Landkreis Neustadt a.d. Waldnaab

Landkreis Neustadt a.d. Waldnaab
Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Landkreises Neustadt a.d.Waldnaab Deutschlandkarte, Position des Landkreises Neustadt a.d.Waldnaab hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberpfalz
Verwaltungssitz: Neustadt a.d.Waldnaab
Fläche: 1.429,89 km²
Einwohner: 99.672 (30. Sep. 2006)
Bevölkerungsdichte: 70 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen: NEW
Kreisschlüssel: 09 3 74
Kreisgliederung: 38 Gemeinden
Adresse der Kreisverwaltung: Stadtplatz 38
92660 Neustadt a.d.Waldnaab
Webpräsenz:
Landrat: Simon Wittmann (CSU)
Lage des Landkreises Neustadt a.d.Waldnaab in Bayern
Karte

Der Landkreis Neustadt an der Waldnaab (amtlich: Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab) liegt im Norden des bayerischen Regierungsbezirks der Oberpfalz. Benachbart sind im Norden der Landkreis Tirschenreuth, im Osten der tschechische Plzeňský kraj, im Süden die Landkreise Schwandorf und Amberg-Sulzbach sowie im Westen der Landkreis Bayreuth. Die kreisfreie Stadt Weiden in der Oberpfalz ist rundum vom Landkreis Neustadt umgeben. Die Landkreise Neustadt und Tirschenreuth und die Stadt Weiden bilden die Region Nordoberpfalz.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Der Landkreis hat Anteil am Oberpfälzer Wald und am Oberpfälzer Hügelland. Die größten Flüsse im Kreisgebiet sind die Waldnaab, die Haidenaab, die Fichtelnaab und die Pfreimd, allesamt Quell- bzw. Nebenflüsse der Naab, die durch Vereinigung der Waldnaab und der Heidenaab im südlichen Kreisgebiet entsteht.

Geschichte

Das Gebiet des heutigen Landkreises Neustadt an der Waldnaab gehörte schon früh zu Bayern. 1803 wurde die Landgerichte Neustadt an der Waldnaab, Eschenbach, Kemnath und Vohenstrauß errichtet. Sie gehörten zum Naabkreis, ab 1810 zum Mainkreis (ab 1817 Obermainkreis), nur Vohenstrauß gehörte zum Regenkreis. 1838 kamen alle an den Regenkreis, der in Oberpfalz umbenannt wurde. Gleichzeitig wurde in Weiden ein eigenes Landgericht eingerichtet. 1841 wurde das Landgericht Auerbach durch Abtrennung vom Landgericht Eschenbach errichtet. 1849 entstand dann noch das Landgericht Erbendorf aus Teilen der bisherigen Landgerichte Kemnath, Neustadt an der Waldnaab, Waldsassen und Tirschenreuth. 1862 bildeten die Landgerichte Neustadt und Weiden das Bezirksamt Neustadt an der Waldnaab, die Landgerichte Eschenbach und Auerbach das Bezirksamt Eschenbach, die Landgerichte Kemnath und Erbendorf das Bezirksamt Kemnath und das Landgericht Vohenstrauß das gleichnamige Bezirksamt. 1919 schied die Stadt Weiden aus dem Bezirksamt Neustadt aus und wurde eine kreisunmittelbare Stadt. 1931 wurden die Gemeinden im Raum Erbendorf (Bezirksamt Kemnath) dem Bezirksamt Neustadt zugeteilt, nachdem sie bereits seit 1929 zum Gerichtsbezirk Neustadt gehörten (Auflösung des Amtsgerichts Erbendorf). 1939 wurden die Bezirksämter in Landratsämter bzw. die Bezirke in Landkreise umbenannt. Durch Auflösung einiger Gemeinden infolge der Vergrößerung des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr verkleinerte sich der Landkreis Eschenbach erheblich.

Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern am 1. Juli 1972 wurden dem Landkreis Neustadt der Landkreis Vohenstrauß und der Großteil des Landkreises Eschenbach angegliedert. Der Raum Erbendorf im Norden des bisherigen Landkreises Neustadt wurde dem vergrößerten Landkreis Tirschenreuth angegliedert. Der Raum Auerbach (Landkreis Eschenbach) kam zum Landkreis Amberg-Sulzbach. Die Stadt Weiden blieb kreisfrei.

Politik

Landräte

  • 1946–24. Oktober 1949: Hans Bodensteiner, CSU. Dieser legte nach seiner Wahl in den ersten Deutschen Bundestag in der Kreistagssitzung am 24. Oktober 1949 sein Mandat als Landrat nieder. In dieser Sitzung wurde als sein Nachfolger mit 29 gegen 14 Stimmen bei 2 Enthaltungen der Weidener Assessor Christian Kreuzer gewählt.
  • 24. Oktober 1949–30. April 1984: Christian Kreuzer, CSU
  • 1. Mai 1984–30. April 1996: Anton Binner, CSU
  • Seit 1. Mai 1996: Simon Wittmann, CSU

Bei der Kommunalwahl am 2. März 2008 wurde Simon Wittmann mit 61,69 % wiedergewählt.

Kreistag

Kreistagswahlen am 3. März 2002 und 2. März 2008

2002 2008
CSU 30 28
SPD 18 17
Freie und unabhängige Wählergemeinschaften 6 n.a.
FDP/Freie Wähler 3 n.a.
Ödp 3 3
Freie Wähler n.a. 7
FDP/Unabhängige Wähler n.a 3
Grüne n.a 2
Gesamt 60 60

Kreistagswahl 1. Mai 1948:

  • CSU: 51,3 %, 25 Sitze
  • SPD: 36,8 %, 17 Sitze
  • FDP: 3,9 %, 1 Sitz
  • KPD: 3,3 %, 1 Sitz
  • DBl: 2,9 %, 1 Sitz
  • KRJ: 1,5 %
  • Pal: 0,3 %

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Der Hauptstrom des Eisenbahnverkehrs folgt dem Naabtal vom Norden nach Süden; hier hat die AG der Bayerischen Ostbahnen im Jahre 1863 von Regensburg eine Bahn nach Weiden erbaut, die alsbald über Pressath nach Bayreuth verlängert worden ist.

Im folgenden Jahr 1864 kam dann die Strecke von Weiden über Neustadt (Waldnaab) nach Eger hinzu. Auch die 1875 von Weiden über Weiherhammer in Richtung Neukirchen–Nürnberg fertiggestellte Bahn war ein Werk der Ostbahn.

Den weiteren Ausbau des Netzes übernahmen die Bayerischen Staatseisenbahnen: Seit 1878 durchzieht die Strecke Nürnberg–Marktredwitz das Kreisgebiet im äußersten Nordwesten bei Vorbach. Die 50 Kilometer lange Lokalbahn Neustadt–Floß–Eslarn nahm 1886 ihren Betrieb bis Vohenstrauß auf, erreichte 1900 den Grenzort Waidhaus und war 1908 vollendet. Die Abzweigung von Floß nach Flossenbürg kam erst 1913 – zunächst nur für den Güterverkehr – dazu.

Im Jahre 1904 bekam der Altkreis Eschenbach seinen Bahnanschluss durch die Linie Pressath–Grafenwöhr–Kirchenthumbach. Bald darauf entstand 1910 in Grafenwöhr eine Zweigbahn zum Lagerbahnhof, die lange Zeit nur dem Militärverkehr zum Truppenübungsplatz diente.

Der Personenverkehr auf den Lokalbahnen ist wie folgt stillgelegt worden:

  • 1959: Floß–Flossenbürg (6 km)
  • 1962: Grafenwöhr (Bf)–Kirchenthumbach (15 km)
  • 1966/76: Pressath–Grafenwöhr (Bf)–Grafenwöhr Lager (8 km)
  • 1975: Floß–Vohenstrauß–Waidhaus–Eslarn (40 km)
  • 1992: Neustadt–Floß (10 km)

Damit umfasst das Personenverkehrsnetz nur noch 89 Kilometer Strecken, gegenüber dem Höchststand von 168 Kilometern.

Städte und Gemeinden

(Fläche in km² am 31. Dezember 2001, Einwohnerzahlen vom 31. Dezember 2007[1])

Städte

  1. Eschenbach in der Oberpfalz (4025)
  2. Grafenwöhr (6822)
  3. Neustadt am Kulm (6019)
  4. Neustadt an der Waldnaab (1301)
  5. Pleystein (2639)
  6. Pressath (4585)
  7. Vohenstrauß (7681)
  8. Windischeschenbach (5433)

Märkte

  1. Eslarn (2937)
  2. Floß (3521)
  3. Kirchenthumbach (3319)
  4. Kohlberg (1260)
  5. Leuchtenberg (1311)
  6. Luhe-Wildenau (3435)
  7. Mantel (3009)
  8. Moosbach (2511)
  9. Parkstein (2320)
  10. Tännesberg (1553)
  11. Waidhaus (2421)
  12. Waldthurn (2088)

Gemeinden

  1. Altenstadt an der Waldnaab (5011)
  2. Bechtsrieth (1072)
  3. Etzenricht (1634)
  4. Flossenbürg (1720)
  5. Georgenberg (1436)
  6. Irchenrieth (1155)
  7. Kirchendemenreuth (909)
  8. Pirk (1839)
  9. Püchersreuth (1624)
  10. Schirmitz (2090)
  11. Schlammersdorf (913)
  12. Schwarzenbach (1152)
  13. Speinshart (1141)
  14. Störnstein (1483)
  15. Theisseil (1238)
  16. Trabitz (1385)
  17. Vorbach (1047)
  18. Weiherhammer (3968)

Gemeindefreie Gebiete (65,03 km²)

  1. Heinersreuther Forst (5,89 km²)
  2. Manteler Forst (36,47 km²)
  3. Michlbach (1,41 km²)
  4. Mitterberg (10,01 km²) (aufgelöst am 1. Oktober 2007)
  5. Speinsharter Forst (11,25 km²)

Verwaltungsgemeinschaften

  1. Verwaltungsgemeinschaft Eschenbach in der Oberpfalz
    (Städte Eschenbach in der Oberpfalz und Neustadt am Kulm und Gemeinde Speinshart)
  2. Kirchenthumbach
    (Markt Kirchenthumbach und Gemeinden Schlammersdorf und Vorbach)
  3. Verwaltungsgemeinschaft Neustadt an der Waldnaab
    (Markt Parkstein und Gemeinden Kirchendemenreuth, Püchersreuth, Störnstein und Theisseil)
  4. Pleystein
    (Stadt Pleystein und Gemeinde Georgenberg)
  5. Pressath
    (Stadt Pressath und Gemeinden Schwarzenbach und Trabitz)
  6. Schirmitz
    (Gemeinden Bechtsrieth, Irchenrieth, Pirk und Schirmitz)
  7. Tännesberg
    (Märkte Leuchtenberg und Tännesberg)
  8. Weiherhammer
    (Markt Kohlberg und Gemeinden Etzenricht und Weiherhammer)

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung - Einwohnerzahlen

Weblinks


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