BAB 5

BAB 5
Bundesautobahn 5
Basisdaten
Gesamtlänge: 440 km
Bundesländer: Hessen
Baden-Württemberg
Karte
Verlauf der A 5

Die Bundesautobahn 5 (Abkürzung: BAB 5) – Kurzform: Autobahn 5 (Abkürzung: A 5) – ist eine deutsche Autobahn, die vom Hattenbacher Dreieck in Hessen nach Süden bis zur Schweizer Grenze bei Basel führt und dort Anschluss an das Schweizer Autobahnnetz hat.

Geographisch ist die A 5 Teil einer der wichtigsten durchgehenden Nord-Süd-Autobahnverbindungen Europas, von Nordeuropa (Oslo und Stockholm) bis nach Sizilien bzw. Spanien. Sie kreuzt am Frankfurter Kreuz die A 3 von der holländischen Grenze am Niederrhein nach Südosten bis zur österreichischen Grenze bei Passau. Damit ist dieser Autobahnknoten einer der wichtigsten Verkehrsdrehscheiben in Deutschland. Südlich von Freiburg im Breisgau gibt es eine Abzweigung als Verbindung zum französischen Autobahnnetz, über das eine Verbindung bis nach Spanien bzw. zur parallel laufenden A 35 besteht.

Die Gesamtlänge beträgt 440 Kilometer, davon etwa 178 Kilometer in Hessen und etwa 262 Kilometer in Baden-Württemberg. Die Kilometrierung übernimmt diejenige der A 7 von Norden her und beginnt nicht bei 0, sondern bei km 372 (Hattenbacher Dreieck) und hört bei km 814 (Grenze zur A2 in Basel) auf, mit einem historisch bedingten Versatz von 2 km an der hessisch-baden-württembergischen Landesgrenze[2]. Die Abschnitte zwischen Westkreuz-Frankfurt und Frankfurter Kreuz sowie zwischen Zeppelinheim und Darmstädter Kreuz gehören zu den wenigen Autobahnstrecken in Deutschland, die in Hauptfahrrichtung achtspurig sind. Der Abschnitt Frankfurter Kreuz - Zeppelinheim/Dreieich gehört mit 150.700 Fahrzeugen pro Tag zu den meistbefahrenen Straßen Deutschlands (Platz 9, Stand 2007).[3]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Am 23. September 1933 vollzog Adolf Hitler den ersten Spatenstich für das Teilstück Frankfurt am MainDarmstadt der geplanten Nord-Süd-Achse (HaFraBa). Dieses Teilstück wurde am 19. Mai 1935 eröffnet. Jedoch ist die A 5 nicht die älteste Autobahn, sondern lediglich die erste Reichsautobahn Deutschlands. Die Verbindungsautobahn von Köln nach Bonn (heutige A 555) wurde bereits 1932 dem Verkehr übergeben.

Die A 5 war ursprünglich als „HaFraBa“ von Hamburg über Frankfurt (Main) bis nach Basel als einheitliche Strecke geplant. Im Zuge der Nummerierung der deutschen Autobahnen wurde aber das nördliche Teilstück ab dem Hattenbacher Dreieck Teil der A 7, die von der dänischen Grenze bei Flensburg bis zur österreichischen Grenze bei Kempten im Allgäu führt.

Eine weitere Planung sah vor, die A 5 über Gießen, Marburg, Frankenberg (Eder), Warburg, Lemgo, Löhne, Lübbecke, Sulingen und Bremen bis nach Nordenham zu führen. Bei Lemgo war sogar ein Autobahnkreuz mit der geplanten Autobahn A 35 vorgesehen. Diese Planungen wurden jedoch später wieder verworfen. Das einzige je gebaute Stück der A 5 nördlich von Gießen ist ein kurzes Stück der B 61 am Dreieck Löhne der A 30. Hier ist die B 61 autobahnähnlich ausgebaut und auch mit blauen Autobahnschildern bestückt. Das kurze Stück Schnellstraße mündet dann in die A 30. [4]

Das Teilstück der A 5 zwischen dem Hattenbacher und dem Reiskirchener Dreieck wurde viele Jahre als A 48 bezeichnet, da die Planungen hier eigentlich eine Verbindung zum Dernbacher Dreieck der A 48 sowie – wie vorstehend beschrieben – eine Verlängerung der A 5 auf einer anderen Trasse vorsahen. Nach dem endgültigen Aus der Planungen für die Verlängerung der A 5 und der mehr als fraglichen Realisierung der Verlängerung der A 48 wurde dem Schema der Autobahnnummerierung folgend die Umnummerierung des Teilstücks von der A 48 zur A 5 vorgenommen. Auswirkungen auf die Nummern der Anschlussstellen hatte dies nicht, da diese Nummern erst später eingeführt wurden.

Bernd Rosemeyer Gedenkstätte

Hochgeschwindigkeitsversuche wurden auf der A 5 südlich des heutigen Frankfurter Kreuzes in den 1930er Jahren durchgeführt. Dabei verunglückte am 28. Januar 1938 der Rennfahrer Bernd Rosemeyer tödlich, der zuvor den Geschwindigkeitsrekord von 400 km/h erreicht hatte. Am Parkplatz nach der Ausfahrt Langen/Mörfelden (Streckenkilometer 508) wurde ein Gedenkstein („Bernd-Rosemeyer-Mahnmal“) errichtet.

Teile der A 5 und der A 8 wurden zwischen 1946 und 1951 für die Karlsruher Dreiecksrennen genutzt; mit prominenten Teilnehmern wie Karl Kling und Hans Stuck.

Ausbau

Die A 5 nördlich von Frankfurt, Blick nach Süden

Mit dem Bau der „Bergstraßenautobahn“ Darmstadt-Heidelberg entstand 1968 in diesem Bereich eine zweite und direktere Verbindung und die A5 änderte ihren Verlauf. Im Zuge dieser Baumaßnahme entstand auch die A 659 als Zubringer nach Mannheim.

Da der Abschnitt zwischen dem Frankfurter Kreuz und dem Nordwestkreuz Frankfurt an seine Kapazitätsgrenze stößt, wird zur Zeit für diese Strecke ein zwölfspuriger Ausbau geplant. Aufgrund der kurzen Abfolge mehrerer Anschlussstellen sollen dort Fern- und Lokalverkehr entflochten werden. Problematisch ist an den Planungen vor allem, dass die Autobahn in diesem Bereich durch das stark bebaute Gebiet der Frankfurter Stadtteile Griesheim, Gallus und Bockenheim führt.

Zurzeit kann zur Stauverhinderung im Großraum Frankfurt seitens der Verkehrsleitzentrale der Standstreifen als zusätzliche Fahrspur freigegeben werden, eine Testphase auf 52,5 Kilometern Autobahn auf der A 3 und der A 5 begann 2007. Zu diesem Zwecke werden die betroffenen Abschnitte videoüberwacht.

Seit 1996 wird die Strecke zwischen Alsfeld-Ost und Gambacher Kreuz abschnittsweise mit zusätzlichen Spuren und Standstreifen ausgestattet.

Der Abschnitt zwischen Baden-Baden und Offenburg wird ab dem 2. Quartal 2009[5] sechsspurig ausgebaut werden.

Am 28. April 2008 wurde die neue Anschlussstelle Rastatt-Süd (50) freigegeben, welche die A 5 mit der neu trassierten B 3 als Ortsumgehung Sandweier verbindet. Mit der Eröffnung von Rastatt-Süd wurde die Anschlussstelle Rastatt in Rastatt-Nord umbenannt.

Besonderheiten, Ereignisse

Seltenheit in Deutschland: 4 Fahrstreifen pro Hauptfahrrichtung. Der Abschnitt zwischen Zeppelinheim und Darmstadt ist der älteste, aber immer noch der längste durchgehend achtstreifige Autobahnabschnitt Deutschlands.
Die Urselbachtalbrücke kurz vor Frankfurt
  • Die A 5 war die erste Autobahn Deutschlands, bei der ein längerer Streckenabschnitt achtstreifig ausgebaut wurde.
  • Südlich des Frankfurter Kreuzes unterquert die A 5 die Einflugschneise des Rhein-Main-Flughafens direkt am Anfang zweier Start- und Landebahnen.
  • Ebenfalls südlich des Frankfurter Kreuzes steht, auf dem Gelände der ehemaligen Rhein-Main Air Base, das Luftbrückendenkmal auf der Westseite der Autobahn.
  • Zwischen Rastatt und Baden-Baden wurde die Höchstgeschwindigkeit wegen des verwendeten Flüsterasphalts reduziert. Es war zu Unfällen gekommen. Die Reduzierung wurde aber nach einer erneuten Bearbeitung des Asphalts wieder aufgehoben.
  • Zwischen dem Frankfurter Kreuz und der Anschlussstelle Niederrad (nur Fahrtrichtung Norden) sowie zwischen dem Nordwestkreuz Frankfurt und der Anschlussstelle Friedberg (beide Richtungen) wird der Seitenstreifen in den Spitzenzeiten für den Verkehr freigegeben. Auf dem erstgenannten Abschnitt sind während der Freigabe fünf Fahrstreifen in Richtung Norden befahrbar.
  • Zwischen Karlsruhe und Bruchsal kam es auf der A 5 im Juli 2003 zu einem schweren Unfall, der schnell überregionale Bekanntheit erreichte; siehe hierzu Verkehrsunfall auf der Bundesautobahn 5 im Juli 2003.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Hit 1 Radio: Rastatt soll Autobahnanschluss "Rastatt-Mitte" bekommen [1]
  2. autobahnatlas-online.de: A 5
  3. Bundesanstalt für Straßenwesen: Spitzenbelastungen auf bundesdeutschen Autobahnen in Berlin, Köln und Frankfurt. Pressemitteilung vom 13.03.2007.
  4. autobahnatlas-online.de: A 5 (Bremen–Gießen)
  5. Seite des Projektteam A-Modell A5

Weblinks



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