- Republik Bolivien
-
Estado Plurinacional de Bolivia (Spa.)
Wuliwya Suyu (Aym.)
Buliwya Mama llaqta (Que.)
Plurinationaler Staat BolivienFlagge Wappen Wahlspruch: La unión es la fuerza
(Span. für „Die Einheit ist die Stärke“)
Amtssprache Spanisch und 36 indigene Sprachen.[1] Hauptstadt Sucre Regierungssitz La Paz Staatsform Präsidialrepublik Staatsoberhaupt und Regierungschef Präsident Evo Morales Fläche 1.098.581 km² Einwohnerzahl 10.603.860 (Quelle: [3]) Bevölkerungsdichte 8,3 Einwohner pro km² BIP nominal (2007)[2] 13.192 Mio. US$ (103.) BIP/Einwohner 1.342 US$ (124.) HDI 0,695 (117.) Währung 1 Boliviano (umgangssprachlich Peso) = 100 Centavos
1 € = 9,06 BOB
100 BOB = 11,04 €
(Stand: 13. Februar 2009)Unabhängigkeit 6. August 1825 Nationalhymne Bolivianos, el hado propicio Zeitzone UTC -4 Kfz-Kennzeichen BOL Internet-TLD .bo Telefonvorwahl +591 Bolivien (span. Bolivia [boˈliβi̯a], benannt nach Simón Bolívar, auf Quechua und Aymara auch Qullasuyu) ist ein Binnenstaat in Südamerika und grenzt im Westen an Peru und Chile, im Süden an Argentinien und Paraguay, im Osten und Norden an Brasilien.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Hauptartikel: Geographie Boliviens
Landschaften
Bolivien wird von zwei großen und weit auseinander liegenden Ketten der Anden durchzogen, deren Höhe bis über 6500 m reicht (Sajama 6542 m, Illimani 6439 m). Dazwischen liegt das zentrale Hochland, das 3000 bis 4000 m hohe Altiplano. Dieses bis weit in das Nachbarland Peru reichende und im Süden den Nordwesten von Argentinien einschließende Gebiet ist das eigentliche Kernland, in dem rund 80 Prozent aller Bolivianer leben, obwohl es nur etwa ein Drittel der Fläche Boliviens ausmacht. Zwischen dem Ostabhang der Anden und dem Ostbolivianischen Bergland erstrecken sich die Yungas in einer Höhe zwischen 1200 und 1800 m ü. NN.
Der flächenmäßig größte Teil Boliviens sind die Llanos, die sich vom ostbolivianischen Bergland bis an die Grenzen nach Brasilien und Paraguay erstrecken. Dieses nur äußerst dünn besiedelte tropisch-heiße Tiefland untergliedert sich in die trockenen Savannen des Gran Chaco und die tropischen Regenwaldgebiete Amazoniens.
Inmitten des Altiplano liegt der Titicaca-See, der höchstgelegene, kommerziell schiffbare See der Erde. Durch dessen Mitte verläuft die Grenze zum Nachbarland Peru.
Der Salar de Uyuni ist auch eine große Sehenswürdigkeit Boliviens. Mit einer Fläche von 12.000 km² ist es weltweit der größte Salzsee.
Klima
Das Klima in Bolivien ist, bedingt durch die enormen Höhenunterschiede, sehr vielfältig. Grob unterscheiden kann man
- auf dem Altiplano
- rund um den Titicaca See (etwa 150 km) und den Poopó See (etwa 55 km) ein gemäßigtes Höhenklima mit relativ geringen jahreszeitlichen Temperaturschwankungen und mittelgroßen Tag- und Nachttemperaturschwankungen sowie einer mittleren Luftfeuchtigkeit;
-
- auf dem übrigen Altiplano ein im Gesamtdurchschnitt kühl-gemäßigtes Höhenklima mit mittleren jahreszeitlichen Temperaturschwankungen und starken Tag- und Nachttemperaturschwankungen sowie allgemein einer sehr geringen mittleren Luftfeuchtigkeit;
- am Ostabfall der Anden
- ein warm gemäßigtes bis subtropisches Klima mit einer geringen jahreszeitlichen Temperaturamplitude und einer mittleren Tag-Nacht-Temperaturamplitude bei einer größtenteils hohen Luftfeuchtigkeit;
- im Tiefland
- im Gran Chaco ein Savannenklima mit relativ großen jahreszeitlichen und großen Tag- und Nacht-Temperaturunterschieden sowie im Durchschnitt einer geringen Luftfeuchtigkeit;
- im Regenwald ein größtenteils tropisches Klima.
Städte
Die offizielle Hauptstadt Boliviens ist Sucre, der Sitz der Regierung befindet sich jedoch in La Paz, der wichtigsten Stadt des Landes, die in 3200 bis 4100 m Höhe liegt und damit der höchstgelegene Regierungssitz der Erde ist.
Die größten Städte Boliviens, geordnet nach der Zahl ihrer Einwohner in den Jahren 2008 (Hochrechnung)[3] und 2005 (Zählung), sind
- Santa Cruz - 1.614.618(1.113.582) Einwohner
- El Alto - 907.887 (647.350)
- La Paz - 877.363 (789.585)
- Cochabamba - 608.276 (516.683)
- Sucre - 281.240 (193.876)
- Oruro - 228.624 (201.230)
- Tarija - 194.768 (135.783)
- Potosí - 160.648 (132.966)
- Sacaba - 104.285 (92.581).
Siehe auch: Liste der Städte in Bolivien
Bevölkerung
Etwa 72 % der Bevölkerung gehört den Indigenen Völkern (span. Indígenas) an, meist Quechua (30,7 %) und Aymara (25,2 %); 27,5 % der Bevölkerung sind Mestizen. Die übrigen Bewohner des Landes sind Weiße, meist Nachkommen der altspanischen Kolonisten, aber auch ungefähr 40.000 Mennoniten. Die Zahlen können aber abweichend sein, da es hierfür unterschiedliche Angaben gibt.
Indigene Völker
Waren zu Zeiten der spanischen Eroberung allein im Departament Santa Cruz 80 Volksgruppen zu finden, so existieren heute im ganzen Land nur etwa 40 ethnische Gruppen, die 35 Sprachfamilien angehören. Die größten ethnischen Gruppen finden sich auf der Hochebene, wo die Quechua und Aymara mit 3,2 bzw. 2,5 Mio. einen sehr großen Teil der Bevölkerung ausmachen.-
Im Gegensatz zu den kleinen und kleinsten Volksstämmen, von denen drei in absehbarer Zeit vermutlich aussterben werden, konnten die großen und mittelgroßen Bevölkerungsgruppen wie Chiquitanos (180.000), Guaraní (130.000), Moxeños (80.000) und Afro-Bolivianer (20.000) sogar Bevölkerungszuwächse verzeichnen. Gleichzeitig erleben die genannten Gruppen einen Prozess der Rückbesinnung auf ihre Wurzeln und ein Erstarken ihrer kulturellen Identität. – Wurde die Weitergabe der indigenen Sprachen noch vor kurzem oft sogar von den indianischen Eltern selbst unterdrückt, um ihren Kindern keinen „Sprachnachteil“ zu schaffen, so gibt es seit einigen Jahren ernsthafte Bestrebungen, die Landkinder in ihrer indigenen Muttersprache zu alphabetisieren und diese Sprachen auch für gewisse Studien (z. B. Lehramt, Medizin) als Pflicht- oder wenigstens Freifach vorzuschreiben. Ein zumindest symbolischer Meilenstein für die Bemühungen um den Erhalt der indigenen Kulturen war die Verfassungsänderung von 1995, mit der Bolivien nun auch offiziell als multikulturelle, pluriethnische Gesellschaft anerkannt wurde.
Religion
Staatsreligion in Bolivien ist der Katholizismus. Die Bevölkerung Boliviens gehört zu 92 % der Römisch-Katholischen Kirche an, 5 % besteht aus Anhängern der Evangelical Methodist Church of Bolivia und anderer Glaubensrichtungen (wie Urreligionen, Mennoniten, Bahai und Muslime).
Sprache
Spanisch ist in ganz Bolivien Amtssprache. Daneben gilt in jeder Region gemäß Verfassung noch mindestens eine weitere lokale indigene Sprache als Amtssprache. Zu den wichtigsten der insgesamt 36 Sprachen gehören Aymara, Quechua und Tupi-Guarani. Spanisch wird von über 80 % der Bevölkerung gesprochen, vor allem in den Städten des Landes. Die Landbevölkerung spricht meist eine der zahlreichen indigenen Sprachen. Viele wachsen aber auch zweisprachig auf. In den Schulen und Universitäten des Landes wird meist nur auf Spanisch unterrichtet, allerdings wird seit 1995 erfolgreich bilingualer Unterricht unterstützt.
Bevölkerung
über 6 Jahre
nach Sprachen
[4]Gesamt nur
Spanischnur
Quechuanur
Aymaranur
Guaranínur
andere
indigene
SprachenSpanisch
und
QuechuaSpanisch
und
AymaraSpanisch
und
GuaraníSpanisch
und
andereandere
Sprach-
Kombina-
tionenausländ.
Sprachenohne
AngabeBolivien (2001) 6.948.605 3.258.822 519.364 232.534 8.678 11.975 1.368.759 1.009.404 43.535 28.356 425.321 25.714 16.143 in Prozent 100 % 46,9 % 7,5 % 3,3 % 0,1 % 0,2 % 19,7 % 14,5 % 0,6 % 0,4 % 6,1 % 0,4 % 0,2 % Kultur
Die bolivianische Kultur reflektiert die Vielfalt der 35 Ethnien des Landes, die unter den unterschiedlichsten klimatischen und wirtschaftlichen Bedingungen leben und entsprechend unterschiedliche Mythen, Riten, Textilien, Rhythmen und Tänze entwickelt haben.
Bildung
Im Dezember 2008 erklärte Präsident Morales nach einer dreijährigen Alphabetisierungskampagne, in der etwa 820.000 Menschen lesen und schreiben lernten, das Land für analphabetenfrei, da nunmehr 97 % der Bevölkerung lesen und schreiben könnten. Im Jahr 2001 betrug die Zahl der Analphabeten noch 14 %.[5]
Geschichte
Hauptartikel: Geschichte Boliviens
Das Gebiet des heutigen Bolivien wurde von verschiedenen Kulturen besiedelt, die wichtigste war die Zivilisation von Tiahuanaco. Es wurde im 15. Jahrhundert Teil des Inka-Reiches. Als die Spanier im 16. Jahrhundert das Land eroberten, wurde es, reich an Silbervorkommen, Teil des Vizekönigreiches Peru und später Teil des Vizekönigreiches Río de la Plata.
Der Kampf um die Unabhängigkeit begann 1809, aber Bolivien blieb spanische Kolonie, bis es 1825 von Simón Bolívar befreit wurde, nach dem es später benannt wurde. Nach einer kurzen Union mit Peru wurde Bolivien völlig unabhängig. Die Union hatte den Peruanisch-Bolivianischen Konföderationskrieg (1836–1839) gegen Chile verloren. Im Salpeterkrieg (1879–1883) verlor Bolivien große Teile des seit der Unabhängigkeit umstrittenen Territoriums mit Zugang zum Pazifik endgültig an Chile. Im Chacokrieg (1932–1935) verlor Bolivien riesige Landesteile im Süden an Paraguay. In den folgenden Jahren begann der Niedergang aufgrund der Kriege und ökonomischer Verkäufe.
Bolivien gehört zu der 1969 gegründeten Andengemeinschaft, die seit 1995 eine Freihandelszone zwischen den Mitgliedsstaaten aufgebaut hat.
Mit ethnischen und kulturellen Kämpfen konfrontiert, gab es in Bolivien Revolutionen und militärische Coups. Eine Militär-Junta wurde in den frühen 1980ern gestürzt, um eine Demokratie zu installieren.
Im Oktober 2003 kam es zu breiten Unruhen mit dem Charakter eines Volksaufstands, als Gewerkschaften gegen den Ausverkauf des wichtigen Bodenschatzes Erdgas an US-amerikanische Konzerne protestierten und Streiks organisierten. Dies stellte zugleich den Höhepunkt der teilweise gewaltsamen Proteste gegen die Reformen und Einsparungen im Staatshaushalt (im Rahmen der vom IWF geforderten Maßnahmen zur Verringerung der Auslandsverschuldung) dar, die im Februar 2003 mit einem Polizeistreik begonnen hatten. Die Regierung setzte Militär gegen die „Rebellen“ ein; rund 60 Menschen kamen dabei ums Leben. Dies führte jedoch zur Solidarisierung weiterer Volksschichten mit den Demonstranten. Im Ergebnis musste Präsident Gonzalo Sánchez de Lozada ins Exil in die USA gehen; ein Jahr später erhob das bolivianische Parlament Anklage gegen ihn. Durch den Rücktritt Lozadas ging die Präsidentschaft auf den Vizepräsidenten Carlos Mesa über.
Im Januar 2005 versuchte ein Bündnis politischer Gruppen in der rohstoffreichen Region Santa Cruz die Autonomie zu erlangen. Vorausgegangen waren Massenproteste wegen hoher Benzinpreise, bei denen die Verstaatlichung der Gas-Industrie gefordert wurde. Mehrere Institutionen, wie zum Beispiel die Präfektur, waren kurzzeitig von den Demonstranten besetzt.
Im Juni 2005 führten soziale Unruhen zum Rücktritt von Präsident Carlos Mesa. Wochenlange Streiks und Straßenblockaden zwangen ihn zu diesem Schritt, angesichts der Tatsache, dass die Versorgungslage in der Hauptstadt prekär wurde. Die Unruhen setzten sich fort, um zu verhindern, dass der Präsident des Senates, der konservative Hornando Vaca Díez aus Santa Cruz, die Präsidentschaft verfassungsgemäß übernimmt. Die Blockade von La Paz zwang den Senat, in Sucre zusammenzutreten, um den Rücktritt Carlos Mesas formell anzunehmen und seinen Nachfolger zu vereidigen. Die Proteste zwangen Vaca Díez zum Verzicht auf seine Nachfolge, so dass das Präsidentenamt verfassungsgemäß auf den Präsidenten des Obersten Gerichtshofes Eduardo Rodríguez als Übergangspräsident überging mit der Maßgabe, Neuwahlen herbeizuführen. Diese sollten am 4. Dezember 2005 stattfinden. Innenpolitische Machtkämpfe verzögern den Wahltermin. Hintergrund ist ein Urteil des Verfassungsgerichts vom 22. September 2005, dass die Sitzverteilung im Parlament nicht mehr den aktuellen Bevölkerungszahlen der Departamentos entspricht und vor der Wahl eine Neuregelung (zugunsten der Departamentos Santa Cruz und Cochabamba) gefunden werden muss. Nachdem sich das Parlament nicht auf eine Neuverteilung der Sitze einigen konnte, ordnete Präsident Rodríguez am 1. November 2005 per Dekret eine Neuverteilung der Sitze an (La Paz (−2), Oruro (−1) und Potosí (−1) zugunsten Santa Cruz (+3) und Cochabamba) (+1)) und bestimmte den Wahltermin auf den 18. Dezember 2005.
Bei der termingerecht stattfindenden Wahl waren die beiden aussichtsreichsten Kandidaten der Anführer der Kokabauern Evo Morales, der die sozialistische Bewegung Movimiento al Socialismo vertritt und die indigene Bevölkerungsmehrheit repräsentiert, und der konservative Weiße Jorge Quiroga, der schon einmal Präsident war. Am 18. Dezember 2005 wurde Morales mit 54 % der Stimmen zum Präsidenten gewählt. Es war das erste Mal seit Wiederkehr der Demokratie 1982, dass ein Präsidentschaftskandidat die absolute Mehrheit erreichte, zudem ist Evo Morales der erste indigene Präsident Boliviens, trotz der großen indigenen Mehrheit in der Bevölkerung. Evo Morales wurde am 21. Januar 2006 vereidigt. Am 1. Mai 2006 verstaatlichte Morales die Erdgasindustrie des Landes. Morales erfüllte mit diesem international heftig umstrittenen Schritt seine Wahlversprechen gegenüber der indigenen Bevölkerung. Trotz seines Reichtums an Bodenschätzen (früher vor allem Silber, dann Zinn, heute Erdgas) ist Bolivien eines der ärmsten Länder Südamerikas.
Siehe auch: Liste der Präsidenten Boliviens
Politik
Politisches System
Derzeitiges System
An der Spitze der Zentralregierung mit Sitz in La Paz steht der für fünf Jahre gewählte Präsident, seit 22. Januar 2006 ist dies Evo Morales. Aufgrund der sehr häufigen Umstürze konnten sich jedoch nur wenige über die volle Legislaturperiode halten. Die Präsidentschaftswahlen finden immer zusammen mit den Parlamentswahlen statt. Wenn bei der Wahl kein Präsidentschaftskandidat die erforderliche absolute Mehrheit erreicht (Regelfall), wird der Präsident mit einfacher Mehrheit vom neu gewählten Parlament bestimmt. Wenn der Präsident sein Amt niederlegt, rückt der zusammen mit ihm gewählte Vizepräsident nach. Bei dessen Verhinderung geht das Amt auf den Vorsitzenden des Abgeordnetenhauses über. Falls dieser verhindert ist, geht das Präsidentenamt kommissarisch auf den Präsidenten des Verfassungsgerichts über, der das Parlament auflösen und Neuwahlen ansetzen muss.
Das Zweikammer-Parlament besteht aus der Abgeordnetenkammer (Cámara de Diputados) mit 130 Abgeordneten als Unterhaus (Cámara baja) und dem Senat (Senado) mit 27 Senatoren (drei aus jedem Departamento) als Oberhaus (Cámara alta). Die Mitglieder beider Kammern werden für je fünf Jahre gewählt. Die Legislaturperiode ist an die des Präsidenten gekoppelt und kann kürzer sein, wenn eine vorzeitige Neuwahl des Präsidenten erfolgt.
Es besteht Wahlpflicht, wahlberechtigt (und -verpflichtet) sind alle bolivianischen Staatsbürger, die sich am Wahltag im Land aufhalten und das Wahllokal an ihrem Wohnort erreichen können. Eine Stimmabgabe im Ausland oder Briefwahl ist nicht möglich. Die Teilnahme an den Wahlen wird nicht erzwungen, das unentschuldigte Fernbleiben kann jedoch indirekte Konsequenzen haben, da die öffentliche Hand bestimmte Leistungen (z. B. Rentenauszahlung) an die Vorlage einer Bescheinigung knüpft, welche die Teilnahme an der Wahl (oder ein entschuldigtes Fernbleiben) bestätigt.
Der Oberste Gerichtshof hat seinen Sitz in Sucre, der formellen Hauptstadt des Landes.
Die Verfassung bestimmt die Lehre der Römisch-Katholischen Kirche als Staatsreligion, gewährt den Bürgern aber Religionsfreiheit.
Innenpolitische Spannungen („Media Luna“)
In den letzten Jahren hat sich in Bolivien eine innenpolitische Spaltung zwischen dem Westen und dem Osten des Landes entwickelt. Die ehemals wohlhabenden und bevölkerungsreichen westlichen Regionen im Hochland (Departamentos Chuquisaca, Cochabamba, Oruro, La Paz und Potosí), in denen sich auch die Hauptstadt Sucre und der Regierungssitz La Paz befinden, sind nach dem Niedergang des Bergbaus verarmt und verlieren seit Jahren durch Binnenmigration Bevölkerung an die östlichen, ganz oder teilweise im Tiefland gelegenen Departamentos (Beni, Pando, Santa Cruz und Tarija). Dort haben sich in den letzten Jahren durch die Erschließung der Öl- und Gasreserven sowie durch eine moderne, teilweise industrialisierte Land- und Forstwirtschaft profitable, wachsende Industrien und ein wohlhabendes Bürgertum entwickelt.
Die vier Tiefland-Departamentos Beni, Pando, Santa Cruz und Tarija werden in der politischen Diskussion oft zusammenfassend als „Media Luna“ (spanisch: „Halbmond“) bezeichnet, da ihre Form auf einer Landkarte von Bolivien an eine Mondsichel kurz vor Halbmond erinnert.
Die Departamentos des Media Luna, insbesondere Santa Cruz, fordern die Beibehaltung und den Ausbau des in den 1980er-Jahren eingeführten neoliberalen Wirtschaftssystems und des Großgrundbesitzes. Die unternehmerische Oberschicht und die politische Elite des Media Luna fühlt sich durch die Zentralregierung im fernen La Paz bevormundet, auch in der Bevölkerung herrscht die Ansicht, dass die Region ihres Wohlstandes beraubt und in ihrer wirtschaftlichen Dynamik gebremst wird, da ein Großteil der im Tiefland erwirtschafteten Steuermittel von der Zentralregierung für Projekte im Hochland ausgegeben wird. Seit einigen Jahren wächst daher im Media Luna die Forderung nach regionaler Autonomie.
Im Hochland sieht man diese Entwicklung äußerst skeptisch, da die Zentralregierung auf die Steuereinnahmen aus den Tieflandprovinzen angewiesen ist. Man verweist darauf, dass die Boden- und Naturschätze im Tiefland das Eigentum aller Bolivianer sind und dem Wohl des gesamten Landes dienen sollen (so wie bis vor wenigen Jahren das damals arme Tiefland mit den Einnahmen des damals profitablen Bergbaus im Hochland subventioniert wurde). Hieraus folgt eine erhebliche Skepsis gegenüber dem Wirtschaftsliberalismus und den Autonomiebestrebungen im Media Luna, da man befürchtet, der allen zustehende Reichtum des Landes werde zu Lasten der Allgemeinheit einseitig von privaten Investoren und einzelnen Interessengruppen ausgebeutet, statt allen Bürgern zu nutzen. Hieraus folgt eine Ablehnung regionaler Autonomie und die Forderung nach Beibehaltung eines Zentralstaats mit Regierungssitz im Hochland sowie die Forderung nach Verstaatlichung der Bodenschätze und einer Landreform zugunsten armer Bevölkerungsteile.
Die daraus entstehende politische Spaltung (zentralistische und staatswirtschaftliche Strömungen im Hochland gegen föderalistische und wirtschaftsliberale Bestrebungen im Media Luna) vermischt sich in den letzten Jahren mit rassistischen Untertönen, da die Bewohner des Hochlands mehrheitlich indigener Abstammung und von dunklerer Hautfarbe sind als die Mehrheit der Einwohner des Media Luna, wo sich mehr europäischstämmige Bevölkerungsanteile befinden. Die Spaltung wird verstärkt durch sprachliche Unterschiede, da die Einwohner des Media Luna überwiegend einen anderen Dialekt (Río-de-la-Plata-Spanisch) sprechen als die Bewohner des Hochlands (dort sogenannter Anden-Dialekt, der näher am traditionellen Spanisch liegt).
Aus Protest gegen den aus ihrer Sicht unrechtmäßig zustandegekommenen Entwurf einer neuen Verfassung des Landes (siehe nächster Abschnitt), über die in einer Volksabstimmung entschieden werden soll, kündigten die Gouverneure des Media Luna an, die Verfassung nicht anzuerkennen und erklärten ihre Departaments am 15. Dezember 2007 für autonom. Die Zentralregierung hingegen war der Ansicht, dass den Departements Autonomierechte nur auf Grundlage der neuen Verfassung eingeräumt werden können. Nachdem Santa Cruz eine Volksabstimmung über ein entsprechendes Statut nach spanischem Vorbild für den 4. Mai 2008 anberaumt hatte, legte die Zentralregierung den Termin für die Abstimmung über die neue Verfassung ebenfalls auf den 4. Mai. Das oberste Wahlgericht des Landes untersagte jedoch beide Abstimmungen wie auch die von den anderen Departements geplanten Autonomiereferenden. Trotz der fehlenden Legitimität wurden am 4. Mai in Santa Cruz, am 1. Juni in Beni und Pando sowie am 22. Juni in Tarija Autonomieabstimmungen durchgeführt, finanziert aus Mitteln, die kraft Gesetz ausschließlich zur Finanzierung von Gesundheits- Bildungs- und Infrastrukurprojekten verwendet werden dürfen.[6] In den ersten drei Departamentos stimmten über 80 % der Wähler für die Autonomiestatuten, in Tarija 78,8 %. Die geringe Wahlbeteiligung von 61 % in Santa Cruz, 53,5 % in Pando, 66 % in Beni und 62 % in Tarija war nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass Präsident Evo Morales zu Boykott oder Stimmenthaltung aufgerufen hatte. Die Wahlen waren von gewalttätigen Ausschreitungen zwischen Autonomiebefürwortern und Autonomiegegnern überschattet. Während die Befürworter den Sieg feierten, bezeichnete Minister Alfredo Rada das Ergebnis der Befragung als „Fiasko“.[7]
Bei den Wahlen im südöstlichen Departamento Chuquisaca am 29. Juni 2008 siegte mit der Quechua-Bäuerin Savina Cuéllar eine weitere Kandidatin der Opposition. Auch sie versprach im Wahlkampf Autonomie für ihr Departamento und beabsichtigt, es dem Media-Luna-Block anzuschließen. Ein Autonomie-Referendum sei für September oder Oktober 2008 geplant.[8][9]
Vier Tage nach dem Referendum in Santa Cruz stimmte der mehrheitlich von der Opposition besetzte Senat Boliviens überraschend einem Vorschlag zu, den Evo Morales bereits im Dezember 2007 gemacht hatte und der damals vom Parlament angenommen worden war, wonach über den weiteren Verbleib des Präsidenten und des Vizepräsidenten des Landes, sowie der Präfekten der Departementos, in ihren Ämtern in einer Volksabstimmung entschieden werden sollte. Diese Abstimmung fand am 10. August 2008 statt. Sowohl Präsident Morales und Vizepräsident Álvaro García Linera als auch die Präfekten der Departamentos des Media Luna wurden jeweils deutlich in ihrem Amt bestätigt.[10] Bei dieser Abstimmung zeigte sich, dass die Opposition vor allem in den urbanen Zentren des Halbmonds stark ist. In den ländlichen Gebieten stimmte die Bevölkerung mehrheitlich für das Regierungsprojekt.[11]
Im September 2008 wurde der US-Botschafter Philip Goldberg des Landes verwiesen, da dieser die Opposition unterstütze und die Spaltung des Landes vorantreibe. Bei sich immer weiter ausbreitenden Konflikten zwischen Regierungsanhängern und Oppositionellen waren in den aufständischen Provinzen Regierungsgebäude gestürmt und Erdgasbetriebe durch Oppositionelle besetzt worden. Die gewalttätigen Ausschreitungen gingen in Santa Cruz vor allem von der rechten und militanten Jugendorganisation Unión Juvenil Cruceñista aus, die von einem reichen Unternehmer der Provinz Santa Cruz unterstützt wird[12]. Bei diesen Ausschreitungen sind mehrere Menschen getötet worden. Venezuelas Staatspräsident Hugo Chávez zeigte sich solidarisch mit der bolivianischen Regierung und wies seinerseits den Botschafter der USA in Venezuela aus[13], die Regierungschefs von Honduras, Ecuador, Nicaragua und Brasilien zeigten Verständnis für die Ausweisung des US-Botschafters aus Bolivien. Goldberg kündigte vor seiner Abreise aus Bolivien an, seine Ausweisung werde „ernsthafte Auswirkungen“ auf die bilateralen Beziehungen haben. Zwei Tage später setzte US-Präsident George W. Bush das Andenland erstmals auf die schwarze Liste jener Länder, die sich nicht ausreichend gegen den Drogenhandel engagierten.[14] Als Konsequenz drohten die USA damit, bestehende Zollerleichterungen für bolivianische Exporte in die USA aufzuheben. Am 1. November beendete Bolivien die Zusammenarbeit mit der US-Anti-Drogenbehörde DEA. Präsident Morales beschuldigte die Behörde, durch Finanzierung „krimineller“ Gruppen in die gewaltsamen Ausschreitungen gegen seine Regierung verwickelt zu sein und wies darauf hin, dass entgegen den Anschuldigungen aus den USA, die UNO Bolivien für die erfolgte Vernichtung von 5000 Hektar illegaler Kokapflanzungen ein gutes Zeugnis ausgestellt hat.[15]
Am 12. September 2008 wurde in Pando der Ausnahmezustand verhängt, nachdem Angestellte der örtlichen Departamento-Präfektur unter Leitung des Präfekten Leopoldo Fernández und von ihm formierte Bürgerwehren, mit Automatik-Gewehren ausgerüstet, einen Demonstrationszug von rund 1000 regierungsfreundlichen Bauern auf dem Weg zur Provinzhauptstadt Cobija überfielen und dabei mindestens 18 Menschen töteten. An die 70 Menschen blieben bis heute verschollen. Während die Regierung und eine von der Union Südamerikanischer Nationen gebildete Untersuchungskommission die Tat als ein Massaker bezeichneten, verbreiteten regierungsfeindliche Privatmedien noch Monate später die Nachricht, die vor allem indigenen Bauern seien bis an die Zähne bewaffnet gewesen und die Toten seien Opfer engagierter Notwehr seitens der Fernández-Funktionäre.[16] Der Präfekt des Departamentos Pando, Leopoldo Fernández, der in den vergangenen 30 Jahren nicht eine Wahl verloren hat, als reichster Mann in Pando gilt und vielen seiner Familienangehörigen lukrative Posten zugeschanzt haben soll, wurde verhaftet und beschuldigt, brasilianische und peruanische Paramilitärs angeheuert zu haben, die das Blutbad angerichtet hätten. Fernández wies im Vorfeld seiner Festnahme die Beschuldigung zurück, wollte aber eine Untersuchung der Vorwürfe akzeptieren. Seine Verhaftung qualifizierte er als Rechtsbruch, da er ein gewählter Volksvertreter sei. Auf einem eigens einberufenen Krisengipfel stellten sich die Staats- und Regierungschefs der im Staatenbund Unasur organisierten Länder Südamerikas einstimmig hinter Boliviens Präsident Evo Morales und beschlossen, eine Kommission nach Bolivien zu schicken, die das Massaker an Kleinbauern in der Amazonasprovinz Pando untersuchen sollte. Darüber hinaus vereinbarten sie, den Dialog in Bolivien sowohl als Vermittler als auch logistisch zu unterstützen.[17][18][19][20][21][22] Nach Abschluss der Untersuchung durch die Kommission gestand Fernández, dass die Führungen des sogenannten Halbmonds die Angriffe auf Institutionen der Regierung vereinbart hatten. Er lehnte es ab, die politische Verantwortung für die Taten allein auf sich zu nehmen und erachtete die Regierenden Ernesto Suárez (Beni), Mario Cossío (Tarija) und Ruben Costas (Santa Cruz) als mitverantwortlich.[23]
Neue Verfassung
Bolivien hat sich am 25. Januar 2009 eine neue Verfassung gegeben. Hierfür wählte das Volk am 2. Juli 2006 eine verfassunggebende Versammlung (Asamblea Constituyente) mit 255 Mitgliedern. Die linksgerichtete Partei MAS (Movimiento al Socialismo) von Präsident Evo Morales erreichte mit 134 Abgeordneten die absolute Mehrheit, verfehlte aber die für die Verabschiedung der neuen Verfassung notwendige 2/3-Mehrheit.
Eine gleichzeitig durchgeführte Volksabstimmung über die künftige Staatsform lieferte kein klares Ergebnis, sondern zeigte die politische Spaltung des Landes. In den vier östlichen Departamentos des „Media Luna“ oder „Oriente“ (Beni, Pando, Santa Cruz und Tarija) stimmte die Bevölkerung für die Einführung einer föderalen Staatsstruktur mit regionaler Autonomie, in den fünf westlichen Departamentos im Hochland (Chuquisaca, Cochabamba, Oruro, La Paz und Potosí) lehnte die Bevölkerung Autonomiebestrebungen ab und stimmte für die Beibehaltung eines zentralistischen Staates.
Diskussionsschwerpunkte bei der Verfassungsreform waren die Verstaatlichung der Bodenschätze, Eisenbahn und der Industrie, eine Reform des damaligen liberal geprägten Wirtschaftssystems, eine Landreform, die Schaffung eines laizistischen Staates (Abschaffung der Staatsreligion) und die Frage nach der künftigen Staatsform (Zentralstaat oder föderale Struktur). Außerdem sollte die neue Verfassung Bolivien zu einem Staat „mehrerer Nationen“ (plurinacional) deklarieren und den indigenen Völkern besondere Rechte einräumen.
Am 9. Dezember 2007 wurde der Text einer neuen Verfassung, bestehend aus 411 Artikeln, von mehr als zwei Drittel der anwesenden Mitglieder der verfassunggebenden Versammlung beschlossen. Die Mitglieder der oppositionellen Partei Podemos waren der Abstimmung ferngeblieben. Die Vorlage musste nun in einer Volksabstimmung gebilligt werden. In der neuen Verfassung sollten unter anderem genossenschaftliche Unternehmensmodelle eingeführt und die natürlichen Ressourcen des Landes als Eigentum der gesamten Bevölkerung definiert werden. Der indigenen Bevölkerung sollten mehr Rechte zugestanden werden. Die 36 indigenen Gruppen sollten offiziell anerkannt und ihre Sprachen zu Amtssprachen aufgewertet werden. Ausländische Militärpräsenz sollte verboten werden, Großgrundbesitz an soziale Kriterien gebunden werden.[24][25]
Die Anordnung des Verfassungsreferendums per Dekret für den 7. Dezember 2008 durch den Präsidenten erklärte das oberste Wahlgericht für unzulässig, da dies vom Parlament hätte beschlossen werden müssen. Im Oberhaus des Zweikammerparlamentes hat jedoch die Opposition die Mehrheit, sodass die Verfassungsreform nun erst einmal blockiert war.[26] In den folgenden Verhandlungen wurden seitens der Regierung mehrere Zugeständnisse in Richtung Opposition beim Verfassungsentwurf gemacht. Diese betrafen vor allem den Autonomiestatus der einzelnen Provinzen sowie den Verzicht auf eine zweifache Wiederwahl des Präsidenten. Der Verfassungsentwurf wurde am 25. Januar 2009 mit deutlicher Mehrheit vom Bolivianischen Volk angenommen.[27] Allgemeine Präsidentschaftswahlen, bei denen sich der amtierende Präsident Morales demnach letztmalig zur Wiederwahl für eine weitere fünfjährige Legislatur stellen kann, sollen im Dezember 2009 abgehalten werden. Morales' reguläre Amtszeit würde somit spätestens im Jahre 2014 enden.[28][29]
Militär
Siehe: Streitkräfte Boliviens
Politische Gliederung
Siehe: Bolivianische Departamentos und Liste der Verwaltungseinheiten von Bolivien
Bolivien ist in neun Departamentos aufgeteilt. Die Departamentos werden von einem Präfekten (Prefecto) verwaltet, der früher vom Präsidenten ernannt wurde, seit 2005 aber, als Zugeständnis an Autonomiebestrebungen, vom Volk gewählt wird. Die ersten Präfekturwahlen fanden gemeinsam mit den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen am 18. Dezember 2005 statt. Da Bolivien weiterhin Anspruch auf die chilenische Región de Antofagasta erhebt, wird diese als zehntes Departemento Litoral bezeichnet.
Die Departamentos gliedern sich ihrerseits in insgesamt 112 Provinzen (Provincias), die jeweils von einem ernannten Unterpräfekten (Subprefecto) verwaltet werden. Die Provinzen sind wiederum in 324 Municipios untergliedert.
Auf kommunaler Ebene gibt es gewählte Bürgermeister (Alcaldes), in größeren Städten und Gemeinden auch einen gewählten Stadtrat (Consejo municipal).
Wirtschaft
Bolivien ist das ärmste und exportschwächste Land Lateinamerikas, sein nominales Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner betrug im Jahre 2006 lediglich 1153 US-Dollar pro Kopf. Zwei Drittel der Bevölkerung leben in Armut, 40 Prozent gar in extremer Armut, obwohl Bolivien über die größten freien, d. h. ohne gleichzeitige Ölförderung ausbeutbaren Erdgasvorkommen Südamerikas verfügt. Der Gini-Koeffizient, der die Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums misst, lag bei 0,6, was eine starke Ungleichverteilung des gesellschaftlichen Einkommens bedeutet. 10 % der Bevölkerung verfügen über 40 % des Gesamteinkommens.[30]
Bolivien ist Mitglied in der Andengemeinschaft. Nachdem die Mitgliedsländer Peru und Kolumbien bilaterale Freihandelsverträge mit den USA abgeschlossen hatten, war klar, dass damit Boliviens Absatzmarkt für Soja in Kolumbien zusammenbrechen würde, da die bilateralen Freihandelsverträge mit den USA die zollfreie Lieferung von in den USA agrarindustriell produzierten und staatlich subventionierten Sojas nach Peru und Kolumbien ermöglichten. Nach Venezuela mit 60 % als Hauptabnehmer (2004: 240 Million US$), waren Kolumbien und Peru mit zusammen 30 % (2004: 140 Millionen US$) weitere wichtige Lieferziele bolivianischen Sojas. Rettung aus dieser Notlage brachte der Handelsvertrag der Völker (span.: Tratado de Comercio de los Pueblos (TCP)), der am 29. April 2006 von den Präsidenten der Länder Bolivien, Venezuela und Kuba im Rahmen der ALBA unterzeichnet wurde. In diesem Vertrag verpflichten sich Venezuela und Cuba, bolivianische Sojabohnen zu kaufen und Bolivien in seinen Programmen zur Alphabetisierung und Gesundheitsversorgung und bei der Errichtung einer nationalen bolivianischen Fluggesellschaft zu unterstützen.
Für die Zukunft strebt Bolivien eine Mitgliedschaft im Mercosur an.
Statistik [31][32]
- BIP - total (PPP): $39,44 Milliarden (Schätzung 2007)
- BIP - reale Wachstumsrate: ca. 4% (Schätzung 2007)
- BIP - pro Einwohner (PPP): $4,000 (Schätzung 2007)
- BIP - nach Sektor:
- Landwirtschaft: 14,5%
- Industrie: 30,5%
- Dienstleistung: 55% (Schätzung 2006)
Einwohner unter der Armutsgrenze: 60% (Schätzung 2006)
Inflationsrate (Verbraucherpreise): 11,8% (Schätzung 2007)
Menschen mit Arbeit: 4,377 Millionen (Schätzung 2007)
Arbeitslosenrate: 7,5% (Schätzung 2007)
Budget:
Einkünfte: $4,1 Milliarden
Ausgaben: $5,495 Milliarden (Schätzung 2007)Industrie: Bergbau, Erdöl, Nahrung und Alkohol, Tabak, Kleidung
Industrial Produktionswachstum: 1,1% (Schätzung 2007)
Elektrizität - Erzeugung: 5,293 Milliarden kWh (2006)
Elektrizität - Verbrauch: 3,385 Milliarden kWh (2006)
Import - Partner: Brasilien 29,5%, Argentinien 16,2%, US 8,7%, Kolumbien 6,8%, Japan 6,7%, Südkorea 4,3% (2006)
Schulden - Ausland: $4,492 Milliarden (Schätzung 31. Dezember 2007)
Währung: 1 Boliviano (BOB) = 100 Centavos
Landwirtschaft
Ein Großteil der Bevölkerung ist nach wie vor in der Landwirtschaft beschäftigt. Nur im tropischen Tiefland im Osten wird die Landwirtschaft dabei einigermaßen modern betrieben, im Altiplano mit seinen klimatisch ungünstigen Anbaubedingungen dagegen wird traditionell auf Subsistenz-Basis angebaut.
Der kontrovers diskutierte Koka-Anbau bleibt nach wie vor einer der Hauptwirtschaftszweige des Landes, vor allem in den Regionen Yungas und Chapare. Von Seiten der USA wird er zu unterbinden versucht, doch ist dabei zu bedenken, dass Coca nicht nur ein Rohstoff für Kokain ist, sondern von der Bevölkerung der gesamten Andenregion als Genussmittel genutzt wird, ob als Tee (mate de coca) oder zum Kauen. Um den Cocaanbau ist ein heftiger Streit zwischen der Regierung und den Cocabauern entbrannt, der mit zu der chaotischen politischen Situation 2002–2003 führte. Der derzeitige Präsident Evo Morales gehörte vor seiner Wahl der Cocalero (Kokabauern-)-Bewegung an.
Bergbau
Seit der Eroberungsfeldzüge der Spanier bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts ist die bolivianische Wirtschaft vor allem durch den Bergbau (Abbauprodukte Silber und Zinn) gekennzeichnet gewesen. Durch den Verfall der Rohstoffpreise in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts und durch die zunehmende Erschöpfung der Rohstoffquellen sind die Erlöse aus dem Bergbau drastisch zurückgegangen und viele Bergleute entlassen worden. Möglicherweise könnte der Bergbau seine Bedeutung jedoch mit der Erschließung der Region „El Mutún“ (Eisenerz) wiedererlangen.
Von zunehmender Bedeutung für Bolivien ist die Förderung von Energierohstoffen. Bolivien verfügt über Südamerikas zweitgrößte Erdgasreserven. 90 Prozent des geförderten Erdgases wird exportiert, überwiegend nach Brasilien und Argentinien. Nach der Privatisierung wichtiger Industrien unter dem Ley de Capitalizacion von 1994 hat die neue Regierung unter Präsident Evo Morales 2006 die „Souveränität des bolivianischen Volkes über seine wichtigsten Ressourcen“ wiederhergestellt, indem den im Land tätigen erdgasfördernden und -verarbeitenden Unternehmen die Verpflichtung zu Neuverhandlungen mit dem staatlichen YPFB (Yacimientos Petrolíferos Fiscales Bolivianos) auferlegt wurde. Mit der Unterzeichnung aller neu auszuhandelnden Verträge im Dezember 2006, kontrolliert die Regierung Boliviens jetzt die Erdgasreserven des Landes sowie die dort operierenden ausländischen Unternehmen.
Der an der Südwestgrenze zu Chile gelegene Salzsee Salar de Uyuni beherbergt mit geschätzten 5,4 Millionen Tonnen fast die Hälfte des weltweiten Gesamtvorkommens an Lithium. Die staatliche Bergbaubehörde COMICOL will bis Ende 2009 die erste große Anlage zur Förderung und Verarbeitung des Lithiums fertigstellen. Wegen der zunehmenden Herstellung von Lithium-Ionen-Akkumulatoren wird Lithium ein Nachfrageboom vorhergesagt.[33]
Industrie
Die Industrie ist wenig entwickelt, Hauptindustriezweige sind Lebensmittel- und Textilindustrie sowie die Metallverarbeitung.
Die jetzige Regierung unter Evo Morales plant die Errichtung von Fabriken zur Herstellung von Tee, Getränken, Mehl und medizinischen Heilmitteln aus Koka-Blättern. Bolivien hofft, über die industrielle Herstellung von Koka-Nutzprodukten auch die ausländischen Märkte zu erobern.
Verkehr
Straße
Hauptartikel: Fernstraßennetz Boliviens
85 % des gesamten Waren- und Personenverkehrs des Landes spielen sich auf dem zu zwei Dritteln unbefestigten Straßennetz Boliviens ab. Nur 5 % der Straßen sind asphaltiert oder betoniert (2001), die restlichen Straßen sind geschottert. Da das Klima vor allem im Tiefland durch ausgedehnte Regenzeiten gekennzeichnet ist, führt diese Situation zu katastrophalen Verkehrsbedingungen.
Eisenbahn
Das Eisenbahnnetz des Landes umfasst 3.700 km eingleisige Strecken in Meterspur und entspricht noch weniger als das Straßennetz den Anforderungen an ein modernes Schienennetz. Das Schienennetz ist zweigeteilt und gehört zwei Firmen:
- der Empresa Ferroviaria Andina S.A. (FCA) auf dem Altiplano mit einem Schienennetz von 2276 km
- der Ferroviaria Oriental S.A. (FOSA) im bolivianischen Tiefland mit 1244 km und Santa Cruz als Drehscheibe.
Binnenschifffahrt
Die Binnenschifffahrt des Landes ist ohne große Ausnahmen im bolivianischen Tiefland tätig, wo die großen Flusssysteme in einer Gesamtlänge von etwa 5.600 km befahrbar sind:
- das Beni-Madre de Dios-Orthon-Flusssystem (etwa 2.700 km)
- das Ichilo-Mamoré-Flusssystem (etwa 2.000 km)
- das Itonamas-Iténez-Flusssystem (etwa 850 km)
- das Río Paraguay-Río Paraná als Zugang zum Atlantik
- der Titicacasee-Frachtverkehr als Zugang zu den peruanischen Häfen am Pazifik
Luftverkehr
Der Luftverkehr Boliviens wird von folgenden Fluglinien bedient:
- LAB – Boliviens frühere wichtigste Fluggesellschaft mit Zielen in Süd-, Mittel- und Nordamerika. Nach verschiedenen finanziellen Problemen seit 2006 nicht mehr tätig.
- Aerosur – eine 1992 gegründete Fluglinie, dessen Wichtigkeit in Südamerika steigt. Flüge zu verschiedenen Zielen in Nord-, Mittel-, und Südamerika. Seit kurzer Zeit auch nach Europa.
- TAM ( Transporte Aereo Militar) – eine lokale Fluglinie, vom Militär betrieben, die vor allem schwer erreichbare Teile des Landes bedient
- Aerolíneas Sudamericanas - wurde im August 2007 in Santa Cruz gegründet und wird bald auch mit internationalen Linienflügen beginnen.
- AMASZONAS - Eine eher kleine Fluggesellschaft, die mit kleinen Flugzeugen abgelegene Teile des Landes anfliegt.
- BOA (Aerolínea Boliviana de Aviación) - staatliche Fluggesellschaft mit Sitz in Cochabamba. Sie nahm im März 2009 den Flugbetrieb auf und bedient in einer Anfangsphase die Städte La Paz, Santa Cruz und Cochabamba.[34]
Wichtigste Flughäfen unter den 37 bolivianischen Flughäfen sind die von La Paz, Santa Cruz und Cochabamba. Geplant ist ein großer internationaler Flughafen in Sucre.
Tourismus
Der Tourismus hat in den letzten Jahren zwar einen hohen Zuwachs erfahren, ist aber trotzdem nur von untergeordneter Bedeutung – im Jahr 2004 kamen gerade einmal 367.000 ausländische Besucher ins Land. Die meisten Touristen reisen in die Hauptstadt, an den Titicacasee und zum Salar de Uyuni – nur etwa 10 % der Touristen entfallen auf die weite Ebene des Amazonasbeckens mit ihren 21 bolivianischen Nationalparks. Dazu zählt der Nationalpark Noel Kempff Mercado, seit dem Jahr 2000 zum Weltnaturerbe der UNESCO erklärt.
Die landschaftliche Schönheit des Altiplanos, aber auch der Amazonasregion, werden von immer mehr Ausländern geschätzt. Die Einheimischen reisen wegen der schlechten Wirtschaftslage eher wenig, Massentourismus gibt es also kaum.
Hauptziele des Tourismus sind:
- die Stadt La Paz als Regierungssitz und die Hauptstadt Sucre wegen ihrer kolonialen Bauten,
- Potosí mit seinen Minen und ebenfalls wegen der hier besonders prachtvollen Bauten aus der goldenen Zeit der Stadt
- der Titicacasee mit seinen „heiligen Inseln“ (Sonnen- und Mondinsel)
- die Amazonasregion um Rurrenabaque
- das Salar de Uyuni, der größte Salzsee Amerikas
- Tupiza, eine in einer vielfarbigen Gebirgslandschaft gelegene Kleinstadt im Süden
- Tiahuanaco, das religiöse und administrative Zentrum einer präkolumbischen Kultur.
Die Infrastruktur ist in den meisten Fällen gut, die Preise vor allem für Europäer sehr niedrig.
In den höher gelegenen Gebieten (besonders im Westen des Landes) kann man Probleme mit der Höhenkrankheit bekommen (Sorojchi /soˈɾoxtʃi/). Empfohlen wird ein Coca-Mate-Tee oder die sogenannte Sorojchi-Pill (eine Art Pastille). Auch sollte man schwere Speisen und Alkohol meiden.
Staatsausgaben für Gesundheit, Bildung und Verteidigung
Zwischen 1992 und 2006 lag der Anteil der Staatsausgaben für
- das Gesundheitswesen bei 4 %
- das Bildungswesen bei 21 %
- das Militär bei 5 %
Sport
Fußball ist die beliebteste Sportart Boliviens, wobei die bolivianische Nationalmannschaft traditionell zu den schwächeren Fußballmannschaften Südamerikas gehört. Bolivien hat an mehreren Fußballweltmeisterschaftsturnieren teilgenommen, mit unterschiedlichem Erfolg. Zur Fußball-WM 2006 schied das Team bereits in der Qualifikationsrunde aus.
Die bisher größten Erfolge der Nationalmannschaft waren der Sieg bei der Copa America 1963 im eigenen Land und der zweite Platz 1997 ebenfalls im eigenen Land.Der erste Fußballklub wurde 1886 in Oruro mit dem Klub Oruro Royal gegründet. Die stärksten Klubs sind:
- Club San José und Oruro Royal aus Oruro
- Club Bolívar und The Strongest aus La Paz
- Club Jorge Wilstermann und Club Aurora aus Cochabamba
- Blooming und Oriente Petrolero aus Santa Cruz
Stärkste Spieler sind gegenwärtig der Stürmer José Alfredo Castillo vom brasilianischen Verein Atletico Mineiro, der junge Stürmer Marcelo Moreno von Schachtar Donezk, und der Stürmer Juan Carlos Arce von Corinthians São Paulo. In Europa spielen neben Marcelo Moreno Ronald Garcia (Aris Saloniki) sowie Juan Manuel Peña (Celta Vigo).
In den USA wurde der bolivianische Spieler Marco Etcheverry zur Jahrhundertmannschaft der Major League Soccer (MLS) einberufen, und der Stürmer Jaime Moreno von D.C. United wurde 2006 Torschützenkönig der MLS.Für Aufsehen gesorgt hat auch die Fußball-Akademie von „Tahuichi“. Im Jahr 1978 gegründet, gelang den Spielern der Akademie der Sieg bei der U-16 Südamerikameisterschaft 1986, viele Akteure nahmen dann auch bei der WM 1994 teil. Bolivien zählte damals zu den besten Mannschaften Südamerikas, einige Spieler wie Erwin Sánchez schafften den Sprung nach Europa oder in die USA. Diese Spielergeneration ist aber spätestens seit der Qualifikation zur WM 2006 nicht mehr aktiv.
Neben Fußball ist auch Racquetball sehr beliebt. Die bolivianischen Nationalmannschaften der Männer und der Frauen gehören mittlerweile zu den besten der Welt. Bei der Weltmeisterschaft im Jahr 2008 gelang es der männlichen Auswahl den 4. Platz zu belegen, während die Frauen den 2. Platz belegten. Seit den 1990er Jahren sind die Mannschaften unter den besten 10 platziert.[35]
Andere beliebte Sportarten sind Alpinismus, Automobilsport, Basketball, Volleyball und Mountainbiken.
Siehe auch
Literatur
- Johannes Rhomberg (2007): Zur Instrumentalisierung der Ethnie am Beispiel Boliviens – Die Architektur eines konstruierten Antagonismus, Wien, Universität Wien, Online verfügbar in: http://johannesrhomberg.com/seiten/Diplom-Rhomberg.pdf
- Thomas Fritz (2006): „Die Plünderung ist vorbei“. Boliviens Nationalisierung der Öl- und Gasindustrie. Hrsg. v. FDCL. Online verfügbar in: http://www.fdcl-berlin.de/index.php?id=728
- Johannes Winter (2006): Bolivien – Armut schweißt zusammen. Ansätze für ein interkulturelles Zusammenleben jenseits aller Fragmentierung. In: eins – Entwicklungspolitik Information Nord-Süd, H. 11–12 (Juni), S. 42–45, 2006. Online verfügbar in: http://www.weltpolitik.net/attachment/0644a930ba1074b5cca2acd4809cbed5/2b0a7a53ac1d3f667faaf00cd566f8f7/einsEP+11-12-2006+Winter.pdf
- Yesko Quiroga (2006): Revolution in der Demokratie. In: Institut für Ibero-Amerikakunde (Hrsg.), Lateinamerika Analysen, Jg. 14, H. 2, S. 75–111. Hamburg.
- Johannes Winter (2006): Regionalentwicklung durch Agrarkolonisation? Erfahrungen aus Bolivien. In: Bolivia – Berichte und Analysen, Nr. 146, S. 42–45. Online verfügbar in: http://www.wiso.uni-koeln.de/wigeo/pdf/Winter/WinterJ_BoliviaInfo_2006.pdf
- Tangmar Marmon (2005): Bolivien hat die Wahl: Welchen Weg wird der neue Präsident einschlagen? In: Brennpunkt Lateinamerika 23/2005. Online verfügbar in: http://www1.uni-hamburg.de/IIK/brennpkt/jg2005/bpk0523.pdf
- Johannes Winter und André Scharmanski (2005): Sind die Andenstaaten unregierbar? Ursachen der politischen Krise in Bolivien, Ecuador und Peru. In: Zeitschrift Entwicklungspolitik 14/2005, S. 30–34. Online verfügbar in: http://www.weltpolitik.net/Regionen/Nord-%20und%20Lateinamerika/Gesamtregion/
- Johannes Winter (2005): „Integrationsprozesse im ländlichen Bolivien“, CeLA Münster, 2005. In: http://edoc.hu-berlin.de/evifa/documents/books/reGqGuZmB5ZRs/PDF/20tjcDitGRVko.pdf
- Detlef Nolte (2005): Lateinamerika: Politische Institutionen in der Krise? In: Brennpunkt Lateinamerika, Nr. 8, April 2005, Online verfügbar in: http://www.weltpolitik.net/attachment/0644a930ba1074b5cca2acd4809cbed5/fbbee7e302205833e67a4053cf2911cb/Brennpunkt_8_05.pdf
- Robert Lessmann, „Zum Beispiel: Bolivien“, Lamuv Göttingen, 2004
- Simón Ramírez Voltaire (2004): „Neue demokratische Formen in Bolivien? Von der dezentralen Rebellion zur Neugründung der Republik“. In: Kaltmeier, Olaf/Tuider, Elisabeth/Kastner, Jens: „Neoliberalismus – Autonomie – Widerstand. Soziale Bewegungen in Lateinamerika“, Münster.
- Herbert S. Klein (2003): „A Concise History of Bolivia“, Cambridge.
- Hella Schlumberger (1985): Bolivien, schwankende Wiege der Freiheit:Land zwischen Kokainmilitärs und Demokraten,Bund-Verlag, Köln
- Hella Braune und Frank Semper (1998): Nah Dran Bolivien, Hamburg. http://www.sebra-verlag.de
- Moema Viezzer (1983): „Wenn man mir erlaubt zu sprechen“, Lamuv Göttingen.
- Jorge Sanjininés und Oscar Zambrano (1976): „Kino für das Volk – die bolivianische Erfahrung“ in: Peter B. Schumann (Hrsg.), „Kino und Kampf in Lateinamerika. Zur Theorie und Praxis des politischen Kinos“, München und Wien: Carl Hanser, S. 144–167
Weblinks
- Website der bolivianischen Botschaft
- Fotogalerie (en)
- Bolivia – Deutschsprachige Zeitschrift über Bolivien
- Indigene Kulturen Boliviens
- Bolivien vor der Zerreißprobe (ZDF: Auslandsjournal vom 6. August 2006)
- Bolivien im Umbruch - Dossier mit Analysen zur aktuellen und historischen Entwicklung Boliviens
- Virtueller Reiseführer Bolivien
- Wahlbeobachtungsmission der Europäischen Union
Einzelnachweise
- ↑ Nueva Constitución Política del Estado. Bolivien, Oktober 2008.: „Folgende indigene Sprachen sind als Amtssprachen anerkannt: Aymara, Araona, Baure, Bésiro, Canichana, Cavineño, Cayubaba, Chácobo, Chimán, Ese ejja, Guaraní, Pauserna-Guarasug'wä, Guarayu, Itonama, Leco, Machajuyai-Kallawaya, Machineri, Maropa, Mojeñotrinitario, Mojeño-ignaciano, Moré, Mosetén, Movima, Pacawara, Puquina, Quechua, Sirionó, Tacana, Tapiete, Toromona, Uru-chipaya, Weenhayek, Yaminawá, Yuki, Yuracaré und Zamuco.“. Abgerufen am 26. April 2009. (pdf, spanisch)
- ↑ International Monetary Fund, World Economic Outlook Database, April 2008
- ↑ Bolivien: Die wichtigsten Orte mit Statistiken zur ihrer Bevölkerung. In: World Gazetteer. Abgerufen am 20. Dezember 2008.
- ↑ Instituto Nacional de Estadística
- ↑ Morales erklärt Analphabetentum für überwunden. In: Der Standard. 21. Dezember 2008. Abgerufen am 21. Dezember 2008.
- ↑ ABI: Prefectos de "media luna" gastaron más de Bs 22 millones en consultas ilegales, 17. Juli 2008
- ↑ Agencia Informativa Púlsar: Gobierno boliviano calificó de "fracaso" a la jornada de consulta cruceña, 4. Mai 2008
- ↑ NZZ: Neue Schlappe für Morales – Abtrünnige Gouverneurin wieder gewählt vom 30. Juni 2008
- ↑ ElPais.com: La oposición boliviana se hace con el poder en Chuquisaca vom 30. Mai 2008
- ↑ Morales bleibt im Amt Focus, 11. August 2008
- ↑ Börries Nehe: Rechte Gewalt gegen Demokratische Mehrheit, Lateinamerika Nachrichten, Nummer 411/412 - September/Oktober 2008
- ↑ Deutsche Welle: 12.09.2008 Bolivien droht ein Bürgerkrieg [1]
- ↑ Benjamin Beutler: Rückendeckung für Evo Morales, Neues Deutschland, 13.09.2008
- ↑ der Standard: Brasilien verteidigt Ausweisung des US-Botschafters aus Bolivien, 18. September 2008
- ↑ Morales suspende actividades de la DEA en Bolivia. teleSUR, 1. November 2008. Abgerufen am 1. November 2008. (spanisch)
- ↑ Benjamin Beutler: Bericht belegt Massaker in Pando. In: Neues Deutschland. 27. November 2008. Abgerufen am 31. Dezember 2008.
- ↑ Reuters: Bolivia declares martial law in protest-hit region Fri Sep 12, 2008 10:20pm EDT [2]
- ↑ Now Public: Bolivia: Gov orders detention of Pando Prefect Leopoldo Fernandez, 13. September 2008
- ↑ ORF: Fernandez weist Vorwürfe zurück, 15. September 2008
- ↑ El País: Los opositores a Morales anuncian que levantarán los bloqueos de carreteras vom 15. September 2008
- ↑ der Standard: Präfekt von Pando festgenommen, 16. September 2008
- ↑ Gerhard Dilger: Südamerika unterstützt Morales, taz, 16. September 2008
- ↑ Ex prefecto boliviano reconoce responsabilidad en actos violentos. teleSUR, 5. Dezember 2008. Abgerufen am 5. Dezember 2008. (spanisch)
- ↑ Telepolis: Morales gegen die Macht, 20. Dezember 2007
- ↑ Basler Zeitung: Morales erzwingt Referendum in Bolivien, 29. Februar 2008
- ↑ Ralf Streck: Bolivien: Opposition stürmt Behörden und blockiert Grenzen, Telepolis, 10. September 2008
- ↑ Focus: Bolivianer nehmen neue Verfassung an
- ↑ NZZ-Online: Marsch auf La Paz für neue Verfassung vom 21. Oktober 2008
- ↑ yahoo.com: Lösung im Verfassungsstreit in Bolivien vom 21. Oktober 2008
- ↑ Weltbank: Bolivia Country Brief zugegriffen am 30. Juni 2008
- ↑ vgl.https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/bl.html#Econ
- ↑ vgl.http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laenderinformationen/Bolivien/Wirtschaft.html
- ↑ Nick Kaiser: Keine dummen Bauern. In: Junge Welt. 5. Februar 2009. Abgerufen am 20. Februar 2009.
- ↑ Morales inaugura primera aerolínea estatal boliviana. In: teleSUR. 30. März 2009. Abgerufen am 31. März 2009. (spanisch)
- ↑ IRF World Championships. In: International Racquetball Federation. Abgerufen am 7. März 2009.
Staaten in SüdamerikaArgentinien | Bolivien | Brasilien | Chile | Ecuador | Guyana | Kolumbien | Paraguay | Peru | Suriname | Trinidad und Tobago1 | Uruguay | Venezuela
Andere Gebiete: Falklandinseln | Französisch-Guayana | Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln1 Wird kulturgeografisch meist Nord- und Mittelamerika zugerechnet.
Mitgliedstaaten der Union Südamerikanischer Nationen (UNASUR)Argentinien | Bolivien | Brasilien | Chile | Ecuador | Guyana | Kolumbien | Paraguay | Peru | Suriname | Uruguay | Venezuela
Mitgliedstaaten der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS)Antigua und Barbuda | Argentinien | Bahamas | Barbados | Belize | Bolivien | Brasilien | Chile | Costa Rica | Dominica | Dominikanische Republik | Ecuador | El Salvador | Grenada | Guatemala | Guyana | Haiti | Honduras | Jamaika | Kanada | Kolumbien | Mexiko | Nicaragua | Panama | Paraguay | Peru | St. Kitts und Nevis | St. Lucia | St. Vincent und die Grenadinen | Suriname | Trinidad und Tobago | Uruguay | Venezuela | Vereinigte Staaten
-16.711944444444-64.666111111111Koordinaten: 17° S, 65° W
- auf dem Altiplano
Wikimedia Foundation.