Mercedes-Benz W 148/W 157

Mercedes-Benz W 148/W 157

Schon kurz vor dem Zweiten Weltkrieg befasste sich die Daimler-Benz AG mit dem Gedanken an einen großen Wagen mit Zwölfzylindermotor. Bereits 1937 gab es einen Typ 540 K mit V12-Maschine. In den Jahren 1941 und 1942 entstanden dann verschiedene Prototypen des Mercedes-Benz 600 V / 600 K, der als Nachfolger des Mercedes-Benz 770 gedacht war, und des Mercedes-Benz 600 K kurz als Nachfolger für den Typ 580 K.

Inhaltsverzeichnis

Mercedes-Benz Typ 600 V (W 148)

Für diesen großen Reisewagen mit 3780 mm oder 3880 mm Radstand waren als Aufbauten eine Pullman-Limousine, ein Tourenwagen, eine 6-sitzige Limousine und Cabriolets D und F (mit 4 Türen, bzw. Pullman-Ausführung) vorgesehen. Tatsächlich gebaut wurden jedoch nur 12 Versuchswagen. Sein V12-Motor (80° Zylinderwinkel) mit hängenden Ventilen (ohv) und stirnradgetriebener, zentraler Nockenwelle hatte 6020 cm³ Hubraum und leistete 170 PS (125 kW) bei 3600 U/min. Er beschleunigte das Fahrzeug auf bis zu 160 km/h. Über ein Vierganggetriebe mit Schnellgang (1:0,713) wurden die Hinterräder angetrieben, die an einer Doppelgelenkachse befestigt und an doppelten Schraubenfedern aufgehängt waren. Auch die Vorderachse war schraubengefedert. Der Wagen war mit hydraulischen Bremsen mit Saugluftunterstützung für alle 4 Räder ausgestattet.

Mercedes-Benz Typ 600 K (W 148)

Einige der oben erwähnten Prototypen wurden auch mit einem Kompressormotor ausgestattet. Dieser Motor entsprach dem oben erwähnten, leistete jedoch ohne Kompressor nur 155 PS (114 kW). Mit dem zuschaltbaren Roots-Gebläse erreichte er 240 PS (176 kW) und beschleunigte das schwere Fahrzeug bis auf 170 km/h.

Mercedes-Benz Typ 600 K kurz (W 157)

Der elegante Sportwagen mit 3280 mm oder 3415 mm Radstand sollte als 4-sitzige Sportlimousine, Coupé, Roadster oder als 2-türige Cabriolets A, B oder C erscheinen. Auch von diesem Wagen wurden 12 Prototypen hergestellt. Sie waren ausnahmslos mit dem oben erwähnten Kompressormotor ausgestattet. Ihre Höchstgeschwindigkeit lag bei 190 km/h.

Adolf Hitler, dem man, ebenso wie Hermann Göring, je zwei dieser Wagen als Dienstfahrzeuge antrug, lehnte dankend ab und verbot angesichts des Krieges die weitere Entwicklung von Luxusfahrzeugen. Eine Serienfertigung der Zwölfzylinder erübrigte sich damit.

Quellen

  • Oswald, Werner: Mercedes-Benz Personenwagen 1886–1986, Motorbuch-Verlag Stuttgart 1987, ISBN 3613011336

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