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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Mittelfranken Landkreis: Kreisfreie Stadt Höhe: 294,5 m ü. NN Fläche: 63,35 km² Einwohner: 114.130 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 1802 Einwohner je km² Postleitzahlen: 90762–90768 Vorwahl: 0911 Kfz-Kennzeichen: FÜ Gemeindeschlüssel: 09 5 63 000 Stadtgliederung: 28 Stadtteile Adresse der Stadtverwaltung: Königstraße 88
90744 Fürth
90762–90768 FürthWebpräsenz: Oberbürgermeister: Dr. Thomas Jung (SPD) Fürth (fränkisch: Färdd) ist eine kreisfreie Stadt im bayerischen Regierungsbezirk Mittelfranken, die im Osten mit Nürnberg zusammengewachsen ist; die Zentren beider Städte liegen ca. sieben Kilometer voneinander entfernt.
Sie trägt den Titel Wissenschaftsstadt, der ihr vom Bayerischen Staatsminister für Wissenschaft zum 1000-jährigen Jubiläum 2007 verliehen wurde.[1]
Fürth bildet mit den Städten Nürnberg und Erlangen ein Städtedreieck, das das Kernland des mittelfränkischen „Großraums“ (Ballungsgebiet) bildet und eines der 23 Oberzentren des Freistaates Bayern ist. Gemeinsam mit ihrem Umland bilden diese Städte die Europäische Metropolregion Nürnberg, eine von 11 Metropolregionen in Deutschland.
Der oft in Verbindung mit dem Ortsnamen verwendete Slogan „Fränkisches Jerusalem“, entstammt dem gleichnamigen Dokumentarfilm des Jahres 1987 von Friedrich R. Zeilinger. Er greift eine judenfeindliche Fürth-Verspottung Moritz Gottlieb Saphirs[2] aus dem 19. Jahrhundert auf und verwandelt sie zum Ehrentitel.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der historische Stadtkern befindet sich östlich und südlich der Flüsse Rednitz und Pegnitz, die nordwestlich der Altstadt zur Regnitz zusammenfließen. Westlich der Stadt, jenseits von Südwesttangente und Main-Donau-Kanal, steigt der Fürther Stadtwald an. Östlich der Stadt liegt in etwa gleicher Höhe die Stadt Nürnberg. Nördlich dehnt sich das fruchtbare, teilweise zum Stadtgebiet gehörende Knoblauchsland aus. Südlich der Stadt findet man ein Mischgebiet aus breiten Autostraßen, Kanal und Flussauen.
Der höchste Geländepunkt ist der Steinbruch in Burgfarrnbach mit 392,7 m ü. NN, der niedrigste Geländepunkt liegt im Regnitztal an der Stadtgrenze zu Erlangen auf 277,0 m ü NN, das Rathaus im Stadtzentrum liegt auf 294,9 m ü NN. [3]
Die Fläche des Stadtgebietes beträgt 63,36 km², die Länge der Stadtgrenze 50,05 Kilometer. Der Abstand zwischen dem östlichsten und dem westlichsten Punkt des Fürther Stadtgebietes beträgt 9,835 Kilometer, zwischen dem nördlichsten und dem südlichsten Punkt 11,704 Kilometer.[3]
Nachbargemeinden
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Fürth, sie werden nach dem Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt:
Erlangen und Nürnberg (beide kreisfrei), Oberasbach, Zirndorf, Cadolzburg, Seukendorf, Veitsbronn und Obermichelbach (alle Landkreis Fürth).
Stadtgliederung
Zur Gliederung Fürths in Stadtbezirke und Stadtteile siehe: Liste der Stadtbezirke und statistischen Bezirke von Fürth.
Fürth besteht neben dem Hauptort aus 20 weiteren Ortschaften:
- Flexdorf
- Herboldshof
- Kronach
- Mannhof
- Oberfürberg
- Poppenreuth
- Ritzmannshof
- Ronhof
- Sack
- Stadeln
- Steinach
- Unterfarrnbach
- Unterfürberg
- Vach
- Weikershof
Geschichte
Hauptartikel: Geschichte der Stadt Fürth
Die in einer Urkunde vom 1. November 1007 erstmals genannte Ansiedlung Fürth bestand vermutlich schon seit längerer Zeit, als Kaiser Heinrich II. in diesem Jahr den Ort dem neu gegründeten Domkapitel Bamberg vermachte. Der Name „Fürth“ leitet sich von „Furth“ ab, da erste Siedlungen um eine Furt im Rednitzgrund entstanden. Das in den folgenden Jahren zugesprochene Marktrecht ging bereits unter Heinrich III. an das benachbarte Nürnberg verloren. Auch wenn ab 1062 in Fürth wieder Markt abgehalten werden durfte, so war bereits in dieser Zeit Nürnberg von größerer Bedeutung.
In den folgenden Jahrhunderten lag die Herrschaft über die Stadt zu unterschiedlichen Teilen und in wechselnden Ausgestaltungen bei dem Bamberger Domstift, den Nürnberger Burggrafen (ansbachisch) und der Nürnberger Reichsstadt. Unter diesen Bedingungen blieb es lange Zeit bei einer stark bäuerlichen Prägung des Gemeinwesens, das um 1600 wohl erst zwischen 1000 und 2000 Einwohner aufweisen konnte. Im Dreißigjährigen Krieg ereignete sich 1632 bei Fürth die Schlacht an der Alten Veste, 1634 wurde Fürth bis auf wenige Häuser niedergebrannt. Bedeutend war der Einfluss der Industrialisierung. 1835 fuhr mit dem Adler die erste deutsche Eisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth.
Eingemeindungen
Folgende Gemeinden bzw. Gemarkungen wurden nach Fürth eingemeindet:
- 1. Januar 1899: der westliche Teil der Gemeinde Höfen mit dem Gemeindeteil Weikershof (liegt im Süden an der Schwabacher Straße)
- 1. Januar 1900: die Gemeinde Poppenreuth (liegt östlich des historischen Kerns, auf der anderen Seite der Pegnitz)
- 1. Januar 1901: die Gemeinde Dambach (liegt westlich der heutigen Südstadt) sowie Unterfürberg, Oberfürberg
- 1. Januar 1918: Atzenhof (liegt im Nordwesten, am rechten Ufer der Zenn zwischen Unterfarrnbach und Vach)
- 1. Januar 1918: die Gemeinde Unterfarrnbach (liegt im Westen, am Ufer des Farrnbach )
- 3. Dezember 1923: die Gemeinde Burgfarrnbach (nordwestlich, jenseits des Kanals, nicht mit Fürth zusammengewachsen)
- 1. Juli 1927: die Gemeinde Ronhof und Kronach
- 1. Juli 1972: die Gemeinde Sack mit Bislohe, das nördlich im Knoblauchsland liegt und in amtlichen Dokumenten nicht separat aufgeführt wird
- 1. Juli 1972: die Gemeinde Stadeln
- 1. Juli 1972: die Gemeinde Vach (liegt nördlich von Fürth, westlich des Flusses Regnitz und des Baches Zenn, am westlichen Ortsrand führt der Kanal entlang)
- 1. Juli 1972: aus der Gemeinde Boxdorf die Gemeindeteile Herboldshof und Steinach
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahl von Fürth wuchs im Mittelalter und am Anfang der Neuzeit wegen der zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte nur langsam. Im Dreißigjährigen Krieg verlor die Stadt etwa die Hälfte ihrer Bewohner. Als kroatische Soldaten 1634 Fürth anzündeten, brannte der Ort mehrere Tage lang und wurde dabei fast vollständig zerstört. Am Ende des Krieges lebten in der Stadt nur noch 800 Menschen. 1685 siedelten sich Hugenotten und reformierte Christen aus Frankreich in Fürth an. 1700 war der Wiederaufbau abgeschlossen und die Bevölkerungszahl stieg auf rund 6000.
Mit Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert begann ein starkes Bevölkerungswachstum. 1800 hatte Fürth 12.000 Einwohner, bis 1895 vervierfachte sich diese Zahl auf 47.000. Im Jahre 1950 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Im April 2008 lebten in der Stadt nach Fortschreibung des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung rund 114.500 Menschen. Damit ist Fürth nach Nürnberg die zweitgrößte Stadt Mittelfrankens sowie die siebentgrößte Stadt Bayerns.
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1818 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst. Die Angaben beziehen sich ab 1843 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1843 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
Jahr Einwohner 1604 1.600 1648 800 1700 6.000 1795 12.000 1809 12.438 1818 12.700 1. Juli 1830¹ 13.900 1. Dezember 1840¹ 15.100 3. Dezember 1852¹ 16.700 3. Dezember 1855¹ 17.341 3. Dezember 1858¹ 18.241 3. Dezember 1861¹ 19.100 3. Dezember 1864¹ 21.100 3. Dezember 1867¹ 22.500 1. Dezember 1871¹ 24.580 Jahr Einwohner 1. Dezember 1875¹ 27.360 1. Dezember 1880¹ 31.063 1. Dezember 1885¹ 35.455 1. Dezember 1890¹ 43.206 2. Dezember 1895¹ 46.726 1. Dezember 1900¹ 54.144 1. Dezember 1905¹ 60.635 1. Dezember 1910¹ 66.553 1. Dezember 1916¹ 56.967 5. Dezember 1917¹ 57.282 8. Oktober 1919¹ 68.162 16. Juni 1925¹ 73.693 16. Juni 1933¹ 77.135 17. Mai 1939¹ 82.315 31. Dezember 1945 86.515 Jahr Einwohner 29. Oktober 1946¹ 95.369 13. September 1950¹ 99.890 25. September 1956¹ 98.643 6. Juni 1961¹ 98.332 31. Dezember 1965 96.125 27. Mai 1970¹ 94.774 31. Dezember 1975 101.639 31. Dezember 1980 99.088 31. Dezember 1985 97.331 25. Mai 1987¹ 97.480 31. Dezember 1990 103.362 31. Dezember 1995 108.418 31. Dezember 2000 110.477 31. Dezember 2005 113.459 31. Dezember 2006 113.767 31. Dezember 2007 114.130 ¹ Volkszählungsergebnis
Religionen
Christliche Kirchen
Die Bevölkerung Fürths gehörte anfangs zum Bistum Würzburg, ab 1007 zum Bistum Bamberg. 1524 wurde zusammen mit der Stadt Nürnberg die Reformation eingeführt, so dass Fürth über viele Jahre eine protestantische Stadt war.
Die lutherischen Geistlichen der Stadt wurden von St. Lorenz in Nürnberg präsentiert. Da neben der Reichsstadt Nürnberg u. a. auch die Dompropstei Bamberg die Stadtherrschaft ausübte, gab es jedoch stets auch Katholiken – wenn auch zahlenmäßig nur sehr wenige – in der Stadt. So wurden z. B. der dompropsteiliche Amtmann und seine Bediensteten vom Deutschordenshaus Nürnberg her betreut.
Nach 1792 wurden die protestantischen Gemeinden Fürths dem königlich-preußischen Konsistorium in Ansbach unterstellt, und nach dem Übergang der Stadt an Bayern wurden sie Teil der Protestantischen Kirche des Königreichs Bayern, die zunächst lutherische und reformierte Gemeinden umfasste. Die Kirchengemeinden gehörten dann zum Dekanat Zirndorf. 1885 wurde Fürth Sitz eines eigenen Dekanats, das heute zum Kirchenkreis Nürnberg gehört.
Spätestens seit dem 18. Jahrhundert nahm die Zahl der Katholiken in der Stadt wieder zu. Im Jahre 1829 konnte die erste katholische Kirche der Stadt seit der Reformation geweiht werden, die Kirche „Zu Unserer Lieben Frau“.[4] Später entstanden weitere Pfarrgemeinden, die zunächst zum Dekanat Nürnberg des Erzbistums Bamberg gehörten. 1961 wurde Fürth Sitz eines eigenen katholischen Dekanats innerhalb des Erzbistums.
Das Verhältnis der Protestanten zu den Katholiken betrug im 20. Jahrhundert etwa zwei zu eins.
Jüdische Gemeinde
Erste jüdische Einwohner gab es in Fürth ab 1440. Im 17. Jahrhundert gab es eine Gemeinde-Talmudschule, die ein hohes Ansehen genoss. 1617 wurde eine Synagoge errichtet und 1653 das erste jüdische Krankenhaus Deutschlands. 1670 wurden viele Juden aus Wien aufgenommen, so dass es 1716 etwa 400 jüdische Familien in der Stadt gab. 1807 betrug der Anteil der Juden an der Gesamtbevölkerung 19 Prozent. 1824 wurde die Talmudschule durch die bayerischen Behörden geschlossen. 1862 erfolgte die Gründung einer jüdischen Volksschule und 1882 einer Mittelschule. Die höchste Zahl jüdischer Bürger wurde 1880 mit ca. 3.300 erreicht. Im Jahr 1938 wurde die Synagoge bei den Novemberpogromen 1938 zerstört und der trotz der Repressionen verbliebene Teil der jüdischen Bevölkerung ab 1941 überwiegend deportiert.
-> siehe auch: Hauptartikel Deportation und Flucht von Juden aus Fürth
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde in Fürth ein DP-Lager für jüdische displaced Persons eingerichtet. Das Lager, in dem Ende 1945 bereits 850 Bewohner lebten, wurde im Juli 1950 aufgelöst. Die heutige Israelitische Kultusgemeinde Fürth befindet sich in der Blumenstraße 31. Sie hat etwa 475 Mitglieder, die sich überwiegend aus Juden der ehemaligen GUS-Staaten zusammensetzen.
Natur
Der Stadtökologische Lehrpfad wurde 1999 eingerichtet (3 km, zehn Stationen) und 2003 um eine Route B (7 km, zehn Stationen) erweitert. Ausgangspunkt beider Touren ist die U-Bahnstation Stadthalle. Im Verlauf des Lehrpfads werden einzelne Lebensräume in ihrer Bedeutung für die Tier- und Pflanzenwelt erklärt (z.B. Kirchhof St. Michael, Städtischer Friedhof, Scherbsgraben); es wird auch auf die Ausweisung bestimmter Flächen als Landschaftsschutzgebiet und auf die Problematik umweltverändernder Maßnahmen wie Flussbegradigungen hingewiesen.
Die Sonnenscheindauer beträgt im Durchschnitt 1766 Stunden pro Jahr. Die Gustav-Adolph-Quelle liegt bei Weikershof, gleich an der Rednitz. Sie wurde 2000 wiederbelebt und mit einem Pavillon ausgestattet. Bis in die 1980er wurde die Quelle mit ihrem 19 Grad warmen Wasser für ein Schwimmbad genutzt, nach dessen Abriss floss das Wasser, immerhin 160 Liter pro Minute, ungenutzt in den Fluss.
Aufgrund des schwachen Schwefelwasserstoffgeruchs wird die Quelle auch Gaggalasquelle (fränkischer Dialekt für „Eierquelle“) genannt.
Politik
Wappen
Das Wappen der Stadt Fürth zeigt in Silber ein dreiblättriges grünes Kleeblatt. Die Stadtfarben sind weiß-grün. Das dreiblättrige Kleeblatt taucht erstmals 1562 in den Siegeln der Stadt auf, als es von einer Hand gehalten wird, welche von zwei Halbmonden beseitet ist.
Die Herkunft ist nicht geklärt, vermutlich geht die Dreiheit jedoch auf die „Dreiherrschaft“ während des Mittelalters zurück. Ab 1792 erscheinen sogar drei Kleeblätter auf einem Dreiberg. 1818 erhielt die Stadt ein neues Wappen, das ein grünes Kleeblatt umgeben von einem grünen Eichenzweig, zeigte. Dieses Wappen wurde über 100 Jahre lang geführt. 1939 wurde jedoch der Eichenzweig beseitigt. Gleichzeitig wurde eine Flagge eingeführt, die in Weiß zwei grüne Streifen und im grünen Oberteil das Wappen zeigte. Später wurde die Flagge jedoch auf die Farben Weiß (unten) und Grün (oben) vereinfacht.
Stadtrat
Der Stadtrat der Stadt Fürth hat 50 Mitglieder.
CSU SPD Grüne FDP Freie Wähler REP Die Linke Gesamt 2002 18 24 3 1 3 1 - 50 Sitze 2008 13 28 4 1 1 1 2 50 Sitze Die Freien Wähler traten 2002 als Bürger-Liste an. (Stand: Kommunalwahl am 2. März 2008[5])
Stadtoberhäupter
Die Stadt wurde bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts von einem dompropsteilich-bambergischen Amtmann geleitet. Aus der Stadt wurden zwei Bürgermeister gewählt, bis 1697 vier, ab 1718 acht. Ihnen standen „Vorsteher“ zur Seite.
Nach dem Übergang an Bayern wurde Fürth 1806 eine Stadt II. Klasse und direkt der Kreisverwaltung unterstellt. Später bezeichnete man solche Städte als „kreisfrei“. Ab 1818 wurde Fürth eine Stadt I. Klasse und somit von einem 1. Bürgermeister geleitet, dem ein 2. Bürgermeister zur Seite stand. Seit 1. Januar 1908 trägt der 1. Bürgermeister den Titel Oberbürgermeister. Seit 2002 ist Dr. Thomas Jung (SPD) Oberbürgermeister.
Siehe auch: Liste der (Ober-)Bürgermeister der Stadt Fürth
Städtepartnerschaften
Fürth unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:
- Region Renfrew (ehemals Paisley) in Schottland (Vereinigtes Königreich), seit 1969
- Bijeljina in Bosnien-Herzegowina, seit 1987
- Limoges (Frankreich), seit 1992, seit 2003 das Limoges-und Limousinhaus in Fürth
- Marmaris (Türkei), seit 1995
- Xylokastro (Griechenland), seit 2001 Städtefreundschaft und seit 2006 Partnerstadt
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Spielwarenindustrie ist in Fürth ein Wirtschaftsfaktor; vom kleinen Handwerkbetrieb bis zum großen Industrieunternehmen ist auf diesem Sektor alles vertreten.
Eine große Bedeutung hatte in Fürth früher auch das Brauwesen. Die fünf großen Brauereien waren Humbser, Geismann, Grüner, Evora & Meyer und Berg Bräu. Um die vorige Jahrhundertwende agierte Fürth als Bierstadt sogar noch vor München.
Die Quelle GmbH, das größte Versandhaus Europas, hat in Fürth seinen Hauptsitz. In der Nachkriegszeit gründete Grundig in Fürth sein Imperium (Heinzelmann-Radio; Selbstbausatz. Siehe auch Rundfunkmuseum Fürth). Außerdem wurde 1926 die Firma uvex in Fürth gegründet und hat seitdem ihren Hauptsitz in Fürth.
Bei der Energieversorgung setzt Fürth zunehmend auf Solarenergie. Fürth ist Sitz des gemeinnützigen Solarinformations- und Demonstrationszentrums Solid. Seit Ende 2004 werden durch Photovoltaikanlagen tagsüber bei Sonnenschein durchschnittlich zwei Megawatt Leistung aufgebracht, die über die Infra Fürth, den örtlichen Energieversorger, in das Netz eingespeist werden. Die Anlage in Atzenhof auf der ehemaligen Restmülldeponie produziert mit fast 1 MW Leistung den Hauptanteil. Zu den bestehenden 103 Anlagen wurden 2004 weitere 31 in Betrieb genommen.
An der Regnitz, kurz nach dem Zusammenfluss von Pegnitz und Rednitz, wurde 2003 ein neues Pumpwerk errichtet, das die künstliche Beregnung des nordöstlich gelegenen Knoblauchslands sicherstellen soll.
Verkehr
Flughäfen
1914 entstand in Atzenhof ein Flugplatz für das dritte bayerische Armee-Korps und wurde in den folgenden Jahren noch ausgebaut. Vom hohen Stellenwert der Fliegerei im Ersten Weltkrieg zeugt die Architektur der Flugwerft.
Als „Flughafen Fürth-Nürnberg“ wurde der Flugplatz nach dem Weltkrieg in die Liste der internationalen Flughäfen aufgenommen. Dies bewahrte ihn vor der völligen Demontage. Der „Flughafen Fürth-Nürnberg“, war der achtgrößte unter den 88 deutschen Flughäfen. Als die Junkers-Werke zunächst ihre zentrale Reparaturwerkstatt und später die Endmontagen ihrer Flugzeuge aus Dessau nach Fürth verlagerte, stieg die Bedeutung des Flughafens weiter.
Mit Fürth eng verbunden sind die ersten Ganzmetallflugzeuge Junkers F 13 und Junkers G 24. Die Stadt Nürnberg übernahm 1928 den Hauptanteil am Flughafenbetrieb. Bis zum Ende des zivilen Flugbetriebs in Atzenhof im Jahr 1933 hieß der Flugplatz „Nürnberg-Fürth“, er wurde abgelöst durch einen größeren Flughafen am Nürnberger Marienberg.
Durch die Nationalsozialisten wurde der Flughafen weiter ausgebaut und als Fliegerschule genutzt. Dabei entstanden zwei große Hallen, eine neue Werft, ein Befehls- und ein Feuerwehrgebäude. Nach der Besetzung Fürths durch die alliierten Truppen bis 1993 nutzte die US Army das Gelände als Kaserne. Später entstand, noch durch die Armee, ein Golfplatz auf dem Gelände der Monteith Barracks, und die historischen Gebäude wurden instand gehalten.
Nachdem der Nürnberger Flughafen am Marienberg im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, wurde der ehemalige Werkflugplatz der Firma Bachmann & Blumenthal auf der Hardhöhe als provisorischer Flughafen Nürnberg/Fürth eingerichtet. Er wurde von 2. Januar 1950 bis zum 6. April 1955 genutzt.[6]
Bahn
Hauptartikel: Fürth (Bayern) Hauptbahnhof
Stadtverkehr
Für den Stadtverkehr ist die infra fürth verkehr gmbh (infra) zuständig.
Seit ca. 2002 wird der Radwegebau (z. B. in der Flößaustraße) forciert.
Für den ruhenden motorisierten Individualverkehr stehen Parkplätze und mehrere Parkhäuser zur Verfügung. Zuletzt wurde 2004 für 6,2 Mio. EUR das Parkhaus an der Mathildenstraße gebaut und Anfang 2005 in Betrieb genommen, obwohl der verfügbare Parkraum 2003 nicht ausgelastet war.
Medien
In Fürth erscheinen als Tageszeitung die Fürther Nachrichten. Das Blatt erschien erstmals 1946 als Seite mit Lokalmeldungen in den Nürnberger Nachrichten und erscheint heute unter eigenem Namen, erweitert aber die Nürnberger Nachrichten um einen aus ein bis zwei Zeitungsbüchern bestehenden Lokalteil für Stadt und Landkreis Fürth. Freitags erscheinen zusätzlich die Fürther Landkreisnachrichten, sie entstanden 1979 aus den ehemaligen Lokalteilen Steiner Nachrichten und Zirndorfer Nachrichten. Das Produkt wird verantwortet vom Verlag Nürnberger Presse Druckhaus Nürnberg GmbH & Co..
Ansässige Unternehmen
Das Versandhaus Quelle wurde von Gustav Schickedanz am 26. Oktober 1927 gegründet. KarstadtQuelle Versicherungen ging 1984 aus dem damaligen Einzelhandelskonzern Quelle hervor. Die Grundig AG unterhielt von ihrer Gründung bis Mitte 2000 ihren Hauptsitz sowie mehrere Fertigungsstandorte in Fürth, die Verbundenheit zeigte sich auch im Konzernlogo, welches damals noch ein gekröntes Stadtwappen war.
Die ehemalige Zentrale an der Kurgartenstraße (vormals Fürths erstes Thermalbad) wurde zum Technologiepark Uferstadt Fürth umgebaut, in der das Technikum Neue Materialien, ein Fraunhofer-Institut, Sellbytel, die Computec Media AG sowie das Rundfunkmuseum einen Standort gefunden haben. Der Sport- und Arbeitsschutzartikelhersteller Uvex unterhält seine Zentrale sowie die Fertigung in der Stadt. Die Siemens AG, beheimatet in München, ist auch an mehreren Standorten in Fürth zu finden. Die Spielzeugproduzenten Simba-Dickie-Group und Bruder sind in Fürth beheimatet.
Fürth ist der Sitz der Verwaltung und des Logistikzentrums der Tucher Bräu, bis 2008 war die Brauerei Humbser an der Schwabacher Straße auch deren einziger aktiver Brauort. Faurecia, der größte Automobilzulieferer Frankreichs, unterhält in Fürth-Stadeln ein Forschungs- und Entwicklungszentrum für Abgastechnik. Die LEONHARD KURZ Stiftung & Co. KG (Folien, Hologramme, Heißprägetechnik) an der Schwabacher Straße ist heute der größte Arbeitgeber der Stadt. Die aus dem Unternehmen Flabeg verselbständigte Centrosolar Glas GmbH & Co KG ist einer von weltweit zwei Herstellern von nanobeschichtetem PV-Modulglas und fungiert gleichzeitig als Namensgeber der Centrosolar-Gruppe, die aus sieben Unternehmen besteht.
Bildung
In der Stadt Fürth gibt es insgesamt 22 Grund- und Hauptschulen. Außerdem drei Gymnasien (in der Gründungsreihenfolge): Das Hardenberg-Gymnasium (1833), das Heinrich-Schliemann-Gymnasium (1896) und das Helene-Lange-Gymnasium (1907). Mit der Hans-Böckler-Schule und der Leopold-Ullstein-Realschule existieren zwei Real- und Wirtschaftsschulen, außerdem drei Staatliche Berufsschulen und die Förderzentren Nord und Süd. Fürth ist auch Standort einer von einem Zweckverband betriebenen Fach- und Berufsoberschule.
Fürth ist seit der Gründung des Zentralinstituts für Neue Materialien und Prozesstechnik (ZMP) der Universität Erlangen-Nürnberg Ende 2004 Universitätsstadt. Universitätsvorlesungen oder eine Fachhochschule gibt es nicht, doch sind entsprechende Einrichtungen in Nürnberg bzw. Erlangen in naher Nachbarschaft vorhanden.
Kommunale Einrichtungen
Hallen- und Freibad am Scherbsgraben: Im Freien gibt es ein 50-Meter-Becken (mit acht Bahnen), ein großes zweigeteiltes Nichtschwimmerbecken mit Wasserspielen und einer kleinen Rutsche und ein achteckiges Sauna-Freibecken.
Derzeit wird das über 50 Jahre alte Freibad komplett saniert. Daraus entsteht ein Erlebnisfreibad mit Rutschanlage. Man entfernte den Sprungturm und öffnete das Freibad seit dem 24. Juni 2006 mit eingeschränktem Betrieb. Dazu gesellte sich das Ende 2007 eröffnete Thermalbad Fürthermare. Das Hallenbad, das neue Thermalbad und das Freibad werden komplett privatisiert.
Die Bestände der Städtischen Volksbücherei (Vobü) Fürth und Zweigstellen können seit Ende 2003 über das Internet abgefragt werden. Der Ortsteil Burgfarrnbach verfügt über eine Stadtbücherei und ein Stadtarchiv.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater, Comödie und Kulturforum
Das Stadttheater Fürth wird als Gastspieltheater betrieben. Das Gebäude wurde 1902 von den begehrten Wiener Theaterarchitekten Fellner und Helmer erbaut, die sich an Formen der italienischen Renaissance und des Barock orientierten. Das Fürther Stadttheater hat große Ähnlichkeiten mit dem von den gleichen Architekten erbauten Stadttheater der ukrainischen Stadt Czernowitz.
Die Comödie Fürth im Jugendstilbau Berolzheimerianum wurde von den fränkischen Komödianten Volker Heißmann und Martin Rassau gegründet. Beide sind national bekannt in ihren Paraderollen von Waltraud und Mariechen in Fürther Mundart. Die Comödie Fürth fungiert dazu als Spielstätte von Ensembles anderer renommierter deutscher Boulevardtheater.
Neben den etablierten Veranstaltungsstätten entwickelte sich seit 1989 das Kulturforum Fürth. Im alten Schlachthof finden sich unter anderem das kommunal geförderte Programmkino „Ufer-Palast“ der Kino-Kooperative Fürth e.V. und zwei Sälen. Das Kulturforum ist auch die bevorzugte Spielstätte der Bühne Erholung 27, einem Amateurtheaterverein.
Im Jahre 2002 wurde der Schlachthof komplett saniert und zum heutigen Kulturforum Fürth umgebaut. Auf dem Areal des ehemaligen Schlachthofs, am Flussufer der Rednitz nahe der Fürther Altstadt gelegen, befindet sich das Kulturforum Fürth mit zwei Spielstätten und einem Programm aus Konzerten, Kleinkunst und Kabarett, Literatur und Lesungen, Bildender Kunst, Filmen (Programmkino Uferpalast), Theaterinszenierungen, sonstigen Veranstaltungen (wie z. B. Figurentheaterfestival, Internationales Klezmerfestival).
Gastronomie und Einzelhandel
Fürths Kneipenmeile befindet sich in der Gustavstraße, nahe dem Rathaus im historischen Ortskern der Stadt. Dort reihen sich beidseitig kleine Kneipen, Cafés und Cocktail-Bars, aber auch Restaurants mit fränkischer Küche aneinander.
Der 1895 errichtete Geismannsaal (Zugang Alexanderstraße) war der bedeutendste und größte Saalbau in Fürth. In ihm kam auch der berühmte Poculator (ein Starkbier) zur Ausschank. Der Geismannsaal wurde 1982 abgerissen um dem Einkaufszentrum City-Center Fürth Platz zu machen.
Weitere Einkaufsmöglichkeiten bieten hauptsächlich die Einzelhandelsgeschäften in der Innenstadt, ein Einkaufscenter in der Kalb-Siedlung, die Grünen Halle in der Südstadt und die Wochenmärkte.
Stadtbild
Im Gegensatz zu vielen anderen Städten in Deutschland wurde Fürth im Zweiten Weltkrieg durch Bombenangriffe nur zu etwa zwölf Prozent zerstört. Dadurch ist das historische Stadtbild weitgehend erhalten geblieben, nur an wenigen Stellen wurde es durch moderne Zubauten gestört (z. B. die Hochhäuser am Bahnhof, Stadtsanierung südlich der Königstraße 1978/79, Stadthalle auf dem Gänsberg). Gemessen an der Einwohnerzahl besitzt Fürth die vierthöchste Dichte an Baudenkmälern unter den deutschen Großstädten (17 auf 1000 Einwohner).
Mehrere Straßenzüge mit geschlossener Bebauung des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts prägen das Bild der Innenstadt. In der Altstadt im Bereich der Stadtkirche St. Michael befinden sich auch Ensembles aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Hervorzuheben ist die Hornschuchpromenade mit vielfältig gestalteten Wohnmietshäusern der Gründerzeit und des Jugendstils. Das historische Stadtbild setzt sich bis in die Südstadt fort, allerdings finden sich hier eher ehemalige Mietshäuser für Arbeiter, was sich in einer weniger prächtigen Fassadengestaltung niederschlägt.
Das im italienischen Stil zwischen 1840 und 1850 erbaute Fürther Rathaus erinnert stark an den Palazzo Vecchio in Florenz und ist das Wahrzeichen der Stadt.
Museen
- Das Jüdische Museum Franken in Fürth, einer der beiden Standorte des Jüdischen Museums Franken, wurde 1999 eröffnet. Im Kernbestand geht das Haus bis ins 17. Jahrhundert zurück; es war bis ins späte 19. Jahrhundert im Besitz jüdischer Familien. Stuckdecken, eine historische Laubhütte und ein Ritualbad im Keller haben sich erhalten. In einer Dauerausstellung präsentiert das Museum die Geschichte und Kultur der Juden in Franken. Anhand von Sonderausstellungen eröffnet das Museum neue Einblicke in die fränkisch-jüdische Geschichte sowie in die allgemeine jüdische Kultur. Dem Museum sind mit der Literaturhandlung Rachel Salamander eine Buchhandlung sowie ein Café angeschlossen.
- Fürther Rundfunkmuseum
- Stadtmuseum (im alten Leopold-Ullstein-Schulhaus)
- Seit Ende 2002 gibt es mit der kunst galerie fürth einen Ausstellungsort der Stadt für moderne Kunst mit wechselnden Ausstellungen.
- Historische Sammlung Dialysetechnik im Jakob-Henle-Haus.
Kirchengebäude
Die älteste erhaltene Kirche Fürths ist die evangelische Kirche St. Michael. Sie stammt im Wesentlichen aus gotischer Zeit, wurde jedoch später mehrfach umgebaut. An ihren Langhaussaal mit einem unsymmetrisch einbezogenen mächtigen Westturm schließt sich im Osten ein gestreckter polygonal gebrochener Chor an. Der stimmungsvolle Innenraum geht auf das 19. Jahrhundert zurück. Als Besonderheit ist ein Sakramentshaus (um 1500) anzuführen.
Die katholische Kirche Unsere Liebe Frau (1824-1828) ist ein Bauwerk des Klassizismus, ebenso die evangelische Auferstehungskirche (1825/26) im heutigen Stadtpark, die als ehemalige Friedhofskirche nord-südlich ausrichtet ist. Erst durch die Entdeckung der Planzeichung 2001 steht fest, dass Leo von Klenze der Architekt der Kirche ist.[7]
In der Südstadt befinden sich die neugotische Kirche St. Paul und die neubarocke Kirche St. Heinrich und Kunigunde. Außerdem gibt es auf der Hardhöhe die katholische Pfarrei Christkönig mit einem Kirchenbau aus den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts.
Profane Baudenkmäler
Der restaurierte Liershof wurde 1621 (dat.) als zweigeschossiger Quaderbau mit hohen Giebelwänden und zweistöckigem Zwerchhaus aus Fachwerk errichtet. Um 1700 entstand das Lochnersche Gartenhaus (Theaterstraße 33), dem wohl 1750 (dat.) der polygonale Treppenturm angefügt wurde.
Das Fürther Rathaus, mit seinem 55 m hohem Turm im italienischen Stil, wurde von Georg Friedrich Christian Bürklein unter Mitwirkung von Eduard Bürklein, beides Schüler Friedrich von Gärtners, 1840-50 errichtet. Der Turm ist eine angepasste Nachahmung des Palazzo Vecchio in Florenz und gilt als Wahrzeichen der Stadt. Der Bau des Rathauses war Folge der Erhebung zur Stadt II. Klasse, d. h. der Verleihung des Rechts auf eine eigene Verwaltung. In der Zeit des alten Reichs (vor 1806), hatte jeder der drei Herren Fürths (Dompropst von Bamberg, Rat von Nürnberg, Markgraf von Ansbach) seine Repräsentanz in Fürth (Amtshaus - heute Supermarkt am Grünen Markt, St. Michaels-Kirche, Geleitshaus – 1799 durch Neubau ersetzt, welcher der Flächensanierung zum Opfer fiel). Das vom Besitzer sogenannte „ehemalige Rathaus“ 300 m südwestlich der Michaelskirche ist das alte Schießhaus (Haus der Schützengesellschaft), in dessen Obergeschoss sich die „ganze Gemein“ versammelte, falls sie sich ohne Aufsicht des dompropsteilichen Amtsmanns treffen wollte. Zur „ganzen Gemein“ gehörten alle Bürger, d. h. alle Grundbesitzer und Gewerbetreibende.
Das Empfangsgebäude des historischen Bahnhofs, welches Eduard Rüber entwarf, wurde 1863/1864 errichtet.
Den ehemaligen Schlachthof, jetzt Kulturforum, findet man unterhalb der Stadthalle, direkt an der Rednitz. An der Schwabacher Straße erstreckt sich die Brauerei Humbser, heute Tucher, mit Gebäuden vom beginnenden 20. Jahrhundert und dem bedeutenden Jugendstil-Sudhaus von 1912.
Östlich des Main-Donau-Kanals befindet sich auf dem Gelände der 1994 eröffneten EuromedClinic die schon aus größerer Entfernung sichtbare Hotelpyramide mit einer gläsernen Außenfassade.
Der am Grünen Markt gelegene Gauklerbrunnen, 2004 von Harro Frey geschaffen, ist der jüngste Brunnen der Stadt; er setzt sich aus drei eigenständigen Figurengruppen zusammen, von denen zwei durch Wasserelemente verbunden sind.
Parkanlagen
Entlang der Pegnitz erstreckt sich der in die Auen übergehende Stadtpark. Neben Spazierwegen und Bänken bietet der Park u. a. Ententeiche, einen Kinderspielplatz, einen Minigolfplatz, einen Rosengarten, eine ca. 2001 angelegte Streuobstwiese, diverse Denkmäler sowie einen botanischen Schulgarten.
Im Herbst 2004 wurde der Südstadtpark auf einem ehemaligen Kasernengelände dem Publikum übergeben.
Siehe auch: Kunst- und Baudenkmäler der Stadt Fürth
Regelmäßige Veranstaltungen
- Mai: Bürgerfest Burgfarrnbach
- Frühjahr: Grafflmarkt
- Sommer: Ende Juli bis Mitte August: Sommernachtspiele Schloss Burgfarrnbach
- Sommer: Beach-Volleyball-Turnier auf der Fürther Freiheit
- Sommer: Fürth Festival in der ganzen Innenstadt
- Sommer: Sommerfest auf der Hardhöhe
- Sommer: Kirchweihfeste in den verschiedenen Orts- und Stadtteilen
- Herbst: Grafflmarkt
- September/Oktober: Michaeliskirchweih, eine der größten und bedeutendsten Straßenkirchweihen Bayerns und gleichzeitig größtes und bedeutendstes Volksfest der Stadt, seit mehr als 800 Jahren (Beginn: Samstag nach Michaeli (=29. September))
- Oktober: Die Lange Nacht der Wissenschaften (seit 2003 im Zweijahres-Turnus)
- Dezember: Weihnachtsmarkt auf der Fürther Freiheit
- Dezember: Altstadtweihnacht des Altstadtvereins auf dem Waagplatz.
Preise der Stadt Fürth
Seit 1996 verleiht die Stadt zu Ehren ihres großen Sohnes den Jakob-Wassermann-Literaturpreis.
Sport und Freizeit
Sport
Bekannt geworden ist Fürth in der Sportwelt durch den Traditionsverein und dreifachen deutschen Fußballmeister SpVgg Fürth (nach dem Beitritt der Fußballabteilung des TSV Vestenbergsgreuth lautet der Vereinsname heute SpVgg Greuther Fürth). Der Verein spielt derzeit in der zweiten Bundesliga (2008/2009); das Playmobil-Stadion befindet sich im Stadtteil Ronhof. An dieser Stelle wurde bereits 1910 der „Sportpark am Ronhofer Weg gegenüber dem Zentralfriedhof“ als Spielstätte der Spielvereinigung errichtet. Das Gelände war damals die größte Sportplatzanlage Deutschlands.[8]
Berühmte Leichtathleten brachte der LAC Fürth hervor.
Die Baseball-Mannschaft Fürth Pirates stieg im Jahr 2002 in die erste Baseball-Bundesliga auf und wurde bereits in der Saison 2004 Deutscher Vizemeister.
Des Weiteren gibt es in Fürth Stadeln eine Lateinformation [9]
Freizeit
Bis in die 50er Jahre bestand unterhalb der Bahnlinie Richtung Erlangen/Würzburg seit der Jahrhundertwende ein von der Rednitz gespeistes Naturbad. Erhalten sind im nördlichen Rednitz-Uferbereich flussaufwärts und flussabwärts der Brücke zum Grillplatz zwei getrennte Einstiegsportale für Knaben und Mädchen. Der unmittelbar daneben liegende Waldmanns-Weiher wurde bestückt mit einem ehemaligen Sprungturm für das Naturbad mitgenutzt.
Minigolfplätze gibt es im Stadtpark, am Rhein-Main-Donau-Kanal bei Burgfarrnbach und an der Pegnitz, kurz vor dem Zusammenfluss mit der Rednitz unterhalb des Stadtfriedhofes.
Persönlichkeiten
- Philipp Herrlein (1794-1850), Steinzeichner und Lithograph
- Wilhelm Löhe (1808-1872), evangelisch-lutherischer Theologe, fränkischer Diakonissenvater
- Martin Segitz (1853–1927), deutscher Gewerkschaftsführer und kommissarischer Bayerischer Ministerpräsident.
- Max Bernstein (1854–1925), Anwalt, Schriftsteller und Kritiker
- Jakob Wassermann (1873–1934), Schriftsteller
- Benno Strauß (1873-1944), Metallurg und Physiker
- Ludwig Erhard (1897–1977), deutscher Bundeskanzler, Vater des „Wirtschaftswunders“
- Fritz Bräun (1903–1982), Ringer, Europameister 1924 und 1925
- Karl Rothammel (1914-1987), Sachbuchautor
- Ludwig Schweickert (1915–1943), Ringer, Silbermedaillengewinner bei den Olympischen Spielen 1936
- Henry Kissinger (* 1923), Außenminister der USA, Friedensnobelpreisträger und Harvard-Dozent; 1998 Ernennung zum Ehrenbürger
- Karl Mai (1928–1993), deutscher Fußballspieler, Weltmeister 1954
- Herbert Erhardt (* 1930), deutscher Fußballspieler, Weltmeister 1954
- Gustav Schickedanz (1895-1977), deutscher Fabrikant und Unternehmer (Gründer des Versandhauses Quelle); 1959 zum Fürther Ehrenbürger ernannt
- Max Grundig (1908-1989), Gründer der Grundig AG; 1963 Ehrenbürgerwürde
Siehe auch: Liste der Ehrenbürger von Fürth und Liste der Söhne und Töchter der Stadt Fürth
Literatur
- Barbara Ohm: Fürth. Geschichte der Stadt, Fürth: Verlag Jungkunz 2007, ISBN 978-3-9808686-1-7
- Bernd Windsheimer: Geschichte der Stadt Fürth, München 2007, ISBN 978-3-406-55821-4
- Bernd Noack: Mit Licht und Schatten gepflastert - Elf literarische Erkundungen in Fürth, Schrenk Verlag, Gunzenhausen 2007, ISBN 978-3-924270-49-0.
- Wolfgang Wüst: Kleeblatt Fürth. Konsensfindung und Herrschaftsteilung als Herausforderung für die gesellschaftliche Entwicklung vor 1800, in: Barbara OHM (Hg.), Die Universität Erlangen zu Gast im Geschichtsverein Fürth. Vorträge zur Fürther Geschichte (Fürther Geschichtsblätter 2,3,4/ 2007) Fürth 2007, S. 17-36.
- Ralf Nestmeyer: Nürnberg, Fürth, Erlangen. Reisehandbuch. Michael Müller, Erlangen 2008, ISBN 978-3-89953-377-4.
- Barbara Ohm, Durch Fürth geführt, Band 1: Die Stadt zwischen den Flüssen, Fürth 1991, Band 2: Die Stadt jenseits der Flüsse, Fürth 1999, Band 3: Auf den Spuren der Fürther Juden, Fürth 2005.
- Katrin Bielefeldt: Geschichte der Juden in Fürth. Jahrhundertelang eine Heimat. Historische Spaziergänge. Bd 3. Hrsg. von Geschichte Für Alle e.V. Sandberg-Verlag, Nürnberg 2005, ISBN 3-930699-44-3.
- Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Bayern. Bd I. Franken. Deutscher Kunstverlag, München ²1999, S.363ff., ISBN 3-422-03051-4
- Heinrich Habel: Stadt Fürth, Denkmäler in Bayern, Bd. 61, München 1994.
- Gerd Walther (Hrsg.): Fürth - Die Kleeblattstadt. Rundgänge durch Geschichte und Gegenwart. Städtebilder-Verl., Fürth 1991, ISBN 3-927347-22-1
- Michael Zeller: Mein Traum vom Dulden. Eine deutsch-jüdische Begegnung der anderen Art. Edition Klaus Isele, Eggingen 1991. ISBN 3-925016-79-1
- Andrea Sommer: Die Fürther Südstadt. 4 Teile. in: Fürther Heimatblätter. Hrsg. vom Verein für Heimatforschung Alt-Fürth. NF 39.1989, S.1, NF 40.1990, S.1, NF 40.1990, S.81 und NF 41.1991, S.10.
- Gerd Walther: Die Fürther Altstadt rund um Sankt Michael. Fürth 1990, ISBN 3-927347-21-3
- Werner J. Heymann (Hg.), Kleeblatt und Davidstern. Aus 400 Jahren jüdischer Vergangenheit in Fürth, Emskirchen 1990.
- Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte. Bd 5. Bayerisches Städtebuch. T 1. Teilband Unter-, Mittel- und Oberfranken. Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser. Kohlhammer, Stuttgart 1971.
- Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichts-Lexikon. Fürth 1968.
Weblinks
- Offizielle Internetseite der Stadt Fürth
- Lokales Stadtwiki Fürth
- Archäologische Arbeitsgemeinschaft Fürth
- Fürth: Wappengeschichte vom HdBG
Einzelnachweise
- ↑ http://www.fuerth.de/desktopdefault.aspx/tabid-473/816_read-15915/ Fürth ist Wissenschaftsstadt
- ↑ Fürth, dieses bayerische Jerusalem (in M. G. Saphir’s humoristische Schriften. I. Bd. Eine Eroberung.
- ↑ a b Stadt Fürth, Stadtplanungsamt, Abteilung Vermessung: Stadtplan. Fürth, 2007
- ↑ „Zur Geschichte der katholischen Kirche in Fürth und der Pfarrei U. L. Frau“
- ↑ http://www.kommunalwahl2008.bayern.de/tabg3563000.html Kommunalwahl 2008
- ↑ Ohm, Barbara; Stadt Fürth (Hrsg.): Fürth: Geschichte der Stadt. Jungkunz der verlag, Fürth 2007, ISBN 978-3-9808686-I-7, S. 320.
- ↑ Johannes Goecke: Späte Ehre für Unsere Liebe Frau. In: Fürther Nachrichten. 8. August 2007, S. 3. bzw. online
- ↑ Geschichte der Sportanlagen in Ronhof
- ↑ Website der TSG Lateinformation
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