Mercedes-Benz W 15

Mercedes-Benz W 15
Mercedes-Benz Typ 170 (1931)

Der Mercedes-Benz Typ 170 wurde im Oktober 1931 auf dem Automobilsalon in Paris vorgestellt. Der Wagen der unteren Mittelklasse gilt als wichtigste Konstruktion von Hans Nibel, dem damaligen technischen Direktor der Daimler-Benz AG.

Inhaltsverzeichnis

Typ 170

Der Typ 170 ist der erste Mercedes mit vier einzeln aufgehängten Rädern, damals Schwingachsen genannt. Vorne sind die Räder achslos an zwei querliegenden Blattfedern aufgehängt, hinten an je einer Halbpendelachse, deren Hüllrohre sich über je zwei Schraubenfedern auf der Radseite gegen den U-Profil-Niederrahmen abstützen und am Differential zapfengelagert sind. Diese Konstruktion vereinte hohe Stabilität mit geringen ungefederten Massen. Die Schwingachsen, die nach und nach in allen damaligen Automobilen von Mercedes-Benz eingebaut wurden, boten ein komfortableres und sichereres Fahrverhalten als die damals üblichen Starrachsen an Blattfedern.

Den Typ 170 treibt ein Sechszylinder mit einem Hubraum von 1692 cm³ und einer Leistung von 32 PS (23,5 kW) bei 3200 U/min an. Er hat ein Dreigang-Schaltgetriebe mit zusätzlichem Schnellgang 1:0,73, ist bis zu 90 Kilometer pro Stunde schnell, braucht 11 Liter Benzin auf 100 Kilometer und war für damalige Verhältnisse recht gut ausgestattet. Öldruck-Vierradbremse, Zentralschmierung, Wasserkühlung mit Pumpe und Thermostat und ein Zünd-Lenkschloss als Diebstahlsicherung gehörten schon zur Serienausstattung. Hans Nibel konstruierte den Typ 170 als kompaktes und leichtes Auto. Sein Fahrgestell mit Motor, Antrieb und Achsen wiegt 750 Kilogramm, das fertige Fahrzeug je nach Aufbau zwischen 1050 und 1200 Kilogramm, Gesamtgewicht um 1455 Kilogramm.

Der Wagen war zunächst nur als Fahrgestell, viertürige Limousine und Cabriolet C erhältlich. Beide Varianten wurden zunächst serienmäßig mit einem freistehenden Koffer am Heck geliefert. Ab 1935 wurde der Koffer harmonisch in die Karosserie eingefügt. Im Laufe der Jahre kamen eine zweitürige Limousine, ein zweitüriger Tourenwagen, ein Cabriolet A, ein Sport-Roadster und ein Kübelwagen für die Wehrmacht dazu.

Mercedes-Benz Typ 170 Cabriolet C (1934)

Datenblatt Typ 170

Mercedes-Benz Typ 170
Motor Ottomotor (Vier Takt)
Motorbauart Reihenmotor
Hubraum 1692 cm³
Zylinder 6
Verdichtungsverhältnis 5,75–6,0:1
Leistung 24 kW (32 PS)
Getriebe (serienmäßig) 3-Gang-Schaltgetriebe mit Schnellgang
Antrieb Hinterradantrieb
Wendekreis 10 m
Radstand in mm 2600
Maße L × B × H 3940 x 1630 x 1650
Leergewicht nach DIN 70020 1050–1200 kg
Höchstgeschwindigkeit,
km/h
90
Kraftstoffverbrauch
(kombiniert in l/100 km)
11

Kastenwagen Typ L 300

Mercedes-Benz Kastenwagen Typ
L 300

Ab Frühjahr 1932 war auch ein Mercedes-Benz Kastenwagen Typ L 300 erhältlich. Er hatte die Technik des Typs 170 und eine erlaubte Zuladung von 300 kg – daher der Name. In der Weltwirtschaftskrise ermöglichte der kleine Wagen der Daimler-Benz AG, die sonst nur größere und teurere Fahrzeuge anbot, das Überleben. Die moderne Konstruktion mit Pendelachse, Schraubenfedern und hydraulischen Bremsen sorgte für ein gutes und sicheres Fahrverhalten. Die Baureihe wurde bis 1936 hergestellt und dann durch den Typ 170 V mit Vierzylindermotor ersetzt. Unter anderem wurde auch die Typen 200 / 230 / 260 D von dieser Konstruktion abgeleitet.

Datenblatt Typ L 300

Mercedes-Benz Typ L 300
Motor Ottomotor (Vier Takt)
Motorbauart Reihenmotor
Hubraum 1692 cm³
Zylinder 6
Verdichtungsverhältnis 5,75–6,0:1
Leistung 24 kW (32 PS)
Getriebe (serienmäßig) 3-Gang-Schaltgetriebe mit Schnellgang
Antrieb Hinterradantrieb
Wendekreis 10 m
Radstand in mm 2600
Maße L × B × H 3700 x 1630 x 1650
Leergewicht nach DIN 70020 1150 kg
Höchstgeschwindigkeit,
km/h
90
Kraftstoffverbrauch
(kombiniert in l/100 km)
11

Bauzeiten und Stückzahlen

Typ 170 Typ L 300
Bauzeit 1931–1936 1932–1935
Stückzahl 13.775 126

Quellen

  • Werner Oswald: Mercedes-Benz Personenwagen 1886–1986, Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1987, ISBN 3-613-01133-6

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