Mercedes-Benz W 165

Mercedes-Benz W 165

Der Mercedes-Benz W 165 ist ein historischer Rennwagen von Mercedes-Benz aus dem Jahr 1939.

Der W 165 entsprach dem Reglement der sogenannten Voiturette-Klasse (der Vorgängerin der Formel 1 1947–1953 und der späteren Formel 2), das eine Begrenzung des Hubraums auf 1,5 Liter vorsah. Mit einer durch zweistufige Kompressoraufladung und eine brisante Treibstoffmischung (86,0 % Methylalkohol, 8,8 % Azeton, 4,4 % Benzin und 0,8 % Schwefeläther) erreichten Literleistung von 125 kW (167 PS) setzte er damals Maßstäbe. Die Gesamtleistung des V8-Motors mit einem Zylinderwinkel von 90° und zwei obenliegenden Nockenwellen je Zylinderreihe betrug 187 kW (254 PS) bei 8250/min aus 1492 cm³.

Siehe auch: Silberpfeil

Technik

Mercedes-Benz W 165
W 165 (1939) Technische Daten
Motor: 8-Zylinder-V-Motor
Bohrung × Hub: 64 × 58 mm
Hubraum: 1492 cm³
Leistung: 187 kW (254 PS) bei 8250/min*
Max. Drehmoment: 245 Nm (25 mkp) bei 6500/min
Kurbelwelle: fünffach gelagert
Motorsteuerung: zwei obenliegende Nockenwellen je Zylinderreihe
(4 Ventile pro Zylinder)
Aufladung: 2 waagrecht angeordnete Roots-Gebläse
Kühlung: Wasser
Getriebe: 5-Gang
Fahrgestell: Rohrrahmen
Radaufhängung vorn: Doppelquerlenker mit Schraubenfedern
Radaufhängung hinten:  De-Dion-Achse mit Drehstabfederung
und Längslenkern
Stoßdämpfer: hydraulisch
Bremsen: hydraulische Trommelbremsen
Radstand: 2450 mm
Spurweite: 1280/1338 mm
Trockengewicht: ca. 715 kg

* Edler/Roediger geben in „Die deutschen Rennfahrzeuge“ eine Leistung von 270 PS bei 7800/min an,
Halwart Schrader nennt in „Silberpfeile – Die legendären Rennwagen 1934 bis 1955“ eine Leistung von 356 PS, die jedoch unwahrscheinlich ist.

Großer Preis von Tripolis 1939

Nach Bekanntwerden der Regeländerungen für das prestigeträchtige Rennen in Tripolis, bei dem nur Fahrzeuge der Klasse Voiturette eingesetzt werden durften, entwickelte Mercedes-Benz zwischen September 1938 und Mai 1939 in nur acht Monaten den völlig neuen Wagen, um den damaligen Konkurrenten Maserati und Alfa Romeo Paroli zu bieten, denen die neue Hubraumklasse entgegenkommen sollte. Anfang April 1939 wurden erste Testfahrten auf dem Hockenheimring unternommen, und am 7. Mai erzielte Mercedes-Benz beim 13. Großen Preis von Tripolis mit dem neuen W 165 einen Doppelsieg. Hermann Lang gewann das knapp zweistündige Rennen (394 km), zu dem rund 30 Wagen gestartet waren, mit einem Durchschnitt von 197,79 km/h vor seinem Teamkollegen Rudolf Caracciola, gefolgt von Emilio Villoresi (Alfa Romeo) und Piero Taruffi (Maserati).

Eine weitergehende Erfolgsserie des W 165 wurde durch den Zweiten Weltkrieg verhindert. Nach dem Krieg wäre der W 165 zwar in der Formel 1 startberechtigt gewesen, aber Mercedes-Benz verzichtete auf einen Einsatz.

Literatur

  • Halwart Schrader: „Silberpfeile - Die legendären Rennwagen 1934 bis 1955“, HEEL Verlag GmbH, Königswinter 1995, ISBN 3893654283
  • Karl Heinz Edler/Wolfgang Roediger: "Die deutschen Rennfahrzeuge", Fachbuchverlag Leipzig 1990, ISBN 3343004359

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