Geschichte der Stadt Erfurt

Geschichte der Stadt Erfurt

Die Geschichte Erfurts wurde von seiner Bedeutung als mittelalterlicher Handelsplatz geprägt. Bereits als frühgermanische Siedlung entstanden, hatte es sich durch die günstige Lage am Schnittpunkt der Handelswege (vor allem der Via Regia) eine herausragende Position im Warenhandel schaffen können. Schon kurz nach seiner Gründung entwickelte sich Erfurt zum Zentrum des thüringer Raumes.

Wappen der Stadt Erfurt

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte und Mittelalter: Erfurt als selbstständige Stadt

Rest der inneren Stadtmauer aus dem 11. Jahrhundert am Brühler Garten
Die Alte Synagoge wurde ab 1094 errichtet und ist die älteste erhaltene Synagoge Mitteleuropas
Das Collegium Maius, ehemaliger Sitz der 1392 gegründeten Universität

Erfurt ist eine alte germanische Siedlung. Spuren erster Besiedlung finden sich bereits aus vorgeschichtlicher Zeit, so zeugen archäologische Funde im Norden Erfurts von menschlichen Spuren aus der Altsteinzeit um 100.000 v. Chr. Weitere Funde in der Grube von Erfurt-Melchendorf belegen eine Besiedelung im Neolithikum. Durch Überlieferungen ist der Stamm der Thuringi 480 im Erfurter Gebiet nachzuweisen, in der Zeit um 500 gab er dem Land Thüringen seinen Namen.

Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 742, durch Missionserzbischof Bonifatius aus Mainz mit der Bitte an Papst Zacharias um Bestätigung von „Erphesfurt“. Dadurch wurde das Bistum Erfurt gegründet. Das Bistum wurde 755 mit dem von Mainz vereinigt. Ab etwa 1000 traten die Erzbischöfe von Mainz auch als weltliche Herren in Erfurt auf. 805 erklärte Karl der Große Erfurt zu einem der Grenzhandelsplätze an der Grenze des damaligen Frankenreiches. Anschließend wurde eine erste, der Heiligen Maria geweihte Kirche errichtet. Erfurt war unter den Karolingern und Ottonen eine Königspfalz.

In den Jahren 852, 936 und 1181 fanden wichtige Reichstage statt. So wurde zum Beispiel Ende 1181 Heinrich der Löwe durch Friedrich Barbarossa verurteilt und drei Jahre in die Verbannung geschickt. Am 26. Juli 1184 kam es bei einem Aufenthalt des römisch-deutschen Königs Heinrich VI. während einer königlichen Ratsversammlung zum Erfurter Latrinensturz, bei dem eine Anzahl edler Herren ein unrühmliches Ende in einer Abtrittsgrube fanden.

Die Stadtumwallung von 1066 gehört zu den frühesten Befestigungen in Deutschland. Im Rahmen des Investiturstreites schloss sich der Mainzer Erzbischof dem Gegenkönig Rudolf von Rheinfelden an. Infolgedessen wandte sich Heinrich IV. gegen das mainzische Erfurt. 1080 eroberten seine Truppen die Stadt und steckten sie in Brand. Im 11. und 12. Jahrhundert wurden nebeneinander königliche und mainzische Münzen geprägt.

1120 ist erstmals von den „Bürgern Erfurts“ die Rede. 1212 bildete sich im Zuge der Wirren des staufisch-welfischen Thronstreits ein erster, noch von Ministerialen geprägter Rat; eine grundlegende Ratsreform führte 1255 zur Herausbildung einer machtvollen und eigenständigen Bürgergemeinde, die nun nach und nach die Kompetenzen des erzbischöflichen Stadtherren an sich zog und zunehmend als Herrschaftsträger in die Region eingriff. Die daraus resultierenden Auseinandersetzungen zwischen Rat und Mainzer Erzbischof erreichten 1279 einen Kulminationspunkt. Erzbischöfliche Amtsträger wurden misshandelt und aus der Stadt verjagt. Der Erzbischof antwortete mit dem Bann. Das verhängte Interdikt lastete zweieinhalb Jahre auf der Stadt.

1289/90 hielt Rudolf von Habsburg Hof im Erfurter Peterskloster, die Stadt wurde für zehn Monate zum Mittelpunkt der Reichsverwaltung. Auf dem Erfurter Reichstag standen die Regelung der Thronfolge im Hinblick auf die Nachfolge seines Sohnes Albrecht und die Maßnahmen zur Wiederherstellung der Reichsrechte und des Landfriedens in Thüringen auf der Tagesordnung. Zur Wiederherstellung des Landfriedens in Thüringen wurden mit Hilfe der Erfurter über 60 Raubritterburgen und ummauerte Höfe gestürmt und zerstört.

In Erfurt haben sich einige herausragende Zeugnisse jüdischer Kultur des hohen Mittelalters erhalten. Dazu zählen die Alte Synagoge, deren Bau 1094 begann, womit sie heute die älteste erhaltene Synagoge Europas darstellt. Auch die benachbarte, aus dem 13. Jahrhundert stammende Mikwe zählt zu den ältesten in Europa. 1998 wurde bei Ausgrabungen in der Michaelisstraße ein jüdischer Schatz gefunden, dessen Inhalt zu den bedeutendsten Zeugnissen jüdisch-mittelalterlicher Kultur in Europa zählt. Mit einem Pestpogrom im Jahr 1349 nahm die jüdische Geschichte Erfurts ein jähes Ende. Erst im 19. Jahrhundert siedelten sich wieder Juden in der Stadt an.

Mit ca. 18.000 bis 20.000 Einwohnern entwickelte sich die Stadt im 14. und 15. Jahrhundert zu einer Stadt im Range einer mittelalterlichen Großstadt, die nur von Köln, Nürnberg und Magdeburg hinsichtlich der Größe übertroffen wurde. Erfurt erreichte damit den Gipfel ihrer wirtschaftlichen, politischen und geistig-kulturellen Entwicklung im Mittelalter und wurde der Mittelpunkt des Handels im mittleren Heiligen Römischen Reich. Dazu gehörte auch die bereits im 13. Jahrhundert einsetzende Entwicklung Erfurts zu einem der größten Waidmärkte des Reiches. In etwa 300 Dörfern Thüringens wurde die Waidpflanze angebaut, aus deren Blättern man ein begehrtes und gewinnbringendes Blaufärbemittel gewann und welches mit dem wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt eng verbunden war. 1331 erhielt Erfurt das Messeprivileg von Kaiser Ludwig IV..

Erfurt war bereits im 13. Jahrhundert zu einem Bildungszentrum von weit ausstrahlender Bedeutung herangewachsen. Keine andere Stadt in Deutschland hatte in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts mehr Studenten. Im Occultus Erfordensis von 1281/1283 wird die (vermutlich fiktive) Zahl von 1000 Erfurter Scholaren angegeben. Geprägt wurde diese Zeit durch das Wirken von Meister Eckhart, der ab 1277 hier studiert hatte und ab 1292 Prior des Erfurter Dominikanerklosters und Vikar seines Ordens für Thüringen war. Er machte mit seinen Predigten und Schriften Erfurt zu einem Zentrum der theologischen Philosophie jener Zeit. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts entwickelte sich das Erfurter studium generale zur bedeutendsten Bildungsanstalt im Römisch-Deutschen Reich. Darauf aufbauend öffnete 1392 die dritte Universität auf deutschem Boden, die mit ihrem Gründungsprivileg von 1379 auch als älteste gelten kann. Dabei ist zu beachten, dass es sich hierbei um eine nicht-fürstliche, bürgerliche, durch den Rat der Stadt gegründete Universität handelte.

Martin-Luther-Denkmal

Einer der bekanntesten Absolventen der Universität Erfurt war Martin Luther, der hier von 1501 bis 1505 studierte und seinen Magister der philosophischen Fakultät erhielt. Ebenfalls in der Umgebung Erfurts kam ihm die stürmische Erleuchtung. In der Nähe von Stotternheim (etwa zehn Kilometer nördlich des Erfurter Zentrums) wurde Luther 1505 bei einem schweren Unwetter beinahe vom Blitz getroffen und legte der Legende nach sein „Stotternheimer Gelübde“ („Heilige Anna, ich will Mönch werden“) ab. Sein Leben widmete er fortan der Kirche und trat dem Augustinerorden als Mönch bei. Bis 1511 lebte und predigte Luther im Augustinerkloster. In den Reformationskriegen litt die Universität sehr. In dieser Zeit war das Stadtbild durch die Türme von 25 Pfarrkirchen, 15 Klöstern und Stiften und zehn Kapellen geprägt.

Zahlreiche Auseinandersetzungen gab es mit den sächsischen Landesherren angrenzender Gebiete, die die Stadt mehrmals erfolglos belagerten. Doch sperrten die Sachsen jeweils die Straßen, so dass der Handel abgeschnitten war. Deshalb musste Erfurt 1483 einen Schutzvertrag abschließen und jährlich 1500 Gulden bezahlen. 1509 und 1510 erhob sich das Volk gegen die Verschwendungssucht des Rates und gegen den Übermut einiger Universitäts-Doktoren, die innerstädtische Revolte wurde als Das tolle Jahr von Erfurt bekannt und wurde für Luther, der nach seiner Rückkehr noch unbeteiligter Zeuge dieser Ereignisse wurde, zum Lehrbeispiel für die wahren Ursachen der entfesselten Gewalt der erzürnten Bevölkerungsschichten.

Die mittelalterliche jüdische Gemeinde zu Erfurt

Erfurt ist die bedeutendste jüdische Ansiedlung Thüringens im Mittelalter gewesen, das durch die Gera mit der für die Ausbreitung der Juden wichtigen Elbe in Verbindung steht.

Uneindeutig belegt ist die jüdische Geschichte in Erfurt, mit den Erfurter Judeneiden die mit dem Erfurter Stadtsiegel versehen sind, aber keine Datumsangabe besitzen. Diese Judeneide wurden der Stadt vom Mainzer Erzbischof Konrad I. verliehen. Dieser lebte von 1160 bis 1200, somit ist davon auszugehen, dass schon vor 1247 bzw. zur Lebenszeit Konrads I. eine jüdische Gemeinde in Erfurt vorhanden war, deren Gründungszeit aber nicht mehr hinreichend belegt werden kann.

Die Juden siedelten in einem nicht abgeschlossenen Judenviertel, in dem auch Christen wohnten. Im Zentrum der Stadt standen die meisten Judenhäuser: Zwischen dem Rathaus und der Gerafurt (später Krämerbrücke), beim Spital in der Krautgasse (heute Kreuzstraße) und in den Pfarreien St. Michael und St. Benedikt, sowie gegenüber dem Wenigemarkt, an dem sich die Straße vom Mittelrhein und die „Böhmische Straße“ trafen. Die Umstände deuten darauf hin, dass es sich zu allererst um eine Siedlung jüdischer Kaufleute handelte, die nach und nach größer wurde. Im Judenviertel lag die Synagoge, die die „Wirren der Zeit“ überstanden hatte und in jüngster Vergangenheit als die Alte Synagoge wiederentdeckt wurde. Die „alte Synagoge“ wird erstmalig 1287 erwähnt, sie ist aber deutlich älter.

Das erste sichere Datum, bezüglich der Erwähnung der Juden in Erfurt, ist ein Schreiben Kaiser Ottos IV. von 1212, in dem er dem Erzbischof von Mainz gemäß eines vor der Kaiserkrönung abgeschlossenem Vertrages die Bede über die Juden verleiht.

Judenpogrom 1221

Sowohl lateinische Chroniken aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts wie aus der Mitte des 14. Jahrhunderts berichten von einer Judenverfolgung am 16. Juni 1221 in Erfurt, bei der ca. 21 bis 26 Juden ermordet wurden. Grund dafür war die Beschuldigung, dass Juden einen Christen ermordet und dann dessen Blut getrunken hätten. Die Christen stürmten die Synagoge, zerstörten die Thorarollen und zwangen die anwesenden Juden Ihrem Glauben abzuschwören. Als diese es nicht machen wollten, legten sie Feuer und erschlugen die Juden. Viele Juden starben aber auch lieber einen Märtyrertod, bevor sie ihre Religion verraten würden, ließen sie sich erschlagen oder rannten in die von Christen angezündeten jüdischen Häuser um dort zu verbrennen. Trotz der Judenverfolgung bestand die jüdische Gemeinde in Erfurt weiter.

Abgaben der Juden und Leben

Erzbischof Siegfried III. von Mainz ermächtigt 1240 den Pleban von S. Benedict in Erfurt die Juden, die in einigen bürgerlichen Häusern seiner Pfarrei wohnen, zu zwingen, die auf die Häuser erhobenen Pfarrabgaben zu zahlen, falls deren Eigentümer es nicht täten.

Über die Beschäftigungen und Tätigkeiten der Juden im Allgemeinen ist nichts bekannt. Hinweise auf Beschäftigungen beziehen sich auf die Peterschronik, dort steht auch, dass die Verfolgung der Juden hauptsächlich von den Friesen ausging, die sie als Konkurrenten im Handel fürchteten. Somit lässt sich aus den Umständen schließen, dass die Juden in Erfurt neben anderen Tätigkeiten, wohl auch überregionalen Handel trieben. Offenkundig ist bis heute geblieben, dass die Erfurter Juden auch Altkleiderhandel und Kleinhandel betrieben.

Über das geistige Leben der Juden in Erfurt ist wenig bekannt, 1271 gab es aber eine unbestimmte Zahl an Rabbinern in Erfurt. Festzustellen ist auch, dass die mittelalterliche, jüdische Gemeinde zu Erfurt, über ein hohes geistiges Niveau verfügte. Zeichen dafür sind, die vielen Bücher, die die Gemeinde besaß, die jüdischen, erfurtischen Gelehrten, sowie die hohe Anzahl von jüdischen, erfurtischen Schülern.

Gut belegt sind hingegen die Geldgeschäfte der Erfurter Juden. Diese machten mittels Bürgschaft, Schuldbrief und Pfand Geldgeschäfte. Als Pfand dienten Gegenstände aller Art und Herkunft, nur nicht solche, die allgemein von der Verpfändung als ausgeschlossen galten. Von den Erfurter Juden wurden beträchtliche Summen ausgeliehen, auch liehen sich Geldhandelsgesellschaften, die auswertigen Juden gehörten, Geld von den Erfurter Juden. Zu dem Kundenstamm, bzw. den Schuldnern der Erfurter Juden gehörten unter anderem: Die Markgrafen von Meißen, die Landgrafen von Thüringen, die Deutschordensballei Thüringen, sowie viele andere Grafschaften und Städte aus dem Reich, Grafen und Herren in Thüringen, der Landgraf von Hessen, Lübecker Kaufleute, Stifte und Klöster, die Stadt Erfurt sowie Bürger und Bauern der Umgebung.

Hierin macht sich eine wirtschaftliche Abhängigkeit von den Juden deutlich, die wohl das eine oder andere Mal in Hass umschlug, wenn die Schuldner ihre Schulden nicht tilgen konnten oder wollten. Der Rat zu Erfurt unterstützte und förderte den Geldhandel der Erfurter Juden, indem er fremden Juden Zinsgeschäfte untersagte, zudem bezeugte er die Wichtigkeit der Judenkredite für das wirtschaftliche Leben der Stadt und übernahm in einigen Fällen die Bürgschaft hinsichtlich der Rückzahlung von Judendarlehen.

An der Spitze der jüdischen Gemeinde zu Erfurt, standen der Judenmeister und ein Rabbiner, dem ein Schreiber unterstellt war, sowie die vom Rat gestellten, in der Anzahl schwankenden, Parnassim. Diese Vorsteher wählten den Judenmeister, der ihren Beschlüssen, notfalls auch durch die Verhängung eines Banns, Geltung verschuf. Der Gemeindevorstand wurde aus Anteilen, der von ihm eingezogenen Abgaben bezahlt. Zu seinen Aufgaben gehörten die Aufsicht über die Gemeindeangestellten, die Verwaltung der Gemeindegüter, sowie die Schlichtung von Streitigkeiten innerhalb der Gemeinde. Zusätzlich war der Gemeindevorstand offizieller Verhandlungspartner des Erfurter Rates, er hatte die städtischen Verordnungen entgegen zu nehmen, hatte die Zahlung der Steuern zu überwachen, die Steuerlisten zu erstellen sowie auf den für zuziehende Juden verpflichtende Erwerb, der Erfurter Bürgerschaft zu achten. Streitigkeiten innerhalb des jüdischen Rates schlichtete der Erfurter Rat. Der Rat gestattete der jüdischen Gemeinde die Beschäftigung des Judenmeisters, die zweier Sänger, dreier Fleischer einem Schulklopfer, einem Mann und einer Frau als Zuständige für die Mikwe, dem jüdischen Bad, drei Almosenier und einem Mann für den Friedhof.

Der Erfurter Rat untersagte den Erfurter Juden, zur Fastenzeit Fische auf dem Markt zu verkaufen sowie sich christliche Dienstboten zu halten. An Sonn- und hohen Feiertagen mussten die Fenster und Türen jüdischer Häuser geschlossen bleiben und es durfte nicht verkauft oder gekauft werden. Der Jude, der mit einer Christin, oder die Jüdin, die mit einem Christen nachweislich Geschlechtsverkehr hatte, wurde bestraft. Kinder aus einer christlich- jüdischen Verbindung, waren nicht erbberechtigt.

Die Juden zu Erfurt taten auch generell etwas für Erfurt, so ist belegt, dass sie 1375 und 1377 Kontributionen zur Anlage von neuen Wällen und Mauern für die Stadt zahlten, sowie 1377 eine Spende von 100 Pfund für die Anfertigung von Geschützen tätigten. Des Weiteren spendeten sie 1447 zielgerichtet 400 Pfund, die in den Bau des äußeren Mauerringes der Stadt einflossen.

In Erfurt fanden regionale thüringisch- sächsische Rabbinersynoden statt. Die bekannteste ist die Synode, die zwischen 1416 und 1421 tagte. An ihr beteiligten sich unter Anderen: Lipman Mühlhausen, Jechiel b. Abraham Semelman, sowie Abraham Katz. Auf der Synode wurde ein Beschluss in Sachen Verunreinigung von Priestern durch Annäherung an Leichen gefasst.

Rechtsstellung der Juden

1292 beschloss das Aschaffenburger Konzil, dass alle Juden nach außen hin erkennbar sein müssen. Sie müssen von nun an einen gelben Judenkreis als Abzeichen tragen um von der normalen Bürgerschaft unterscheidbar zu sein.

Die Gerichtsbarkeit über die Erfurter Juden hatte zu Anfang des 13. Jahrhunderts der Mainzer Erzbischof. Des Weiteren besaß er das Besteuerungsrecht und das Recht auf Erteilung von Privilegien. Er verhängte eine Jahressteuer über die Juden die bei 80 Mark lötigen Silbers anfing und dann auf 100 Mark lötigen Silbers erhöht wurde, zahlbar zu Martini.

Des Weiteren mussten die Juden in Erfurt Zins von ihren Häusern zahlen und Neujahr hatten sie dem Erzbischofshof in Erfurt vier Pfund Pfeffer zu entrichten. Zusätzlich waren sie verpflichtet, wenn der Notar des Erzbischofs anwesend war, diesen mit Pergament zu versorgen.

Die Juden und die Verteidigung der Stadt

1309 belagerte der Markgraf Friedrich von Meissen Erfurt. Die Juden beteiligten sich auf Bollwerken und Mauern an der Verteidigung der Stadt. 1330 verlieh Ludwig der Bayer dem Markgraf Friedrich von Meissen die Oberhoheit über alle Juden. Für Erfurt änderte sich aber nichts, dort hatte immer noch der Rat die Oberhoheit über die Erfurter Juden.

Neue Handelsregelung für die Juden

1340 bestimmt der Rat von Erfurt, dass Juden nur rechtsgültig auf dem Markt und auf den Straßen handeln dürfen, aber nicht mehr in ihren Häusern. Dabei dachte die Stadt wohl an verfallene (korrupte) Pfänder, denn die wirtschaftliche Haupttätigkeit der Juden in Erfurt war die Geldleihe. Daneben gab es einige christliche Geldverleiher.

Erneute Judenverfolgung

1349 fand eine große Judenverfolgung in Erfurt statt. Fast alle Juden werden getötet, oder vertrieben. Das hatte den Grund, dass in Süddeutschland zum Zeitpunkt der Jahreswende von 1348 zu 1349 Gerüchte kursierten, dass die Juden an der Verbreitung der Pest schuld wären, indem sie alle Brunnen vergiftet hätten. Der Rat von Würzburg schrieb an eine Reihe von Städten, darunter auch Erfurt, und fragte den Rat von Erfurt, ob er hinsichtlich dieser Angelegenheit Beobachtungen angestellt und Erkenntnisse erlangt hätte. Der Erfurter Rat ließ verlautbaren, dass seine Juden nichts dergleichen unternommen hätten und unauffällig geblieben wären. Dem gegenüber standen aber einige ehemalige Ratsherren, sowie Söhne von Patriziern und ein Paar Zunftmeister, die hofften durch einen Judenmord an die Macht zu kommen.

Am 21. März 1349 bewaffneten sie sich und versicherten ihren Leuten, dass der Rat insgeheim den Tod der Juden wünsche, somit zum „Judenschlagen“ aufgerufen hätte und versammelten sich vor der Synagoge. Der Rat erfuhr von diesem Vorfall und schickte einen Ratsherren, der die Versammelten aufhalten sollte. Dieser tat aber nichts dergleichen, sondern ermutigte die Versammelten und befahl den Handwerkern, die Wallgasse abzusperren, damit die Juden nicht entkommen können. Die Verschwörer stachelten dann ihre Leute sowie die Anwohner und andere Leute derart an, dass sie niemanden daran hindern würden, über die Juden herzufallen.

Die Juden in der Synagoge waren ebenfalls bewaffnet. Bei der Eskalation starben ca. 100 Juden in der Synagoge. Viele Juden waren schließlich so verzweifelt, dass sie ihre Häuser anzündeten und in ihnen verbrannten oder sich auf andere Weise umbrachten um einem anderen gewaltsamem grausigen Tod zu entkommen. Sie wählten sozusagen den Märtyrertod.

Als Konsequenz der Vorfälle sah der Rat von Erfurt seine Macht erschüttert und musste diese mit allen Mitteln wieder herstellen. Drei der Verschwörer wurden hingerichtet, der Rest wurde aus der Stadt gejagt. Der Ratsherr, der sich gegen die Befehle des Rates gestellt hatte und gegen die Juden hetzte und vorging, blieb straflos. Der neue Erzbischof, der die Oberhoheit über die Juden besaß, wurde von Erfurt anerkannt und verzichtete daraufhin auf alle Rechtsansprüche, die er aus dem Judenmord an den Rat hätte. Die Hinterlassenschaften der Juden, das hinterlassene Gut und die ausstehenden Schulden fielen der Stadt zu, die Schulden von Bürgern und von Erfurt, die diese bei den Juden hatten, wurden annulliert.

Ende 1349 siedelten sich die ersten Juden relativ schnell nach dem Pogrom vom März 1349 wieder erneut in Erfurt an. Wahrscheinlich ist aber, dass sich kurz nach dem letzten „Judenschlagen“ wieder eine Gemeinde gebildet hat oder diese nie ganz ausgelöscht war. Bereits 1354 wird wieder eine Erfurter Judengemeinde in Quellen erwähnt.

Das Ende der jüdischen Gemeinde zu Erfurt

König Sigismund verlangt in der Zeit des Konstanzer Konzils 6000 Gulden Schatzung von den Erfurter Juden - ein Recht, das eigentlich dem Erzbischof zustand. Der Rat musste die Zahlung übernehmen. Teilweise lieh sich der Rat das Geld bei den Bürgern.

Der Rat beschloss sich der Juden zu entledigen. Er kaufte dem Erzbischof Dietrich die Oberhoheit über die Juden für 7000 Gulden ab. Zu der Zeit mussten die Juden in Erfurt gemäß der Bulle Papst Nikolaus V. gelbe Ringe auf der Brust an ihren Kleidern tragen, damit sie als Juden gekennzeichnet waren und von anderen Bürgern zu unterscheiden waren.

Nachdem der Rat die Oberhoheit über die Juden hatte, wurden deren Häuser und die Synagoge beschlagnahmt. Sie wurden aus Erfurt vertrieben, kein Jude durfte in Erfurt bleiben, dieses geschah ca. Ende 1354. Die Juden strengten daraufhin einen Prozess beim Reichskammergericht an, dessen Durchführung durch den Papst, den Erzbischof und andere einflussreiche Personen verhindert wurde. Erst als Erfurt von 1806 bis 1813 von den Franzosen besetzt war, durften wieder Juden in die Stadt ziehen.

Die Zeit der kurmainzischen Dominanz

Kurmainzische Statthalterei, heute Thüringer Staatskanzlei
Im 17. Jahrhundert entstand die Zitadelle Petersberg

1664 eroberten französische und Reichsexekutionstruppen des Mainzer Kurfürsten und Erzbischof Johann Philipp von Schönborn Erfurt, was zur Wiederherstellung der kurmainzerischen Herrschaft über die Stadt führte. Erfurt wurde nun zusammen mit dem Eichsfeld von einem Mainzer Statthalter regiert, der seinen Sitz in der Kurmainzischen Statthalterei (heutige Staatskanzlei) hatte. 1682 und 1683 erlebte Erfurt die schlimmsten Pestjahre seiner Geschichte, allein 1683 erlag über die Hälfte der Erfurter Bevölkerung der tödlichen Krankheit. Am 21. Oktober 1736 zerstörte eine Feuersbrunst 188 Häuser in der Gegend zwischen Erfurter Dom, Rathaus und Predigerkirche. Höhe- und Endpunkt der kurmainzischen Epoche bildete die Amtszeit des Statthalters Karl Theodor von Dalberg 1772-1802.

1802 kamen Stadt- und Landgebiet Erfurt gemäß dem preußisch-französischen Vertrag als Entschädigung zum Königreich Preußen. Nach der Niederlage der Preußen in der Schlacht von Jena und Auerstedt kapitulierte die Stadt am 16. Oktober 1806. Am 17. Oktober wurde die Stadt kampflos durch die Truppen Napoleons besetzt. Dieser erklärte 1807 Erfurt zusammen mit Blankenhain als Fürstentum Erfurt zu einer kaiserlichen Domäne, die nicht Teil des Rheinbunds war, sondern direkt dem Kaiser unterstand.

1808 empfing Napoléon Zar Alexander I. und die Fürsten des Rheinbundes im Kaiserlichen Palast (Kurmainzische Statthalterei) zum Erfurter Fürstenkongress (auch Erfurter Kongress), in dessen Folge es zu einem Bündnisvertrag zwischen Frankreich und Russland kam. Napoleon nutzte die Zeit in Erfurt unter anderem, um Johann Wolfgang Goethe kennenzulernen. Goethe wurde als Staatsminister von Herzog Carl August von Weimar als Vertreter zum Fürstenkongress geschickt. Am 2. Oktober 1808 war Goethe zur Audienz bei Napoleon geladen. Die Audienz wurde vor allem in Deutschland als die Begegnung der zwei größten Männer der Zeit gewertet - als ein Treffen des Genies auf dem Schlachtfeld und des Genius der Dichtkunst. Napoleon soll ihn mit „Voilà un homme!“ (sinngemäß „Das ist ein Mann!“) begrüßt haben. Im Anschluss an die Audienz verlieh Napoleon das Kreuz der Ehrenlegion an Goethe.

Erfurt als Teil Preußens

1814 endete nach erfolgreicher Belagerung durch preußische, österreichische und russische Truppen die französische Besetzung, und 1815 wurde Erfurt aufgrund des Wiener Kongresses wieder dem Königreich Preußen zugesprochen, welches den größten Teil des Erfurter Landgebietes und das Blankenhainer Gebiet an Sachsen-Weimar-Eisenach abtrat. 1816 wurde die Universität Erfurt geschlossen. Im gleichen Jahr wurde Erfurt Stadtkreis (kreisfreie Stadt) und Sitz der preußischen Bezirksregierung (Regierungsbezirk Erfurt), welche dem Oberpräsidenten der preußischen Provinz Sachsen in Magdeburg unterstand. Der Stadtkreis Erfurt wurde jedoch bereits 1818 wieder mit dem Landkreis Erfurt verbunden.

1847 wurde Erfurt mit der Thüringer Bahn (Halle–Bebra) an das Eisenbahnnetz angebunden. Weitere Bahnstrecken folgten 1867 nach Arnstadt (1879 nach Ilmenau, 1884 nach Schweinfurt und 1895 nach Saalfeld verlängert), 1869 nach Nordhausen, 1876 nach Gera, 1881 nach Sangerhausen und 1897 nach Bad Langensalza.

Vom 20. März bis zum 29. April 1850 tagte das Erfurter Unionsparlament, das nach dem Scheitern der Frankfurter Nationalversammlung eine Verfassung für ein kleindeutsches Reich unter preußischer Führung erreichen wollte. Dieser Versuch scheiterte am Widerstand Österreichs.

Am 1. Januar 1872 schied die Stadt erneut aus dem Landkreis Erfurt aus und wurde kreisfrei. Ungefähr um diese Zeit begann der stückweise Abbruch der bis dahin komplett erhaltenen imposanten Wehranlagen der Stadt, einer äußeren und einer inneren Mauer sowie vorgelagerter Schanzwerke. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts war der Zwinger, also der Raum zwischen innerer und äußerer Stadtmauer, an Privatnutzer verpachtet. 1817 beschwerten sich Bürger beim Rat und verlangten Schadenersatz, „weil die Zwinger nun nicht mehr befriedet“ seien. Die Steine der Mauern wurden für Bauzwecke ausgebrochen und der dabei anfallende Schutt in die Wilde Gera geworfen. Dadurch wurde der Wasserabfluss gehemmt und an vielen Stellen sollen Verschlammungen aufgetreten sein. Wahrscheinlich handelt es sich um Einzelfälle, denn der Festungschronist Bernhardi stellt fest, dass bis Mitte des 19. Jahrhunderts noch sämtliche Mauern standen. Erst nach Aufhebung der Festung im Jahre 1873 und der Zufüllung des Flusslaufes der Wilden Gera (heutiger Juri-Gagarin-Ring) wurden sowohl der doppelte erste als auch der äußeren Festungsring beseitigt, nachdem bereits in den Jahren von 1810 bis 1841 die inneren Tore sowie die vier steinernen Brücken und die drei Fußgängerstege über die Wilde Gera entfernt worden waren. Bis 1880 fielen alle übrigen Tore, die äußere Mauer und die Schanzwerke. Die beiden Zitadellen blieben bestehen.

Staatszugehörigkeit des heutigen Erfurter Stadtgebietes im Jahr 1918

Mit der Ansiedlung wichtiger Maschinenbaubetriebe wurde Erfurt im ausgehenden 19. Jahrhundert ein bedeutender Industriestandort. So gründete Christian Hagans 1857 die Maschinenfabrik Christian Hagans, 1888 Otto Schwade die „Deutsche Automat-Dampfpumpen-Fabrik“, 1902 Hugo John eine Fabrik für Schornstein-Aufsatz und Blechwaren sowie Henry Pels die „Berlin-Erfurter Maschinenfabrik“.

Besondere Bedeutung besitzen auch heute noch der Gartenbau und die Saatzucht. Diesem Umstand verdanken eingeborene Erfurter den Spitznamen „Puffbohne“. Eine wichtige Rolle spielt hier seit 1867 die Firma N. L. Chrestensen. Um 1900 besaß der Erwerbsgartenbau der „Blumenstadt“ Erfurt eine weltweite Führungsstellung.

Eine Gewerbezählung im Jahre 1883 ergab, dass Erfurt deutschlandweit in der Erwerbsgärtnerei an erster Stelle, in der Schuhfabrikation an fünfter Stelle und in der Konfektionsproduktion an achter Stelle stand. Im Oktober 1891 fand in Erfurt der Erfurter Parteitag der deutschen Sozialdemokraten, die sich seit 1890 Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) nannten, statt. Für Schlagzeilen sorgte im Zeitalter des Imperialismus auch der aus Erfurt stammende Konsul und Kolonialbeamte Wilhelm Knappe, dessen bedeutende Südsee-Sammlung im Museum für Thüringer Volkskunde Erfurt zu sehen ist.

1906 wurde Erfurt mit 100.000 Einwohnern Großstadt. Der Erste Weltkrieg kostete 3579 Erfurter Bürger das Leben. Als 1920 das Land Thüringen mit der Landeshauptstadt Weimar gebildet wurde, wurden die preußischen Gebiete Thüringens einschließlich Erfurts aufgrund des Widerstands der preußischen Regierung nicht miteinbezogen. Nach positiver Entwicklung in den Goldenen Zwanzigern wurde Erfurt ab 1929 massiv von der Weltwirtschaftskrise erfasst. Die Produktion ging auf weniger als die Hälfte zurück und die Arbeitslosigkeit erreichte Höchststände. Die Wahl des Antisemiten und Wochenblatt-Herausgebers („Echo Germania“) Adolf Schmalix ins Rathaus im November 1929 sorgte reichsweit für Schlagzeilen. Im Juli 1932 errang die NSDAP ein Rekord-Reichstagswahlergebnis von 42,2 Prozent.

1933 übernahm die NSDAP die Kontrolle über die Stadt; in der Feldstraße in Ilversgehofen wurde eines der ersten Konzentrationslager errichtet. In den folgenden Jahren wurde die wirtschaftliche Entwicklung durch die einsetzende Rüstungsproduktion bestimmt. Dazu entstanden auch neue Industriebetriebe, wie die Feinmechanische Werke GmbH Erfurt (FEIMA), das Telefunkenwerk und die Reparaturwerk Erfurt G.m.b.H. (REWE), welche von Josef Jacobs, einem mit dem Pour le Mérite ausgezeichneten Piloten, gegründet wurde. Daneben wurden sechs neue Kasernenanlagen und der Fliegerhorst Erfurt-Bindersleben gebaut und der Flughafen Erfurt-Nord am Roten Berg erweitert. 1938 zählte Erfurt zu den größten Garnisonen des Deutschen Reiches. In der „Reichspogromnacht“ wurde die Große Synagoge niedergebrannt und die Verschleppung der etwa 800 jüdischen Bewohner begann. Zwischen 1939 und 1945 mussten zwischen 10.000 und 15.000 Kriegsgefangene sowie Frauen und Männer aus zahlreichen von Deutschland besetzten Ländern vor allem in Rüstungsbetrieben der Stadt Zwangsarbeit leisten. An die in die Hunderte zählenden Toten erinnern Denkmale auf dem Hauptfriedhof und im Südpark.[1] Im Jahr 1940 begann die Erfurter Firma J. A. Topf und Söhne die Zusammenarbeit mit der SS. In den folgenden Jahren lieferte das Unternehmen die Krematorien, Belüftungsanlagen und gasdichte Türen für die Konzentrationslager in Dachau, Buchenwald und Auschwitz. Im Zweiten Weltkrieg erlebte Erfurt 27 Luftangriffe, dabei verloren ungefähr 1600 Menschen ihr Leben. Zahlreiche Gebäude wurden zerstört, aber im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten hielt sich das Ausmaß der Zerstörung mit ungefähr 17% der Wohnungen in Grenzen. Die Ruine der am 26. November 1944 zerstörten Barfüßerkirche steht noch heute. Am 12. April 1945 besetzten Einheiten der 3. US-Armee unter Befehl des Generals George S. Patton die Stadt. Danach stellte am 1. Juli die preußische Bezirksregierung ihre Tätigkeit ein. Die Stadt wurde mit dem Regierungsbezirk Erfurt dem Land Thüringen zugeordnet. Am 3. Juli übernahmen schließlich Einheiten der Roten Armee aufgrund des 1. Londoner Zonenprotokolls von 1944 und der Beschlüsse der Konferenz von Jalta die Stadt, Erfurt wurde Bestandteil der sowjetischen Besatzungszone.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

1970 fand im Erfurter Hof das erste deutsch-deutsche Gipfeltreffen zwischen Willy Brandt und Willi Stoph statt
Abriss historischer Bausubstanz in der Altstadt (Neuwerkstraße), 1977

1945 begann Erfurt, sich langsam von den Folgen des Krieges zu erholen. 30.000 Kubikmeter Schutt wurden aus den Straßen geräumt, die Straßenbahn und die Gasversorgung wieder in Betrieb gesetzt und die Schulen eröffnet. 1948 wurde Erfurt durch den Thüringer Landtag zur thüringischen Landeshauptstadt ernannt, bevor im Jahr 1952 das Land Thüringen aufgelöst und in drei Bezirke eingeteilt wurde, wobei Erfurt Sitz des Bezirks Erfurt wurde.

Tausende Erfurter, besonders aus dem Bildungs- und Besitzbürgertum, verließen in der Zeit von SBZ und DDR die Stadt und ließen sich in Westdeutschland nieder. Von 1960 bis 1992 gab es eine Vereinigung Heimattreue Erfurter, die über regelmäßige Treffen -meist in ihrer Patenstadt Mainz- und den Erfurter Heimatbrief miteinander verbunden war.

Ende der 1960er-Jahre begann der großflächige Abriss des Krämpferviertels am östlichen Rande der Altstadt. Durch die folgende Verbreiterung des Juri-Gagarin-Rings und den Neubau von 11- bis 16-geschossigen sowie bis zu 120 Meter langen Plattenbauten wurde das bis dahin unzerstörte und durch Kirchtürme geprägte Stadtbild dauerhaft beeinträchtigt. Zusätzlich entstanden bis Ende der 1970er-Jahre am Stadtrand neue Wohngebiete mit zusammen über 17.000 Wohnungen. Auch im Bereich der Löberstraße wurden altstädtische Quartiere abgerissen und durch Großblocks ersetzt. Im Bereich der Johannesstraße orientierte man sich nach dem Abriss alter Häuser an der für die Innenstadt üblichen Gebäudehöhe von vier Etagen, weshalb sich die Plattenbauten dort etwas besser ins Stadtbild integrieren. Der Abriss des Andreasviertels konnte durch Bürgerproteste und die Wende 1989 verhindert werden.

1970 kam Bundeskanzler Willy Brandt zum ersten deutsch-deutschen Gipfeltreffen mit dem Vorsitzenden des Ministerrates und stellvertretenden DDR-Staatsratsvorsitzenden Willi Stoph nach Erfurt. Er zeigte sich unter anderem am Fenster des Hotels Erfurter Hof, das gegenüber dem Hauptbahnhof liegt. Die Menge begrüßte ihn begeistert mit „Willy, Willy“- und „Willy Brandt ans Fenster!“-Rufen.

1989 kam es auch in Erfurt zu immer größeren Demonstrationen, die schließlich den politischen Umbruch einleiteten. Am 4. Dezember 1989 wurde das Gebäude der Staatssicherheit in der Andreasstraße von Erfurter Bürgern besetzt und eine Bürgerwache eingerichtet. 1991 stimmten 49 von 88 Abgeordneten des Landtags für Erfurt als Thüringer Landeshauptstadt. Im Jahr 1994 erfolgte die Neugründung der Erfurter Universität; ebenfalls in diesem Jahr wurde das Bischöfliche Amt Erfurt-Meiningen, das seit 1973 bestand, zum Bistum Erfurt erhoben.

Das Bild der Stadt hat sich in den Jahren seit der Wende deutlich verändert. Viele Gebäude der historischen Altstadt wurden saniert, an manchen Stellen entstanden Neubauten.

Am 26. April 2002 erlangte Erfurt durch den Amoklauf im Gutenberg-Gymnasium weltweite mediale Aufmerksamkeit.

2008 erhielt die Stadt beim Bundeswettbewerb Unsere Stadt blüht auf eine Goldmedaille, und am 25. Mai 2009 erhielt die Stadt den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“.

Erfurt war eine von vier Stationen (neben Berlin, der Wallfahrtskapelle Etzelsbach und Freiburg im Breisgau) des viertägigen Deutschlandbesuches von Papst Benedikt XVI. im September 2011. Am 23. September traf er sich mit Vertretern der Evangelischen Kirche in Deutschland im Augustinerkloster, einer früheren Wirkungsstätte Martin Luthers. Ein Tag später zelebrierte er vor rund 30.000 Gläubigen eine Eucharistiefeier auf dem Domplatz.

Verwaltungsgeschichte

Die Verwaltung der Stadt Erfurt oblag zunächst einem vom König eingesetzten Vogt und dem Bistum Mainz. Im 13. Jahrhundert entwickelte sich aus einem Ausschuss der Rat der Stadt, der 1212 erstmals genannt wird. Mitglieder des Rats waren die Ratsherren und eine unterschiedliche Anzahl von Ratsmeistern. Bis 1800 gab es mehrere Änderungen beim Rat und dem Oberhaupt der Stadt. Nach dem Übergang an Preußen wurde 1822 die preußische Städteordnung eingeführt. Danach stand an der Spitze der Stadt meist ein Oberbürgermeister. Daneben gab es auch weiterhin einen Rat. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Oberbürgermeister von der NSDAP eingesetzt und nach dem Zweiten Weltkrieg bildete die sowjetische Militäradministration den „Rat der Stadt“ beziehungsweise die Stadtverordnetenversammlung, die ebenfalls vom Volk „gewählt“ wurde. 1952 wurde das Stadtgebiet aufgrund eines Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung in die Stadtbezirke Mitte, Süd, Ost und West (ab 1957 Mitte, Nord und Süd) eingeteilt. Diese Einteilung blieb bis 1990 bestehen.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde das nunmehr als Stadtrat bezeichnete Gremium wieder frei gewählt. Vorsitzender dieses Gremiums war zunächst ein Präsident des Rates beziehungsweise „Ratspräsident“. Dieses Amt hatte zunächst Karl-Heinz Kindervater (CDU) inne. Der Rat wählte anfangs auch den Oberbürgermeister. Seit 1994 wird der Oberbürgermeister direkt vom Volk gewählt. Er ist heute auch Vorsitzender des Stadtrates.

Religionen

Die Kaufmannskirche ist eine evangelische Pfarrkirche am Anger in der Altstadt
Die Wigbertikirche ist eine katholische Pfarrkirche am Anger
Die Neue Synagoge ist die einzige in der DDR gebaute Synagoge

Statistik

Heute ist die Mehrheit der Erfurter nicht Mitglied einer Religionsgemeinschaft. Erfasst wird im Melderegister nur die Zugehörigkeit zu Religionsgemeinschaften, die eine Körperschaft des öffentlichen Rechts darstellen, was insbesondere beim Islam, aber beispielsweise auch beim Buddhismus nicht der Fall ist. Auch sagt die bloße Mitgliedschaft in einer solchen Körperschaft nichts über die tatsächlich praktizierte Religiosität aus. So ist die Zahl der Gottesdienstbesucher in den beiden „größeren“ christlichen Kirchen nochmals deutlich geringer (im gesamtdeutschen Durchschnitt waren es 2008 etwa 5 % aller Protestanten und etwa 13 % aller Katholiken) als die Mitgliederzahl, während Personen ohne erfasste Religionsgemeinschaft durchaus eine Religion praktizieren können. In der repräsentativen Haushaltebefragung der Erfurter Statistikstelle für 2011 bezeichneten sich 11 % der Befragten als religiös und 81 % als nicht religiös. Bei den 18- bis 24-Jährigen waren es 9 % und 88 % und bei den über 65-Jährigen 14 % und 70 %.[2]

Nach Melderegister waren zum 31. Dezember 2010 etwa 13,7 % der Bevölkerung evangelisch, rund 6,5 % römisch-katholisch, nur 0,2 % jüdisch und 0,8 % gehörten einer anderen registrierten Religionsgemeinschaft (vor allem andere christliche Gemeinschaften wie die Neuapostolische Kirche oder die Russisch-Orthodoxe Kirche) an. Danach sind 78,8 % der Erfurter Bevölkerung konfessionslos oder einer anderen nicht-registrierten Religionsgemeinschaft zugehörig. Um den Anteil der Muslime zu schätzen, wird in der Statistik in Deutschland häufig die Anzahl der Ausländer aus mehrheitlich muslimischen Herkunftsländern angegeben. In Erfurt sind dies etwa 1300 Personen, was einem muslimischen Bevölkerungsanteil von ungefähr 0,65 % entspräche, jedoch Nichtmuslime und Eingebürgerte aus diesen Staaten berücksichtigt bzw. außen vor lässt und deshalb nur relativ ungenau ist, zumal ein beträchtlicher Teil der Zugewanderten aus zentralasiatischen Ländern der durch Atheismus und vielfältige Minderheiten geprägten ehemaligen Sowjetunion stammt.

1925 waren 85,2 % der Bevölkerung evangelisch, 9,9 % römisch-katholisch, 0,6 % jüdisch und 0,2 % gehörten sonstigen christlichen Kirchen an. Demzufolge waren 4,1 % konfessionslos/kofessionsfrei. Dass der Anteil der Katholiken verhältnismäßig geringer zurückging als der der Protestanten hängt zum einen mit den Einstellungen in der DDR zusammen, zum anderen mit einer stetigen Zuwanderung von Katholiken aus dem Eichsfeld, mit dem Erfurt eine besondere historische Beziehung hat. Auch die Zuwanderung von Katholiken aus Westdeutschland und dem Ausland nach 1990 im Zuge des Aufbaus der Landesverwaltung und der gesellschaftlichen Umstrukturierung in Erfurt spielt hierfür eine Rolle. Traditionell katholische Dörfer im Erfurter Stadtgebiet sind Dittelstedt, Hochheim, Melchendorf und Stedten an der Gera, während alle übrigen Stadtteile traditionell evangelisch geprägt sind.

Geschichte

Im Jahre 742 gründete Bonifatius das Bistum Erfurt, das jedoch bereits im Jahre 755 in das Bistum Mainz eingegliedert wurde. Somit gehörte die Bevölkerung der Stadt Erfurt über viele Jahrhunderte zum Bistum Mainz. Im 14. Jahrhundert hatte die Stadt über 20 Pfarrkirchen sowie drei Kollegiatstifte und über zehn Klöster. Viele davon sind heute noch gut erhalten. Anfang des 16. Jahrhundert war Martin Luther Student an der Universität Erfurt.

Die Stadt wandte sich später mehrheitlich der Reformation zu. Daher gab es innerhalb der Stadt starke Spannungen zwischen den Konfessionen. 1530 konnte im Hammelburger Vertrag die Gleichberechtigung der Konfessionen erreicht werden. Danach behielten die Protestanten acht Kirchen. Sie wurden von einem Senior geleitet. 1563 wurde ein Evangelisches Ministerium eingerichtet, dem als oberste Kirchenbehörde die Verwaltung der Protestanten oblag.

Nach dem Übergang der Stadt Erfurt an Preußen 1815 wurden in der Folgezeit auch die kirchlichen Strukturen neu geordnet. Die Erfurter Protestanten wurden Glieder der mit der Bildung der preußischen Provinz Sachsen errichteten Provinzialkirche Sachsen. 1817 wurden in ganz Preußen lutherische und reformierte Gemeinden zu einer einheitlichen Landeskirche (Unierte Kirchen) vereinigt. Danach gehörten alle evangelischen Kirchengemeinden Erfurts zur Evangelischen Kirche in Preußen, beziehungsweise zu deren Kirchenprovinz Sachsen, deren Oberhaupt der jeweilige König von Preußen als summus episcopus war. Die Kirchenprovinz Sachsen blieb Teil dieser Landeskirche, die sich ab 1922 Evangelische Kirche der altpreußischen Union nannte, nachdem das Landesherrliche Kirchenregiment 1918 fortgefallen war. 1947 wurde sie als Evangelische Kirche der Kirchenprovinz Sachsen eine selbständige Landeskirche mit einem Bischof an der Spitze. Zum 1. Januar 2009 erfolgte der Zusammenschluss mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen zur Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Die protestantischen Kirchengemeinden Erfurts gehören - sofern es sich nicht um Freikirchen handelt - zum Kirchenkreis Erfurt innerhalb der Propstei Erfurt-Nordhausen, deren Sitz sich in Erfurt befindet. Der Kirchenkreis hatte im Jahr 2003 etwa 28.000 Mitglieder.[3]

Als Reaktion auf die 1817 erfolgte Vereinigung der lutherischen und der reformierten Kirche in Preußen durch König Friedrich Wilhelm III. per Kabinettsorder entstand die Evangelisch-Lutherische (altlutherische) Kirche Preußens. Die Altlutheraner bestanden auf Religionsfreiheit, indem sie uneingeschränkt lutherische Gottesdienste, Verfassung und Lehre forderten, die ihnen jedoch nicht gewährt wurde. Nach harter Verfolgungszeit seitens des Staates und unter Billigung des landeskirchlichen Konsistoriums konnte sie sich 1841 unter König Friedrich Wilhelm IV konstituieren und wurde unter harten Auflagen geduldet. Mitten in der Verfolgungszeit entstand 1836 mit dem Austritt von 21 Familien aus der unierten Landeskirche die Evangelisch-Lutherische Christuskirchengemeinde, die sich dem Oberkirchenkollegium der evangelisch-lutherischen (altlutherischen) Kirche in Breslau unterstellte. Geweiht wurde ihre Kirche in der Tettaustraße aber erst 1913. Diese Kirchengemeinde gehört heute zum Kirchenbezirk Sachsen-Thüringen der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche.

Die römisch-katholischen Pfarrgemeinden der Stadt gehörten ab 1821 zum Bistum Paderborn. Nach dem Preußischen Konkordat von 1929 erfolgte eine Neuordnung der Gebiete der römisch-katholischen Bistümer. Die Gemeinden in Erfurt kamen zum Bistum Fulda. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es für den Bischof immer schwerer, seine Amtsgeschäfte im Ostteil seines Bistums wahrzunehmen. Ebenso erging es dem Bischof von Würzburg, dem die südlichen Pfarrgemeinden Thüringens zugeordnet waren. 1946 wurde daher in Erfurt für die DDR-Gebiete der Bistümer Fulda und Würzburg ein Generalvikar eingesetzt, der 1953 zum Weihbischof und 1967 zum Bischöflichen Kommissar ernannt wurde. Durch die Neuordnung der römisch-katholischen Kirche in der DDR wurden die Gebiete ausgegliedert und per Dekret des Heiligen Stuhls am 20. Juli 1973 dem Bischöflichen Amt Erfurt-Meiningen zugeordnet und damit formell von ihren bisherigen Bistümern abgetrennt. Leiter dieses Bischöflichen Amtes wurde ein Apostolischer Administrator, der Titularbischof war. Am 14. Juni 1994 wurde das Bischöfliche Amt Erfurt-Meiningen zum Bistum Erfurt erhoben und der Kirchenprovinz Paderborn zugeordnet. Die Rechtswirksamkeit erfolgte zum 7. Juli 1994. Die Pfarrgemeinde in Erfurt gehört somit heute zum Dekanat Erfurt innerhalb des Bistums Erfurt. Im Jahr 2003 gab es etwa 14.000 römische Katholiken in Erfurt.

Neben den beiden großen Kirchen gibt es auch noch eine kleine Gemeinde der Alt-Katholischen Kirche, die in der Michaeliskirche ansässig ist, sowie Gemeinden, die zu Freikirchen gehören, darunter eine Evangelisch-methodistische Kirche (Ägidienkirche), eine Freie evangelische Gemeinde, eine Adventgemeinde, die Jesus Freaks, eine Missionsgemeinde und das Christus-Zentrum. Ferner sind die Neuapostolische Kirche, die Christengemeinschaft, die Zeugen Jehovas, die Apostolische Gemeinschaft sowie die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in Erfurt vertreten.

Erfurt ist darüber hinaus auch der Sitz der jüdischen Gemeinde von Thüringen, die etwa 650 Mitglieder hat. Von diesen leben 350 in Erfurt selbst. In der Stadt findet sich die einzige in der DDR gebaute Synagoge, die Neue Synagoge, die als Gebets- und Gemeinderaum genutzt wird, sowie die Alte Synagoge, mit 900 Jahren eine der ältesten erhaltenen Synagogen Europas, und die Kleine Synagoge, die heute Museum und Begegnungsstätte sind. Als Zeugnis der früheren Gemeinde wurde im Frühjahr 2007 das alte rituelle Bad, die Mikwe nahe der um 1100 gebauten Alten Synagoge bei Erdarbeiten unweit der Krämerbrücke mit einem weitgehend erhaltenen Tonnengewölbe zufällig wiederentdeckt. Die Mikwe ist seit 1250 bezeugt.[4]

Auch andere Weltreligionen sind in Erfurt anzutreffen. Beispiele hierfür sind das Islamische Zentrum in der Leipziger Straße und auch das Buddhistisches Zentrum Erfurt in der Stauffenbergallee.

Siehe auch: Liste der Kirchen in Erfurt

Eingemeindungen

Folgende Gemeinden und Gemarkungen wurden nach Erfurt eingemeindet:

Datum Eingemeindete Orte
1813 (1) Daberstedt
1911, 1. April Ilversgehofen
1937 Teile der Marbacher Ortsflur
1938, 1. April Hochheim, Melchendorf sowie Teile der Binderslebener und der Salomonsborner Ortsflur
1950, 1. Januar Bischleben-Stedten, Dittelstedt und Rhoda
1950, 1. Juli Bindersleben, Gispersleben, Marbach, Möbisburg und Schmira
1994, 1. April Alach, Ermstedt, Frienstedt, Gottstedt, Salomonsborn und Schaderode
1994, 1. Juli Azmannsdorf, Büßleben, Egstedt, Hochstedt, Kerspleben, Kühnhausen, Linderbach, Mittelhausen, Molsdorf, Niedernissa, Rohda, Schwerborn, Stotternheim, Tiefthal, Töttleben, Urbich, Vieselbach, Wallichen, Waltersleben und Windischholzhausen
1994, 12. Oktober Töttelstädt

(1): Das Dorf Daberstedt wurde 1813 von Napoleonischen Truppen zerstört und nicht wieder aufgebaut. Die Ortsflur wurde daraufhin geteilt, wobei der nördliche Teil zur Stadt Erfurt und der südliche zu Melchendorf kam.

Literatur

  • Alfred Overmann: Erfurt in zwölf Jahrhunderten. Eine Stadtgeschichte in Bildern. Erfurt 1929
  • Stephanie Wolf: Erfurt im 13. Jahrhundert. Städtische Gesellschaft zwischen Mainzer Erzbischof, Adel und Reich. Köln/Weimar/Wien 2005, ISBN 3-412-12405-2
  • Constantin Beyer: Band 1 - Neue Chronik von Erfurt 1736-1815. Bad Langensalza, Reprint 1821/2002, ISBN 3-936030-31-6
  • Constantin Beyer: Band 2 - Nachträge zu der neuen Chronik von Erfurt 1736-1815. Bad Langensalza, Reprint 1823/2002, ISBN 3-936030-32-4
  • Steffen Raßloff: Flucht in die nationale Volksgemeinschaft. Das Erfurter Bürgertum zwischen Kaiserreich und NS-Diktatur. Köln/Weimar/Wien 2003, ISBN 3-412-11802-8
  • Steffen Raßloff: Bürgerkrieg und Goldene Zwanziger. Erfurt in der Weimarer Republik. Erfurt 2008, ISBN 978-3-86680-338-1
  • Hans Giesecke, Das Alte Erfurt, Mit Bildern von Klaus G. Beyer, Leipzig, 1972
  • Helmut Wolf: Erfurt im Luftkrieg 1939-1945. Jena 2005, ISBN 3-931743-89-6
  • Martin Baumann und Steffen Raßloff (Hg.): Blumenstadt Erfurt. Waid - Gartenbau - iga/egapark. Erfurt 2011, ISBN 978-3-86680-812-6
  • Mitteilungen des Vereins für die Geschichte und Altertumskunde von Erfurt (MVGAE). Bd. 1-53 (1865-1941), Bd. 54 ff. (1993 ff.)
  • Jahrbuch für Erfurter Geschichte. 2006 ff., der Gesellschaft für Geschichte und Heimatkunde von Erfurt
  • Stadt und Geschichte. Zeitschrift für Erfurt. (SuG). Heft 1 ff. (1998 ff.)
  • Erfurter Heimatbrief. Brief für d. Erfurter in d. Bundesrepublik mit West-Berlin u. im westl. Ausland. Heft 1-64 (1961-1992) der Vereinigung „Heimattreue Erfurter“ (in Berlin-Wilmersdorf)

Weblinks

 Commons: Geschichte der Stadt Erfurt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933-1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 56ff., ISBN 3-88864-343-0
  2. Kommunalstatistische Hefte, Heft 76, S. 143
  3. fowid, Forschungsgruppe Weltanschauung in Deutschland: Großstädte - Kirchenmitglieder an der Bevölkerung 2003 (PDF 145kB)
  4. Netzzeitung.de: Mittelalterliche Mikwe in Erfurt gefunden, 11. April 2007

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