- Keythong
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Der Greif steht in der Heraldik als Wappentier in der Reihe der gemeinen Figuren; er ist bereits seit dem Ende des 12. Jahrhundert bekannt. In Pommern und Mecklenburg ist er in dieser Zeit bereits nachzuweisen. Vor allem im südlichen Ostseeraum ist der Greif als Wappentier sehr verbreitet.
Die Darstellung im Wappen erfolgt stets im Profil, gewöhnlich nach rechts (heraldisch) sehend und steigend. Der Kopf unterscheidet sich durch die spitzen Ohren vom Adler. Die vorgeworfenen Vorderfüße und die Flügel sind dem Adler, der ganze untere Teil des Körpers dem Löwen entlehnt. Der Schweif ist bald auf-, bald niedergeschlagen. Die Bewaffnung (Krallen, Schnabel, Zunge und Vogelbeine) wird häufig andersfarbig tingiert.
Eine Sonderform ist der Greif mit dem Unterteil als Fischschwanz. Er heißt dann Fischgreif.
Der Greif ist auch beliebter Schildhalter und wird auch im Oberwappen aufsteigend gezeigt. Bei dieser Darstellung werden die Farben aus dem Wappenschild übernommen, aber nicht zwangsweise.
Die nachfolgenden Tabellen enthalten Wappen von Staaten, Kommunalverbänden, Personen und Vereinen, die den Greifen verwenden.
Inhaltsverzeichnis
Landes- und Kommunalwappen
Greif im Wappen
Greif als Schildhalter
Wappen Ort / Gebiet Staat Bundesland Kreis Status Verwendung Alessandria Italien - - Stadt von–bis Freistaat Baden Deutschland - - Land von 1918 - bis 45
BeschreibungBaden-Württemberg Deutschland Baden-Württemberg - Bundesland von–bis
BeschreibungLettland Lettland - - Staat von–bis
BeschreibungMecklenburg Deutschland Stadt
BeschreibungStralsund Deutschland Mecklenburg-Vorpommern Stralsund Stadt 1720–1938 Keythong
Mit Keythong[1], der Begriff alce hat sich noch nicht in der Literatur verbreitet, wird in der englischen Heraldik ein Fabelwesen bezeichnet, das dem Wappentier Greif ähnlich ist. Diesem wenig verbreitetem Wappentier fehlen die Flügel und es ist gehörnt. In Beschreibungen ist es ein flügelloser männlicher Greif. Die Besonderheit sind die aus dem Körper austretenden goldenen Strahlen, welche kein anderes Wappentier zeigt.
Symbole mit einem Greif
Berufe
Der Greif ist enthalten im Wappen der Buchdrucker; siehe Buchdruckerwappen
Sportvereine
Symbol Verein Land (Staat) Bundesland Status Verwendung von–bis SC Freiburg Deutschland Baden-Württemberg Fußballverein Genua 1893 Italien Ligurien Fußballverein SC Empor Rostock Deutschland Mecklenburg-Vorpommern Sportverein 1964– HC Empor Rostock Deutschland Mecklenburg-Vorpommern Handballverein Hansa Rostock Deutschland Mecklenburg-Vorpommern Fußballverein 1965– Kraftfahrzeughersteller
Marke Hersteller Land (Staat) Anmerkung Verwendung von–bis Baronia Deutschland Iso Rivolta Italien Gumpert Sportwagenmanufaktur Italien Saab Schweden Saab Automobile übernahm das Wappentier von Scania, durch die von 1969 bis 1995 anhaltende Fusion seines damaligen Mutterkonzerns Saab mit dem Nutzfahrzeughersteller Scania[2] seit 1969 Scania Schweden Gritzner Deutschland Vauxhall Großbritannien Sonstiges
Greifen werden außerdem verwendet von:
- Brauerei Ganter
- dem Panzergrenadierbataillon 411 der Bundeswehr
- Fanfarenzug Koblenz-Karthause 1964 e.V., Musikverein.
Verlage
- Verlag Klett-Cotta (und die Vorgängerin Cotta'sche Verlagsbuchhandlung), Stuttgart
- Verlag C.H. Beck
Das Wappentier der Organisation Wandervogel ist ein stilisierter Graureiher, der nur "Greif" heißt.
Siehe auch
- Greifenorden
- Greifen, Adelsgeschlecht
Literatur
- ↑ Lexikon der Heraldik, Gert Oswald, VEB Bibliographisches Institut Leipzig, 1984
- ↑ The Symbol (Englisch). Saab AB. Abgerufen am 25. Februar 2009.
- Johann Siebmacher (Begr.), Horst Appuhn (Hrsg.): Johann Siebmachers Wappenbuch von 1605. Orbis, München 1999, ISBN 3-572-10050-X
- Johann Siebmachers Wappen-Buch. Faksimile-Nachdruck der 1701/05 bei Rudolph Helmers in Nürnberg erschienenen Ausgabe. Alle 6 Teile mit Anhang, Register und allen Erweiterungen bis zum Abschluss der Stammausgabe von 1772. Battenberg-Verlag, München 1975, ISBN 3-87045-098-3
- Johann Siebmachers Wappen-Buch. Supplemente 1753 bis 1806. Faksimile-Nachdruck der von 1753 bis 1806 im Verlag der Raspischen Handlung in Nürnberg erschienenen zwölf Supplemente. Battenberg-Verlag, München 1979, ISBN 3-87045-163-7
- Hanns Jäger-Sunstenau: General-Index zu den Siebmacherschen Wappenbüchern 1605-1967. Neuausgabe Graz 1984
Quellen
- Greif für die Artikelbasis
Weblinks
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