K.k. Hof-Operntheater

K.k. Hof-Operntheater
Wiener Oper bei Nacht, fotografiert von der Albertina aus gesehen
Wiener Staatsoper
Portal
Rückansicht und Lage

Die Wiener Staatsoper, das „Erste Haus am Ring“, ist das wichtigste Opernhaus Wiens und eines der bekanntesten der Welt.

Aus den Mitgliedern des Staatsopernorchesters rekrutieren sich auch die Wiener Philharmoniker.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Bezeichnungen des Opernhauses im Laufe der Geschichte

siehe dazu ausführlicher[1]
Name Datum Bemerkungen
Neues Haus 25. Mai 1869 -
27. September 1869
k.k. Hof-Operntheater -
Neues Haus
28. September 1869 -
10. März 1871
k.k. Hof-Operntheater 11. März 1871 -
15. November 1918
Operntheater 3. Dezember 1918 -
25. September 1938
Staatsoper 27. September 1938 -
bis 1945
Diese Bezeichnung wurde zwar auch schon ab den 1920er Jahren benützt, war aber nicht offiziell
Gebäude am Naschmarkt 1945 -
5. November 1955
In der Zeit des Wiederaufbaus spielte die Oper unter anderem im Theater an der Wien.
Opernhaus der Stadt Wien -
Wiener Staatsopernensemble
1. Mai 1945 -
31. Mai 1945
Während des Wiederaufbaus spielte die Oper auch in der Volksoper.
Volksoper -
Wiener Staatsopernensemble
1. Juni 1945 -
10. Juli 1945
Staatsoper im Volksoperngebäude 11. Juli 1945 -
1. September 1946
Staatsoper in der Volksoper 2. September 1946 -
15. Juli 1955
Wiener Staatsoper seit dem
5. November 1955
Seit der Wiedereröffnung
Das Opernhaus kurz nach Baubeginn im Jahr 1863
k.k. Hof-Operntheater (1898)
k.k. Hof-Operntheater um 1900
Das berühmte Stiegenhaus des Opernhauses, Treffpunkt während des Opernballs
Staatsoper Plakat

Die Baugeschichte des Opernhauses

Das Gebäude wurde als erstes aus dem Wiener Stadterweiterungsfond bestrittenes Monumentalgebäude der Ringstraße im Jahr 1860 ausgeschrieben. Bereits Ende 1861 begann der 1869 fertiggestellte Bau nach Plänen der – auch privat miteinander verbundenen und gemeinsam in einem Haus im 6. Bezirk lebenden – Architekten August Sicard von Sicardsburg und Eduard van der Nüll im Stil der Neorenaissance.

Das Innenministerium holte mehrere Gutachten über das Vorhandensein geeigneter Baustoffe ein. Das Ergebnis waren die seit langem in Wien üblichen Steine, Wöllersdorfer Stein, für Sockel und freistehende, einfach gegliederte Stützen, der harte Kaiserstein (Leithakalk) aus dem Kaisersteinbruch, in seiner Farbe besser zum Kelheimer Stein passend, für reicher gegliederte Teile geeignet, der mittelharte Kaiserstein, etwas grobkörniger, Kelheimer Stein (auch Solnhofener Plattenkalk), war als der Hauptstein des Opernhauses geplant, in den erforderlichen Mengen aber nicht lieferbar. Der Breitenbrunner Stein konnte neben dem Kelheimer besonders empfohlen werden, Joiser Stein, war vor allem dort zu verwenden, wo man den sehr teuren Kaiserstein nicht wählen will. Es wurde entschieden, dass die gesamte Außenhaut des Monumentalbauwerks ausnahmslos in Naturstein auszuführen ist. Durch den ungeheuren Bedarf kam der Sóskúter Stein noch hinzu, dieser wurde in Budapest viel verwendet, da seine Lagerstätte südwestlich der Stadt liegt. Für die Steinmetzarbeiten waren 3 Wiener Unternehmen zuständig, Eduard Hauser, welches heute noch besteht, Anton Wasserburger und Moritz Pranter. Die feierliche Grundsteinlegung war am 20. Mai 1863. Ein besonderes Beispiel: Die Spiegelstufen der Feststiege bestehen aus glattpoliertem, hartem Kaiserstein aus Kaisersteinbruch. Das ist insofern bemerkenswert, als die Innenräume mit verschiedensten Marmor-Sorten ausgestattet wurden.

Das Gebäude wurde jedoch von der Öffentlichkeit nicht sehr geschätzt. Einerseits konnte es gegenüber dem riesigen Heinrichshof, einem privaten Zinshaus (im Zweiten Weltkrieg zerstört und 1955 durch den Opernringhof ersetzt), seine monumentale Wirkung nicht richtig entfalten. Andererseits wurde, nachdem das Ringstraßenniveau vor der Oper nach Baubeginn um einen Meter gehoben wurde, diese als „versunkene Kiste“ und – in Analogie zum militärischen Desaster von 1866 – „Königgrätz der Baukunst“ heftig kritisiert und trieb schließlich van der Nüll in den Freitod. Knappe 10 Wochen später erlag Sicardsburg einem Herzinfarkt; somit erlebte keiner der beiden Architekten die Fertigstellung.

Am Ende des Zweiten Weltkrieges geriet die Oper nach amerikanischen Bombardements, die eigentlich der Raffinerie in Floridsdorf gegolten haben, am 12. März 1945 in Brand. Die Vorderfront mit der Eingangshalle, dem Stiegenaufgang und dem darüber befindlichen „Schwind-Foyer“ (mit Freskoausstattung von Moritz von Schwind), die schon vorsorglich vermauert worden war, blieb von Bombentreffern verschont und damit im ursprünglichen Stil des Historismus erhalten. Die Zuschauerränge und der Bühnenbereich wurden aber ein Raub der Flammen.

Lange Zeit gab es Diskussionen, ob die Oper wieder im ursprünglichen Zustand aufgebaut werden sollte oder geschleift und hier oder an einem anderen Ort neu aufgebaut werden soll. Schließlich setzte sich die Idee des Wiederaufbaus durch. Maßgeblich beteiligt waren die damaligen Wiederaufbauminister Ernst Kolb und Udo Illig .
Eine politische Entscheidung traf Leopold Figl 1946 mit dem Ziel, 1949 eine bespielbare Oper wieder öffnen zu können. Ein Architektenwettbewerb wurde ausgeschrieben, den Erich Boltenstern gewann. Die eingereichten Vorschläge reichten von einer völligen Neugestaltung des Zuschauerraums bis zu einer Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands. Boltenstern entschied sich für eine Wiederherstellung mit gleichzeitiger Modernisierung der Formensprache im Geiste der 1950er Jahre. Um eine gute Akustik zu erreichen, wurde – u.a. auf Anregung von Arturo Toscanini – vor allem Holz verwendet. Außerdem wurden im Parterre die Sitzplätze reduziert und der zuvor mit Säulen ausgestattete vierte Rang offen gestaltet. Am Wettbewerb zur Neugestaltung des Eisernen Vorhangs waren mehrere Künstler beteiligt, u.a. auch Marc Chagall. Ausgeführt wurde er dann aber von Rudolf Eisenmenger.

Zur Geschichte der Oper im 19. Jahrhundert

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Fehlende Informationen aus der Zeit von 1867 bis zur Direktionszeit Gustav Mahlers. Du kannst Wikipedia helfen, indem du sie recherchierst und einfügst.

Plakat für die Eröffnungsvorstellung

Am 25. Mai 1869 wurde die Eröffnung mit einer Premiere von Don Juan von Mozart gefeiert.

Die Direktionszeit von Gustav Mahler

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Zu einer der wichtigsten Direktionszeiten in der Geschichte des Hauses sind keine Informationen vorhanden. Du kannst Wikipedia helfen, indem du sie recherchierst und einfügst.

Zur Geschichte der Oper im 20. Jahrhundert

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Fehlende Informationen von der Direktionszeit Gustav Mahlers bis 1938! Strauss, Krenek, Lehár, Tauber, Kiepura, usw. Du kannst Wikipedia helfen, indem du sie recherchierst und einfügst.

Die Oper in der Zeit von 1938 bis 1945

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Fehlende Informationen aus dieser Epoche. Du kannst Wikipedia helfen, indem du sie recherchierst und einfügst.

Besetzungszettel aus dem Programmheft zur letzten Vorstellung im alten Opernhaus

Am 30. Juni 1944 fand die letzte Vorstellung vor der Sommerpause statt; es sollte die allerletzte Aufführung im alten Gebäude der Wiener Staatsoper überhaupt werden. Hans Knappertsbusch, der schon die erste Vorstellung nach dem „Anschluss“ dirigiert hatte, stand auch diesmal am Pult. Auf dem Programm stand - Nomen est omen - Wagners Götterdämmerung. Die letzte Regieanweisung dieser Oper lautet: „Helle Flammen scheinen in dem Saal der Götter aufzuschlagen. Als die Götter von den Flammen gänzlich verhüllt sind, fällt der Vorhang.“

Mit 1. September 1944 verfügte Josef Goebbels im Zuge des „Totalen Kriegs“ die Schließung aller Theater des Reiches. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges geriet die Oper am 12. März 1945 nach amerikanischen Bombardements, die eigentlich der Raffinerie in Floridsdorf gegolten haben, in Brand. Die Vorderfront, die schon vorsorglich vermauert war, blieb erhalten. Die Zuschauerränge und die Bühne wurden aber ein Raub der Flammen.

Die Oper nach 1945

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges führte das Opernensemble, das vorerst in die Wiener Volksoper auswich, die Proben und Aufführungen in dem seit längerer Zeit geschlossenen Theater an der Wien durch, wo bereits am 1. Mai 1945 – als nach der Befreiung von der Nazi-Herrschaft auch die Republik Österreich wieder existierte – die ersten Vorstellungen gegeben wurden. 1947 führte das Ensemble schon eine Auslandstournée nach London durch.

Aufgrund der desolaten Zustände am Theater an der Wien versuchte die damalige Opernleitung, finanzielle Mittel zu lukrieren. Dabei kamen viele Spenden von Privatpersonen. Aber auch die Sowjets zeigten großes Interesse am Wiederaufbau der Oper und spendeten Baumaterial.

Doch 1949 war gerade ein Notdach über der Oper errichtet, der Wiederaufbau dauerte noch an. Erst am 5. November 1955, also nach dem Staatsvertrag, konnte die Staatsoper mit Fidelio von Ludwig van Beethoven unter der Leitung von Karl Böhm neu eröffnet werden. Als Besucher war auch der damalige amerikanische Außenmister John F. Dulles zugegen. Auch der ORF nutzte die Eröffnung für eine seiner ersten Liveübertragungen zu einer Zeit, in der es erst ca. 800 Fernseher in ganz Österreich gab.

Das bis zur Eröffnung zusammengehaltene Ensemble zerbröckelte in den kommenden Jahren zusehends und ein internationales Ensemble bildete sich neu.

Nach 1945 bildete sich das Wiener Mozart-Ensemble heraus, das weltweit Gastspiele absolvierte und für seine besondere Gesangs- und Spielkultur gerühmt wurde. Sein Gründer und Mentor war der österreichische Dirigent Josef Krips, der aufgrund seiner jüdischen Herkunft die Nazi-Zeit nur durch glücklichen Zufall und Hilfe von Kollegen überlebt hatte. Sofort nach 1945 begann Krips die Wiederaufbauarbeit an der Staatsoper und konnte seine ästhetischen Prinzipien durchsetzen. Dazu zählte die Abkehr vom romantischen Mozart-Ideal mit voluminösem Orchesterklang. Stattdessen kamen wieder kammermusikalische Qualitäten zum Tragen sowie ein durchsichtiger, leichter Klang, der später für typisch wienerisch gehalten wurde. Wesentliche Sänger waren Anton Dermota, Erich Kunz, Elisabeth Schwarzkopf, Wilma Lipp u.a.

Bereits 1947 gastierte das Mozart-Ensemble an der Covent Garden Oper in London mit Mozarts Don Giovanni. Dort sang der vor den Nazis geflüchtete Richard Tauber noch einmal den Don Ottavio. Drei Monate später starb Tauber, und da wurde bekannt, dass er, um sich den Traum zu erfüllen, noch einmal mit der Staatsoper Mozart aufzuführen, nur noch mit einer halben Lunge auf der Bühne gestanden hat. Viele andere Künstler wurden mit dem Mozart-Ensemble in Verbindung gebracht, z. B. Karl Böhm, doch haben sie eine eher periphere Rolle darin gespielt, indem sie die Arbeit anderer lediglich fortführten. Für Krips war dies der Anfang seiner Weltkarriere, die ihn an die wichtigsten Opernhäuser der Welt brachte. Bis zu seinem Tod 1974 galt Krips als einer der wichtigsten Maestri der Staatsoper.

Innenansicht, Proszenium und Ränge
Innenansicht, mit Blick auf den Platz der ehemaligen Kaiserloge
Bühne mit Orchestergraben

Die Wiener Staatsoper hat ein Repertoiresystem: über 50 Produktionen stehen alljährlich auf dem Spielplan. Daher kann das Haus zehn Monate im Jahr nahezu täglich mit Opern bespielt werden.

Herbert von Karajan führte in seiner Direktionszeit das Prinzip ein, Opern ausschließlich in der Originalsprache aufzuführen. Außerdem hob er das bis dahin gültige Ensembleprinzip mit lediglich vereinzelten Gastsängern auf und begann damit, die international besten Sänger an die Staatsoper zu engagieren, wobei zumeist nur die kleineren Partien aus dem Ensemble besetzt wurden. Damals begann eine Zusammenarbeit mit der Mailänder Scala, die sich auf Produktionen ebenso bezog wie auf die Besetzungen. Die wichtigsten Mitglieder der Wiener Staatsoper traten nun auch in Mailand auf, vor allem bei Werken von Wolfgang Amadeus Mozart und Richard Strauss.

Die von Karajan eingeführten Starbesetzungen herrschen bis heute an der Staatsoper vor. Große Künstler sind hier aufgetreten, Sängerinnen von Maria Callas bis Jessye Norman sowie Mimi Coertse, Agnes Baltsa und von Renata Tebaldi sowie Leonie Rysanek bis Anna Netrebko und Angelika Kirchschlager oder Angela Gheorghiu, Sänger von Giuseppe Di Stefano bis Luciano Pavarotti sowie Juan Diego Flórez, von Ettore Bastianini sowie Eberhard Waechter bis Bryn Terfel und Thomas Hampson, von Theo Adam über Martti Talvela und Nicolai Ghiaurov oder Cesare Siepi bis zu Matti Salminen und Ruggero Raimondi oder Ferruccio Furlanetto. Plácido Domingo feierte im Mai 2007 hier sein 40-jähriges Bühnenjubiläum. Edita Gruberova wird es ihm im September 2008 gleichtun.

Unter den Dirigenten seit der Wiedereröffnung des Hauses am Ring 1955 finden sich – abgesehen von den dirigierenden (Musik-)Direktoren Karajan, Böhm, Maazel, Abbado, Ozawa und Welser-Möst – z. B. Erich Kleiber, Ernest Ansermet, Hans Knappertsbusch, Hans Swarowsky, Rafael Kubelik, Rudolf Moralt, Fritz Reiner, Antal Dorati, Gianandrea Gavazzeni, Antonino Votto, Tullio Serafin, Heinrich Hollreiser, Dimitri Mitropoulos, Igor Strawinsky, Paul Hindemith, Michael Gielen, Pierre Monteux, Lovro von Matačić, Robert Stolz, André Cluytens, Silvio Varviso, Leopold Hager, Leonard Bernstein, Carlos Kleiber, Otmar Suitner, Riccardo Muti, Gerd Albrecht, Alberto Zedda, Georg Solti, Riccardo Chailly, Horst Stein, Nello Santi, Francesco Molinari-Pradelli, Erich Leinsdorf, Nikolaus Harnoncourt, Sir Colin Davis, Christoph von Dohnányi, Giuseppe Sinopoli, Arnold Östman, John Eliot Gardiner, Roger Norrington, Christian Thielemann, Daniele Gatti, Marcello Viotti, Alfred Eschwé, Zubin Mehta, Friedrich Haider.

Inszenierungen u. a. von Margarethe Wallmann, Josef Gielen, Wieland Wagner, Luchino Visconti, Franco Zeffirelli, Otto Schenk, August Everding, Vaclav Kašlik, Jorge Lavelli, Götz Friedrich, Boleslaw Barlog, Filippo Sanjust, Tom O'Horgan, Dieter Dorn, Piero Faggioni, Gian-Carlo Menotti, Giulio Chazalettes, Peter Wood, Harold Prince, Giorgio Strehler, Jean-Pierre Ponnelle, Ken Russell, Ruth Berghaus, Harry Kupfer, Antoine Vitez, Luca Ronconi, Alfred Kirchner, Johannes Schaaf, Giancarlo del Monaco, Pier Luigi Pizzi, Karl-Ernst Herrmann, Jürgen Flimm, Istvan Szabo, Marco Arturo Marelli, Hans Neuenfels, Herbert Wernicke, Christine Mielitz, Peter Stein oder David Pountney waren an diesem Operntheater zu sehen.

Die Oper in der Gegenwart

Mit Beginn der Saison 2005/06 wurden die Ballettcompagnien der Staatsoper und der Volksoper unter die gemeinsame Leitung von Gyula Harangozó gestellt. Damit war eine Verkleinerung der jeweiligen Ensembles verbunden. In den Ballettaufführungen der Staatsoper werden nun verstärkt internationale Gaststars eingesetzt.

In der Saison 2006/07 gab es an der Staatsoper fünf Neuproduktionen im Haupthaus, eine Uraufführung im Kinderopernzelt sowie einige Wiederaufnahmen. Die erst Premiere am 25. Oktober galt Giuseppe Verdis Otello unter der Leitung von Daniele Gatti, Regie führte Christine Mielitz; mit Johan Botha in der Titelpartie, Falk Struckmann als Jago sowie Krassimira Stoyanova als Desdemona).

Am 9. Dezember fand die Premiere von Strauss’ Arabella mit dem Dirigenten Franz Welser-Möst, der Regie von Sven-Eric Bechtolf, den Bühnenbildern von Rolf Glittenberg und den Kostümen von Marianne Glittenberg statt. In den Hauptpartien traten Adrianne Pieczonka (Arabella), Genia Kühmeier (Zdenka), Thomas Hampson (Mandryka) und Michael Schade (Matteo) auft.

Am 3. März 2007 folgte die erste Neuproduktion von Jules Massenets Manon seit 1971: Unter dem Dirigenten Bertrand de Billy sowie der Regie von Andrei Şerban sang Anna Netrebko die Titelpartie, außerdem waren Roberto Alagna (Chevalier Des Grieux) und Adrian Eröd (Lescaut) angesetzt.

Am 1. April 2007 fand die Premiere von Gaetano Donizettis La Fille du Régiment unter dem Dirigenten Yves Abel und dem Regisseur Laurent Pelly statt (Koproduktion mit der Covent Garden Opera London und der New Yorker Metropolitan Opera). Neben Natalie Dessay als Marie sangen Juan Diego Flórez den Tonio, Carlos Álvarez den Sulpice und Montserrat Caballé die Duchesse de Crakentorp.

Die letzte Neuinszenierung der Saison 2006/07 war Boris Godunow von Modest Mussorgsky am 28. Mai unter der Leitung von Daniele Gatti und in der Inszenierung Yannis Kokkos. Ferruccio Furlanetto (Boris Godunow), Jorma Silvasti (Schuiskij), Robert Holl (Pimen), Clifton Forbis (Grigori), Nadia Krasteva (Marina) und Falk Struckmann (Rangoni) sangen.

Mira Lobes Kinderbuch Die Omama im Apfelbaum war Vorlage für Elisabeth Naskes gleichnamige Kinderoper, die als Auftragswerk der Wiener Staatsoper am 15. April 2007 uraufgeführt wurde. Zuvor schon wurde am selben Ort Mozarts Jugendwerk Bastien und Bastienne (ab 24. September) wiederaufgenommen.

Wiederaufnahmen: Donizettis Roberto Devereux mit Edita Gruberova als Elisabetta (ab 16. September), Giuseppe Verdis I vespri siciliani (ab 23. September) sowie Jacques Offenbachs Les Contes d'Hoffmann (ab 7. Juni). Dazu kam noch Mozarts Idomeneo im Theater an der Wien ab 17. Jänner 2007. Darüber hinaus waren bzw. sind am 5. Dezember Mozarts Requiem unter Christian Thielemann, am 17. Mai Gustav Mahlers 2. Symphonie unter Seiji Ozawa sowie am 26. Oktober das Konzert für Österreich geplant, bei dem Nikolaus Harnoncourt die Wiener Philharmoniker dirigierte und erstmals seit 1991 wieder in der Staatsoper auftrat.

Direktoren

Franz Freiherr von Dingelstedt
(1814–1881):
Erster Direktor

Uraufführungen

Das Opernhaus und die Kinder

Die Wiener Staatsoper gilt als besonders kinderfreundlich: sie ist seit der Direktion Holender (der selber Vater von drei Kindern ist) für ihre häufigen Aufführungen von kindergerechten Produktionen bekannt, die in einem eigens konstruierten Zelt auf dem Dach, in der Kinderoper stattfinden. Beispiele dafür sind etwa die Opern Peter Pan, Das Traumfresserchen, Der 35. Mai, Aladdin oder Bastien und Bastienne. Außerdem findet jedes Jahr eine Aufführung der Zauberflöte für 9-10-jährige Kinder in der Dekoration des Opernballs statt. Außerdem bietet das Opernhaus für Buben und Mädchen zwischen 8-14 Jahren eine eigene Opernschule an, die neben einer regulären Schule nachmittags zu absolvieren ist. Die Kinder werden pädagogisch fachkundig an das Musiktheater herangeführt sowie für ein mögliches Berufsziel als Sänger sensibilisiert. Die Staatsoper rekrutiert für ihre Produktionen die Darsteller für Kinderrollen aus dieser Opernschule.

Das Stehplatzpublikum in der Wiener Staatsoper

Sitzplan & Lage der Stehplätze

Direkt vor den Aufführungen sind günstige Stehplatzkarten zu erwerben, die bei Zuschauern jeder Altersgruppe beliebt sind. Diese Stehplätze haben mittlerweile eine fast legendäre Stammkundschaft, die als gnadenlos gilt sowie ihr Missfallen besonders laut und unmissverständlich ausdrückt -- aber auch am lautesten einer ihrer Ansicht nach gelungenen Aufführung zustimmt.

Der Opernball

Eine international bekannte Veranstaltung ist der Opernball, der alljährlich am letzten Donnerstag im Fasching stattfindet. Der Opernball zieht regelmäßig prominente Gäste aus aller Welt an, vor allem aus dem Bereich von Wirtschaft und Politik, und wird von einer breiten Medienberichterstattung begleitet.

Während der Veranstaltung fand in Wien seit 1968 immer wieder eine „Opernballdemonstration“ statt. Im Rahmen dieser Demonstrationen wurde Kritik an der als elitär (wegen der sehr hohen Preise), selbstgefällig (wegen der umfassenden Inszenierung des Reichtums für Fernsehen und Zeitungen) und reaktionär (wegen des Hochhaltens eines angeblich veralteten Kulturverständnisses) angesehenen Veranstaltung geäußert. Dabei kam es mitunter auch zu Gewalttätigkeiten zwischen Demonstranten und Polizeibeamten.

Wissenswertes

Die Wiener Staatsoper auf der Rückseite der 5000-Schilling Banknote (1989)

Alle Aufführungen der Wiener Staatsoper werden in der von einem unabhängigen Verein herausgegebenen Opernzeitschrift „Der Neue Merker“ rezensiert, die in einer Auflage von etwa 2000 Exemplaren erscheint. Parallel zur Zeitschrift ist auch eine Online-Version verfügbar, die mit derzeit (März 2007) durchschnittlich über 10.000 Besuchern pro Woche zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Opernportalen gehört.

Seit 2004 widmet sich der Verein RISM-ÖSTERREICH der Erforschung der Geschichte der Oper, Veröffentlichungen des Vereins für den Zeitraum von 1810 bis 1848 sowie sechs Bände der Schriften zur Wiener Operngeschichte liegen bereits vor.

Die Wiener Staatsoper ist auf der Rückseite der 5000-Schilling Banknote von 1989 zu sehen.

Weitere Ansichten der Wiener Staatsoper

Literatur

  • Richard Specht: Das Wiener Operntheater. Von Dingelstedt bis Schalk und Strauß. Erinnerungen aus 50 Jahren. Paul Knepler, Wien 1919.
  • Anton Bauer: Opern und Operetten in Wien. Böhlau, Wien 1955, ASIN B0000BG5S4.
  • Wilhelm Beetz: Das Wiener Opernhaus. 1869 bis 1955 2. Aufl. Panorama, Wien 1955.
  • Karl Michael Fritthum: Die Wiener Staatsoper. „Nie hab' ich so etwas gehört und geseh'n!“ Eine kulturhistorische und technische Führung durch die Wiener Staatsoper. Löcker, Wien 2000, ISBN 3-85409-281-4.
  • Alois Kieslinger: Die Steine der Wiener Ringstraße, ihre technische und künstlerische Bedeutung. Franz Steiner, Wiesbaden 1972, ISBN 978-3-515-00202-8.
  • Verwaltungsarchiv, Stadterweiterungsfond 142, Hofoper.

Einzelnachweise

  1. Online-Lexikon der Wiener Staatsoper mit historischen Aufführungsplakaten

Weblinks

48.20311111111116.3686416666677Koordinaten: 48° 12′ 11″ N, 16° 22′ 7″ O


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