- Expedition (Forschungsreise)
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Eine Expedition (urspr. lat. expeditio „Erledigung, Feldzug“) ist eine Reise in einer Gruppe in entlegenem, schwierigem und weglosem Gelände (nach Oxford Dictionary) zumeist als eine Entdeckungs- oder Forschungsreise.
Expeditionen wurden in früheren Zeiten oftmals von Geographischen Gesellschaften im Auftrag der jeweiligen Regierungen durchgeführt. Gründe waren früher häufig die Inbesitznahme neu entdeckter Gebiete als Kolonie oder Protektorat sowie bis in die Gegenwart zur Exploration. Seit dem 18. Jahrhundert dienten Expeditionen häufig der wissenschaftlichen Forschung zur Entdeckung von neuen Pflanzen- und Tierarten oder um herausragende geografische Ziele wie den Nord- und Südpol zu erreichen.
Forschungsreisen als Expeditionen werden heute meist von Universitäten oder Forschungsanstalten, wie der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe[1] oder dem Alfred-Wegener-Institut[2] sowie der Deutschen Gesellschaft für Polarforschung im Rahmen von wissenschaftlichen Projekten unternommen. Wissenschaftliche Ziele wurden oder werden in den Bereichen Biologie mit Zoologie, Paläontologie oder Botanik, Geowissenschaften mit Glaziologie, Geografie, Geophysik, Atmosphärenwissenschaften mit Metrologie definiert. Als eine besondere Lehrstätte für arktische Wissenschaften steht das University Centre auf Svalbard (UNIS) in Longyearbyen. In früheren Zeiten waren weitere Expeditionsziele Studien im Bereich der Anthropologie und Ethnologie u.a. für Museen für Völkerkunde wie dem Überseemuseum Bremen.
Um wissenschaftlichen Expeditionsteilnehmern in hinreichenden Wildnisfähigkeiten auszubilden, werden von einigen Instituten ausschließlich für ihre Studierenden und akademischen Teilnehmer Lehrveranstaltungen zu Wildnisfähigkeiten [1] [2] angeboten.
Im privaten Bereich werden Trekkingexpeditionen als besondere Form von Natursport und Outdooraktivitäten[3] unternommen. Für ein naturverträgliches Reisen hat der WWF für Expeditionen in der Arktis Grundsätze und Reisehinweise erarbeitet [4] die eine Richtschnur für Arktisbesucher [5] und einen Kodex für Arktis-Reiseveranstalter [6] bilden. Selbstverpflichtung sollte es sein darauf zu achten, dass diese Richtlinien eingehalten werden. Diese sollten allgemein als Richtlinie für Reisen in einer Gruppe in schwierigem Gelände dienen. Bergexpeditionen als private Expeditionen mit besonderem Ziel werden durch den Deutschen Alpenverein unterstützt und für seine Mitglieder durchgeführt. Ein weiteres Expeditionsziel kann die Produktion von Tier- und Naturfilmen sein.
Inhaltsverzeichnis
Expeditionsvorbereitung
Expeditionsplanung
Bestandteile der Expeditionsvorbereitung ist neben der Finanzierung die Expeditionsplanung mit der Definition des(r) Expeditionsziel(e) unter Berücksichtigung der Klimazone sowie der Beschaffung und Aufbereitung von Informationen durch Reisebeschreibungen, geographische Abhandlungen und in Folge die graphische Planung an Hand von großräumigen Übersichtskarten (Generalstabskarten 1:250.000 und größer) wie TPC-Luftfahrtkarten. Die "Feinplanung" mit topographischen Karten 1:100.000 und kleiner sowie Luft- und Satellitenbildern legt den geplanten Expeditionsweg fest sowie UTM-Koordinaten von Wegeeckpunkten.
Der Zeitplan zeigt den Ablauf der Expedition vor dem eigentlichen Beginn, während und nach der Expedition auf. Der Kosten- und Finanzplan legt den wirtschaftlichen Rahmen der Expedition fest und zeigt entstehende Kosten und deren Finanzierung. Zu diesen gehören u.a. Flug- und sonstige Transportkosten, Ausrüstung und Verpflegung, Genehmigungen und Versicherungen. Diese Einzelpläne stehen, nach einer generellen Beschreibung der Expedition, vor einer weitern Detailplanung.
Bereits in der Planung wird festgelegt, in welchem Rahmen die Expeditionsführung geschieht und wer sie mit welchen Rechten übernimmt. Die Planung wird meist schriftlich in einem Expeditionsvertrag festgehalten - in dem auch die Finanzierung und die Verwertung geregelt wird. Für einige Expeditionsgebiete sind voher Genehmigungen von den jeweiligen Naturschutz- oder Innenbehörden zubeantragen. Der Abschluss einer Bergeversicherung kann ebenso wie die Mitnahme gesonderter Sicherheitsausrüstung durch die Genehmigungsbehörde vorgeschrieben werden.
Expeditionsvorbereitung Sport
Entsprechend dem Vorhaben beginnt die sportliche Vorbereitung je nach Vorhaben bis zu einem Jahr vorher nach der Trainingslehre und nach sportmedizinischer und ggf höhenmedizinischer ärztlicher Beratung. Hinreichende sportliche Leistungsfähigkeit kann beim erfüllten Deutschen Sportabzeichen, dem deutschen Schwimmabzeichen und des deutschen Rettungsschwimmabzeichen angenommen werden. Zusätzlich Trainingsbestandteile können u.a. Kraftausdauer mit betongefüllten Reifen für das Ziehen eines Pulka sein.
Expeditionsversorgung
Bestandteil der Planungsphase ist die Festlegung der Expeditionsroute nach Geländehindernissen und Tagesentfernungen und dem daraus resultierenden Zeitbedarf sowie die Planung der Versorgung während der Expedition. Diese kann voraus durch Depot, durch Anschlussversorgung Luftfahrzeug oder begleitend Akja, Zugkarren, Träger oder Tragtiere erfolgen, oder beim Alpinstil für eine begrenzte Zeit von maximal 14 Tagen durch Selbsttragen. Seltener werden heute noch Schlittenhunde benutzt. Bezeichnend ist jedoch, dass die Sirius-Patrouille in Nordost-Grönland diese immer noch eingesetzt.
Expeditionsführung
Expeditionsführung als Führen von Menschen ist richtungsweisendes Einwirken zum Erreichen definierter Expeditionziele. Führung unterscheidet sich in Individualführung - bezogen auf den Einzelnen - und Teamführung - bezogen auf die Expeditionsgruppe. Der wesentliche Faktor für die Zusammenarbeit einer Expeditionsgruppe ist die Teamfähigkeit jedes Einzelnen. Belastende Umweltfaktoren wie Wetter, ungewohnte Lebensumstände und natürliche Umweltgefahren wie Bergsturz, Lawinen, hoher oder niedriger Lufttemperatur oder Wildtieren, haben Einfluss auf das Durchhaltevermögen von Menschen aus urbanen Gebieten. Persönliche Bedürfnisse können sich durch Gruppendynamik negativ auf das Erreichen wollen des Expeditionsziel auswirken und persönliche Bequemlichkeit zu einem negativen Verhalten gegenüber der Expeditionsgruppe oder Einzelnen führen. Der Selbstdisziplin kommt hier ein hohes Maß zu. Menschführung unter diesen Umständen unterscheidet sich nicht von den Grundsätze für Führungskräfte in der Privatwirtschaft. Warren Bennis als Vordenker von Führung und Leitung unterscheidet Manager, als Verwalter und Bewahrer eines status quo, und Führungskräfte, die Ziele aktiv definieren. Führungspersönlichkeiten werden nach Bennis nicht geboren sondern gemacht. Dabei gibt es nach ihm nicht den perfekten Stil, aber wesentliche Gemeinsamkeiten durch ein definiertes Ziel; ein vermitteltes Ziel; Kontinuität und Glaubwürdigkeit des Führenden; Bewusstsein der eigenen Schwächen des Führenden. Eine Führungspersönlichkeit muss nach Bennis in der Lage sein berechtigte Kritik zu akzeptieren und sich, wenn es notwendig ist, verändern können und trotzdem weitermachen. Dieser Prozess des Erlernens von Führen kann auch als horizontale Sozialisation des Lernens von Führung in einem langfristigen Prozess verstanden werden, bei dem das Wie und das Wann des richtungsweisenden Einwirkens erlernt wird. Insofern widerspricht der Begriff des "geborenen Führers" nicht der Definition von Bennis. Führung und deren Glaubwürdigkeit wird durch die Tugenden der Führungskraft geprägt.
Wildnisfähigkeiten
Wildnisfähigkeiten sind der Erwerb von Kenntnissen und Fähigkeiten zur Sicherung des Vorwärtskommen und (Über-)Leben im jeweiligen Klima. Eine Expedition ist kein "Überleben im Busch", Kenntnisse und Fähigkeiten dafür, wie sie in einigen Lehrgängen (Einzelkämpferlehrgang, Combat Survival Course) gelehrt werden und sich unter dem Stichwort Survival finden, sind im eigentlichen nicht erforderlich. Die Anwendung von Kenntnissen und Fertigkeiten aus dem Combat Medical Course sind nach dem deutschen Strafrecht für Ersthelfer verboten. Hinreichende Kenntnisse und Fertigkeiten für ein Leben in der Wildnis sind allerdings unabdingbar. Diese Kenntnisse und Fertigkeiten dienen auch der eigenen Sicherheit beim Aufenthalt in der Wildnis.
Wichtiger für Expeditionen sind weitergehende allgemeine Kenntnisse und Fertigkeiten. Berechtigungen die durch Ausbildung und Lehrgänge erworben werden können, werden teilweise von Genehmigungsbehörden gefordert, bevor eine Expedition genehmigt wird. Der Besitz dieser wird von den ausländischen nationalen Behörden teilweise überprüft. Lehrgänge die diese vermitteln sind Sprechfunkzeugnis (Luftfahrt), Funkbetriebszeugnis (Schifffahrt), Erste-Hilfe, Sportbootführerschein See, Jagdschein und Sachkunde Waffen zur Erteilung einer WBK, Fischen, Bergsteigen sowie Skifahren Alpin und Langlauf.
Grundlage der Ersten Hilfe ist Handhabungssicherheit zum zielgerichteten Handeln eines Ersthelfers in medizinischen Notlagen durch mehrfach wiederholte Erste-Hilfe-Lehrgänge während der Expeditionsvorbereitung. Zur erweiteren Ersten Hilfe für eine Expedition gehören Grundkenntnissen in der Notfallmedizin wie Herz-Lungen-Wiederbelebung, Verhalten bei Hypothermie durch Windchillfaktor sowie Grundkenntnisse aus dem Bereich der Ausbidlung für Rettungssanitäter mit dem Schwerpunkt Traumatologie, Verbandmittel und Medikamente sowie Grundkenntnisse über Infektionskrankheiten durch Tropenkrankheiten und Impfungen notwendig, soweit für das Expeditionsgebiet von Belang. Allgemeine Hygienemassnahmen der Reisemedizin verhindern die meisten Erkrankungen durch Umwelteinflüsse und ungewohnte Nahrungsmittel. Die erweiteren Kenntnisse der Ersten Hilfe sind durch Fertigkeiten für die Anwendung im Gelände [7] zu ergänzen.
Für die Teilnahme an Expeditionen einiger Institute werden weitere weitergehende Kenntnisse und Fertigkeiten im Brandschutz gefordert, wie sie in Lehrgänge für Selbst- und Brandschutz an der ABC-_und_Selbstschutzschule oder der Marinetechnikschule gelehrt werden sowie Fertigkeiten für die Kfz-Instandsetzung. Zivile Ausbildungseinrichtungen stehen in Deutschland nach Auflösung des Bundesverband für den Selbstschutz nicht mehr zur Verfügung. Grund dafür ist, dass nicht auf eine Feuerwehr zur Brandbekämpfung auf einer Forschungsstation oder eine Kfz-Werkstatt (Überschneefahrzeuge, Geländewagen, Festrumpfschlauchboot) zur Instandsetzung zurückgegriffen werden kann. Große Forschungsstationen halten eigenes technisches Personal, teilweise bereitgestellt durch das nationale Militär wie auf den amerikanischen und argentinischen Forschungsstationen der Antarktis, für diese Aufgaben bereit. In der trocken-kalten Klimazone stellt ein Brand, u.a. als Elektrobrand, Motorenbrand, unvorsichtiger Umgang mit offenem Feuer im Zelt oder Nothütten, die größte Gefahr dar. Extreme Kälte macht Kunststoffleitungen, Kunststoffisolierungen und Metall extrem brüchig. Aus gebrochenen Leitungen kann dann Kraftstoff ausdringen oder diese elektrische Kurzschlüsse verursachen. Kraftfahrzeuge und Motoren werden daher wo möglich permanent vorgeheizt. Behelfsweise wird die Kühlflüssigkeit auch aus reinem Frostschutzmittel abgelassen. Auf kleineren Forschungsstationen steht Unterstützung durch Fachpersonal nicht zur Verfügung, alle anfallenden Aufgaben auch der Küchendienst müssen von den Expeditionsteilnehmern selbst erledigt werden. Daher kann zur Vorbereitung auch ein Kochlehrgang gehören.
Expeditionsausrüstung
Eine angemessene Expeditionsausrüstung ist neben der Verpflegung wichtiger Bestandteil der Expeditionsvorbereitung. Fehlende oder mangelhafte Expeditionsausrüstung kann schwerwiegende Folgen für die sichere Durchführung haben und Rettungsmaßnahmen notwendig machen. Die Beschaffung der Expeditionsausrüstung bildet den Abschluss der Expeditionsvorbereitung. Dabei können die Wetterbedingungen der Jahreshälfte einer Klimazone durchaus denen einer anderen nach zu erwartender Lufttemperatur und Niederschlägen entsprächen und eine gleichartige Ausrüstung notwendig machen.
Expeditionsausrüstung entsprechend der Klimazone
trocken-kalt Winter Polarzone feucht-kalt Winter = trocken-kalt Sommer trocken-heiß Winter = feucht-kalt Sommer boreale Waldzone trocken-heiß Sommer Wüste feucht-heiß ganzjährig Regenwald Bestandteile der Expeditionsausrüstung
Expeditionsausrüstung zur Orientierung sind Navigationsmittel wie topographische Karten und Luftbilder, Kartenwinkelmesser mit Planzeiger, Fernglas, Kompass unter Berücksichtigung von Deklination (Geographie) und Inklination (Magnetismus) sowie Satelliten-Navigationssystem - Globales Navigationssatellitensystem - Global Positioning System oder Galileo (Satellitennavigation) zur Orientierung nach UTM-Koordinatensystem/MGRS mit GPS-Empfänger. Behelfsweise kann eine Sonnenuhr oder auch die Mondphasen zur Orientierung dienen.
Expeditionsgrundausrüstung besteht aus Trekking- oder Bergstiefeln, Trekkingbekleidung nach dem Zwiebelprinzip sowie Schlafsack, Isomatte, Zelt[8] und Trekking-Rucksack - bei Trekkingexpeditionen im Alpinstil nicht unter 100 l.
Der Proviant besteht aus Grundnahrungsmitteln oder gefriergetrocknete Trekkingnahrung für deren Zubereitung ein Kocher mit Kochgeschirr benötigt wird. Wasseraufbereitung erfolgt durch einen Wasserfilter, zum Transport ein Wassersack oder eine Feldflasche, für Warmgetränke eine Thermosflasche - in diese sollten zur Vermeidung von Infektionen nur Trinkwasser gefüllt werden.
Als Rettungs- und Kommunikationsmittel werden Satellitenkommunikationsgeräte wie Iridium (Kommunikationssystem), Funkgeräte und eine Notfunkbake via COSPAS-SARSAT-Notfunksystem benutzt.
Im (Hoch-)Gebirge oder auf Gletschern ist Ausrüstung zum Klettern und zur Klettersicherung erforderlich. Grundkenntnisse im Berggehen und Bergsteigen mit Knotenkunde sind auf allen Expeditionen erforderlich[9].
Transport und Verbringung
zu Fuß
- im Expeditionsstil mit Trägern oder Alpinstil durch Selbsttragen;
- im Gebirge und in Ewig Schneegebieten mit Akja, Pulka oder Hundeschlitten mit Schlittenhunden;
- Zugtiere und Tragtiere wie Maultier oder Dromedar;
zu Land motorisiert
- Landfahrzeuge Geländewagen wie G-Modell und Land Rover oder
- Expeditions-LKW mit Festaufbau oder Kabine wie der Unimog, der MAN gl SX45 8x8, in Russland der Ural (LKW),
- Faun Kraka oder Quad All Terrain Vehicles (ATV)
- Überschneefahrzeuge Bandvagn 206 auch für Dschungelgebiete, in Russland und ehemaligen GUS-Staaten MT-LB oder Schneemobil Light Over Snow Vehicles (LOSV),
luftunterstützt
- Luftfahrzeuge wie Hubschrauber EC 135 oder Mil Mi-8 und Flugzeuge mit STOL-Eigenschaft wie Dornier Do 228;
seegestützt
- in Küstengewässern und Feuchtgebieten Festrumpf-Schlauchboote, Kajak oder Kanadier.
Liste bekannter Entdeckungs- und Forschungsreisender
Entdeckungsreisende
- Christoph Kolumbus 1492 Entdeckung Amerikas
- Vasco da Gama 1497-1499 Entdeckung Seeweg nach Indien
- Ferdinand Magellan 1519–1522 Weltumseglung
- Gonzalo-Pizarro-Expedition 1540–1542 Erforschung Südamerika
- Samuel de Champlain 1603-1632 Kanada
- Vitus Bering 1733–1743 Große Nordische Expedition Entdecker der Beringstrasse
- Carsten Niebuhr 1761-1767 Erforschung Arabiens
- James Cook 1768–1771, 1772–1775, 1776–1780 Südsee-Expeditionen
Forschungsreisende
- Thaddäus Haenke 1789-1794 Teilnehmer Alessandro Malaspina di Mulazzo-Expedition, 1793-1810 südamerikanischer Kontinent Peru, Ecuador, Bolivien, Chile Atacamawüste 1804 erster Europäer auf dem Chimborazo
- Alexander von Humboldt 1799-1804 Südamerika Brasilien, 1829 Russland
- Lewis-und-Clark-Expedition 1804–1806 Erforschung des Ohio Nordamerika
- Maximilian zu Wied-Neuwied 1815-1817 Brasilien, 1832-1934 USA Reise in das innere Nord-America in den Jahren 1832 bis 1834
- John Ross (Polarforscher) 1818 Expedition Nordwestpassage und arktische See
- William Edward Parry 1818 2. Offizier Nordwestpassage, 1819-1820 1. Arktisexpedition Königin-Elisabeth-Inseln, 1821-1823 2. Arktisexpedition
- James Clark Ross 1818 Teilnehmer Nordwestpassage 1819-1825 mehrere Polarexpeditionen unter Parry, 1829-1931 Teilnehmer Nordpolexpedition und nördlicher Magnetpol, 1839-1842 Südpol und Südpolarmeer
- John Franklin 1818 1. Polarexpedition unter John Ross, 1819-1822 2. Polarexpedition Nordwest-Territorien, 1845-1847 3. Franklin-Expedition Polarregion
- Francis Crozier 1821 Nordwest-Passage unter Parry, 1824 3. Expedition unter Parry, 1839 Antarktisexpedition unter James Clark Ross, 1845-1847 Franklin-Expedition
- Charles Darwin Südamerika 1831-1836 mit der The Zoology of the Voyage of H.M.S. Beagle
- Ludwig Leichhardt Australien 1844-1845 1. Expedition 4800 km von Jimbour (Brisbane) über Northern Territory nach Port Essington (Darwin) 2. Expedition geplante Durchquerung des australischen Kontinents von Ost nach West 3. Expedition 1848 weiterer Versuch, seit dem verschollen
- Heinrich Barth 1845-1847 Nordafrika und 1849-1855 Westafrika und Sahara
- Eduard Vogel 1853-1856 Afrika Hochland von Adamaua Entsatzexpedition für Barth
- David Livingstone 1849-1873 Afrika
- Henry Morton Stanley 1870-1871 Afrika
- Novara-Expedition 1857–1859 1. wissenschaftliche Weltumsegelung der österr. Kriegsmarine
- Charles Francis Hall 1860-1862 1864-1869 kanadische Arktis 1871 Nordpol-Expedition
- Carl Koldewey 1868 Polarexpediton Grönland Ostküste
- Folsom-Expedition 1869 Yellowstone-Nationalpark
- Washburn-Langford-Doane-Expedition 1870 Yellowstone-Nationalpark
- Österreich-Ungarische Nordpolexpedition 1872-1874 Franz-Josef-Land unter Julius von Payer und Carl Weyprecht
- Eduard Schnitzer 1871-1892 Zentralafrika
- Adolphus Greely 1881-1884 Polarexpedition
- Karl von den Steinen 1882–1883 1. deutsche Internationale Polarjahr-Expedition nach Südgeorgien unter Dr. K. Schrader, 1884 1. und 1887–1888 2. Expedition Xingú-Gebiet Brasilien, 1897–1898 Expedition zu den Südseeinseln Marquesas
- Fridtjof Nansen 1888 Durchquerung Inlandeis Südgrönland, 1893-1896 Arktis Neusibirische Inseln Franz-Joseph-Land
- Nikolai Michailowitsch Prschewalski 1870–1873, 1876–1877, 1879–1880, 1883–1885 Zentralasienexpeditionen
- Erich Dagobert von Drygalski 1891-1893 zwei Westgrönland-Expeditionen der Berliner Gesellschaft für Erdkunde, 1901-1903 1. deutsche Südpolarexpedition Gauß-Expedition, 1910 Teilnehmer Graf Zeppelin Expedition Spitzbergen
- Robert Peary 1891-1893 Grönland und Arktis, 1905-1906 87°6' Nord, 1908-1909 angeblich am 6. April 1909 am Nordpol
- Frederick Cook 1891-1892 unter Robert Peary Arktisexpedition, 1897-1899 unter Adrien de Gerlache de Gomery Belgica-Expedition Antarktis, 1907-1909 Arktisexpedition nordwärts Axel-Heiberg-Insel Richtung Nordpol zurück über Devon Island 1909 zurück nach Norden über Nares Strait nach Anoatok Grönland
- Roald Amundsen 1896-1899 Belgica-Expedition Antarktis, 1903-1906 Nordwestpassage, 1910-1913 Fram-Expedition Arktis Südpol
- Robert Falcon Scott 1901-1903 Discovery-Expedition und 1910-1912 Terra-Nova-Expedition
- Otto Nordenskjöld und Carl Anton Larsen 1901-1904 Schwedische Antarktisexpedition
- Ernest Henry Shackleton 1901-1903 Teilnehmer Discovery-Expedition unter Scott, 1907-1909 2. Antarktis-Expedition Nimrod-Expedition, 1914-1917 Expedition Endurance, 1921-1922 3. Antarktis-Expedition Expedition Quest
- Sven Hedin 1893-1897 China Taklamakan Pamirgebirge, 1899-1902 Himalaya, 1905-1908 Persien, 1927–1935 Chinesisch-Schwedische Expedition
- Alfred Lothar Wegener 1906 Grönland Nordostküste unter dem Dänen Ludvig Mylius-Erichsen, 1913 Durchquerung und Überwinterung Inlandeis unter dem Dänen Johan Peter Koch, 1929-1930 3. Grönland Expedition Inlandeis mit Forschungsstation Eismitte
- Herbert Schröder-Stranz 1912-1913 Spitzbergen Deutsche-Arktische-Expedition
- Theodor Lerner 1896 Spitzbergen 1913 Entsatzexpedition der DAE
- Alfred Leber 1913-1914 Medizinisch-demographische Deutsch-Neuguinea-Expedition
- Croisière Noire Louis Audouin-Dubreuil 1924-1925 Afrika, Croisière Jaune 1931-1932 Naher Osten-China
- Ladislaus Almásy 1922-1934 Sahara Nordafrika ebenso 1940-1943 Brandenburg (Spezialeinheit) im Afrikafeldzug
- Iwan Dmitrijewitsch Papanin Nordpol vmtl am 21. Mai 1937
- Alfred Ritscher 1912-1913 Schiffsführer „Deutsche Arktis Expedition“ unter Herbert Schröder-Stranz, 1938-1939 Expeditionsleiter Dritte Deutsche Antarktisexpedition Neuschwabenland
- Deutsche Nanga-Parbat-Expedition 1932-1939 Willy Merkl, Hermann Buhl, Karl Herrligkoffer
- Heinrich Harrer 1939-1951 Tibet, 1953-1991 Südamerika, Alaska, Afrika und Südost-Asien
- Wilhelm Dege 1930er Jahre und 1944-1945 Spitzbergen Nordostland Unternehmen Haudegen
- Karl Helbig 1930-1932 Sumatra 1936-1937 Borneo 1953-1954 Mittelamerika 1957-1958 Mexiko
- Wilfred Thesiger 1941-1943 Äthiopien und Sahara Long Range Desert Group, 1946-1964 Oman, Saudi-Arabien und Jemen im Leeren Viertel sowie Irak
Expeditionsreisende
- Wally Herbert Nordpol zu Fuß mit Schlittenhunden 6. April 1969
- Werner Freund 1966 Algerien, 1967 Uganda, 1968 Ceylon, 1969 Kamerun, 1970 Äthiopien, 1971 Ecuador, 1972 indones. Neuguinea, 1973 Paraguay, 1974 Brasilien, 1975 Papua-Neuguinea, 1976 Süd-Kolumbien, 1977 Süd-Sudan
- Rüdiger Nehberg 1972 Blauer Nil, 1980 Yanomami Brasilien, 1981 Deutschlanddurchquerung, 1987 Atlantiküberquerung Tretboot
- Reinhold Messner 1969 Anden-Expedition 1970-1986 14 Achttausender und Seven Summits, 1989-1990 Antarktis-Durchquerung
- Arved Fuchs seit 1977 arktische Gebiete, 1979 Aufenthalt Westküste Grönland, 1980 gescheiterter Versuch Nordpol zu Fuß, 1983 Retro-Alfred-Wegener-Expedition von 1930, 1984 Winterumrundung Kap Hoorn mit Faltboot, 1989 Internationale Expedition „Icewalk“ Nordpol, 1989-1990 Antarktis-Durchquerung, 1993 Durchquerung Grönland mit Hundeschlitten, 1997-1998 Expedition „Arctic Passages" Westküste Grönland, 2000 historische Expedition Sir Ernest Henry Shackleton Antarktis und Durchquerung Südgeorgien, 2002 Nordostpassage, 1993 und 2003-2004 Nordwestpassage
- Bruno Baumann 1989 Taklamakan zu Fuß, 1994 Alashan, Tibet, Tibesti Gebirge, 1996 Taklamakan Retro-Expedition Sven Hedin, 2004 Tibet Entdeckung des "versunkene Königreich Shangshung" der Yarlung-Dynastie
Militärische Einheiten mit Expeditionsauftrag
- Sirius-Patrouille seit 1950 fortlaufende Expeditionen in Nordost-Grönland
- Canadian Rangers seit 1947 fortlaufende Expeditionen in arktisch Kanada
Polizei oder gleichgestellte Formationen mit permanentem Expeditionsauftrag
- Polizei und Feuerwehr Svalbard
- Ranger United States Forest Service
Expeditionstierfilmer
Bekannte Tierfilmer die Expeditionen zur Produktion von Natur- und Tierfilmen unternommen haben sind u.a. Michael Grzimek und Bernhard Grzimek, Heinz Sielmann, David Attenborough, Ernst Arendt und Hans Schweiger, Andreas Kieling, Matto Barfuss, Dieter Glogowski und Norbert Rosing.
Leiter von Meeresexpedtionen
- Hans Hass Tauchpionier
- Jacques-Yves Cousteau Meeresforscher
non-commercial Expeditionen der letzten Jahre
- [10] JDAV Expedition Spitzbergen 1999
- [11] Grönland Hundeschlittenexpedition 2002
- [12] Swiss AACB East Greenland Expedition 2005
- [13] Arctic Summits Expedition 2008
- [14] Antarktisexpedition 2008/2009
Expeditionsziele und Expeditionsräume
Dass es auch heute noch terra incognita gibt, zeigt die Teilnahme eines NDR-Fernsehteam zur Erforschung des nördlichsten Landpunktes der Welt in Grönland Ultima Thule 2008. [15] Häufige vielfach kommerzielle Expeditionsziele sind die höchsten Gipfel der Welt - die Seven Summits.
- Arktis - Nordpol - Geschichte der Nordpolexpeditionen
- Norwegen - Spitzbergen, Bäreninsel, Jan Mayen
- Schweden - Laponia mit Nationalpark Muddus, Nationalpark Padjelanta, Nationalpark Stora Sjöfallet, Nationalpark Sarek mit den Naturreservaten Sjaunja, Stubba, Sulitelma, Tjuoltadalen, Rapadalen
- Russland - Franz-Josef-Land, Nowaja Semlja, Jakutien und Wrangelinsel, Sibirien, Baikalsee, Kamtschatka, Altai, Sichote-Alin, Uws-Nuur
- Antarktis - Südpol, Südgeorgien, Südlicher Ozean - Liste der Antarktisexpeditionen
- Grönland - Ostgrönland - Nordost-Grönland-Nationalpark
- Nordamerika - Kanada - Yukon, Nordwest-Territorien und Nunavut (kanadisch-arktischer Archipel)
- USA - Alaska - Yukon River, Mount McKinley, Aleuten mit dem Alaska Maritime National Wildlife Refuge
- Südamerika - Chile / Argentinien - Patagonien
- Nordafrika - Tunesien / Algerien / Marokko / Libyen / Ägypten / Sudan / Niger / Tschad - Sahara Transsahara Nord-Süd West-Ost
- Ostafrika - Äthiopien
- Zentralafrika - Kongo / Uganda / Ruanda - Virunga-Vulkane
- Arabien - Jordanien, Oman
- Südostasien - Papua-Neuguinea und West-Papua, Borneo mit Kalimantan Timur Indonesien
- Australien - Großen Sandwüste, Gibsonwüste, Großen Victoriawüste und Nullarbor-Wüste
Siehe auch
- Wildnis / Wilderness Area USA
- Wetter / Klimazonen / Ökozonen
- Bergsteigen / Klettern / Höhenbergsteigen / Seven Summits
- Whiteout und Lawine, Steinschlag und Mure, Lahar
- Geographie / Luftbild
- Nationalpark / Liste der Nationalparks / Naturreservat Sjaunja
- Gesellschaft für Erdkunde / Frankfurter Geographische Gesellschaft
- Royal Geographical Society / Geological Society / National Geographic Society / The Explorers Club [16]
- Outward Bound / National Outdoor Leadership School NOLS[17]
- Polarforscher / Polarforschung
- Entdecker / Liste der Entdecker
Literatur
- Johannes W. Grüntzig, Heinz Mehlhorn: Expeditionen ins Reich der Seuchen. Medizinische Himmelfahrtskommandos der deutschen Kaiser- und Kolonialzeit, Elsevier-Verlag, München 2005
- Fergus Fleming, Annabel Merullo: Legendäre Expeditionen: 50 Originalberichte, National Geographic Verlag; 2. Auflage, November 2006
- Matthias Hake: Expeditionshandbuch. Planung, Ausrüstung, Krisenmanagement. Pietsch Verlag Stuttgart, 1. Auflage 2005, ISBN 3-613-50490-1
- Owen Beattie, John Geiger: Der eisige Schlaf: Das Schicksal der Franklin-Expedition, Piper Verlag; Mai 1998.
- Ariane Audouin-Dubreuil: Expedition Seidenstraße: Mit den ersten Geländewagen von Beirut bis Peking National Geographic Verlag, August 2008.
- Nigel Gifford: Expeditionen. Handbuch für Planung und Praxis: Konzeption, Finanzierung, Anreise, Nahrung, Ausrüstung, Logistik und Führung, ISBN 3-613-50005-1
- Sheppard, Tom: Vehicle-dependent Expedition Guide, ISBN 0-9532324-0-9
Weblinks
- Deutsche Gesellschaft für Berg- und Expeditionsmedizin
- Expeditionsmedizin von A bis Z
- Dokumente AWI Expeditionen Ärztliche Untersuchung für Expeditionsteilnehmer
- Sicherheitseinweisung_auf_neumayer.doc
Einzelnachweise
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