Mercedes-Benz 170 VG

Mercedes-Benz 170 VG

Der Kübelwagen Mercedes-Benz 170 VG wurde 1935 als Ableitung des Typs 170 V der Wehrmacht angeboten. Er trug die interne Baumusterbezeichnung W 133 III.

Inhaltsverzeichnis

Mercedes-Benz Typ 170 VG (W 133 III, 1935)

Der kleine Geländewagen ist als offener Kübelwagen ausgeführt. Er hat 2600 mm Radstand und eine an die LKW der Marke erinnernde Frontpartie mit senkrecht stehendem Kühlergrill.

Er besitzt den seitengesteuerten Vierzylinder-Reihenmotor des Typs 170 V mit 1697 cm³ Hubraum. Die Antriebseinheit leistet 38 PS (28 kW). Unsynchronisierte Vier- oder Fünfgang-Getriebe leiten die Kraft an die Hinterräder oder wahlweise an alle vier Räder weiter. Für das Getriebe und die Zu- und Abschaltung des Vorderradantriebs gibt es zwei Schaltknüppel in der Wagenmitte. Die Hinterräder hängen an einer schraubengefederten Pendelachse. Die Vorderachse hat zwei Querblattfedern. Alle vier Räder haben hydraulische Bremsen.

Die Wagen mit Fünfganggetriebe erreichen im Betrieb mit zwei angetriebenen Rädern 90 km/h, im Allradbetrieb 55 km/h. Die Version mit Vierganggetriebe schafft 110 km/h bzw. 60 km/h.

Die Wehrmacht bekam 62 Exemplare geliefert, zeigte sich dann aber nicht mehr interessiert an dem Fahrzeug.

Mercedes-Benz Typ 170 VL (W 139, 1936)

Nachdem Daimler-Benz mit dem ersten Kübelwagentyp keinen großen Erfolg hatte, konstruierte man ihn im Folgejahr um: Er bekam ein um 75 mm kürzeres Fahrgestell, permanenten Allradantrieb und eine Allradlenkung. Die Lenkung der Hinterachse war abschaltbar. Das Vierganggetriebe entfiel. Die Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs ist 82 km/h im Normalbetrieb. Mit Allradlenkung sind nur 30 km/h zu erreichen.

42 Exemplare stellte man der Wehrmacht zur Verfügung, aber wieder war das Interesse so gering, dass keine Nachbestellung erfolgte.

Mercedes-Benz Typ G 5 (W 152, 1937–1941)

Typ G 5 „Kübelwagen“

Auch einen dritten Versuch unternahm das Werk noch, um endlich in das lukrative Wehrmacht-Geschäft einsteigen zu können: 1937 überarbeitete man den Wagen erneut und verpasste ihm den größeren Vierzylindermotor des Rallye-Sportwagentyps 200 V mit 2006 cm³ und 45 PS (33 kW). Die Vorderachse bekam nun auch Schraubenfedern und Doppelquerlenker. Die Höchstgeschwindigkeit im Normalbetrieb stieg auf 85 km/h; bei Einsatz der Allradlenkung blieb es bei 30 km/h. Der um über 600 kg schwerere Wagen ermöglicht allerdings nur noch 270 kg Zuladung statt 500 kg wie bei den Vorgängern.

Der Misserfolg bei der Wehrmacht blieb nicht aus. Da entschloss sich die Daimler-Benz AG, den Wagen auf der Londoner Motor-Show im Oktober 1938 der Öffentlichkeit vorzustellen. Neben dem offenen Kübelwagenaufbau gab es noch einen Kübelwagen mit vier einfachen Türen und Verdeck für den Einsatz bei der Polizei und ähnlichen Behörden und einen „Kolonial- und Jagdwagen“ mit vier normalen, an der B-Säule angeschlagenen Türen, Seitenscheiben und einem gefütterten, tropensicheren Verdeck.

In drei Jahren wurden 378 Stück abgesetzt, fast alle im Ausland.

Quellen

Oswald, Werner: Mercedes-Benz Personenwagen 1886–1986, Motorbuch-Verlag Stuttgart 1987, ISBN 3613011336


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