- Peru
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Piruw Republika (Ket.)
Flagge Wappen Amtssprache Quechua, Aimara und Spanisch Hauptstadt Lima Staatsform Semipräsidiale Republik Staatsoberhaupt Staatspräsident Ollanta Humala Regierungschef Premierminister Salomón Lerner Ghitis Fläche 1.285.220 km² Einwohnerzahl 29.546.963 (2009) Bevölkerungsdichte 22 Einwohner pro km² Bruttoinlandsprodukt (2009)[1] 127,1 Mrd. US$ Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner 7.980 US$ Human Development Index 0,723 (63.) Währung 1 Nuevo Sol = 100 Céntimos
1 € = S/. 3,72 (1. Nov 2011)Unabhängigkeit von Spanien am 28. Juli 1821 Nationalhymne Somos libres, seámoslo siempre Nationalfeiertag 28. Juli (1821 – Unabhängigkeit) Zeitzone UTC-5 Kfz-Kennzeichen PE Internet-TLD .pe Telefonvorwahl +51 Peru (auf Ketschua Piruw Republika, Aimara Piruw Suyu, spanisch República del Perú, amtlich Republik Peru) ist ein Staat im westlichen Südamerika und grenzt im Norden an Ecuador und Kolumbien, im Osten an Brasilien, im Südosten an Bolivien, im Süden an Chile und im Westen an den Pazifik.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Peru grenzt im Norden an Ecuador mit (1.420 km) und Kolumbien mit (1.626 km), im Osten an Brasilien mit (2.995 km), im Südosten an Bolivien mit (900 km), im Süden an Chile mit (160 km) und im Westen an den Pazifik. Die Gesamtlänge der Landesgrenzen beträgt 7.101 Kilometer.
Landschaftszonen
Peru liegt in drei unterschiedlichen Klimaregionen:
- Costa (Küste) – ca. 11 % der Staatsfläche
- Sierra (Anden, Hochland) – ca. 15 %
- Selva (Regenwald) und Montaña (Nebelwald) – ca. 64 %
Costa
Die Costa steht unter dem Einfluss des Humboldtstroms und ist weitgehend eine Küstenwüste, in der nur entlang der aus den Anden kommenden Flüsse in Flussoasen Landwirtschaft möglich ist.
Im Süden Perus an der Grenze zu Chile beginnt die trockenste Wüste der Erde, die Atacama-Wüste. Im südlichen Bereich der Costa bis zur Hauptstadt Lima, die ungefähr auf der Hälfte des Küstenstreifens liegt, sind Regenfälle im gesamten Jahresverlauf sehr selten.
Nördlich der Hauptstadt Lima nehmen Bodenqualität und Regenfall etwas zu, so dass Landwirtschaft dort auch außerhalb der Flussoasen möglich ist. Die Temperaturen schwanken zwischen 12 °C im Winter und 35 °C im Sommer.
Größere Städte an der Küste nebst Lima sind (eine Auswahl, von Norden nach Süden): Tumbes, Sullana, Piura, Chiclayo, Trujillo, Chimbote, Huaral, Pisco, Ica, Nazca.
Sierra
Hinter der schmalen Küstenregion beginnt die Sierra. Sie besteht aus mehreren Bergzügen der Anden, die von Längstälern (span. callejón oder valle) unterbrochen werden. Typisch für die gesamte Andenregion sind dazu tief eingeschnittene Täler (Canyons) und Durchbrüche der Gebirgsketten (span. Pongo) durch große Flüsse, an der West- und Ostseite der Kordillere.
Ein typischer Querschnitt der Anden zeigt sich in der zentralen Region Ancash: Von West nach Ost sind das die „Schwarzen Kordilleren“ (Cordillera Negra, bis ca. 5.000 m), gefolgt vom Callejón de Huaylas (um 3.000 m). Der nächste Bergzug sind die "Weißen Kordilleren" (Cordillera Blanca), hier befindet sich der höchste Berg Perus, der Huascarán (6.768 m). Weiter Richtung Osten erstreckt sich das Callejón de Conchucos (mit dem Fluss Marañón, einem Quellfluss des Amazonas), abgelöst von weiteren Bergketten.
Die höchsten Berge sind Nevado Huascarán (6.768 m), Yerupaja (6.634 m), Coropuna (6.425 m), Ampato (6.310 m), Chachani (6.075 m), Alpamayo (5.947 m),und Volcán Misti (5.822 m).
Während im Norden des Landes die Anden nicht bis zur Schneegrenze reichen und sehr vegetationsreich sind (klimatische Zone des Páramo), zeigen sie sich im zentralen Gebiet sehr steil, teilweise mit breiteren Tälern und hohen Bergen mit ewigem Schnee und Eis (Gletscher). Im mittleren Süden Perus (ab dem Breitengrad der Hauptstadt Lima) zeigt sich die Landschaft eher „hügelig“ zwischen 3.000 und 4.000 Metern, mit wenigen markanten schneebedeckten Bergmassiven über 5.000 Metern.
Ab diesem Breitengrad Richtung Süden treten ebenfalls Vulkankegel mit teilweise sporadischer, vulkanischer Aktivität auf (Ubinas), und die Andenkette verbreitert sich stark, mit Ausprägung von wenigen steilen Gebirgsketten und dazwischenliegenden hügeligen Hochebenen. Im Süden des Landes (in den Regionen Arequipa, Puno, Moquegua und Tacna) zeigt sich insbesondere eine gewisse Abflachung der Hochebene, es bildet sich der sogenannte Altiplano, der seine typische Ausprägung um den Titicacasee erhält.
Die mittlere Jahrestemperatur in 3.300 m Höhe liegt bei 11 °C. Mitunter sind in der eher niederschlagsarmen Region heftige Regenfälle von Oktober bis April zu erwarten. Größere Städte in dieser Region sind (eine Auswahl, von Norden nach Süden): Cajamarca, Huaraz, Cerro de Pasco, Huancayo, Ayacucho, Cuzco, Puno, Arequipa.
In der Nähe Cuzcos liegt auch die Inka-Ruinenstadt Machu Picchu.
Selva
Östlich der Anden beginnt die Regenwaldregion („Selva“). Der Übergang ist dabei fließend, da es einen tropischen Bergwald gibt, in dem ein milderes Klima herrscht.
In der durch Tageszeitenklima bestimmten Region beträgt die Jahresmitteltemperatur ca. 26 °C und der Jahresniederschlag erreicht bis zu 3.800 mm. Dort entspringen auch weitere Quellflüsse des Amazonas, der durch das Amazonasbecken in Richtung Brasilien fließt.
Der peruanische Regenwald ist dicht und fast undurchdringlich. Die Flüsse, die von den Ketten der Anden in weiten Flussschlingen zum Amazonas strömen, sind die einzigen Verkehrsadern durch die weiten Waldgebiete.
Die einzigen größeren und auch für den Tourismus wichtigen Städte in dieser Region sind Iquitos und Puerto Maldonado. Iquitos ist von Lima aus nicht auf dem Landweg erreichbar, sondern nur mit dem Flugzeug oder dem Boot. Puerto Maldonado kann per Boot, Flugzeug (1 ½ h bis Lima; ½ h von Cuzco) und per Lkw (24–60 h) von Cuzco erreicht werden. Weitere größere Städte in dieser Region sind (eine Auswahl, von Norden nach Süden) Tarapoto, Tingo María und Pucallpa. Bedeutend ist das größte Naturschutzgebiet Perus Pacaya-Samiria.
Gewässer
Wichtigste Flüsse in Peru sind der Amazonas und seine Quellflüsse Río Apurímac, Río Urubamba, Río Ucayali und Río Marañón, außerdem die Amazonas-Nebenflüsse Napo, Putumayo und Huallaga.
Die größten und wichtigsten Seen Perus sind der Titicaca-See und der Lago Junín zwischen den Andenketten.
Flora und Fauna
Die Flora Perus ist sehr abwechslungsreich und vielfältig. In den trockenen und sandigen Küstenebenen wachsen nur wenige Gräser und Sträucher. In den Regenwaldregionen findet man hingegen eine große Fülle an Pflanzen. Vertreter dieser Vegetationen sind unter anderem Kautschuk- und Mahagonibäume und Vanillepflanzen. Im Hochgebirge liegt auf Grund der natürlichen Bedingungen nur eine spärliche Pflanzenvielfalt vor. Hier wachsen hauptsächlich Trockenpflanzen (Xerophyten), wie etwa Kakteen und Mesquiten.
Perus „Nationalpflanze“ ist die Cantuta (Cantua buxifolia), ein zwei bis drei Meter hoher Strauch mit langen, glockenförmigen Blüten aus der Familie der Sperrkrautgewächse, der in 1200 bis 3800 Metern Höhe wächst.
Ebenso wie die Flora hat auch die Tierwelt Perus eine große Vielfalt zu bieten. In der Küstenebene und auf den Küsten vorgelagerten Inseln leben Möwen und Seeschwalben, Eidechsen, Skorpione, Robben und Pinguine. In den peruanischen Küstengewässern findet man unter anderem Sardinen, Hummer und Makrelen. Tiere der fruchtbareren Regionen im Osten sind beispielsweise Gürteltiere, Alligatoren, Jaguare, Pumas, Papageien und Flamingos. In der Gebirgsregion leben die höckerlosen Kamele wie z. B. das Lama und Alpaka. Das Nationaltier Perus, den roten Felsenhahn (Rupicola peruviana), findet man im Manu-Nationalpark.
Avifauna
Peru gilt als das Land mit der größten Diversität an Vögeln weltweit. Über 1800 Arten (mehr als in Europa und Nordamerika zusammen) sind in Peru heimisch, etliche sind endemisch. In allen Teilen Perus ist die Vogelfauna sehr vielfältig. Selbst in der Millionenstadt Lima werden Perutauben und Morgenammern gesichtet. In den Salzseen des Südens und an der bolivianischen Grenze kommen verschiedene Arten von Flamingos vor. Im Hochland leben verschiedene Ibisarten, Uferwippern sowie Andengänse, Andenspechte, Andenzeisige und Andenschwalben. Diverse Arten Kolibris kommen bis hinauf an den Titikaka-See und auf dessen Inseln vor.
Trotz der großen Vogelvielfalt gibt es in Peru keine Vogelschutzorganisation.
Nationalparks, Schutzgebiete
Die Verfassung von Peru von 1993 erkennt die natürlichen Ressourcen und die Vielfalt der Ökosysteme dieses Landes als nationales Erbe an. Schon im Jahre 1992 wurde das Instituto Nacional de Recursos Naturales als Abteilung des Landwirtschaftsministeriums gegründet. Ihm unterliegt das Sistema Nacional de Áreas Naturales Protegidas por el Estado welches eine Liste von allen Schutzgebieten Perus führt. Betreut werden die Gebiete vom Servicio Nacional de Areas Naturales Protegidas por el Estado.
Insgesamt werden 73 Gebiete mit total 195.487,7 km² oder 15,21% der Landesfläche Perus durch die Regierung geschützt: 12 Nationalparks (Parques Nacionales), 15 Naturreservate (Reservas Nacionales), 9 Schutzgebiete (Santuarios Nacionales), 4 Historische Schutzgebiete (Santuarios Históricos), 3 Schutzgebiete für die Waldfauna (Refugios de Vida Silvestre), 2 Landschaftsschutzgebiete (Reservas Paisajísticas), 6 Waldschutzgebiete (Bosques de Protección), 8 Kommunale Schutzgebiete für indigene Völker (Refugios Comunales), 2 Jagdschutzgebiete (Cotos de Caza) und 12 weitere Schutzgebiete (Zonas Reservadas).[2] Eines der bedeutendsten Schutzgebiete ist das Manú-Biosphärenreservat, das zum UNESCO-Welterbe zählt und sowohl tropische Tieflandswälder als auch Berglebensräume der Anden einschließt.
siehe Nationalparks in Peru
Bevölkerung
Landflucht bedingt die starke Zuwanderung von Peruanern in die Hauptstadt, in der aktuell rund ein Viertel der Bevölkerung des Landes lebt. Ein erheblicher Teil vor allem der indigenen Bevölkerung lebt unterhalb bzw. am Rande der Armutsgrenze. Regional betrachtet befinden sich die meisten Armen in den Randzonen Limas und in den ländlichen Gebieten der Sierra und der Selva.[3]
Nach der offiziellen Statistik ist die Einkommensungleichheit[4] und Armut in den letzten Jahren jedoch zumindest gesunken und beträgt aktuell rund 34,8% (2009)[5], die extreme Armut 11,5%. Mit einem Rückgang von knapp 20 Prozentpunkten seit 2001[4] ist die Armut in Peru nach Argentinien und Venezuela in Lateinamerika demnach am stärksten gesunken. Experten allerdings zweifeln daran, dass die aktuelle Statistik die Armutszahlen Perus adäquat abbildet (so ist z.B. der Hunger laut derselben Statistik gestiegen).[6]
Auf Grund der Gegensätze in den ethnischen Kulturen, sozio-politischer Disparitäten und der Misswirtschaft und Bürokratie kommt es zu einer ungenügenden Versorgung der Bevölkerung. Nahrungsmittelimporte und somit hohe Devisenausgaben folgen. Rund zweieinhalb Millionen peruanische Staatsbürger leben durch eine anhaltenden Auswanderung im Ausland, vor allem in den USA, Europa und Japan.
Ethnien
Peru ist neben Bolivien und Guatemala eines der drei Länder Lateinamerikas mit einem großen Anteil indigener Bevölkerung. 44 Prozent der Einwohner sind Mestizen, etwa 31 Prozent indianischer Abstammung.[7][8] Letztere gehören überwiegend zu den Quechua und Aymará sprechenden Völkern. 15 Prozent sind europäischer Abstammung[9] und auf sieben Prozent wird der Anteil der Afroperuaner[10] geschätzt. Die übrigen 3 % sind asiatischer Abstammung. In Pozuzo und Oxapampa im Departement Pasco lebt seit dem 19. Jahrhundert eine assimilierte Minderheit Rheinländer und Tiroler Siedler, welche überwiegend in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ansiedelten.
Im Regenwald an der Grenze zu Ecuador leben rund 15 bisher nicht kontaktierte Indianergruppen, die einen international anerkannten Rechtsanspruch auf Isolierung besitzen, da sie nur eine geringe Resistenz gegen Krankheiten wie Grippe aufweisen. Daher klagt die Indianerorganisation Asociación Interétnica de Desarrollo de la Selva Peruana gegen die Ölförderung des französischen Unternehmens Perenco. Sie fordert die Einrichtung einer Schutzzone („unberührbare Zone“), wie sie Ecuador 1999 im Umfang von 7500 km² eingerichtet hat.
Sprachen
Die verbreitetste Sprache ist Spanisch, das von ca. 80 % der Bevölkerung als Muttersprache gesprochen wird, außerdem sind indigene Sprachen verbreitet, von denen das Ketschua mit 13,2 % [11] und das Aimara die verbreitetsten sind. Das Spanisch Perus weist vielfältige regionale Färbungen auf. Allen gemein ist jedoch der in ganz Südamerika verbreitete Seseo.
Religionen
Nach dem 2007 erhobenen Zensus beschreiben sich etwa 81,3% der Bevölkerung über zwölf Jahren als katholisch, etwa 12,5% als evangelisch beziehungsweise evangelikal (im Original religión evangélica), 2,9 % geben an, nicht religiös zu sein und 3,3 % geben eine nicht aufgeführte Religion an. Dabei ist der Anteil der Katholiken in ländlichen Regionen etwa 5 Prozentpunkte niedriger als in den Städten.[12] Die überwiegende Mehrheit der Peruaner ist dennoch römisch-katholisch.[13]
Dies ist eine Folge der christlichen Missionierung in der Folge der Eroberung durch die Spanier und nach der Unabhängigkeit durch Mission von Missionsgruppen aus Peru selbst, aus Deutschland, den USA, Italien und anderen Ländern. Während des Verlaufes der Konquista wurden Idole und religiöse Objekte fortwährend weiter nach Osten verlagert, um sie den Spaniern zu entziehen. Ausgehend vom Inkanat Vilcabamba kam es noch einmal zu einem Aufflackern der alten Kulte. Die spanische Verwaltung unter Francisco de Toledo reagierte darauf mit der Umsiedlung in Jesuitenreduktionen.[14] An der Missionstätigkeit waren vor allem Mönche beteiligt, unter anderem Dominikaner und Franziskaner, später auch Jesuiten (in Maynas, heute Bistum Chachapoyas). Trotz jahrhundertelanger Bekämpfung indigener Überlieferungen sind nicht zuletzt in ländlichen Gebieten die katholisch-christlichen Riten mit religiösen Traditionen aus präkolumbischer Zeit vermischt (Synkretismus), was sich besonders bei religiösen Festen manifestiert.
Wichtige religiöse Ereignisse sind das katholische Fest Señor de los Milagros in Lima und in Cusco das Sonnenfest Inti Raymi. Dieses ursprünglich inkaische Fest wurde im Zuge einer wachsenden Rückbesinnung im Jahr 1944 wieder eingerichtet.
Die Indígenas des Amazonas-Tieflands haben weiterhin ihre eigenen Religionen und Vorstellungen, zum Beispiel die Religion der Asháninka.
Wie in vielen lateinamerikanischen Ländern erleben auch in Peru seit einigen Jahrzehnten evangelikale und charismatische Kirchen und Glaubensgemeinschaften wie Siebenten-Tags-Adventisten, Assemblies of God, die Evangelikale Kirche von Peru, Zeugen Jehovas und Mormonen einen großen Zulauf, die – teilweise finanziell aus den USA unterstützt – aktiv und manchmal auch aggressiv um Mitglieder werben.[15]
Gesundheit
Der nationale Zensus über die indigene Bevölkerung hat 2007 gezeigt, dass fast 60 Prozent der erfassten Gemeinden keinen Zugang zu gesundheitlichen Einrichtungen haben.[16] 2010 wurde aufgrund dessen eine allgemeine Krankenversicherung eingeführt.[17] In der Gesundheitsversorgung gibt es Diskriminierung indigener Völker.[16] Peru hat eine der höchsten Müttersterblichkeitsraten Amerikas.[16] Im Zeitraum 1996-2006 betrug die Säuglingssterblichkeit 21 pro 1000 Geburten.[18]
Geschichte
Präkolumbische Zeit
Die ersten Einwanderer kamen etwa 20.000 bis 10.000 v. Chr. in das heutige Peru. Die ältesten bisher bekannten Monumentalbauten stammen aus der Zeit um 3200 v. Chr.[19] Stufenförmige Pyramiden, Prozessionsstraßen und eingefasste Höfe fanden sich in Sechín Bajo im Casmatal, 370 Kilometer nördlich der Hauptstadt Lima. Die 1992 entdeckte Stätte wird seit 2003 von deutschen Archäologen ergraben. Als gesichert kann gelten, dass die Kultur Mais, Erdnüsse, Maniok und Kürbisse anpflanzte und künstliche Bewässerung kannte.
In Grabungsschichten aus der Zeit um 1700 v. Chr. fanden sich zudem zahlreiche Ritzzeichnungen. Sie stellen Mischwesen aus Kaiman und Mensch dar. Da französische Archäologen im Osten Ecuadors Überreste einer Kultur fanden, die gleichfalls den Kaiman darstellte, und die auf 2450 v. Chr. datiert wurden, könnten kulturelle Einflüsse aus dem Dschungelgebiet die Kultur von Sechin inspiriert haben. In den Anden konnten jedenfalls keine Kaimane leben, daher liegt in jedem Fall der Verdacht nahe, dass diese Kultur aus den Niederungen am Ostrand der Anden stammte.
Die bis vor wenigen Jahren früheste bekannte Hochkultur war die der Chavín de Huántar, die von ungefähr 800 v. Chr. bis 300 v. Chr. existierte, die aber inzwischen auch bis etwa 1200 v. Chr. zurückdatiert wurde. Die Nazca-Kultur, heute vor allem durch die Nazca-Linien bekannt, entwickelte sich von ca. 200 v. Chr. bis und 600 n. Chr. in der Gegend um Nazca. Um den Titicacasee entwickelte sich ab dem 1. Jahrhundert v. Chr. bis etwa 1000 n. Chr. die Tiahuanaco-Kultur. An der Küste entstanden im Bewässerungsgebiet der Andenflüsse im ersten Jahrtausend n. Chr. differenzierte Kulturen wie die der Moche in der Region um Lambayeque. Vor dem Inkareich war Chan Chan als Hauptstadt der Chimú eine Großstadt mit entwickelter städtischer Kultur.
Das Reich der Inka entstand um 1200 und umspannte bis 1532 große Teile der heutigen Staaten Kolumbien, Ecuador, Peru, Bolivien, Argentinien und Chile. Die auf den Hochebenen Perus gelegene Stadt Cuzco war die Hauptstadt.
Spanische Eroberung im 16. Jahrhundert
Die Spanier eroberten ab 1532 dieses Land und gründeten für die spanische Krone das Vizekönigreich Peru, das auf seinem Höhepunkt vom heutigen Panama bis zum äußersten Süden des Kontinents reichte. Im 18. Jahrhundert wurde es aber durch die Ausgliederung der Vizekönigreiche Neugranada und La Plata verkleinert.
Repression gegen Indios im 18. Jahrhundert
Im Jahr 1780 entwickelte sich aus Protesten gegen aufgezwungene Arbeit und Warenkäufe (reparto) eine Aufstandsbewegung, deren Führung der Indigene José Gabriel Condorcanqui übernahm. Unter Berufung auf seine Abstammung vom letzten Inka-Herrscher nannte er sich Tupac Amaru II. Condorcanqui richtete sich mit der Bewegung eigentlich nicht gegen die herrschende spanische Krone und spanische Institutionen, sondern gegen Missbräuche der Aufsehenden.[20] Er versuchte ein Bündnis der Indios und der in Peru geborenen Spanien zu schließen und betonte, dass sowohl Weiße, Mestizen, Indigene als auch Schwarze von der Unterdrückung berührt sind.[21] Anfänglich wurde die Bewegung auch von städtischen Weißen und Priestern unterstützt, diese gingen zu den vergleichsweise radikalen Zielen jedoch schnell auf Distanz. Der Aufstand wurde niedergeworfen, Condorcanqui, seine Frau und seine engsten Mitstreiter in Cusco öffentlich gefoltert und hingerichtet. Anschließend beraubten die Spanier der indigenen Aristokratie ihrer letzten Privilegien und verboten den Gebrauch indigener Sprachen und Symbole. Die Befreiung von der Kolonialherrschaft konnte deshalb nur von den Weißen (criollos) vorgenommen werden und kam von außen.
Unabhängigkeit im 19. Jahrhundert
1821 wurde das Land während der Expedition von San Martín kurzzeitig befreit und erhielt am 28. Juli dieses Jahres seine Unabhängigkeit. Rebellionen und Bürgerkriege verhinderten jedoch die Entwicklung eines modernen Staates. Bolivar, der Peru 1824 endgültig von den Spaniern befreite, schaffte die Tributpflicht von Indigenen ab, deren Land wurde jedoch oft von Großgrundbesitzern an sich gerissen. Bolívar versuchte ebenfalls, die allgemeine Abschaffung der Sklaverei in Peru zu erreichen. Die Großgrundbesitzer hatten allerdings eine zu große Macht in der Gesellschaft, als dass nur durch das Gesetz die Sklaverei abgeschafft werden konnte. Erst 1854 erlaubten die Landbesitzer die Verkündung der Abschaffung der Sklaverei. Das Motiv war allerdings, dass eine "freie" Arbeitskraft zu einem sehr niedrigen Lohn für die Landbesitzer noch billiger war.[22]
Das heutige peruanische Nationalwappen wurde offiziell am 25. Februar 1825 durch Gesetz des Nationalkongresses festgesetzt. Die Zeichnung stammt vom Parlamentarier José Gregorio Paredes. 1879 brach der Salpeterkrieg aus, weil sich Bolivien und Chile seit den Unabhängigkeitserklärungen beider Länder durch O’Higgins in Chile 1817 und Bolivar in Bolivien 1825 über die Region Antofagasta gestritten hatten. Peru besaß mehrere Guano- und Minenunternehmen im umstrittenen Gebiet, Bolivien bot Peru im Falle eines Bündnisses wirtschaftliche Privilegien in Antofagasta an. Außerdem sah Peru seine politische und wirtschaftliche Vormachtstellung, die das Land aus Kolonialzeit als ehemaliges Vizekönigreich Spaniens übernommen hatte, durch Chile im Südpazifik gefährdet. 1874 wurde mit Bolivien ein Geheimpakt gegen Chile geschlossen. Diese Allianz konnte jedoch den Sieg Chiles nicht verhindern. Bolivien zog sich 1880 nach mehreren verlorenen Schlachten aus dem Krieg zurück und verzichtete vollständig auf seinen Anspruch auf die Region Antofagasta.
Chile war inzwischen nordwärts in die peruanische Region Tarapaca einmarschiert und bot Peru den Waffenstillstand und einen Friedensvertrag an. Peru weigerte sich jedoch, Tarapaca an Chile abzutreten. Chile startete in den folgenden Jahren einen Invasionskrieg und marschierte 1881 nach der Zerstörung des peruanischen Heeres in die Hauptstadt Lima ein. Die offizielle Regierung wurde aufgelöst, und der chilenische General Patricio Lynch wurde als Gouverneur des Landes eingesetzt. Jedoch waren einige peruanische Generäle wie Miguel Iglesias und Andrés Avelino Cáceres entkommen und versuchten, aus der östlichen und nördlichen Sierra einen organisierten Guerillakrieg zu führen, mit eher zweifelhaftem Erfolg. Caceres schaffte es im Juli 1883 noch, eine konventionelle Division von 1500 Mann zu stellen, um einen letzten Befreiungsschlag anzustreben. Allerdings wurden die letzten Hoffnungen in der Schlacht von Huamachuco vom chilenischen Colonel Alejandro Gorostiaga zerstört, der Krieg war endgültig verloren.
Im Vertrag von Ancón im Oktober 1883 wurde das Ende des Krieges besiegelt, Tarapaca und Tacna wurden an Chile abgetreten (Tacna wurde 1929 zurückgegeben), und das chilenische Heer zog sich aus Peru zurück. Grund für die Niederlage war auch das Fehlen eines funktionsfähigen Staatsapparats in Peru. Der Krieg erhöhte die Auslandsverschuldung, die durch Verkauf von Rohstoffkonzessionen und Land an ausländische Banken und Konzerne abgebaut wurde.
Politische Radikalisierung im 20. Jahrhundert
Am Anfang des 20. Jahrhunderts entstand die Bewegung des Indigenismus. Peruanische Intellektuelle wiesen auf die Gefahr der Vernachlässigung der indigenen Bevölkerung hin und forderten dazu auf, das indianische Erbe zum Bestandteil einer peruanischen Identität zu machen. Unter den Präsidenten Augusto B. Leguía (1919–1930) und Luis Miguel Sánchez Cerro (1930–1933) wurde das Land zwar modernisiert, aber autoritär geführt. Die Opposition wurde von zwei Personen angeführt: zum einen von Víctor Raúl Haya de la Torre, der 1924 die sozialdemokratische Bewegung APRA gründete. Diese organisierte ihre Anhänger auch außerhalb des politischen Bereichs in Berufsverbänden und Abendschulen und schuf mit ihren „Volkshäusern“ soziale Einrichtungen, womit es ihr gelang, ihre Organisation im ganzen Land zu verankern. Sie wollte Lateinamerikas Abhängigkeit von den USA durch Sozialreformen und Schaffung einer eigenen Mittelklasse überwinden.
Zum anderen gab es den Marxisten José Carlos Mariátegui, der indigene Elemente der gemeinschaftlichen Wirtschaft in eine sozialistische Gesellschaft integrieren wollte. Letzterer gab seit 1924 die Zeitschrift Amauta heraus, die als intellektuelles Forum für ganz Lateinamerika bedeutsam war. Nach einem Aufstandsversuch im Jahr 1932 ließ Präsident Cerro in der Nähe der Stadt Trujillo etwa 1000 Anhänger der APRA vom Militär erschießen. Militär und APRA standen sich seitdem in unversöhnlicher Feindschaft gegenüber.
Außenpolitisch unterhielt Cerro gute Beziehungen zu Francos Spanien und dem nationalsozialistischen Deutschland. Sein Nachfolger Manuel Prado (1939–1945) brach mit dieser Politik. Peru unterstützte die Alliierten im Zweiten Weltkrieg mit Rohstofflieferungen. Der Kriegseintritt erfolgte erst am 12. Februar 1945, was aber doch zur Folge hatte, dass sich alle Deutschen für ein paar Monate nur noch in Lima aufhalten durften, darunter auch Maria Reiche, die Dresdner Kartografin der Nasca-Linien. Zuvor jedoch, im 1941 marschierte die peruanische Armee in den Süden von Ecuador ein und löste damit den Peruanisch-Ecuadorianischen Krieg aus. Das peruanische Militär brannte die Stadt Santa Rosa nieder, besetzte den wichtigen Bananenhafen Machala und bedrohte Guayaquil. Ecuador musste daraufhin 1942 im Vertrag von Rio de Janeiro die Hälfte seines verbliebenen Territoriums an Peru abgeben, zum großen Teil Gebiete vor allem im Osten und Südosten am Amazonas um Iquitos.
Der letzte Grenzkrieg mit Peru um das Gebiet der Cordillera del Condor am Río Cenepa, entzündete sich 1995 an Streitigkeiten um die Auslegung dieses Vertrages und wurde offiziell erst 1999 durch einen nunmehr als 'endgültig' bezeichneten Grenz- und Friedensvertrag beendet.
1945 wurde der von der APRA unterstützte José Luis Bustamante y Rivero Präsident, der soziale Reformen und Hilfsprogramme für die städtischen Armen umsetzte. Er wurde nach einem apristischen (von Linksabweichlern der APRA) Rebellionsversuch 1948 von General Manuel Odría gestürzt. Dieser verbot die APRA und andere linke Organisationen, verfolgte im wirtschaftlichen Bereich aber ein Programm der importsubstituierenden Industrialisierung. Diese beschränkte sich auf Lima und die Pazifikküste, sodass die Hochlandbevölkerung massiv dorthin abwanderte. Neue Parteien entstanden, so die bürgerliche Acción Popular Fernando Belaúnde Terrys, der als Sieger aus den 1963 abgehaltenen Präsidentschaftswahlen hervorging. Gleichzeitig entstand eine Protestbewegung der Bauern gegen US-amerikanische und einheimische Großgrundbesitzer, die jedoch vom Militär gewaltsam zerschlagen wurde. Auf der 1953 gegründeten Militärhochschule konnten auch Kinder von Arbeitern und Bauern studieren und anschließend eine Militärlaufbahn einschlagen.
Militärregierung ab 1968
Unzufriedenheit unter den jüngeren Militärs mit der Belaúnde-Regierung, vor allem über die Kontrolle des Erdöls durch eine nordamerikanische Gesellschaft, führte 1968 zu einem neuen Staatsstreich. Eine Militärjunta unter Juan Velasco Alvarado übernahm die Regierung.
Diese versuchte, durch Boden- und Wirtschaftsreformen ein gemischtwirtschaftliches System zu etablieren. Zur Nationalisierung der Erdölvorkommen wurde die noch heute existierende Gesellschaft Petroperú gegründet, ausländische Unternehmen wurden teilweise enteignet, aber entschädigt und bei Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit den staatlichen Institutionen sogar zu Investitionen ermutigt. Der Aufbau einer Grundstoffindustrie wurde vom Staat in die Hand genommen. Der Arbeitsschutz wurde verbessert, mit einer Landreform die Eigentumsverhältnisse auf dem Land radikal verändert. Der enteignete Großgrundbesitz wurde in genossenschaftliches Eigentum überführt. Weil der Großgrundbesitz im Hochland aber oft den Dorfgemeinschaften geraubt worden war, wurden die Genossenschaften dort nicht akzeptiert, sondern als Fortsetzung des Landraubs aufgefasst.
Ziel der Militärs war ein Dritter Weg zwischen Kapitalismus und Kommunismus. Das Schulwesen wurde ausgebaut, die Medien wurden in die Hand von Volksorganisationen gegeben. Das indigene Erbe wurde popularisiert, Ziel war die Entwicklung eines am Mestizentum orientierten gesellschaftlichen Bewusstseins. Quechua wurde zweite Amtssprache, damit war Peru ein Vorreiter in Südamerika. Außenpolitisch engagierte sich Peru in der Bewegung der Blockfreien, was zu Spannungen mit den USA führte.
General Velasco wurde 1975 durch General Francisco Morales Bermúdez gestürzt, der wieder einen konservativeren politischen Kurs einschlug.
Demokratisierung ab 1980
1980 übernahm in freien Wahlen der 1968 gestürzte Fernando Belaúnde Terry als Präsident erneut die Macht und übergab die verstaatlichten Unternehmen teilweise wieder in Privatbesitz. Ihm folgte 1985 Alan Garcia.
In den 1980er-Jahren begann die linksgerichtete Guerilla-Organisation Sendero Luminoso („Leuchtender Pfad“) unter der Führung des Philosophieprofessors Abimael Guzmán einen bewaffneten Kampf gegen die Regierung. Von Ayacucho ausgehend kontrollierte die Organisation zwischenzeitlich große Gebiete des Landes. Beide Seiten verübten im Zusammenhang mit der Bekämpfung des politischen Gegners Massaker an der Zivilbevölkerung. Die Aktivität der Sendero Luminoso dauerte bis in die 1990er-Jahre. Die andere linke Guerilla des Landes, Movimiento Revolucionario Túpac Amaru, lehnte Gewalt gegen die Zivilbevölkerung ab.
Bei den Wahlen von 1990 standen sich die Rechte unter Führung des Schriftstellers Mario Vargas Llosa (FREDEMO), eine uneinigen Linke, die Regierungspartei APRA unter Alan Garcia, der die wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Landes angelastet wurden, und der unabhängige Kandidat Alberto Fujimori gegenüber. Fujimori hatte die von kleinen Unternehmern und Freiberuflern unterstützte Koalition Cambio 90 gebildet. Im zweiten Wahlgang trug der populistische Kandidat Fujimori einen deutlichen Sieg davon. Zuerst setzte Fujimori drastische wirtschaftliche Maßnahmen durch; hohe Preissteigerungen und eine vermehrte Arbeitslosigkeit waren die Folge. Ziel war eine Rückzahlung der Staatsschulden und damit die Reintegration Perus in die Weltwirtschaft.
Innenpolitisch begann unter Außerkraftsetzung der verfassungsmäßigen Rechte ein intensiver Kampf gegen die marxistische Guerilla. Auch politische Gegner Fujimoris, die keine Verbindung mit der Guerilla hatten, wurden in diesem Zusammenhang nicht geschont. Ein großer Erfolg war die Gefangennahme des Führers des Sendero Luminoso, Guzmán, der zu einem Waffenstillstand aufrief. Dies und die wirtschaftliche Erholung brachten Fujimori die Zustimmung breiter Volksschichten. Andererseits lastete auf seiner Regierung der Druck des Auslandes, das die Unterdrückung der demokratischen Opposition verurteilte und wirtschaftliche Sanktionen verhängte. Fujimori konnte dies nicht ignorieren und kam nicht umhin, oppositionelle Gruppierungen zuzulassen. Schließlich fand sich die gesamte politische Opposition in Peru zur gemeinsamen Aktion zusammen. Ihr Führer war Alejandro Toledo der im Jahre 2001 mit seiner Organisation Peru Posible an die Macht kam. Die Jahre der autokratischen Diktatur Fujimoris wurden in einem Gerichstprozess aufgearbeitet und der frühere Präsident wegen Menschenrechtsverletzungen zu lebenslänglicher Haft verurteilt [23]
Politik
Die Regierung ist repräsentativ, dezentralisiert und nach dem Prinzip der Gewaltenteilung aufgebaut. Zu den vorrangigen Interessen des Staates gehören die Verteidigung der staatlichen Souveränität, der Schutz der Bevölkerung vor Bedrohung ihrer Sicherheit sowie die Förderung des Allgemeinwohls. In der Realität jedoch bestehen trotz einiger außenwirtschaftlicher Erfolge schwerwiegende politische, soziale und wirtschaftliche Probleme.
Demokratiedefizite
In Peru, das sich seit 1982 als Präsidialrepublik bezeichnet, ist der Demokratisierungsprozess bis heute wenig gefestigt. So musste die Internationale Förderung für Menschenrechte während der Wahlkampagnen im Jahr 2000 erhebliche Unregelmäßigkeiten feststellen. Zur Finanzierung der Wahlkampagnen wurden Steuergelder verwendet und auch das Militär war nicht nur als neutraler Beobachter vor Ort.
Zudem ist die angestrebte Dezentralisierung und Regionalisierung des Landes bisher nicht über Ansätze hinweggekommen. Die staatlichen Einkünfte fließen weiterhin nach Lima und werden von den dortigen staatlichen Organisationen den einzelnen Gemeinden zugeteilt. Von der angestrebten Dezentralisierung verspricht sich der Staat eine Entlastung der Zentralregierung und durch die regionale Unabhängigkeit einen positiven Effekt auf die wirtschaftliche Entwicklung des Landes.
Aufgabe des Präsidenten
Nach der Verfassung von 1993 wird alle fünf Jahre ein Staatspräsident vom Volk gewählt, der nicht wiedergewählt werden kann. Seit Juli 2011 ist Ollanta Humala von der Partei Partido Nacionalista Peruano Präsident der Republik Peru. Zu den weitreichenden Aufgabengebieten des Präsidenten gehören die Vertretung des Staates nach innen und außen, die Führung der allgemeinen Regierungspolitik, die Einberufung der Wahlen zum Amt des Präsidenten und des Kongresses sowie die Erfüllung und Wahrung der Verfassung und der Gesetze.
Ministerpräsident und Regierung
Der Ministerpräsident (Premier oder Premierminister) in Peru ist der Koordinator im Ministerkabinett. Rechtlich gesehen ist Peru eine semipräsidiale Republik, da die Verfassung die Position eines Regierungschefs vorsieht, der vom Parlament durch ein Misstrauensvotum gestürzt werden kann. Diese Regelung wurde jedoch bisher nicht angewandt und die Realität entspricht somit eher einer präsidialen Republik. Das heißt, dass der Staatspräsident auch Regierungschef in Peru ist.
Im Oktober 2008 traten Ministerpräsident Jorge del Castillo und das gesamte Kabinett nach Korruptionsvorwürfen zurück. Präsident Alan Garcia akzeptierte das Rücktrittsgesuch seines "Premier".[24] Neuer Premierminister des Landes wurde im Oktober 2008 Yehude Simon. Nach gewaltsamen Protesten der indigenen Bevölkerung und deren brutalen Niederschlagung trat Simon im Juli 2009 zurück. Präsident Alan García ernannte im Rahmen einer Kabinettsumbildung Javier Velásquez Quesquén 2009 zum neuen Premierminister (abgelöst durch José Antonio Chang im September 2010).
Lobbygruppen
Die sich aus den Großgrundbesitzern des Hochlands und der Küste rekrutierende peruanische Elite hat über Jahrhunderte als Oligarchie das Land regiert, erst durch die Agrarreform von 1969 unter General Juan Velasco Alvarado wurde ihr ihre Machtgrundlage entzogen. In den Jahren danach kamen neue Machtgruppen hinzu, die sich auf Industrie und Finanzaktivitäten konzentrierten, zu einem großen Teil europäischer Abstammung waren und vom Protektionismus des Staates lebten.
Fujimoris Einstieg in die Politik und die konsequente Durchsetzung einer neoliberalen Wirtschaftspolitik auf südamerikanischem Boden führte zu einer Neustrukturierung des Machtblocks: Während manche Gruppen an Gewicht verloren, traten neue, wettbewerbsfähigere Gruppen auf. Heutzutage gibt es circa zehn ökonomische Gruppen, die einen starken Einfluss auf Wirtschaft und Politik ausüben.
Wahlen
In Peru herrscht Wahlpflicht. Erscheint ein wahlberechtigter Bürger nicht zu den Präsidentschaftswahlen, so muss er im Nachhinein ein Bußgeld zahlen. Da es sich jedoch um geheime Wahlen handelt, kann die Abgabe nicht verwertbarer Stimmzettel nicht bestraft werden.
2001
Am 8. April 2001 wurden Präsidentschafts- und Kongresswahlen abgehalten. Alejandro Toledo, hartnäckiger Widersacher Alberto Fujimoris, gelang es, 36,51 % der Stimmen auf sich zu vereinigen, gefolgt überraschenderweise vom Ex-Präsidenten Alan García (25,78 %) und der Kandidatin der rechtsstehenden Christlichen Volkspartei PPC, Lourdes Flores Nano (24,30 %). Aus diesem Grunde wurde am 3. Juni 2001 eine Stichwahl zwischen Toledo und García abgehalten. In einem dramatischen Ausgang besiegte der aus armen Verhältnissen stammende Toledo seinen Kontrahenten García mit 6 Prozentpunkten Unterschied. Die Partei Toledos, Perú Posible, hat sich als eine politische Alternative etabliert. Im Kongress hat Perú Posible 45, die APRA 26, Unidad Nacional 17 und FIM 11 der 120 zur Verfügung stehenden Sitze erhalten. Der Wahlsieger hat die Unterstützung des FIM (11), der Volksaktion AP (3), SOMOS PERU (4), UPP (6) und Renacimiento Andino (1) erhalten, womit die Regierungspartei eine Mehrheit von 70 Sitzen im Kongress besitzt. Toledo musste auf die wachsende Kritik seiner Regierung mehrmals mit einer Kabinettumbildung reagieren (zuletzt im August 2005, nach dem Rücktritt des Ministerpräsidenten Ferrero). Hervorzuheben sind die Benennungen von Kuczynski als Finanzminister (im 1. Kabinett Toledos bereits Finanzminister) und von Carlos Ferrero als Premier, das Ausscheiden von Jaime Quijandra und Silva Ruete sowie die Ernennung von Fernando Olivera zum Außenminister, was den Rücktritt Ferreros auslöste.
Bei den Kommunal- und Regionalwahlen von November 2002 gelang es der APRA, die erste politische Kraft im Lande zu werden. In 12 der 25 Regionen und in 10 Großstädten des Landes stellt nun die APRA die politischen Spitze.
2006
Am 9. April 2006 fanden die Präsidentschaftswahlen statt. Dabei erhielt Ollanta Humala 30,9 % der Stimmen. Ihm folgte mit 24,7 % der frühere Staatspräsident Alan García. Auf Platz 3 (nur knapp ein Prozent hinter García) lag die rechtskonservative Politikerin Lourdes Flores Nano, die noch wenige Monaten zuvor als sichere Gewinnerin gehandelt worden war. Da keiner der Kandidaten über die notwendige absolute Mehrheit verfügte, kam es am 4. Juni 2006 zu einer Stichwahl zwischen Ollanta Humala und Alan Garcia. Dabei gewann Alan García mit 52,625 % der Stimmen. Ollanta Humala gewann zwar in der Mehrheit der Departamentos, García konnte jedoch insgesamt einen höheren Anteil der Bevölkerung für sich gewinnen. Vor allem in der Hauptstadt und in den Departamentos an der Küste, wo die wirtschaftliche Situation der Bevölkerung besser ist, wurde García mit Mehrheit gewählt. Ollanta erhielt hingegen die Stimmen der ärmeren Teile des Landes in der Selva und der Sierra.
Im Parlament erhielt Humalas UPP 44 Sitze, Garcias APRA 35 Sitze. Das Mitte-rechts-Bündnis Nationale Einheit (Unidad Nacional) von Lourdes erhielt 19 Mandate.
2011
Bei den Wahlen von 2011 erzielten im ersten Wahlgang Ollanta Humala und Keiko Fujimori die meisten Stimmen. Im zweiten Wahlgang erzielte Humala die Mehrheit der Stimmen.
Administrative Gliederung
Peru ist in 24 Departamentos, 195 Provinzen (Provincias) und 1.828 Bezirke (Distritos) gegliedert. Seit der Regionalisierung des Landes im Jahre 2002 sind die Departamentos Selbstverwaltungseinheiten mit direkt gewählten Organen. Die ersten landesweiten Regionalwahlen fanden im November 2002 statt. Geplant war auch die Gliederung des Landes in Regionen (Regiones). Bei einem Referendum am 30. Oktober 2005 sprachen sich 78 Prozent der Bevölkerung von 16 Departamentos gegen ihre Zusammenlegung zu fünf Regionen (Norte, Nor Centro Oriente, Ica-Huancavelica-Ayacucho, Cusco-Apurímac und Arequipa-Puno-Tacna) aus.
Regionen Perus Städte
Die größten Städte sind Lima (7.363.069 Einw.), Trujillo (861.044), Arequipa (860.000), Callao (824.329), Chiclayo (634.600), Iquitos (400.000) und Huancayo (350.000).
- Siehe auch: Liste der Städte in Peru
Militär
Die peruanischen Streitkräfte bestehen aus den Teilstreitkräften Heer (Ejército del Perú), Marine (Marina de Guerra del Perú) und Luftwaffe (Fuerza Aérea del Perú). Insgesamt sind die Streitkräfte rund 110.000 Mann stark.
Wirtschaft
Volkswirtschaftliche Lage
Gemessen an wirtschaftlichen Indikatoren zählt Peru laut Weltbank zur Gruppe der Schwellenländer (Upper-middle-income economies[25]). In Peru beherrschen vor allem nordamerikanische und europäische Unternehmen den Markt. Dies gilt weitläufig für die Fischereiindustrie, die Ausbeutung von Bodenschätzen und im Telekommunikationsbereich. Das Land ist reich an Bodenschätzen, vor allem Gold, Silber und Kupfer und gehört weltweit zu den größten Produzenten dieser Rohstoffe. Daneben gibt es auch eine bedeutende Förderung von Naturgas. Peru ist einer der größten Exporteure von Fischerei-Produkten. Bezüglich der Agrarindustrie wird zwischen traditionellen Erzeugnissen (Kaffee) und vor nicht langer Zeit eingeführten Erzeugnissen (Spargel, Weintrauben etc.) unterschieden. Hauptanbaugebiet sind die bewohnten Gebiete im Westen, wo durch künstliche Bewässerung Landwirtschaft betrieben werden kann. In den großen Gebiete der Selva wird größtenteils Subsistenzwirtschaft betrieben. Die Industrie konzentriert sich auf die Küste und dort vor allem auf Lima. Die restlichen Gebiete sind weniger entwickelt. Von 2006 bis 2008, nach dem Amtsantritt Garcías, gab es ein hohes Wirtschaftswachstum (gemessen anhand des BIPs), Perus auf Rohstoffexporten basierende Wirtschaft profitierte dabei von deutlich steigenden internationalen Rohstoffpreisen. Durch die Finanzkrise ab 2007 sanken die Rohstoffpreise und das Wachstum brach 2009 weitgehend ab, es wurde mit Konjunkturprogrammen von der Regierung reagiert.[26] 2010 erhöhte sich die BIP-Wachstumsrate wieder deutlich, Peru profitiert dabei stark von den hohen Weltmarktpreisen von Silber, Kupfer und Gold. Diese Abhängigkeit von den Weltmarktpreisen wird jedoch auch kritisch betrachtet, die Regierung strebt eine bessere Diversifikation der Wirtschaft an.[27]
Kennzahlen
Die wichtigen Wirtschaftskennzahlen Bruttoinlandsprodukt, Inflation, Haushaltssaldo und Außenhandel entwickelten sich in den letzten Jahren folgendermaßen:
Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (BIP), real in % gegenüber dem Vorjahr Jahr 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Veränderung in % gg. Vj. 0,9 3,0 0,2 5,0 4,0 5,0 6,8 7,7 8,9 9,8 0,9 8,8 Quelle: IWF, Weltbank[28] Entwicklung des BIP (nominal) absolut (in Mrd. US$) je Einwohner (in Tsd. US$) Jahr 2005 2006 2007 Jahr 2005 2006 2007 BIP in Mrd. US$ 79 93 108,6 (Progn) BIP je Einw. (in Tsd. US$) 2,9 3,3 3,6 (Progn) Quelle: bfai[29] Entstehung und Verwendung des BIP (2005) Entstehung des BIP (in %) Verwendung des BIP (in %) Industrie 15 öffentlicher Verbrauch 9 Baugewerbe 5 privater Verbrauch 68 Handel 14 Bruttoanlageinvestitionen 22 Landwirtschaft 8 Bergbau 6 sonstige Dienstleistungen 38 Quelle: bfai[30] Entwicklung der Inflationsrate Entwicklung des Haushaltssaldos in % des BIP
("minus" bedeutet Defizit im Staatshaushalt)Jahr 2004 2005 2006 2007 Jahr 2004 2005 2006 2007 Inflationsrate 3,7 1,6 2,0 ~ 1,5 Haushaltssaldo -1,3 -0,7 -1,4 ~ -,0 Quelle: bfai[31] ~ = geschätzt Haupthandelspartner (2005) Ausfuhr (in %) nach Einfuhr (in %) von USA 24 USA 18 VR China 10 VR China 10 Schweiz 7 Brasilien 10 Kanada 7 Ecuador 7 Chile 6 Kolumbien 6 Japan 5 Argentinien 6 Brasilien 3 Chile 6 Deutschland 3 Mexiko 4 Quelle: bfai[32] Produkte des Außenhandels (2005) Ausfuhrgüter (Anteil in %) Einfuhrgüter (Anteil in %) Bergbauprodukte 61 Rohstoffe und Halbfabrikate 54 Agrarerzeugnisse 8 Kapitalgüter 28 Fisch 7 Konsumgüter 18 Erdöl 7 Textilien 6 Quelle: bfai[33] Entwicklung des Außenhandels in Mrd. US$ und seine Veränderung gegenüber dem Vorjahr in % 2004 2005 2006 Mrd. US$ % gg. Vj. Mrd. US$ % gg. Vj. Mrd. US$ % gg. Vj. Einfuhr 9,8 19 12,0 23 14,9 23 Ausfuhr 12,8 40 17,3 36 23,8 37 Saldo 3,0 5,3 8,9 Quelle: bfai[34] Der Gini-Koeffizient, der die Ungleichheit der Einkommen misst, lag nach der Schätzung aus dem Human Development Report des UNDP von 2010 bei 0,505.[35]
Schattenwirtschaft
Perus informeller Sektor ist ausgeprägt. Zwischen 10% und 15% der für Investitionen und Einkäufe bestimmten Haushaltsmittel des Staates gehen durch Korruption verloren. [36]. Eine wichtige Rolle spielt der Drogenhandel. Inzwischen hat Peru Kolumbien als größten Kokaproduzenten abgelöst. Ein Grund dafür ist der steigende Erfolg der kolumbianischen Regierung bei der Bekämpfung des Drogenhandels. In Peru werden nach Schätzungen der UNO auf einer Fläche von 59.900 ha Kokasträucher angebaut, das sind 38 % der weltweiten Anbaufläche (Stand 2010).[37] Damit ist diese zwar kleiner als in Kolumbien, wo auf 68.000 ha Koka angebaut wird, der Ertrag liegt mit 119.000 Tonnen jedoch höher als in dem Nachbarland. Ungefähr 85 % des Kokaanbaus sind für die illegale Kokainproduktion bestimmt. Die Kokapflanze dient allerdings auch der indigenen Bevölkerung als gesetzlich erlaubtes Genuss- und Nahrungsergänzungsmittel, weil das Kauen der Blätter Hunger, Müdigkeit, Kälte und Höhenkrankheit verdrängt.
Außenhandel
Am 12. April 2006 hat Peru ein bilaterales Freihandelsabkommen mit den USA unterzeichnet und mit der Volksrepublik China ist ein weiteres am 1. März 2010 in Kraft getreten. Mit der EU wurde am 13. April 2011 ebenfalls ein solches unterzeichnet. Es tritt im 2. Trimester des nächsten Jahres in Kraft [38]. 31 % der peruanischen Exporte gehen in die Vereinigten Staaten (16 %, Bodenschätze und Kaffee) und China (15 %, Bodenschätze und Fischmehl). Im Jahre 2010 erhöhte sich der Wert der Exporte um 32% (oder 31.346 Millionen Dollar). Auch die Schweiz hält mit 11 % der Exporte (hauptsächlich Gold) einen hohen Anteil. 56 % der Exporte gingen in die Länder der APEC (Bodenschätze und Fischmehl, aber auch Textilien und Agrarprodukte). In die Europäische Union gingen 18 % der Exporte (Bodenschätze und Kaffee sowie Fischereiprodukte). [39]. Im Jahre 2009 beliefen sich die Exporte in die EU Staaten auf 4178 Millionen US Dollar, wichtigstes Exportgut war der Kupfer. Wichtigster europäischer Handelspartner Perus ist Deutschland wohin Waren im Gesamtwert von 1041 Millionen US Dollar exportiert wurden. 11 % aller Importe Perus kommen aus Europa, wohin 15,7 % aller Exporte gehen [40] Für 2010 werden Ausfuhren nach China im Wert von 4079 Millionen Dollar erwartet. 2011 wird China die USA als Perus Haupthandelspartner verdrängen[41].
Tourismus
Im Jahre 2009 ist die Anzahl der Touristen trotz der Wirtschaftskrise um 4 % gestiegen (2.023.967 ausländische Touristen). Insgesamt bescherte der Tourismus Einkünfte in Höhe von 2.247 Millionen US $. Für 2010 werden 10 % mehr Touristen erwartet. Hauptherkunftsländer sind die Vereinigten Staaten und Chile. 47 % der Touristen kommen aus Lateinamerika[42].
Ökotourismus bietet sich an, da es viel unberührte Natur gibt, vor allem im Andentiefland im Osten des Landes. Die Anden bieten Wanderungen bei Huaraz und Cuzco sowie Machu Picchu, wichtigstes Tourismusziel Südamerikas. Der Colca Canyon nördlich von Arequipa ist ein beliebtes Trekkingziel. In den letzten Jahren hat sich auch Amazonien rund um die Stadt Iquitos als attraktives Reiseziel entwickelt.[43] Auch der Titicacasee ist ein touristisches Highlight.
Das Land ist mit einem dichten Straßennetz gut erschlossen, doch abseits der wichtigsten Verkehrsrouten sind die meisten Straßen nicht asphaltiert, rumpelig und in der Regenzeit häufig unpassierbar. Auch die Gebirgslage und die großen Entfernungen können das Reisen auf dem Land beschwerlicher als in Europa machen.
Energiewirtschaft
Hauptenergiequelle ist die Wasserkraft. Daneben gibt es weitgehend durch Kooperation mit NGO s auch Projekte mit Solarenergie. In Huarangal wird ein Versuchsreaktor betrieben,
Staatshaushalt
Der Staatshaushalt umfasste 2009 Ausgaben von umgerechnet 37,9 Mrd. US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 35,2 Mrd. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 2,1 % des BIP.[44]
Die Staatsverschuldung betrug 2009 32,0 Mrd. US-Dollar oder 24,8 % des BIP.[44]2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:
Infrastruktur
Die wichtigsten Verkehrswege für das Land sind die Panamericana und die Seewege nach Nordamerika, Ostasien und Europa.
Der wichtigste internationale Flughafen von Peru befindet sich in Callao bei Lima. Außerdem gibt es noch eine Reihe kleiner Flughäfen für den Inlandsverkehr.
Durch die extrem großen Höhenunterschiede der Anden bestehen größere infrastrukturelle Probleme vor allem entlang der West-Ost-Achse. Dies zeigt sich am geringen Anteil der gepflasterten Autostraßen, der gerade einmal 9.331 km bzw. 13 % beträgt. Dadurch verstärkt sich der periphere Charakter der Selva-Region, die kaum besiedelt ist, was wiederum bedeutet, dass die Landbevölkerung in diesen Gebieten nicht von dem wirtschaftlichen Aufschwung der Küstenregionen profitiert. So ist die einzige Landverbindung zwischen Peru und Brasilien nicht bei jeder Wetterlage und eigentlich nur für geländegängige Fahrzeuge passierbar[46].
Eisenbahn
Peru besitzt knapp 2300 km Eisenbahnstrecke[47] und 72.900 km Straßen.
Das peruanische Schienennetz besteht aus mehreren nicht miteinander verbundenen Teilnetzen. Derzeit sind zwischen 2200 und 2300 km in Betrieb. Etwa ebenso viele Bahnkilometer wurden irgendwann stillgelegt. Die drei größten Netze wurden jahrzehntelang von der staatlichen Bahngesellschaft ENAFER betrieben, in den 1990er Jahren aber größtenteils privatisiert. Der Bau einer die meisten Einzelstrecken verbindenden Bahnlinie entlang der Küste wurde einmal begonnen, macht aber kaum Fortschritte. Eine der bekanntesten Bahnstrecken Perus und eine der wenigen profitablen ist die Strecke der Peruanischen Südbahn (Ferrocarril del Sur) ins Urubamba-Tal nach Machu Picchu.
Kultur
Das kulturelle Leben ist vornehmlich auf wenige große Städte konzentriert, vor allem auf die Hauptstadt Lima. Weite Bereiche der Kultur sind heute geprägt durch die importierte Kultur der spanischen Eroberer und der von ihnen repräsentierten Religion.
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Uros, Titicaca-See
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Schamane der Urarina
Kunst
Die Stadt Cusco, in der viele indianische Künstler lebten, war in der spanischen Kolonialzeit ein wichtiges Zentrum der religiösen Malerei für ganz Südamerika. Gold- und Silberschmiede arbeiteten dort und in Lima vor allem für den europäischen Markt. Die Maler kopierten zunächst europäische Werke. Sie entwickelten jedoch einen eigenen Stil, indem sie vor allem Heilige, die in Begleitung von Tieren dargestellt wurden, wie Johannes den Täufer mit dem Lamm oder St. Markus mit dem Löwen, mit Szenen aus dem Leben der Hirten des Andenhochlands kombinierten. Diese Bilder wurden von den Hirten bei wichtigen Anlässen (z. B. Schafschur) mitgeführt. Mit ähnlichen Motiven wurden auch Figuren aus Stein oder Gips hergestellt (retablos) und in kleinen Holzkästchen, den cajas de Sanmarcos, aufgestellt.
Ein anderer Schwerpunkt der peruanischen Volkskunst war die Kürbisschnitzerei. Sie erlebte im 19. Jahrhundert eine Blüte: Schmuckkästchen, Puder- und Zuckerdosen wurden mit Szenen aus dem städtischen Leben dekoriert. Zentrum der Herstellung von Schnitzereien und retablos war die Stadt Ayacucho. In ihrer Region wurden als Schutzsymbole kleine Kirchen aus Ton auf den Hausdächern angebracht. Daraus entwickelte sich, besonders im Ort La Quina, ein eigener keramischer Stil: Rote Töpferware wurde nicht glasiert und ausschließlich mit weißer Farbe bemalt. Aus der präkolumbischen Zeit hielt sich die Herstellung kleiner Opfertiere aus Ton, der conopas, meist Lamas oder Alpakas, denen Alkohol oder Kokablätter in eine Vertiefung auf den Rücken gelegt wurde.
Peru hat eine alte Tradition der Textilherstellung, meist in Heimarbeit. Zur Kolonialzeit dienten die Verzierungen und Muster auf den Kleidern und Wandbehängen auch als Priestern und Behörden nicht verständliche Geheimsprache. Nach dem Aufstand Tupac Amarus II. im Jahr 1781 wurden indianisch aussehende Kleidungs- und Gebrauchsgegenstände von den Spaniern verboten. Durch die Bewegung des Indigenismus wurden viele präkolumbische Kunstfertigkeiten seit Beginn des 20. Jahrhunderts neu belebt; später kam Nachfrage durch Touristen hinzu.
Auch zwei bekannte peruanische Maler der Gegenwart, Amilcar Salomón Zorilla und Florentino Laime Mantilla verwenden indianisch beeinflusste Motive. Die Volkskunst dient auch dem Ausdruck politischer Konflikte: Nicario Jiménez und andere Künstler schufen in den 1980er Jahren retablos, Skulpturen und Wandbehänge, in denen die von beiden Seiten verübte Gewalt des Krieges mit dem Sendero Luminoso dargestellt wurde, über die zu sprechen zu diesem Zeitpunkt lebensgefährlich sein konnte.
Bildung
Schulen in Städten haben Schüler mit durchschnittlich mehr Wissen als Schulen im ländlichen Raum.[48] Es gibt einen Zusammenhang zwischen Mangelernährung und schlechterer Schulleistung.[48] Das Einkommen von Menschen korreliert positiv mit ihrer Bildung.[48]
Literatur
Eines der ältesten Werke der peruanischen Literatur wie der Quechua-Literatur insgesamt ist Apu Ollantay, ein Drama, dessen mündliche Überlieferung in die Zeit der Inka zurückreicht und das in der Kolonialzeit in der Quechua-Sprache aufgeschrieben wurde.
Ricardo Palma schuf im 19. Jahrhundert die Literaturgattung Tradiciones, die eine Mischung aus Fiktion und Geschichte darstellt. Clorinda Matto de Turners Romane waren vor allem von der Kultur der Inka geprägt. Außergewöhnliche Werke schrieb der Lyriker César Vallejo im 20. Jahrhundert. Besonders bekannt wurde Vallejos Trilce, das erstmals 1922 erschien. Weitere bedeutende peruanische Autoren des 20. Jahrhunderts waren José María Arguedas, Ciro Alegría, Julio Ramón Ribeyro, Manuel Scorza, Sergio Bambaren, Alfredo Bryce Echenique und Mario Vargas Llosa, der 2010 den Literaturnobelpreis erhielt.
- Siehe auch: Liste peruanischer Schriftsteller
Musik
Musik ist ein wichtiger Bestandteil der peruanischen Kultur. Die Quena (auch Andenflöte genannt), die Panflöte (Zampoña oder Ziku), der Cajón und die klassische Gitarre sind weit verbreitet.
Das bekannteste Lied Perus ist El Cóndor Pasa des peruanischen Komponisten Daniel Alomía Robles (1913 komponiert), das durch zahlreiche Coverversionen, unter anderem von Simon and Garfunkel, international beliebt wurde. An der Nordküste Perus wird die Marinera getanzt. Neben traditionellen Musikgattungen wie die Musik der Gruppe Cantos del Pueblo ist Rockmusik seit den 1950er Jahren sehr populär. Líbido ist ein Beispiel für eine peruanische Pop/Rockband. Derzeit beliebte peruanische Metal/Grunge/Punk/Rockbands sind etwa Ni Voz Ni Voto, Por Hablar, Leuzemia, La Sarita. In Peru sehr weit verbreitete Musikrichtungen sind auch noch der Huayno und der Cumbia Andina, auch unter dem Namen Chicha bekannt.
Bekannte Musiker und Sänger sind beispielsweise Yma Sumac, Susana Baca, Chacalón, Chabuca Granda, Lucha Reyes, Cantos del Pueblo, Raúl García Zarate, Sonia Morales, Eva Ayllón, Zambo Cavero, Noséquién y Los Nosécuántos, Pedro Suárez-Vértiz, Los Shapis und Agua Marina.
Film
In den 1920er und 1930er Jahren entstanden durch Regisseure wie Ricardo Villarán einige Stumm- und Schwarz-Weiß-Filme, die jedoch über die nationalen Grenzen hinaus meist kein Publikum fanden. Auch im restlichen 20. Jahrhundert erhielten peruanische Filme international nur wenig Beachtung.
In den frühen 1980er Jahren schlossen sich mehrere Filmemacherinnen und Filmemacher zur Grupo Chaski zusammen. Ihr Ziel war, mit sozialkritischen Dokumentar- und Spielfilmen die Realität des Landes zu schildern und eine Alternative zu kommerziellen Produktionen aus dem Ausland zu schaffen. Zu ihren auch international erfolgreichen Filmen gehören Gregorio (1985) über einen Jungen, der aus den Anden nach Lima kommt, und Juliana (1988) über ein Mädchen, das in Lima auf der Straße lebt. Die Regisseurin Maria Barea arbeitete nach dem Zerfall der Gruppe in der Frauenfilmgruppe Warmi weiter. Die in den Niederlanden lebende Peruanerin Heddy Honigmann verfilmte in Metall und Melancholie 1993 das Leben von Limaer Taxifahrern und -fahrerinnen. Das deutsche Paar Christine und Kurt Rosenthal lebte und arbeitete 26 Jahre in Peru und drehte zahlreiche Filme über Peru und Lateinamerika, u.a. Die Brücke aus Gras (1979) und Traditionelle Medizin in Lateinamerika (1992/93).[49].
Perus Filmindustrie ist vergleichsweise klein. Während in den Vorjahren meist zwei Filme pro Jahr produziert wurden, stieg die Anzahl der Produktionen jedoch 2004 auf fünf und 2005 auf acht Filme.[50] Francisco José Lombardi gilt als der bedeutendste moderne Filmregisseur Perus. 1991 gewann er für sein Drama Der Himmel über Lima den Goya. Seine Literaturverfilmung No se lo digas a nadie war bei internationalen Filmfestivals erfolgreich. Ebenso Josue Mendez' Días de Santiago (2006).
2009 geht der Goldene Bär der Berlinale nach Peru an den Film Eine Perle Ewigkeit (engl.: The Milk Of Sorrow) von Claudia Llosa. Der Film behandelt ein politisches Thema: die Folgen des peruanischen Bürgerkriegs, in dem von 1980 bis 2000 Regierungstruppen und Paramilitärs gegen die maoistische Guerilla kämpften.
Kulinarisches
Die geografischen Unterschiede zwischen Küste, Hochland und Regenwald und die damit verbundenen Ernährungstraditionen der vorkolumbischen Bewohner Perus verbinden sich mit der zum Teil arabisch beeinflussten Küche der spanischen Eroberer. In der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts entstand durch chinesische Migranten eine peruanisch-chinesische Küche (Chifa). Durch schwarze Sklaven wurden auch afrikanische Elemente in die peruanische Küche eingebracht.
Typische Gerichte sind:
- Ceviche (Eine Art Geschnetzeltes aus frischem rohen Fisch oder Meeresfrüchten, seltener auch Fleisch, das in Limonensaft mariniert und mit ebenfalls sauer marinierten Zwiebeln serviert wird)
- Anticucho (am Spieß gegrilltes Rinderherz)
- Arroz con Pollo (Reis mit Huhn) sowie Arroz con Pato (Reis mit Ente)
- Ají de gallina (Hühnerfleisch in einer leicht scharfen, cremigen Chili-Soße)
- Rocoto Relleno (sehr scharfer Paprika mit Rindfleisch gefüllt und Käse überbacken)
- Estofado (ein Eintopf aus Fleisch, Kartoffeln, Mais und Möhren mit einer scharfen Käse-Paprika-Sauce)
- Papa a la huancaina (Kartoffelstücke mit einer scharfen Käsesoße)
- Carapulcra (Eintopf aus getrockneter Kartoffel und Fleisch)
- Albondigas (Fleischbällchen)
- Pachamanca (Quechua für „Erdtopf“, in Erdgruben zubereitetes Fleisch und Gemüse)
- Chicharrón de Chancho (geröstetes Schweinefleisch mit einer dicken Speckschwarte)
- Lomo saltado (mit Zwiebeln und Paprika gebratene Rindfleischstücke)
- Chupe de Camarones (Suppe aus Garnelen, Kartoffeln und Gemüse)
- Sopa a la Criolla (landestypische Nudelsuppe mit Fleischeinlage)
- Tacacho (Knödel aus Kochbanane und Speck)
- Choclo con queso (gekochter Maiskolben mit Käse)
- Cuy chactado (gebratenes Meerschweinchen)
Man verwendet gern Fisch und Meeresfrüchte, Fleisch (Hühner-, Rind-, Schweine-, auch Meerschweinchen (Cuy)), Reis und verschiedene Sorten Kartoffeln, Süßkartoffeln, Mais, Yuca, Kochbananen. Spezielle Gewürze sind Koriander, vor allem Korianderblätter, die häufig als „Culantro“ bezeichnet werden, Safran, Kreuzkümmel (= Cumin) und Aji.
Das bekannteste alkoholische Getränk Perus ist der Pisco, ein Branntwein, der u. a. Bestandteil von Pisco Sour (Cocktail aus Limonensaft, aufgeschäumtem Eiweiß, mit einigen Tropfen Angostura und etwas Zimt) und Perú Libre (Longdrink aus Pisco und Cola). Weitere in Peru sehr beliebte Getränke sind die Chicha (eine Art Bier auf der Basis von Mais), Chicha Morada (alkoholfreies Getränk aus violettem Mais, gewürzt mit Zimt) und Inca Kola (knallgelbe Limonade)
Medien
Die wichtigen Tageszeitungen erscheinen sämtlich in Lima. Die älteste heute noch erscheinende ist El Comercio. Sie wurde 1839 gegründet und befindet sich seit über 100 Jahren im Besitz der Familie Miro Quesada. Sie verfolgt eine bürgerlich-konservative, aber unabhängige Linie, so verteidigte sie z. B. die Arbeit der Kommission für Wahrheit und Versöhnung gegen Angriffe von Regierung und Armee.
Der 1961 gegründete Expreso ist ein Boulevardblatt und unterstützte zunächst den liberalkonservativen Präsidenten Belaúnde, in den 1990er Jahren dann Fujimori. Die 1981 gegründete La República tendiert zum demokratisch linken Spektrum. Wichtig für die politische Meinungsbildung ist das Wochenmagazin Caretas, das fujimorikritisch berichtete und sich durch Aufdeckung vieler politischer Skandale einen Namen gemacht hat. Aufgrund ihres für viele Peruaner zu hohen Preises haben Zeitungen aber nur eine begrenzte Leserschaft.
Fernsehen ist im ganzen Land verbreitet und ausnahmslos privat. Es überwiegen anspruchslose Unterhaltungsimporte aus anderen lateinamerikanischen Ländern oder den USA. Ein Fernsehmoderator, Jaime Bayly, sorgte mit einem Buch über die fiktiven Erlebnisse eines Homosexuellen in Lima für viel öffentlichen Gesprächsstoff.
Neben landesweiten gibt es auch lokale Rundfunkstationen, die für Ereignisse und Debatten vor Ort oft eine zuverlässige Informationsquelle sind. Gesendet wird neben Spanisch auch in Quechua.
Folgende Mobilfunkanbieter gibt es in Peru:
- Movistar/Telefonica
- Claro
- NEXTEL
Obwohl nur wenige Peruaner einen eigenen Computer besitzen, sind Internetcafés im ganzen Land verbreitet und sehr preisgünstig. Für die Überwindung der Isolation abgelegener Landesteile spielt das Internet eine wichtige Rolle.
Sport
Fußball ist Nationalsport des Landes. Peru qualifizierte sich insgesamt viermal für die Fußballweltmeisterschaft und erreichte 1970 und 1978 das Viertelfinale. Beide Male war Teófilo Cubillas in der Mannschaft, 1972 wurde er zum südamerikanischen Fußballer des Jahres gewählt. Viele peruanische Nationalspieler (Paolo Guerrero, Claudio Pizarro, Jefferson Farfán) spielen in europäischen Fußball-Ligen.
Neben dem Fußball ist auch Volleyball beliebt. Die Volleyball-Nationalmannschaft der Frauen entfesselte in den 1980er Jahren mit ihren internationalen Erfolgen einen in Südamerika ungewöhnlichen Begeisterungssturm. 1988 gewann sie die olympische Silbermedaille. Außerdem erwarb Peru mehrere Medaillen in olympischen Schießwettbewerben, darunter eine Goldmedaille.
Eine weitere populäre Sportart ist das Surfen. An der Pazifikküste südlich von Lima befinden sich mehrere gute Surfgebiete. Der bisher größte Erfolg war der Gewinn der Surfweltmeisterschaften im Jahr 2004 durch Sofía Mulánovich.[51]
Feiertage
Neben lokalen Erntedank- und Patronatstagen gibt es folgende offiziellen Feiertage:
- 1. Januar: Neujahr
- Februar/März: Carnaval (jeden Sonntag)
- März/April: Ostern (Gründonnerstag (Jueves Santo) bis Ostersonntag)
- 1. Mai: Dia de los Trabajadores (Tag der Arbeit)
- Mai/Juni: Dia del Corpus (Fronleichnam)
- 14. Juni: Dia de los Campesinos (Tag der Bauern)
- 29. Juni: El Día de San Pedro y San Pablo (St. Peter und Paul)
- 28. Juli: Unabhängigkeitstag
- 29. Juli: Nationalfeiertag
- 15. August: Virgen de la Asunción (Mariä Himmelfahrt)
- 30. August: Santa Rosa de Lima (Tag der Heiligen Rosa von Lima)
- 8. Oktober: Tag der Marine
- 1./2. November: Allerheiligen
- 8. Dezember: Virgen de la Concepción (Fest der Unbefleckten Empfängnis)
- 25. Dezember: Weihnachten
- 31. Dezember: Noche de San Silvestre (Silvester)
Siehe auch
Portal:Peru – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Peru
Literatur
- Doris Kurella: Kulturen und Bauwerke des Alten Peru. Kröner, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-520-50501-9.
- Stern, Orin (Ed.): The Peru Reader: history, culture, politics. 2. Aufl., Duke University Press, Durham, NC [u. a.] 2005, ISBN 0-8223-3649-9.
- Sevilla, Rafael (Hrsg.): Peru, Land des Versprechens? Horlemann, Bad Honnef 2001, ISBN 3-89502-131-8.
- Goedeking, Ulrich & Eleonore von Oertzen: Peru. 3. völlig neubearb. Aufl., Beck, München 2004, ISBN 3-406-50457-4.
- Johannes Winter & André Scharmanski: Sind die Andenstaaten unregierbar? Ursachen der politischen Krise in Bolivien, Ecuador und Peru. In: Zeitschrift Entwicklungspolitik 14 (2005), S. 30–34.
- Rosenthal, Christine: 26 Jahre unterwegs in Peru 1. Aufl., Iatros, Dienheim 2007, ISBN 978-3-937439-40-2.
Weblinks
Commons: Peru – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikimedia-Atlas: Peru – geographische und historische KartenWiktionary: Peru – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen- Offizielle Website des Staates Peru
- Statistische Informationen zu allen Regionen, Provinzen und Bezirken von Peru
- Botschaft der Republik Peru in Deutschland
- Infostelle Peru e.V. (aktuelle Meldungen)
- CIA – The World Factbook
- Gemeinschaft der Peruaner in Deutschland
- Übersicht über deutschsprachige Peru-Webseiten
- Goruma-Übersichtsartikel
- El Chasqui - Kulturelle Informationen des peruanischen Aussenministeriums (teilweise in deutscher Sprache)
- Staatliche Entwicklungsorganisation GIZ in Peru: (ehem. DED), (ehem. GTZ), (ehem. InWent)
Einzelnachweise
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- ↑ SINANPE: Áreas Naturales Protegidas (PDF) vom 24. August 2011.
- ↑ Allgemeine Informationen über Peru, Mai 2002
- ↑ a b Social Panorama of Latin America 2010 - Briefing paper, Economic Commission for Latin America and the Caribbean (ECLAC), S. 16 und 13
- ↑ Angaben von Regierung und dem Nationalen Institut für Statistik und Informatik aus Peru 2009, S. 18
- ↑ Entwicklung: Armutsrate in Dominikanischer Republik, Venezuela und Peru gesunken, LatinaPress, 21. November 2009; Kritik: Not Everyone in Peru Is Winning "Championship" Against Poverty, IPS, 24. Juni 2010
- ↑ Comisión de la Verdad y Reconciliación
- ↑ Conclusiones del presidente de la Comisión de la Verdad y Reconciliación (pag.4) (PDF)
- ↑ [Compendio de la historia del Perú del historiador peruano Gustavo Pons Muzzo]
- ↑ comunidadandinasocican.org (PDF)
- ↑ Angabe für 2007, siehe http://elcomercio.pe/peru/665065/noticia-quechua-muere-verguenza-peru
- ↑ Instituto Nacional de Estadística e Informática, Perfil sociodemográfico del Perú, p. 132.
- ↑ Länderinformationen des Auswärtigen Amtes zu Peru
- ↑ Lieselotte und Theodor Engl: Die Eroberung Perus in Augenzeugenberichten. Deutscher Taschenbuch Verlag, 1975.
- ↑ Patrick Johnstone: Gebet für die Welt, S. 532 f.
- ↑ a b c amnesty.de
- ↑ Regierungswebsite - Vorstellung der Aseguramiento Universal en Salud
- ↑ elcomercio.pe
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- ↑ Book Rags: José Gabriel Túpac Amaru Biography, abgerufen am 13. August 2010
- ↑ The Peru Reader, Duke University Press, 1995 pp.157-61. , zitiert über: Sarah Cline: Colonial and Neocolonial Latin America (1750-1900)
- ↑ Lynch, John, Simón Bolívar: A Life, S. 288. Yale University Press, 2006
- ↑ Quelle : Breve Historia General de los Peruanos, Fernando Rosas, Ediciones El Lector, 2009, Arequipa, Peru
- ↑ Frankfurter Rundschau am 11. Oktober 2008
- ↑ The World Bank - Country Groups
- ↑ Handelsblatt: Bis in den letzten Winkel, 13. Januar 2009
- ↑ tagesschau: Perus krisenanfällige Wachstumsstrategie - Wirtschaftswunder aus Gold, Silber und Kupfer, 7. August 2011
- ↑ IWF: World Economic Outlook, April 2009, Weltbank: GDP growth (annual %), August 2011
- ↑ Entwicklung des BIP von Peru (absolut): bfai 2007, siehe: Wirtschaftsdaten kompakt
- ↑ Verwendung des BIP von Peru (absolut): bfai 2007, siehe: Wirtschaftsdaten kompakt
- ↑ Entwicklung der Inflationsrate von Peru: bfai 2007, siehe: Wirtschaftsdaten kompakt
- ↑ Bfai
- ↑ Bfai
- ↑ Entwicklung des Außenhandels von Peru: bfai 2007, siehe: Wirtschaftsdaten kompakt
- ↑ Country profile of human development indicators - Human Development Report 2010
- ↑ http://elcomercio.pe/economia/662901/noticia-costo-corrupcion-podria-llegar-al-58-pbi-per-capita-peru
- ↑ Peru löst Kolumbien als größten Koka-Produktion ab. Handelsblatt.com. Abgerufen am 21. März 2011.
- ↑ http://elcomercio.pe/economia/742786/noticia-pbi-peru-creceria-punto-porcentual-tlc-europa_1
- ↑ http://elcomercio.pe/economia/696317/noticia-31-exportaciones-peruanas-fue-eeuu-y-china-2010
- ↑ El Comercio, Dienstag 2. Maerz 2010, Seite b2 (Beilage Negocios/Economia).
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- ↑ a b c d The World Factbook
- ↑ Der Fischer Weltalmanach 2010: Zahlen Daten Fakten, Fischer, Frankfurt, 8. September 2009, ISBN 978-3-596-72910-4
- ↑ Teil 3: Vom Hochgebirge ins Amazonasbecken – Bericht einer Fahrradtour über diese Verbindung
- ↑ Studie über Entwicklungsmöglichkeiten der peruanischen Staatsbahn ENAFER
- ↑ a b c crise.ox.ac.uk (PDF)
- ↑ 26 Jahre unterwegs in Peru, C.Rosenthal, Iatros Verlag (2007), ISBN 3-937439-40-4, Webside Atelier Rosenthal
- ↑ Weltfilmproduktionsbericht (Auszug), Screen Digest, Juni 2006, S. 205–207 (eingesehen am 28. Juli 2007)
- ↑ Eine Frage der Wellen. FAZ.net. Abgerufen am 29. April 2011.
Politische Gliederung Südamerikas13 südamerikanische Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen:
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Mitgliedstaaten der Union Südamerikanischer Nationen (UNASUR)Mitgliedstaaten der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS)Antigua und Barbuda | Argentinien | Bahamas | Barbados | Belize | Bolivien | Brasilien | Chile | Costa Rica | Dominica | Dominikanische Republik | Ecuador | El Salvador | Grenada | Guatemala | Guyana | Haiti | Jamaika | Kanada | Kolumbien | Mexiko | Nicaragua | Panama | Paraguay | Peru | St. Kitts und Nevis | St. Lucia | St. Vincent und die Grenadinen | Suriname | Trinidad und Tobago | Uruguay | Venezuela | Vereinigte Staaten
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