Margarethe Boden

Margarethe Boden
Dieser Artikel behandelt den nationalsozialistischen Politiker Heinrich Himmler; für andere

Namensträger siehe Himmler (Begriffsklärung).

Heinrich Himmler, Aufnahme von F. Bauer, 1942

Heinrich Luitpold Himmler (* 7. Oktober 1900 in München; † 23. Mai 1945 in Lüneburg) war ein deutscher Politiker in der Zeit des Nationalsozialismus. Als Reichsführer-SS war er während des Zweiten Weltkrieges hauptverantwortlich für den Holocaust an den europäischen Juden, Sinti und Roma sowie für zahlreiche weitere Kriegsverbrechen der Waffen-SS. Zwischen 1943 und 1945 war Himmler zusätzlich Reichsinnenminister.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Familie

Himmler, 7 Jahre alt

Heinrich Himmler wurde als zweiter von 3 Söhnen des aus Lindau i. B. stammenden Oberstudiendirektors Joseph Gebhard Himmler (1865–1936) und dessen Frau Anna Maria Heyder (1866–1941) geboren. Die Familie kam aus einem bürgerlich-katholischen bayrischen Hintergrund. Heinrichs Brüder, Gebhard Ludwig (* 29. Juli 1898) und Ernst Hermann (* 23. Dezember 1905), schlossen sich später ebenfalls der SS an, spielten jedoch in der späteren Geschichte dieser Organisation keine große Rolle. Der Vater war Rektor des angesehenen humanistischen Wittelsbacher-Gymnasiums in München. Heinrich erhielt seinen Vornamen nach seinem Taufpaten Prinz Heinrich von Bayern, der von Gebhard Himmler erzogen worden war.[1]

Gebhard und Anna Himmler (sitzend) mit ihren drei Kindern Heinrich (links), Ernst (Mitte) und Gebhard (rechts) in einer Aufnahme von 1906

Himmler wuchs in bürgerlichen geordneten Verhältnissen auf und besuchte das humanistische Wilhelmsgymnasium in München bis zu seinem 13. Lebensjahr, danach zog die Familie nach Landshut, wo er seine Gymnasialzeit auf dem Humanistischen Gymnasium Landshut, dem heutigen Hans-Carossa-Gymnasium, fortsetzte und 1919 mit dem Abitur abschloss. Er galt als überaus fleißiger Musterschüler. Am Ende des Ersten Weltkrieges durchlief er die Offiziersausbildung, beendete sie jedoch nicht, sondern musste mit Kriegsende 1918 aus der Armee ausscheiden, ohne jemals an der Front eingesetzt gewesen zu sein. Dies erschien ihm als persönlicher Makel. Nachdem die Presse mit der Machterlangung der Nationalsozialisten gleichgeschaltet war, wurde offiziell wahrheitswidrig behauptet, dass Himmler an der Front gewesen sei.

Nach dem Scheitern der Räterepublik in München, an deren Niederschlagung Himmler sich als Angehöriger des Freikorps Lauterbach beteiligt hatte, studierte er von 1919 bis 1922 an der Technischen Hochschule München Landwirtschaft. In dieser Zeit trat er auf Wunsch seines Vaters der schlagenden „Studentenverbindung Apollo“[2] im Rothenburger Verband Schwarzer Verbindungen (RVSV) bei (heute: Burschenschaft Franco-Bavaria München in der DB). Er schloss sein Studium mit der Diplomhauptprüfung für Landwirte ab. Anschließend arbeitete er bis zum Hitlerputsch als Laborant in einer Fabrik für künstliche Düngemittel im Norden Münchens.

Himmler mit Ehefrau vor dem Kurhaus Wiesbaden, Datum unbekannt

Himmler war seit 1928 mit Margarete Siegroth, geb. Boden, verheiratet und hatte eine Tochter, Gudrun Burwitz (* 1929). Mit seiner späteren Geliebten Hedwig Potthast hatte er einen Sohn und eine Tochter, die 1942 und 1944 geboren wurden. Diese „Zweitehe“ entsprach seinem Familienkonzept seit Ende der 1930er Jahre, das er mit dem Hinweis auf eine Zweit- oder „Friedel-Ehe“ bei den „gutrassigen, freien Germanen“ auch bei anderen SS-Leuten als legitimiert ansah, vorausgesetzt, es waren gemeinsame Kinder geplant.[3]

NSDAP

Von 1919 bis 1923 engagierte sich Himmler bei der katholisch orientierten Bayerischen Volkspartei (BVP), aus der er aber wieder austrat.[4] Über seine Mitgliedschaft bei den Artamanen kam Himmler in Kontakt mit der NSDAP, der er am 2. August 1923 beitrat (Mitglied Nr. 42.404[5]). Am 9. November 1923 beteiligte er sich in seiner Eigenschaft als Mitglied der Röhmschen Freikorps am gescheiterten Hitler-Ludendorff-Putsch.

Anfang 1924 schloss sich Himmler der Nationalsozialistischen Freiheitsbewegung (NSFB) Erich Ludendorffs an. Bereits im Februar 1924 war er deren „Parteiredner“ in Nordbayern. Ferner erneuerte er seine alten Kontakte zu Ernst Röhm und anderen Freikorps-Mitgliedern, als er dem Deutschvölkischen Offizierbund (DVOB) und der Alt-Reichsflagge beitrat. Diesen Organisationen gehörte Himmler bis 1926 an.[6]

Anfang 1925 begann sein Aufstieg in der Partei Adolf Hitlers. 1925 trat er auch in die SA ein. Aber bereits am 8. August 1925 wechselte er in die SS (Mitgliedsnummer: 168) über und führte bis 1927 zahlreiche hauptamtliche Partei-Tätigkeiten aus, bis er 1927 zum stellvertretenden Reichsführer-SS ernannt wurde.

Reichsführer-SS

Hermann Göring ernennt Himmler zum Inspekteur des Preußischen Geheimen Staatspolizeiamtes, 20. April 1934

Bevor Himmler 1929 Reichsführer-SS wurde, hatte er folgende Funktionen inne:

  • 1925: Reichsredner der NSDAP
  • 1925: Leiter der NSDAP-Parteipropaganda für Niederbayern
  • 1925: Schriftführer der Gauleitung Niederbayern
  • 1926: Gaugeschäftsführer und stellvertretender Gauleiter für Niederbayern-Oberpfalz
  • 1926: Stellvertretender Gauleiter für Oberbayern-Schwaben
  • 1926: Gau-SS-Führer Niederbayern
  • 1926: Stellvertretender Reichspropagandaleiter
  • 1927: Stellvertretender Reichsführer-SS
  • 1927: Mitglied des Stabes der Obersten SA-Führung

Nach der Absetzung Erhard Heidens als Reichsführer-SS wurde Himmler am 6. Januar 1929 durch Adolf Hitler an die Spitze der Schutzstaffel berufen. Dieser Titel war zwischen 1926 und 1934 eine reine Dienststellung innerhalb der SA und ohne jede rechtliche Bedeutung. Das änderte sich erst im August 1934, als Himmler in die Dienststellung eines Reichsleiters SS erhoben und Hitler unmittelbar unterstellt wurde. Dadurch wurde der Titel Reichsführer-SS zu einem offiziellen Dienstgrad innerhalb der SS.

1933, nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten, wurde Himmler zum Polizeipräsidenten von München ernannt. Im gleichen Jahr wurde er Kuratoriumsmitglied der Dirksen-Stiftung, die Kontakte zwischen den traditionellen Eliten und den Nationalsozialisten förderte, wobei er zum Ausdruck brachte „für wie ausgezeichnet“ und „äußerst begrüßenswert“ er diese Stiftung halte.[7] Am 20. April 1934 wurde er von Göring zum Leiter des Gestapo (Gestapoamtes) in Berlin ernannt. Am 30. Juni und 1. Juli 1934 hatten Himmler und die ihm unterstellte SS den wesentlichen Anteil an der als Röhm-Putsch bezeichneten verdeckten Entmachtung und Ermordung der Führung der SA und anderer Gegner, wie des ehemaligen Reichskanzlers und Generals der Reichswehr Kurt von Schleicher.

Himmler besichtigt das Konzentrationslager Dachau, 1936

Hitlers Erlass vom 17. Juni 1936 war der wichtigste Schritt auf dem Wege der Umwandlung des Polizeiapparates in ein Instrument der absoluten Diktatur. Von nun an war in der Person Himmlers das Parteiamt des Reichsführers SS mit dem neu geschaffenen staatlichen Amt eines Chefs der Deutschen Polizei im Reichsministerium des Innern personell und institutionell miteinander verbunden. Der Erlass markierte das Ende der noch in Teilen bestehenden Polizeihoheit der Länder zugunsten der Zentralgewalt (Verreichlichung der Polizei). Zugleich wurde hierdurch der politisch gewünschte Prozess eingeleitet, durch die eingeleitete Verschmelzung mit der SS die zentralisierte Polizei aus dem Reichsministerium des Innern herauszulösen, sie dem nur Hitler unterstehenden Parteifunktionär Reichsführer-SS zu unterstellen und damit zu entstaatlichen. Dadurch, dass Himmler 1943 auch zum Reichsinnenminister ernannt wurde, wurde die NS-Innenpolitik und die Polizei allerdings wieder vereint.

Himmler unterstand damit der gesamte Polizeiapparat, bestehend aus den Ämtern der Ordnungspolizei, der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) und des Reichskriminalpolizeiamts. Als Reichsführer-SS unterstand ihm weiterhin der Sicherheitsdienst (SD) als parteiinterner Nachrichtendienst. Himmler wurde in seiner neuen Eigenschaft den Befehlshabern des Heeres und der Marine sowie den Reichsministern im Rang gleichgestellt und erhielt Kabinettsrang. Damit war er zu einem der mächtigsten Männer im nationalsozialistischen Deutschland geworden. Himmler versuchte sich ebenfalls auf dem Gebiet der Außenpolitik, indem er Mohammed al-Husseinis antijüdische Aktivitäten unterstützte und ihm nach seiner Flucht nach Deutschland Raum für Aktivitäten gab.

Himmler war auch die treibende Kraft bei der Verfolgung Homosexueller im Nationalsozialismus und gründete 1936 die Reichszentrale zur Bekämpfung der Homosexualität und Abtreibung als Sonderabteilung der Polizei. Er leitete ebenfalls das Programm Lebensborn e. V. zur Erhaltung des „arischen Blutes“ bis in die letzten Jahre des Krieges.

Per Geheimerlass wurde Himmler zusätzlich am 7. Oktober 1939 von Hitler zum „Reichskommissar für die Festigung deutschen Volkstums“ ernannt.[8] In dieser Funktion war er für die „Eindeutschung“ der besetzten Gebiete in Polen zuständig. Das führte einerseits zur Vertreibung und Ermordung der eingesessenen polnischen und jüdisch-polnischen Bevölkerung und andererseits zur Ansiedlung von sogenannten Volksdeutschen in den besetzten Gebieten (vor allem im Wartheland).

Infolge der Ereignisse des 20. Juli 1944 wurde Himmler Oberbefehlshaber des Ersatzheeres und Chef der Heeresrüstung. Er hat dieses Amt aber nicht selbst ausgeübt, sondern damit Hans Jüttner beauftragt. Am 3. August 1944 hielt er vor den Gauleitern eine Rede, in der er ihnen die Sicht der NSDAP und seine auf die Ereignisse des 20. Juli 1944 erläuterte. Darin forderte er die „Blutrache“ für alle Mitglieder der Familien der Attentäter.[9] Ab Ende des Jahres 1944 übernahm er die Position des Oberbefehlshabers der Heeresgruppe Oberrhein, deren Einheiten gegen die anrückenden Alliierten im Westen aufgestellt war. Am 24. Januar 1945 wurde aus Truppenteilen des Stabes des OB Oberrhein an der Ostfront die Heeresgruppe Weichsel aufgestellt, und Himmler, der in militärischen Fragen völlig unerfahren war, übernahm auf Hitlers Weisung deren Führung. Himmler gelang es nicht, seine Truppen geordnet gegen die vorrückende Rote Armee zu stellen. Am 21. März gab er das Kommando wieder ab.

Himmlers Beitrag zur NS-Germanenideologie

Himmler suchte seit 1933 zusammen mit Richard Walther Darré die SS in Westfalen zu verankern, weil es dort nach Darrés Überzeugung mehr als in anderen Gegenden Deutschlands noch Reste des alten Germanentums gab.[10] 1934 übernahm die SS mit einem Pachtvertrag die Wewelsburg bei Paderborn. Nach Karl Hüser bestand später für die SS-Ideologen „kein Zweifel, sie [d.i. die Entstehungszeit der Burg] in die Zeit der Abwehrkämpfe König Heinrichs I. gegen die Ungarn oder ‚Hunnen‘ zu legen“.[11]

„Heinrichsfeier“ 1938: Himmler legt einen Kranz am Grab von Heinrich I. in der Stiftskirche Quedlinburg ab

Als 1935 die Quedlinburger bei höchsten Reichsstellen um Unterstützung für die Ausrichtung der Feierlichkeiten zum 1000. Todestag Heinrichs I. am 2. Juli 1936 nachsuchten, legte Himmler im Dezember 1935 fest, „dass die SS mit der Stadt Quedlinburg alleinige Trägerin der Feiern am 2. Juli 1936 sein sollte“.[12] Denn Heinrich I. galt seit dem 19. Jahrhundert in der deutschen Nationalgeschichtsschreibung als der am ursprünglichsten germanisch gebliebene mittelalterliche Herrscher und Initiator der Ostkolonisation. Mit der 1935 erfolgenden Gründung der „Ahnenerbe“-Stiftung wollte Himmler alles in Erfahrung bringen, was sich über die quellenarme Zeit Heinrichs herausfinden und noch dokumentieren ließ. Mit der Todestagsfeier und der deutschlandweit im Radio übertragenen Himmlerrede[13] machte Himmler die Stiftskirche St. Servatius (Quedlinburg) zu einer „nationalen Pilgerstätte“, in der bis 1944 jährlich am 2. Juli „Heinrichsfeiern“ stattfanden. 1938 gründete Himmler dort die „König-Heinrich-I.-Gedächtnisstiftung“, nach Heinz Höhne die wichtigste unter den Stiftungen Himmlers,[14] in der ausgesuchte „König-Heinrich-Städte“ (Braunschweig, Enger, Fritzlar, Wetzlar, Gandersheim, Erfurt, Goslar, Meißen, Nordhausen, Schleswig, Wallhausen und Quedlinburg) Mitglieder wurden. 1939 überreichte der Quedlinburger Oberbürgermeister Himmler den eigens für ihn komponierten „König-Heinrichs-Marsch“. Im Krieg fanden dann die Heinrichsfeiern ohne Himmler statt.[15]

Himmlers auffälliger Bezug auf Heinrich I. – seinen seit Kriegsbeginn eingesetzten Sonderzug nannte er „Heinrich“, seine in der Nähe des Führerhauptquartiers befindliche Feldkommandostelle ebenfalls, seine Unternehmungen in Osteuropa liefen für ihn unter der Bezeichnung „Programm Heinrich“ – führte dazu, dass er in seinem Umfeld „König Heinrich“ genannt wurde,[16] wie seine Geliebte Hedwig Potthast auch nach dem Krieg noch von ihrem „König Heinrich“ sprach.[17] Sein Freund und Chronist Hanns Johst hätte aus den Kriegstaten die „Heinrich-Saga“ zu dichten gehabt.[18] Das ließ verschiedentlich den Eindruck entstehen, Himmler habe sich für eine Reinkarnation des ersten mittelalterlichen Herrschers aus sächsischem Hause gehalten. Himmler hat sich indessen nie selbst so bezeichnet, außer dass sich seine intensive Beschäftigung mit den Ahnen und der Wiedergeburt nachweisen lässt.[19]
Peter Longerich fasst Himmlers ideologische Prinzipien in seiner Germanenrezeption so zusammen:

„Zwar durchzieht sein Denken und Handeln eindeutig eine bestimmte Konstante – das Leitmotiv des ewigen Kampfes ‚germanischer Helden‘ gegen ‚asiatische‘ Untermenschen –, doch war dieses Weltbild so allgemein und vage gehalten, dass er es in ganz unterschiedlicher Form auf die jeweilige politische Situation zuschneiden konnte. Diese Flexibilität, Ideologie mit Machtpolitik zu verbinden, war seine eigentliche Stärke.“[20]

Einen weiteren auffälligen Niederschlag fanden Himmlers Vorstellungen vom Germanentum in seinen Siedlungsplänen, so in der Terminologie des „Generalplans Ost“: In Anlehnung an das mittelalterliche Lehnswesen werden die künftigen Siedler „Lehnsnehmer“ genannt. Weitere in diesem Zusammenhang verwendete Begriffe sind „Belehnung“, „Lehensfähige“, „Lehenshöfe und -stellen“, „Zeitlehen“, „Erblehen“, „Lehensgerichte“. Das „Lehen“ als zur Nutzung verliehener Besitz geht als Wort auf das Altgermanische zurück und bestimmte seit dem 8. Jahrhundert die feudale Rechts- und Gesellschaftsordnung des Mittelalters. In den verschiedenen Entwürfen ist außerdem von den zu schaffenden Siedlungsgebieten als „Siedlungsmarken“ oder „Reichsmarken“ „an der vordersten Front des deutschen Volkstums gegenüber dem Russen- und Asiatentum“ (Entwurf vom 28. Mai 1942) die Rede, an deren Spitze jeweils ein „Markhauptmann“ zu stehen kommen sollte.

Hinter diesen nach außen gekehrten Anleihen beim Germanentum und dem, was Himmler dafür hielt, ging es ihm um weit mehr, nämlich darum, in Anlehnung an Geschichte, Geschichtsmythos, Germanenkult, Sternbeobachtung, Sterndeutung und Wiederverkörperungstheorie ein Welterklärungsmodell zu schaffen, das „tatsächlich ein Religionsersatz“ in Gestalt einer „germanischen Urreligion“ werden sollte.[21] Mit diesen Vorstellungen, bei denen er sich zeitweise vor allem auf den zwielichtigen Karl Maria Wiligut stützte, trat Himmler allerdings nie in die Öffentlichkeit. Spuren werden heute in der Wewelsburg gezeigt, deren Ausbau unter Ausschluss der Öffentlichkeit bis 1964 abgeschlossen sein sollte.[22] In Anlehnung an Nicholas Goodrick-Clarkes Studie über die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus hält Hans Thomas Hakl dazu fest: „[…] bei Himmler, wie bei Hess, Rosenberg oder Darré (auf dessen okkult-völkische Tendenzen nicht so häufig verwiesen wird) gilt jedenfalls immer eines: Der Primat gehört der Politik!“[23]

Die Judenvernichtung

1935 hielt Himmler vor der SS eine antisemitische Hetzrede, die vermutlich im Wesentlichen mit der Schrift Der Untermensch identisch ist. Darin werden die Juden und die Kommunisten als brutal und minderwertig, als sogenannte „Untermenschen“, die noch unter den Tieren stehen, charakterisiert.

Auschwitz II, RAF-Aufklärungsfoto, 1944 – Die Zugrampe befand sich zwi. dem unteren Fünftel und dem übrigen KZ, rechts davon das Torhaus. Am re. Bildrand schließen sich Kommandantur und SS-Kasernen an

Himmler war an der Ermordung der europäischen Juden maßgeblich beteiligt. Schon 1939 erhielt er in Polen als Kommissar für die Festigung deutschen Volkstums Sondervollmachten, die polnische Intelligenz und die polnischen Juden zu bekämpfen, was durch Ermordung, Ghettoisierung und Aushungerung bewerkstelligt wurde.

In Zusammenhang mit der Ermordung der Juden galt Himmlers Sorge immer wieder der Frage, wie die Moral seiner SS-Männer ihrem Einsatz standhalten würde. Das brachte er im Kreis von SS-Offizieren, zwei Tage darauf auch vor Reichs- und Gauleitern zum Ausdruck, als er im Oktober 1943 in der Stadt Posen (polnisch Poznań) die danach benannten Posener Reden hielt, in denen er offen von der Ausrottung der Juden sprach. Bis heute berüchtigt ist Himmlers immer wieder zitierte Rede vor SS-Gruppenführern in Posen am 4. Oktober 1943 über die „grenzenlose Brutalisierung des Vorgehens gegen nichtgermanisch-slawische Menschentiere“ und die ermordeten Juden. Die „anständig“ gebliebenen Täter aber bedauerte er („Es war das Schwerste und Härteste, was wir je zu tun hatten…“). Seine Verachtung den Russen gegenüber äußerte sich folgendermaßen: „… diese Masse muss eben abgestochen, abgeschlachtet werden“.

Auf Anweisung Himmlers wurde im Reichsinnenministerium noch 1944 ein nationalsozialistisches „Gesetz zur Behandlung Gemeinschaftsfremder“ in Abgrenzung von „Mindestanforderungen der Volksgemeinschaft“ entworfen, durch das etwa „Liederliche“, Landstreicher, zum Betteln Neigende, Gelegenheitsdiebe oder einen unsteten und unwirtschaftlichen Lebenswandel Führende auf unbestimmte Zeit gefangen gehalten und zum Beispiel Tierquäler, Vergewaltiger, „Unzüchtige“ sowie der Körperverletzung Schuldige sterilisiert werden konnten. Seine Anwendung hätte praktisch dazu geführt, dass der Staat den Lebenswandel jedes Einzelnen bis ins kleinste Detail hätte vorschreiben können. Dieses Gesetz hätte am 1. Januar 1945 in Kraft treten sollen. Nur durch die Kriegsereignisse kam es nicht mehr dazu.[24]

Im Gegensatz zu Hitler hat Himmler immer wieder die Tatorte der nationalsozialistischen Gräueltaten besucht und inspiziert, wobei er auch Zuschauer bei Massenvernichtungsaktionen wurde. Er besuchte die Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, Sobibor und war bei den Einsatzgruppen in Polen. Bei einer Massenerschießung bei der Einsatzgruppe Bach-Zelewski soll er sich erbrochen haben, worauf er den Befehl gab, Frauen und Kinder nur noch in Gaswagen ermorden zu lassen. Seine Sorge galt dabei nicht „humanen“ Beweggründen, sondern ausschließlich einer „hygienischeren“ Form des Massenmords.[25]

Himmlers Siedlungspläne

Aber nicht nur die Ermordung der europäischen Juden war ein Anliegen Himmlers. Vielmehr „sicherte er sich und seiner SS die viel weiter gefasste Aufgabe, die eroberten Gebiete einem gigantischen Vertreibungs-, Umsiedlungs- und Ausrottungsprogramm zu unterwerfen. In seiner Perspektive war die Ermordung der Juden nur der erste Schritt auf dem Weg zu einer wesentlich breiter angelegten rassistischen ‚Neuordnung‘.“[26] Dem sollte vor allem die von ihm in Auftrag gegebene Ausarbeitung des Generalplans Ost dienen, dessen Verwirklichung mit einer grenzkolonisatorischenGermanisierung“ bis zum Ural auf die Zeit nach dem Krieg und dem ins Auge gefassten Sieg verschoben worden war, nachdem erste Siedlungsversuche unter der Leitung seines „Vorpostens im Osten“ (Peter Black), Odilo Globocnik, im Raum Zamosc gescheitert waren. Himmler hätte ihn gern im Osten weiter beschäftigt, anstatt ihn auf vielseitiges Drängen zu versetzen, weil er in ihm jemanden sah, der „wie kein zweiter für die Kolonisation des Ostens geschaffen“ sei, wie er in einem Brief an seinen Schwager Richard Wendler am 4. August 1943 schrieb. (Siehe auch: Hungerplan oder Landwirtschaft im Deutschen Reich).

Im Vorfeld des Krieges gegen die Sowjetunion waren die Aufgaben und Vollmachten Himmlers nochmals erheblich erweitert worden. Im Juni 1941, unmittelbar vor dem Russlandfeldzug, bestimmte Himmler in einer Geheimrede vor den SS-Gruppenführern in der Wewelsburg dessen Zweck als Dezimierung der slawischen Bevölkerung um dreißig Millionen.[27] Daraus ergab sich zunächst, dass Einsatzgruppen unter dem Befehl der SS im ersten Kriegssommer fast eine Million Menschen ermordeten. Neben den Einsatzgruppen tat sich dabei die ihnen zeitweise zugeordnete besonders brutale SS-Sondereinheit Dirlewanger hervor, die Himmler auf Anregung des ihm nahe stehenden Gottlob Berger Anfang 1940 aus rechtskräftig verurteilten Wilderern hatte aufstellen lassen. Ab Herbst 1940 war sie zunächst im Generalgouvernement im Raum Lublin eingesetzt, 1942 wurde sie nach Weißrussland zur so genannten Partisanenbekämpfung verlegt und war maßgeblich 1944 an der Niederschlagung des Warschauer Aufstandes beteiligt, für dessen schnellstmögliche Beendigung Himmler in einer Rede am 21. September 1944 meinte, selbst die Bezeichnung „eines furchtbaren Barbaren“ zu verdienen: „Ja, das bin ich, wenn es sein muss.“ Denn auch da ging es ihm immer noch um die Verwirklichung seiner Ostvisionen: „Dann aber ist Warschau, die Hauptstadt, der Kopf, die Intelligenz dieses ehemaligen 16-, 17-Millionenvolkes ausgelöscht, dieses Volkes, das uns seit 700 Jahren den Osten blockiert und uns seit der ersten Schlacht bei Tannenberg im Wege liegt. Dann wird das polnische Problem für unsere Kinder und für alle, die nach uns kommen, ja schon für uns kein großes Problem mehr sein.“[28]

1938 hatte Himmler vor der SS-Standarte „Deutschland“ in einer Rede das „großgermanische Reich“ als das größte Reich angekündigt, „das von dieser Menschheit errichtet wurde und das die Erde je gesehen hat“. Dieses Reich sollte seine Grenzen am Ural haben. Noch im August 1944 schwärmte Himmler in Posen vor Gauleitern von „unseren politischen, wirtschaftlichen, menschlichen, militärischen Aufgaben in dem herrlichen Osten“.
Bereits als junger Mann hatte er nach einem Vortrag von Rüdiger von der Goltz am 21. November 1921 in sein Tagebuch geschrieben: „Das weiß ich bestimmter jetzt als je, wenn im Osten wieder ein Feldzug ist, so gehe ich mit. Der Osten ist das Wichtigste für uns. Der Westen stirbt leicht. Im Osten müssen wir kämpfen und siedeln.“[29]
„Siedeln“ ist das deutsche Wort für „kolonisieren“. Zu diesem „Siedeln“ gehörte, wie Himmler es in der Beschreibung Odilo Globocniks als eines Kolonisators verdeutlicht, der Völkermord, wie ihn Globocnik in der Aktion Reinhardt vollzog, als Voraussetzung dazu. Während Himmler von der Ermordung der Juden in seinen Posener Reden bereits in der Vergangenheitsform sprach[30] und sie am 5. Mai 1944 in Sonthofen vor Generälen als Teil der „Auseinandersetzung mit Asien“ darstellte, waren längst alle Siedlungsplanungen im Lebensraum im Osten auf eine Zeit nach einem von Himmler immer noch als möglich fantasierten Sieg aufgeschoben, aber in Wirklichkeit im Vernichtungskrieg längst untergegangen.

Sorge um den Nachruhm

Frank-Lothar Kroll stellte 1998 fest, dass dem rastlosen Tätigsein Himmlers kein für seine Mitwelt nachvollziehbares Handlungskonzept entsprach: „Seine Weltanschauung hat […] keinen allgemeingültigen Ausdruck gefunden, der es einem größeren zeitgenössischen Publikum ermöglicht hätte, sich mit ihr vertraut zu machen. Ihre offizielle Breitenwirkung war dementsprechend gering, ihre Reichweite begrenzt […].“[31] Umso eifriger war Himmler darauf bedacht, sein Tun mit Kriegsbeginn von Historikern absegnen, von Chronisten begleiten und aufzeichnen zu lassen.

Noch 1939 hatte Albert Brackmann, „höchstrangiger deutscher Historiker“ (Wolfgang J. Mommsen) und „graue Eminenz der Ostforschung“ (Mathias Beer), auf Bestellung Himmlers innerhalb von drei Wochen auf 61 Seiten eine Propagandaschrift abgefasst: Krisis und Aufbau in Osteuropa. Ein weltgeschichtliches Bild.[32] Darin wird die Aufgabe der Deutschen in Osteuropa als riesiges Kolonisationsprojekt historisch legitimiert, und zwar hauptsächlich durch Verweis auf die im 10. Jahrhundert wirkenden Heinrich I. und seinen Sohn Otto I.. Die Wehrmacht setzte es mit 7000 Exemplaren ab 1940 ebenfalls zu Schulungszwecken der Führungskräfte ein.[33]
Vor Kriegsbeginn war schon der Schriftsteller, Arzt, Berliner Lehrstuhlinhaber und SS-Mitglied Werner Jansen, der Himmler seit seiner Jugend als Autor von romanhaften Darstellungen germanischer Sagenstoffe begeisterte, an ihn herangetreten, „mich als Ihren Geschichtsschreiber an dem großen Geschehen teilhaben zu lassen“. 1940 wurde er einem „Totenkopf“-Verband zugeteilt, verstarb aber im Dezember 1943 nach längerer Krankheit.[34]

An der einzigen SS-Gruppenführertagung, die je auf der Wewelsburg als künftiger ideologischer Zentrale der SS vom 11. bis 15. Juni 1941, also unmittelbar vor Beginn von „Unternehmen Barbarossa“ stattfand und in deren Verlauf Himmler „die Dezimierung der Bevölkerung der slawischen Nachbarländer um 30 Millionen“ ankündigte,[35] nahm auch Hanns Johst, Präsident der Reichsschrifttumskammer, teil. Ein erstes Werk in Vorbereitung der nicht mehr zu schreibenden „Heinrich-Saga“ hatte er 1940 vorgelegt, nachdem er Himmler im Sonderzug „Heinrich“ ins „Kolonialland“ Polen begleitet hatte: Ruf des Reiches – Echo des Volkes! Eine Ostfahrt.
Im Juni 1941 bemühte sich Himmler außerdem um einen weiteren Autor, nämlich Edwin Erich Dwinger (1898–1981), der die geplanten SS-Unternehmungen im Osten literarisch begleiten und darstellen sollte. Über ihn als Erfolgsschriftsteller hoffte er, allerdings vergeblich, auf eine massenhafte Verbreitung der Schilderung seiner Kriegstaten in Form historischer Romane.[36] Denn Dwinger hatte über seine Kriegserlebnisse im Ersten Weltkrieg und als Kriegsgefangener in Russland einige Bücher und als weiteren Bestseller 1940 Der Tod in Polen. Die volksdeutsche Passion über den Bromberger Blutsonntag veröffentlicht und anders als Johst in osteuropäischen Kriegsangelegenheiten bereits Erfahrungen gesammelt.

Diese Absichten Himmlers, seine Taten literarisch verherrlichend darstellen zu lassen, entsprechen der Tradition, die nach der Antike auch im Mittelalter zur Abfassung von Epen geführt hatte, nachdem die Eroberungen in fremdem Land erfolgt waren und die Kolonisatoren „sozusagen Gründungsurkunden“ brauchten.[37] So hatte auch Widukind von Corvey als der wichtigste Chronist des 10. Jahrhunderts von den ersten beiden sächsischen Herrschern ein rühmendes Bild von ihren Taten gezeichnet.
Himmler stellte seine Sichtweise in einer Rede auf der Tagung der Befehlshaber der Kriegsmarine im Dezember 1943 so dar: „[…] die Saga unseres Volkes ist die Geschichte unseres Volkes aus frühester Zeit. Und diese Form der Sage, der Erzählung […] hört das Herz der Menschen […] in Deutschland viel, viel mehr mit feiner Stimme, als die Wissenschaft mit ihrer Lehrhaftigkeit dem Manne oder der Frau beizubringen vermag.“ Dem entsprechend bereiteten die SS-Leithefte den historischen Stoff in Form von Heldensagen auf, 1937 zum Beispiel in Bezug auf Heinrich I.[38]

Während Hitler auf die Verwirklichung seiner Planungen verschiedentlich mit dem Argument drängte, die ihm verbleibende Zeitspanne sei wegen seines Gesundheitszustandes kurz bemessen (vgl. z. B. Hoßbach-Niederschrift), kalkulierte Himmler seit Anfang der 1940er-Jahre mit 20 ihm verbleibenden aktiven Jahren. So veranlasste er seinen Generalplaner Konrad Meyer, die Umsetzung des Generalplans Ost von zunächst 30 veranschlagten Jahren auf 25 und schließlich auf 20 Jahre herabzusetzen. Ganz ähnlich waren die Ausbaupläne für die Wewelsburg bis 1964 ausgelegt,[39] wo er sich das Amt eines „Reichsverwesers“ für einen künftigen großgermanischen Wahlkönig und Weltherrscher ausüben sah,[40] während nach Hitlers Visionen Berlin nach den Plänen von Albert Speer zur Welthauptstadt Germania ausgebaut worden wäre.

Fehlgeschlagene Kapitulationsverhandlungen und Tod

Die Leiche Himmlers am Tag seines Suizids, dem 23. Mai 1945, im Verhörzimmer des Hauptquartiers der 2. Britischen Armee in Lüneburg

Im Februar 1945 kontaktierte Himmler, ohne Hitler davon zu informieren, den hochrangigen Vertreter des Jüdischen Weltkongresses Hillel Storch in Stockholm. Gegenstand der Verhandlungen war die Verschonung von Juden. Am 20. April reiste der jüdische Kaufmann Norbert Masur mit falschen Papieren in einer Sondermaschine der SS nach Berlin und übergab Himmler einen Katalog mit Forderungen nach Freilassungen von Juden und anderen Inhaftierten. Himmler konnte diese aber nicht mehr durchsetzen. Im Gegenzug hätte der Jüdische Weltkongress Himmler nach Kriegsende umfangreiche politische Zugeständnisse gewähren sollen, was dieser aber weder konnte noch ernsthaft vorhatte. Himmler hatte Berlin verlassen und residierte auf der Schwarzwaldbahn, bei Triberg im Schwarzwald. Bei Fliegeralarm wurden die Nachrichten-Kabel des Sonderzuges abgesteckt und Himmler wurde in den bombensicheren Tunnel gefahren.[41] Himmler erkannte, dass ihn nur das Oberkommando der Alliierten zu stützen vermochte, und wandte sich nach Rücksprache mit Hermann Göring an den schwedischen Unterhändler und Vizepräsidenten des schwedischen Roten Kreuzes Folke Bernadotte. Der Vermittler verlangte erfolgreich die Freilassung von 20.000 Häftlingen, darunter 5.000 Juden, und arrangierte ein Treffen Himmlers mit den Engländern. Am 23. April traf sich Himmler zu einer Unterredung in der Rotkreuz-Mission von Lübeck mit Bernadotte. Er bot die Kapitulation der gesamten Westfront an. Im Gegenzug forderte er westliche Unterstützung bei einem von ihm als Reichskanzler geführten Kampf gegen die Sowjetunion.

Nach Bekanntwerden seiner Gespräche vom 23. April 1945 wurde Himmler von Hitler am 29. April in dessen politischem Testament aus der NSDAP wie auch allen Staatsämtern ausgestoßen[42].

Nachdem Himmlers Versuch, an der Regierung Dönitz beteiligt zu werden, gescheitert war, floh er am 5. Mai 1945 in der Uniform eines Unterscharführers der Geheimen Feldpolizei (GFP). Er hatte sich auch Papiere auf den Namen Heinrich Hitzinger beschaffen können, der seiner Verkleidung entsprechend ein Angehöriger der Geheimen Feldpolizei sein sollte. Dennoch wurde er am 20. Mai (nach anderen Quellen 22. Mai) [43] von britischen Einheiten in Meinstedt verhaftet, als britischen Militärpolizisten bei einer Kontrolle der neu erscheinende Ausweis auffiel. Laut Aussagen von C.S.M. Austin, einem der sechs Vernehmer, starb Himmler am 23. Mai 1945 im Verhörzimmer in der Uelzener Straße 31 in Lüneburg durch Suizid mittels einer in einer Zahnlücke im Unterkiefer versteckten Zyankalikapsel, die er nach Aussage seiner Frau seit dem ersten Kriegsjahr ständig bei sich trug[44] und die ihn nicht daran hinderte, die ihm von den Briten gereichten Käsebrote zu verzehren und Tee dazu zu trinken.[45] Sein Leichnam wurde an geheim gehaltener Stelle auf dem Standortübungsplatz Wendisch Evern begraben.

Rezeption

Forschung

Im Dezember 1945 schrieb Eugen Kogon das Vorwort zu seinem 1946 erschienenen und seither immer wieder aufgelegten Buch „Der SS-Staat. Das System der deutschen Konzentrationslager“. Himmler erfährt darin folgende Charakteristik: „Brutalität und Romantik. Er konnte sie wie Tag- und Nachthemden wechseln: – man denke an die mitternächtlichen SS-Fahnenjunker-Weihen im Dom zu Quedlinburg, wo Himmler vor den (übrigens unechten, aber kurzerhand für echt erklärten) Gebeinen Heinrichs I., des Begründers der mittelalterlichen deutschen Ostmacht, die Mystik der ‚verschworenen Gemeinschaft‘ zu entfalten pflegte, um dann, bei strahlendem Tagesgestirn, in irgendeinem Konzentrationslager der reihenweisen Auspeitschung politischer Gefangener beizuwohnen. Von der Symbolik des Sonnenrades führte der Hakenkreuzweg geradlinig zu den glühenden Öfen von Auschwitz.“[46]

Hannah Arendt äußerte sich über Himmler in ihrer zuerst 1951 erschienenen Untersuchung über den Totalitarismus: „Himmler, der nach 1936 potentiell mächtigste Mann Deutschlands, gehörte weder zu den ‚bewaffneten Bohemiens‘ (K. Heiden) noch eigentlich zum Pöbel. Der Organisator der Vernichtungsfabriken war ‚normaler‘ als irgendeiner der ursprünglichen Führer der Nazibewegung, war ein Spießer und weder ein verkommener Intellektueller wie Goebbels noch ein Scharlatan wie Rosenberg, noch ein Sexualverbrecher wie Streicher, noch ein hysterischer Fanatiker wie Hitler, noch ein Abenteurer wie Göring.“ [47]

Joachim Fest unterstellte Himmler 1974 zur Erklärung seines politischen Aufstiegs ein Denken, das „von so suggestiver Dürftigkeit und gedanklicher Armut Ausdruck romantischer Verstiegenheit“ war, nämlich „die Verlängerung einer von Indianern und Operngermanen geprägten Kindheitserfahrung in die Politik“. Gleichzeitig sprach er von dessen „paternalische[r] Autorität“, dem „‚König Heinrich‘, wie ihn einige seiner Unterführer in Anspielung auf seinen Reinkarnationsspleen […] mit einigem Respekt nannten“. [48]

Peter Longerich kommt 2008 in der ersten, umfangreichen wissenschaftlichen Himmler-Biografie zu dem Ergebnis, dass Himmler sich „eine ganz auf seine Person abgestellte und durch seine spezifischen Vorlieben und Eigenheiten bestimmte Machtposition“ schuf, die sich „als ein extremes Beispiel nahezu totaler Personalisierung politischer Macht“ beschreiben lasse: „Die charismatische Führerherrschaft, die Recht- und Regellosigkeit dieses Herrschaftssystems, der permanente Zwang, Machtstrukturen an veränderte politische Zielsetzungen anzupassen, hatten zur Folge, dass große Teile des Herrschaftsapparates durch dezidiert auf bestimmte Personen zugeschnittene Aufträge zwar unmittelbar an den ‚Führer‘ gebunden waren, diese Vertrauten aber zur Durchführung ihrer Aufträge über extrem große Handlungsspielräume verfügten.“[49]

Belletristik

1944 stellte Curzio Malaparte im 16. Kapitel unter der Überschrift „Nackte Männer“ seines Romans „Kaputt“ eine Begegnung mit Himmler 1942 in Finnland dar, und zwar zunächst im Fahrstuhl des Hotels „Pohjanhovi“ in der von deutschen Truppen besetzten lappländischen Hauptstadt Rovaniemi und später in einer Sauna im Hauptquartier des Oberkommandos der Nordfront bei General Eduard Dietl. Er erinnert den Erzähler an Igor Strawinsky, hat „kurzsichtige Fischaugen, die hinter zwei dicken Gläsern weiß schimmerten wie hinter einer Aquariumswand“. In einer Unterhaltung wird darüber gesprochen, ob man ihn sich auf einem Gemälde eher „mit dem Evangelium in der rechten Hand und dem Gebetbuch in der Linken“ oder mit einer Pistole und einer Peitsche vorstellen könnte. In der Sauna scheint es dem Erzähler, „als löse sich dieser Mann vor unseren Augen im Wasser auf, ich fürchtete, dass binnen kurzem von ihm nichts weiter übrigbleiben werde als eine leere und schlaffe Hauthülle“. [50]
Bei Alfred Andersch ging es 1980 in seiner Erzählung Der Vater eines Mörders um den Charakter von Himmlers Vater, indem er an dessen Wesen den Konflikt Autorität und Humanismus verdeutlicht.[51] Im selben Jahr erschien Earthly Powers (dt. Der Fürst der Phantome) des englischen Romanciers und Satirikers Anthony Burgess. Hier rettet der homosexuelle Protagonist unfreiwillig Himmler das Leben und wird dafür von den Nationalsozialisten als Held gefeiert. Auch in Jonathan Littells umstrittenem Roman Die Wohlgesinnten (dt. 2008) begegnet ein Homosexueller, der SS-Offizier Max Aue, Himmler wiederholt persönlich. Dabei werden sowohl ausführliche Original-Zitate von ihm als auch fiktive Ratschläge wiedergegeben, wie etwa der an Aue, er solle möglichst viele Kinder zeugen: „Warum nicht über die Institution Lebensborn, Obersturmbannführer!“[52]

Film

Spielfilme

Dokumentationen

  • Schwarze Sonne, Kultorte und Esoterik des III.Reiches, Regie: Rüdiger Sünner. Inhalt; unter anderem Himmlers Rolle bei Kult und Esoterik im III.Reich.

Verweise

Interne Verweise

Literatur

  • Josef Ackermann: Heinrich Himmler als Ideologe; Göttingen: Musterschmidt, 1970.
  • Alfred Andersch: Der Vater eines Mörders; Zürich: Diogenes, 1991, ISBN 3-257-01597-6.
  • Richard Breitman: Heinrich Himmler. Der Architekt der „Endlösung“, Zürich u.a. 2000.
  • Joachim C. Fest: Heinrich Himmler. Kleinbürger und Großinquisitor. In: ders.: Das Gesicht des Dritten Reiches. Profile einer totalitären Herrschaft. München, Zürich: Piper, 199311, ISBN 3-492-11842-9; S. 156–175.
  • Erich Fromm: Anatomie der menschlichen Destruktivität; Original USA 1973; deutsch 1974.
  • Heinrich Fraenkel, Roger Manvell: Himmler. Kleinbürger und Massenmörder; Frankfurt a. M., Berlin: Ullstein, 1965.
  • Katrin Himmler: Die Brüder Himmler. Eine deutsche Familiengeschichte, Frankfurt a. M.: S. Fischer, 2005, ISBN 3-10-033629-1.
  • Michael H. Kater: Das „Ahnenerbe“ der SS 1935–1945, München: Oldenbourg, 2001, ISBN 3-486-56529-X.
  • Stephan Lehnstaedt: Das Reichsministerium des Innern unter Heinrich Himmler 1943–1945. Nachweis, Zusfssg. In: ifz heft 4/2006.
  • Peter Loewenberg: The Unsuccessful Adolescence of Heinrich Himmler, In: The American Historical Review, Washington D.C., Volume 76, Number 3, June 1971, S.612-641.
  • Peter Longerich: Heinrich Himmler. Biographie, München: Siedler, 2008, ISBN 978-3-88680-859-5.
  • Bernd Martin: Die deutsche Kapitulation: Versuch einer Bilanz des Zweiten Weltkrieges. In: Das Ende des Zweiten Weltkrieges; Freiburger Universitätsblätter 130 = 34 (1995); Freiburg: Rombach, 1995; S. 45–70.
  • Norbert Masur: En Jude talar med Himmler (Ein Jude spricht mit Himmler), Schweden 1945; deutsch in: Abrahams Enkel: Juden, Christen, Muslime und die Schoa, hg. v. Niklas Günther u. Sönke Zankel. Stuttgart, 2006, S. 133–144, ISBN 978-3-515-08979-1.
  • Peter Padfield: Himmler. Reichsführer SS, London: Cassel & Co, 2001, ISBN 0-304-35839-8.
  • Bradley F. Smith: Heinrich Himmler 1900–1926. Sein Weg in den deutschen Faschismus, München: Bernard und Graefe, 1979, ISBN 3-763-75215-3; Orig.: Heinrich Himmler. A Nazi in the Making. Stanford: Hoover, 1971.
  • Peter Witte, Michael Wildt, Martina Voigt (Hrsg.): Der Dienstkalender Heinrich Himmlers 1941/42, Hamburg: Hans Christians, 1999, ISBN 3-767-21329-X.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Biografie Himmler beim Deutschen Historischen Museum
  2. Münchner Burschenschaft Apollo: Festschrift zur Hundertjahrfeier 1865–1965; München 1965; S. 160 (Mitgliederverzeichnis – 2. Die Toten 1940–1965).
  3. Vgl. Peter Longerich, Heinrich Himmler. Biographie, Siedler: München 2008, S. 389.
  4. Andreas Schulz, Günter Wegmann, Dieter Zinke: Deutschlands Generale und Admirale, Teil V: Die Generale der Waffen-SS und der Polizei 1933–1945, Bd. 2, Biblio-Verlag, S. 226
  5. Henrik Eberle, Matthias Uhl (Hrsg.): Das Buch Hitler; Bastei Lübbe Taschenbuch 64219; Lübbe, 2007; S. 569; ISBN 978-3-404-64219-9.
  6. Andreas Schulz, Günter Wegmann und Dieter Zinke: Deutschlands Admirale und Generale, Teil V: Die Generale der Waffen-SS und der Polizei 1933–1945, Bd. 2, Biblio-Verlag, S. 226f.
  7. George W. F. Hallgarten, Joachim Radkau: Deutsche Industrie und Politik von Bismarck bis in die Gegenwart. Reinbek 1981, S. 319.
  8. Geheimerlass
  9. Rede Himmlers vor den Gauleitern in Posen. Abgedruckt in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. München 4/1953, S. 357–394. Auffällig dabei, wie primitiv, unbeholfen und sprunghaft der zweitmächtigste Mann des Dritten Reiches argumentiert.
  10. R. W. Darré, Neuadel aus Blut und Boden, München 1930, S. 32.
  11. Karl Hüser, Wewelsburg 1933 bis 1945: Kult- und Terrorstätte der SS. Eine Dokumentation, 2., überarbeitete Auflage, Paderborn 1987, S. 8 f., ISBN 3-870-88534-3.
  12. Klaus Voigtländer, Die Stiftskirche St. Servatii zu Quedlinburg, Berlin 1989, S. 38.
  13. Abdruck der Rede in Himmlers und Hitlers Symbolpolitik mit mittelalterlichen Herrschern, S. 18-24.
  14. Heinz Höhne, Der Orden unter dem Totenkopf. Die Geschichte der SS, Augsburg (Weltbild) 1995, S. 144.
  15. Michael H. Kater, Das „Ahnenerbe“ der SS 1935–1945. Ein Beitrag zur Kulturpolitik des Dritten Reiches, Stuttgart 1974, S. 94, 385.
  16. Felix Kersten, Totenkopf und Treue. Heinrich Himmler ohne Uniform. Aus den Tagebuchblättern des finnischen Medizinalrates Felix Kersten, Hamburg 1952, S. 91.
  17. Katrin Himmler, Die Brüder Himmler. Eine deutsche Familiengeschichte, Frankfurt a. M.: S. Fischer, 2005, S. 265.
  18. Rolf Düsterberg: Völkermord und Saga-Dichtung im Zeichen des „Großgermanischen Reiches“. Hanns Johsts Freundschaft mit Heinrich Himmler, S. 110, 123 f., 127; in: Internationales Archiv für Sozialgeschichte der deutschen Literatur (IASL), 24 (1999), Niemeyer, Tübingen 1999, Heft 2, S. 88–133, ISSN 0340-4528.
  19. Peter Longerich (2008), S. 278 f.
  20. Peter Longerich (2008), S. 769.
  21. Peter Longerich (2008), S. 295 f.
  22. Vgl. Karl Hüser (1987), S. 62-72; 294–298.
  23. H. T. Hakl, Nationalsozialismus und Okkultismus, S. 197, in: Nicholas Goodrick-Clarke, Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus, Wiesbaden (Marix Verlag) 2004, S. 194–217, ISBN 3-937-71548-7.
  24. Ralph Giordano, Wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte, Kap. Der Anschlag auf die Gemeinschaftsfremden, Kiepenheuer & Witsch: Köln 2000
  25. Joe J. Heydecker/Johannes Leeb, Der Nürnberger Prozess. Mit einem Vorwort von Eugen Kogon und Robert M. W. Kempner, Kiepenheuer & Witsch: Köln 1995, S. 379; ISBN 3-462-02466-3.
  26. Peter Longerich (2008), S. 766 f.
  27. Vgl. hierzu Peter Jahn: 27 Millionen
  28. Zitiert bei Wlodzimierz Borodziej, Der Warschauer Aufstand 1944, Frankfurt a. M. (S. Fischer) 2004, S. 121.
  29. Vgl. hierzu S. 322-330 im Kapitel „Rasse und Bodengewinnung“ in David Blackbourn, Die Eroberung der Natur. Eine Geschichte der deutschen Landschaft, München (Pantheon) 2008; ISBN 978-3-570-55063-2.
  30. Vgl. hierzu auch Peter Longerich (2008), S. 272 f.
  31. Frank-Lothar Kroll, Utopie als Ideologie. Geschichtsdenken und politisches Handeln im Dritten Reich, Schöningh: Paderborn-München-Wien-Zürich ²1999, S. 210; ISBN 3-506-74827-0
  32. Im gleichen Jahr 1939 erschien parallel im Ahnenerbe-Stiftung Verlag mit gleichem Untertitel von einem anderen Propagandaspezialisten, nämlich Wilhelm Ziegler, eine 64-seitige Schrift in Richtung Westen: „Was wird aus Frankreich? Ein weltgeschichtliches Bild“.
  33. Michael Burleigh, Germany turns Eastwards. A Study of Ostforschung in the Third Reich, London 2002, S. 132, 134, 168; ISBN 0-330-48840-6.
  34. Vgl. Peter Longerich (2008), S. 437.
  35. Richard Breitman, Heinrich Himmler. Der Architekt der „Endlösung“, München, Zürich: Pendo, 2000, S. 393, Anm. 12; ISBN 3-85842-378-5
  36. Richard Breitman (2000), S. 237 f.
  37. Vgl. Robert Bartlett, Die Geburt Europas aus dem Geist der Gewalt. Eroberung, Kolonisierung und kultureller Wandel von 950 bis 1350, München (Kindler) 1996, S. 122-127. ISBN 3-46340249-1.
  38. Peter Longerich (2008), S. 325.
  39. Karl Hüser (1987), S. 294.
  40. Joe J. Heydecker/Johannes Leeb (1995), S. 527.
  41. DER SPIEGEL, 01.05.1967, Zeitgeschichte Nachrichtentruppen (PDF); Rezension: Albert Praun: Soldat in der Telegraphen- und Nachrichtentruppe.
  42. Hitlers politisches Testament: Ausstoß Himmlers aus Partei und Aberkennung sämtlicher Ämter
  43. Film „Das Himmler-Projekt“, 2001
  44. Richard Breitman (2000), S. 19.
  45. Peter Longerich (2008), S. 8.
  46. Eugen Kogon, Der SS-Staat. Das System der deutschen Konzentrationslager, Kindler, München 1974, S. 21 f., ISBN 3-463-00585-9.
  47. Hannah Arendt, Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft. Antisemitismus, Imperialismus, totale Herrschaft, München (Piper) 2001, S. 722, ISBN 3-492-21032-5.
  48. Joachim Fest in der Einleitung zu Bradley Smith/Agnes Peterson (Hg.), Heinrich Himmler. Geheimreden 1933 bis 1945 und andere Ansprachen. Mit einer Einführung von Joachim C. Fest, Berlin 1974, S. 21.
  49. Peter Longerich (2008), S. 765.
  50. Curzio Malaparte, Kaputt, Frankfurt a. M. (S. Fischer) 2007, S. 411, 413, 435. ISBN 978-3-596-17412-6. – Vgl. Kapitelabschnitt Sauna
  51. Der Vater eines Mörders; Zürich: Diogenes, 2002; ISBN 3-257-05601-X; Lektüreschlüssel zu Alfred Andersch: Der Vater eines Mörders; Stuttgart: Reclam, 2006; ISBN 978-3-15-015377-2
  52. Zitiert nach Ariane Thomalla: Tabuverletzung um jeden Preis. Die fiktiven Erinnerungen eines SS-Schergen


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