übersiedlung von der Burg Altena auf die Burg Mark im heutigen Hamm führten. Der Löwe ist eine Abwandlung des Wappens der Grafen von Berg, deren eigenständige Seitenlinie die Grafen von der Mark waren.
Kreispartnerschaften
Der Kreis Unna unterhält seit 1967 eine Kreispartnerschaft mit dem Kirklees Metropolitan Council in England.
Im Zuge der deutschen Wiedervereinigung wurde eine Partnerschaft zum brandenburgischen Landkreis Templin aufgebaut, die – nach kommunaler Neuordnung – von dessen Nachfolgekreis Uckermark fortgeführt wird.
Des Weiteren besteht seit 1997 eine Partnerschaft mit der polnischen kreisfreien Stadt Nowy Sącz.
Verkehr
Luftverkehr
An das europäische Flugnetz ist der Kreis Unna über die Flughäfen Dortmund bei Holzwickede sowie den in etwa einer Stunde per Auto oder Zug erreichbaren Flughafen Düsseldorf angeschlossen. Der Flughafen Dortmund kann mit einem Shuttle-Bus vom Bahnhof Holzwickede/Dortmund-Flughafen sowie mit der Linie C 41 der VKU vom Bahnhof Unna erreicht werden.
Schienen- und Busverkehr
Der Kreis Unna ist an den Schienenpersonenfernverkehr über die Bahnhöfe Dortmund Hbf, Hagen Hbf und Hamm (Westf) angebunden.
Im Schienenpersonennahverkehr wird er von zehn Eisenbahnstrecken erschlossen, auf denen 13 Regionalverkehrslinien verkehren:
- der Strecke Münster – Lünen – Dortmund (KBS 411), auf der neben dem Schienenpersonenfernverkehr
- täglich im Stundentakt die RegionalBahn „Der Lünener“ (RB 50) von Dortmund über Lünen nach Münster
- der Strecke Enschede – Gronau – Dortmund (KBS 412), auf der
- täglich im Stundentakt die Westmünsterland-Bahn (RB 51) von Dortmund über Lünen, Coesfeld und Gronau nach Enschede
- der Strecke Köln – Düsseldorf – Duisburg – Essen – Dortmund – Hamm (KBS 415), auf der neben dem Schienenpersonenfernverkehr
- täglich im Stundentakt der NRW-Express (RE 1) und der Westfalen-Express (RE 6)
- montags bis freitags im Stundentakt der Rhein-Emscher-Express (RE 3) und
- montags bis freitags alle zwei Stunden der Rhein-Hellweg-Express (RE 11)
- der Strecke Köln – Wuppertal – Hagen – Hamm – Münster (KBS 455), auf der neben dem Schienenpersonenfernverkehr
- täglich im Stundentakt der Rhein-Münsterland-Express (RE 7) und der Maas-Wupper-Express (RE 13)
- der Strecke Dortmund – Unna – Soest (KBS 431), auf der
- täglich im Stundentakt, montags bis freitags bzw. samstags alle 30 Minuten die Hellweg-Bahn (RB 59)
- der Strecke Unna – Fröndenberg/Ruhr – Menden – Neuenrade (KBS 437), auf der
- täglich im Stundentakt die Hönnetal-Bahn (RB 54)
- der Strecke Hagen – Bestwig – Warburg (KBS 435), auf der
- täglich im Stundentakt der Sauerland-Express (RE 17)
- der Strecke Dortmund – Bestwig – Winterberg (KBS 438), auf der
- täglich im Stundentakt der Dortmund-Sauerland-Express (RE 57)
- der Strecke Dortmund – Schwerte – Iserlohn (KBS 433), auf der
- täglich im Stundentakt die Ardey-Bahn (RB 53) verkehren.
Außerdem verkehrt auf der Strecke Unna – Unna-Königsborn – Dortmund Stadthaus – Dortmund-Dorstfeld – Dortmund-Lütgendortmund (KBS 450.4) die S-Bahn-Linie 4.
Der Straßenpersonennahverkehr im Kreis Unna wird größtenteils von der Verkehrsgesellschaft Kreis Unna mbH (VKU) durchgeführt. Vier Schnellbuslinien verbinden die einzelnen Städte und Gemeinden des Kreises miteinander, hinzu kommen Stadt-, Regio- und Taxibusse.
Bergkamen, das über keinen eigenen Bahnhof verfügt, ist mit dem Schnellbus S 30 der VKU an den Dortmunder Hauptbahnhof und die Innenstadt Dortmunds angebunden.
Der westliche Lünener Stadtteil Brambauer ist mit der DSW21-Stadtbahnlinie U 41 separat an den Hauptbahnhof und die Innenstadt Dortmunds angeschlossen.
Straßen
Der Kreis Unna ist über vier Autobahnen sowie fünf Bundesstraßen an das deutsche Fernstraßennetz angebunden:
- A 1 Puttgarden–Hamburg–Bremen−Osnabrück−Kamen−Dortmund–Wuppertal−Köln–Saarbrücken (Hansalinie)
- A 2 Oberhausen–Dortmund−Kamen–Bielefeld−Hannover–Braunschweig−Magdeburg–Berlin
- A 44 Aachen–Düsseldorf−Bochum−Dortmund–Unna–Soest−Kassel−Eisenach
- A 45 Dortmund–Schwerte−Hagen–Siegen–Gießen−Hanau–Seligenstadt (Sauerlandlinie)
- B 1 Aachen–Unna–Küstrin-Kietz
- B 54 Gronau–Werne–Lünen–Wiesbaden
- B 61 Bassum–Bergkamen−Kamen−Lünen
- B 233 Iserlohn–Unna und Kamen–Bergkamen−Werne
- B 236 Olfen–Lünen−Schwerte–Münchhausen
Literatur
- Lothar Voit: Der Landkreis Unna. Stalling, 1966.
- Harald Polenz: Das Zweistromland Westfalens – Kreis Unna an Lippe und Ruhr. Klartext, 2002, ISBN 978-3-89861-035-3.
Einzelnachweise
- ↑ Information und Technik Nordrhein-Westfalen: Amtliche Bevölkerungszahlen
- ↑ Information und Technik Nordrhein-Westfalen - Amtliche Bevölkerungszahlen
Weblinks
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