- Liste von Filmen mit Bezug zu Berlin
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Die Liste von Filmen mit Bezug zu Berlin enthält herausragende Filme mit deutlichem Bezug zu Berlin, also Filme, die in dieser Stadt spielen, die Berlin zu einer bestimmten Epoche zeigen oder das politische, wirtschaftliche oder kulturelle Leben Berlins zum Thema haben. Die Filme sind nach ihrem Handlungszeitraum sortiert, nicht nach dem Produktionsjahr.
Inhaltsverzeichnis
Dokumentationen über Berlin
Dieser Abschnitt führt Dokumentationen auf, die Berlin als Ganzes oder in Teilbereichen behandeln. Eine zeitliche Differenzierung wird nicht vorgenommen.
- Berlin – Die Sinfonie der Großstadt (Deutschland, 1927) beschreibt einen Tag in der Großstadt Berlin, die in den „Goldenen Zwanzigern“ einen industriellen Aufschwung erlebte.
- Symphonie einer Weltstadt (Berlin – Wie es war) (Deutschland 1930, erstaufgeführt 1950) zeigt (mit Ton) im Stil einer Stadtrundfahrt das Leben und Arbeiten in Berlin um 1930.
- Berlin Babylon (Deutschland, 2001) porträtiert die baulichen Narben von Krieg und Teilung sowie insbesondere den in den 1990er Jahren einsetzenden Bauboom, und schaut dabei den Protagonisten (Politikern, Stadtplanern, Architekten, Bauarbeitern) über die Schulter.
- Berlin: Sinfonie einer Großstadt (Deutschland, 2002) orientiert sich am gleichnamigen Vorbild Walther Ruttmanns aus dem Jahr 1927 und zeigt einen Tag im Leben Berlins zwölf Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung.
- Prinzessinnenbad (Deutschland, 2007) begleitet drei 15-jährige Mädchen in Kreuzberg beim Erwachsenwerden und bei ihren Gesprächen über Schule, Berufswahl, Patchwork-Familie, Beziehungen, Freizeitgestaltung und Lebensträume. Gefilmt wurde rund um den Görlitzer Bahnhof, am Kottbusser Tor und im Sommerbad Kreuzberg, dessen volkstümliche Bezeichnung „Prinzenbad“ dem Film seinen Namen gab. Deutscher Filmpreis 2008 als bester Dokumentarfilm.
- 24h Berlin – Ein Tag im Leben (Deutschland, 2009) ist eine 24-stündige Fernsehdokumentation, die das Alltags- und Berufsleben von über 50 Berliner Bürgern in Echtzeit darstellt.
- Neukölln Unlimited (Deutschland, 2010) begleitet drei Geschwister einer Familie mit Migrationshintergrund im multikulturellen Berliner Bezirk Neukölln, die durch ihre Arbeit und künstlerische Betätigung als Hip-Hop-Musiker und Breakdancer den Lebensunterhalt ihrer Familie aufbessern müssen, um einer wiederholten Abschiebung durch die Ausländerbehörde nach jahrelanger Duldung zu entgehen.
In Berlin handelnde Spielfilme
Von der Stadtgründung bis zum Ende des Kaiserreichs (Mittelalter bis 1918)
Dieser Abschnitt behandelt Berlin-Filme, die in der Zeit von der Gründung im Mittelalter (erste urkundliche Erwähnung im Jahr 1237) bis zum Ende des Ersten Weltkrieges spielen.
- Die Gebrüder Skladanowsky (Deutschland, 1995) ist eine Hommage an Max Skladanowsky und seinen Bruder Emil, die im Jahr 1895 mit dem in ihrer Pankower Werkstatt entwickelten Bioskop erste Filme im Lokal Feldschlößchen sowie im Varieté Wintergarten vorführten und damit zu Pionieren des Kinos wurden.
- Der letzte Mann (Deutschland, 1924) ist ein wegweisender Film von Friedrich Wilhelm Murnau, der in Berlin um 1900 spielt. Der Portier am exklusiven Atlantic-Hotel wird wegen Altersschwäche zum Toilettendienst degradiert und muss seine Livree abgeben. Daraufhin entwendet er abends die Uniform, um seinen sozialen Abstieg vor Nachbarn und Verwandten zu verheimlichen.
- Die letzte Droschke von Berlin (Deutschland, 1925/26) behandelt den Wandel vom Pferdewagen zum Automobil.
- Der Hauptmann von Köpenick (Deutschland, 1956) thematisiert tragik-komisch die auf einem tatsächlichen Ereignis beruhende Übertölpelung der Behörden im deutschen Kaiserreich, mit der der ehemalige Zuchthäusler Wilhelm Voigt während der Zeit des Wilhelminismus im Oktober 1906 die sklavische Befolgung preußischer Tugenden wie Gehorsam, Disziplin und Unterordnung lächerlich machte. Die Handlung ist in Berlin, Potsdam und der damals noch selbstständigen Stadt Köpenick angelegt, gedreht wurde jedoch in Hamburg. Der gleichnamige Film Der Hauptmann von Köpenick (Deutschland, 1997) erzählt die gleiche Geschichte und entstand in Wolfenbüttel und am Rathaus Köpenick.
- Solange Leben in mir ist (Deutschland, 1965) und Trotz alledem! (Deutschland, 1972) befassen sich mit der Arbeit des Sozialisten Karl Liebknecht in Berlin zwischen 1914 und 1919. Wichtige Stationen sind Liebknechts Reden im Reichstag gegen den Ersten Weltkrieg, die Gründung des Spartakusbundes, die Novemberrevolution mit der Ausrufung der Republik, die Weihnachtskämpfe, die Gründung der KPD und der Spartakusaufstand mit Liebknechts Ermordung im Tiergarten.
Zeit der Weimarer Republik (1918–1933)
Dieser Abschnitt behandelt Berlin-Filme, die in der Zeit der Weimarer Republik spielen.
- Kai aus der Kiste (Deutschland, 1988) spielt während der Hyperinflation 1923 in Berlin. Um Geld für ihre Familien zu verdienen, organisieren ein Junge und seine Freunde eine Werbekampagne für eine amerikanische Kaugummimarke und nutzen dazu einfallsreich die Möglichkeiten der Großstadt.
- Berlin – Alexanderplatz (Deutschland, 1931) erste Verfilmung des Romans Berlin Alexanderplatz von Alfred Döblin durch Piel Jutzi. Geschildert wird der Versuch der Hauptfigur Franz Biberkopf, nach seiner Haftentlassung im Arbeitermilieu Berlins der 1920er Jahre „ein guter Mensch“ zu werden.
Die gleichnamige Fernsehverfilmung Berlin Alexanderplatz (Deutschland, 1980) ist eine 14-teilige Literaturverfilmung des gleichen Romans durch Rainer Werner Fassbinder. Gedreht wurde die Fernsehfassung überwiegend in den Bavaria-Filmstudios München. - Was nützt die Liebe in Gedanken (Deutschland, 2004) handelt von der Steglitzer Schülertragödie im Juni 1927, während der zwei entwurzelte Jugendliche sich auferlegten, aus dem Leben zu scheiden, wenn sie keine Liebe mehr empfänden. Einer der beiden erfüllte den Pakt später in der Wohnung seiner Eltern in der Steglitzer Albrechtstraße 72C durch die Ermordung eines Freundes mit anschließendem Suizid.
- Menschen am Sonntag (Deutschland, 1930) schildert halbdokumentarisch das Leben junger Menschen in Berlin. Historisch bemerkenswert ist der von Amateuren erstellte Independent-Film durch seine authentischen Stadtbilder.
- Emil und die Detektive (Deutschland, 1931) ist die erste Verfilmung des Romans von Erich Kästner, der das Berliner Stadtleben aus Kindersicht darstellt. Gedreht wurde an Originalschauplätzen und im Filmstudio Babelsberg.
- M – Eine Stadt sucht einen Mörder (Deutschland, 1931) von Fritz Lang lässt eine ganze Stadt einen Serienmörder jagen. Obwohl der Name des Handlungsortes nicht genannt wird, zeigt der Film rund zehn deutliche Hinweise auf Berlin, beispielsweise mehrere Stadtpläne.
- Cabaret (USA, 1972) zeigt das Berlin des Jahres 1931 kurz vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten. Protagonisten sind der englische Schriftsteller Brian Roberts und die amerikanische Sängerin Sally Bowles. Pointiert zeigt der Film den zunehmenden Einfluss des Nationalsozialismus und der politisch motivierten Gewalt auf das deutsche Alltagsleben.
- Kuhle Wampe (Deutschland, 1932) porträtiert das Leben der Berliner Arbeiterklasse zwischen der Weltwirtschaftskrise und der nationalsozialistischen Machtergreifung, das von Arbeitslosigkeit, Selbstmord, Wohnungsverlust, Beziehungsproblemen und Arbeitersport bestimmt wird.
- Menschen im Hotel (USA, 1932) ist eine Verfilmung des Romans Menschen im Hotel und spielt gegen Ende der Weimarer Republik im luxuriösen Grand Hotel in Berlin. Die illustren Gäste, die sich dort begegnen, haben Probleme mit Langeweile, Geldsorgen, Weltschmerz, Krankheit, Diebstählen und geschäftlichen Misserfolgen. Der Film erhielt 1932 einen Oscar in der Kategorie Bester Film.
- Comedian Harmonists (Österreich/Deutschland, 1997) erzählt die Geschichte des 1927 in Berlin-Friedenau gegründeten Vokal-Ensembles Comedian Harmonists, das erfolgreich im In- und Ausland gastiert, bis seine jüdischen Mitglieder 1934 von der Reichsmusikkammer Auftrittsverbot erhalten. Der Film zeigt das letzte kulturelle Aufblühen Berlins und ganz Deutschlands vor der systematischen Ausgrenzung jüdischer Künstler und Geschäftsleute, die mit der nationalsozialistischen Machtergreifung einsetzte.
Zeit des Nationalsozialismus (1933–1945)
Dieser Abschnitt behandelt Berlin-Filme über die Zeit des Nationalsozialismus.
- Speer und Er (Deutschland, 2005) dokumentiert über einen Zeitraum von den frühen 1930er Jahren bis 1966 den Lebensweg von Hitlers Generalbauinspektor Albert Speer, dessen Karriere im Dritten Reich, die Pläne der beiden für den Umbau Berlins zur Welthauptstadt Germania sowie Speers 20-jährigen Aufenthalt im Kriegsverbrechergefängnis Spandau nach seiner Verurteilung im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher.
- Berlin 36 (Deutschland, 2009) erzählt die wahre Geschichte der Leichtathletin Gretel Bergmann, die als Jüdin nicht an den Olympischen Sommerspielen 1936 in Berlin teilnehmen darf und vom Nationalsozialistischen Reichsbund für Leibesübungen durch einen als Frau verkleideten Mann ersetzt wird.
- Die Wannseekonferenz (Deutschland, 1984) spielt am 20. Januar 1942 im damaligen Gästehaus der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes, Am Großen Wannsee 56–58 in Berlin-Wannsee, wo 15 hochrangige Vertreter von nationalsozialistischen Reichsbehörden und Parteidienststellen zur – später so benannten – Wannseekonferenz zusammentrafen, um im Rahmen des bereits begonnenen Holocaust die Endlösung der Judenfrage im Detail zu organisieren.
- Unter den Brücken (Deutschland, 1944/1945) zeigt eine Romanze von zwei Männern und einer Frau, die während des Zweiten Weltkrieges noch recht unbekümmert mit einem Kahn auf der Havel schippern. Gedreht wurde kurz vor den letzten Kriegszerstörungen unter anderem an der Glienicker Brücke, in Werder und Potsdam sowie im Berliner Tiergarten.
- Rosenstraße (Deutschland, 2003) erzählt die Geschichte des Rosenstraße-Protestes, bei dem deutsche Ehefrauen im Frühjahr 1943 in der gleichnamigen Straße in Berlin-Mitte mehrere Tage lang gegen die vermutete Deportation ihrer jüdischen Ehemänner in der Zeit des Nationalsozialismus protestierten.
- Aimée und Jaguar (Deutschland, 1999) beruht auf einer wahren Begebenheit, in der eine untergetauchte Jüdin und eine deutsche Mutter von vier Kindern während des Zweiten Weltkrieges für etwa ein Jahr von 1943 bis 1944 in Berlin in einer lesbischen Beziehung zusammenleben, bis die Jüdin von der Gestapo entdeckt und ins KZ Theresienstadt verschleppt wird.
- Stauffenberg (Deutschland, 2004) und Operation Walküre – Das Stauffenberg-Attentat (USA/Deutschland, 2008) zeigen die Entwicklung des Wehrmachtsoffiziers Claus Schenk Graf von Stauffenberg und anderer Widerstandskämpfer gegen Adolf Hitler vom Frontsoldaten bis zur Hinrichtung nach dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli 1944. Beide Filme wurden in Berlin an Originalschauplätzen wie dem Bendlerblock gedreht, für den Film von 2008 wurden auch das Gelände des Flughafens Tempelhof, die Messehallen am Funkturm und das Hauptzollamt Berlin genutzt.
- Hitler – Die letzten zehn Tage (Italien/Großbritannien, 1973), Der Bunker (Frankreich/USA, 1981) und Der Untergang (Deutschland, 2004) stellen die Geschehnisse im Berliner Führerbunker hinter der Reichskanzlei in der Wilhelmstraße während der Schlacht um Berlin in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges dar, als durch Suizid beziehungsweise Flucht der politischen Führung die Zeit des Nationalsozialismus endete.
- Die letzte Schlacht (Deutschland, 2005) ist ein Doku-Drama über die Schlacht um Berlin, das auf den Berichten vieler deutscher und sowjetischer Zeitzeugen beruht. Gezeigt werden die Leiden der Zivilbevölkerung, die letzten Verteidigungsbemühungen, der Zerfall der politischen Führung im Führerbunker, die Einnahme der Stadt durch die Rote Armee, die Einsetzung des ersten Stadtkommandanten und die Ankunft der Gruppe Ulbricht.
- Anonyma – Eine Frau in Berlin (Deutschland/Polen, 2008) handelt vom Ende des Zweiten Weltkrieges in Berlin, insbesondere von der Situation der von Vergewaltigung betroffenen Frauen, sowohl aus der Sicht der Deutschen als auch der Sowjet-Soldaten.
Nachkriegszeit bis zum Mauerbau (1945–1961)
Dieser Abschnitt behandelt Berlin-Filme vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis zu Bau der Berliner Mauer.
- Die Mörder sind unter uns (Deutschland, 1946) ist der erste deutsche Spielfilm der Nachkriegsgeschichte, spielt im Jahr 1945 im zerbombten Berlin und schildert, wie ein ehemaliger Militärarzt seine Kriegserlebnisse verarbeitet.
- Irgendwo in Berlin (Deutschland, 1946) zeigt das entbehrungsreiche Leben im zerstörten Berlin des Jahres 1946 aus Kindersicht. Die Gefahren von Trümmerbeseitigung und Wiederaufbau, zerrissene Familien, entkräftet heimkehrende Väter, der tägliche Kampf ums Überleben und die Verarbeitung der eigenen Kriegserlebnisse erschweren die Entwicklung der Kinder.
- Unser täglich Brot (Deutschland, 1949) porträtiert den Wiederaufbau Berlins im Jahr 1946 anhand einer Fabrik, die die Arbeiter – teils ohne Lohnzahlung – als volkseigenen Betrieb aufbauen sowie das entbehrungsreiche und spannungsgeladene Leben einer Familie, die den damit verbundenen gesellschaftlichen Wandel miterlebt.
- Der Bruch (Deutschland, 1989) handelt von drei Ganoven, die 1946 unter schwierigen Bedingungen in der sowjetischen Zone Berlins in den Tresor der Deutschen Verkehrs-Kredit-Bank einbrechen, um dort mehrere Tageseinnahmen der Reichsbahn zu stehlen. Aufgrund zuvieler Fehler und Mitwisser kommt die Berliner Polizei dem Trio allerdings schnell auf die Schliche.
- Eine auswärtige Affäre (USA, 1948) von Billy Wilder wird als „rabenschwarze Satire auf das deutsch-amerikanische Verhältnis im Nachkriegs-Berlin“ beschrieben. Der Film enthält Originalaufnahmen der zerstörten Stadt von 1945.
- Deutschland im Jahre Null (Deutschland, 1948) zeigt die Geschichte eines zwölfjährigen Jungen, der sich im Nachkriegsdeutschland in einer Welt, die durch Hunger und Überlebenskampf geprägt ist, um den Lebensunterhalt seiner Familie kümmern muss. Der Film wurde im Sommer 1947 im zerbombten Berlin gedreht.
- Emil und die Detektive (Deutschland, 1954) beruht – ebenso wie das Vorbild von 1931 – auf dem Roman von Erich Kästner. Der Film zeigt dieses Mal das West-Berlin des beginnenden Wirtschaftswunders. Detailliert zu sehen sind die Ruine der Gedächtniskirche vor dem Abriss des alten Kirchenschiffs, die Gegend um den Breitscheidplatz sowie das Olympiastadion, damals noch ohne Überdachung.
- Die Halbstarken (Deutschland, 1956) gewährt Einblick in das Leben jugendlicher und rebellischer Halbstarker Mitte der 1950er Jahre in Berlin, die – teils unter Gruppenzwang – in kriminelle Aktivitäten verwickelt werden. Gedreht wurde unter anderem im Stadtbad Wedding und bei der Polizeiinspektion Wilmersdorf.
- Berlin – Ecke Schönhauser… (Deutschland, 1957) porträtiert die Mitglieder einer Gruppe jugendlicher, teils krimineller Halbstarker mit ihren Alltagssorgen und Träumen auf dem Weg zum Erwachsenwerden Mitte der 1950er Jahre in Berlin. Der Film zeigt die Stadt vier Jahre vor dem Mauerbau, insbesondere die Gegend um den U-Bahnhof Eberswalder Straße im Ortsteil Prenzlauer Berg mit der Kreuzung Danziger Straße, Schönhauser- und Kastanienallee.
- Eins, Zwei, Drei (USA, 1961). Schauplatz der Komödie von Billy Wilder ist die geteilte Stadt Berlin kurz vor dem Mauerbau. Die damals noch weitgehend durchlässige Sektorengrenze erhält als Handlungsort eine große Bedeutung. Noch während der Dreharbeiten von Juni bis September 1961 begann man am 13. August mit dem Bau der Mauer.
Mauerzeit bis zur Wende (1961–1989)
Dieser Abschnitt behandelt Berlin-Filme, die zu Zeiten der Berliner Mauer spielen.
- Die Mauer – Berlin ’61 (Deutschland, 2006) zeigt das Schicksal einer Berliner Familie, die am 13. August 1961 durch den Mauerbau überraschend auseinandergerissen wird. Der Fernsehfilm wurde nicht in Berlin gedreht, sondern in Köln, Duisburg und im polnischen Breslau.
- Der Tunnel (Deutschland, 2001) beruht auf einer wahren Geschichte, in der eine Gruppe von bereits geflohenen DDR-Bürgern mit Fluchthelfern ab August 1961 damit beginnt, von West-Berlin aus einen geheimen Tunnel unter der Berliner Mauer nach Osten zu graben, um weiteren Familienmitgliedern und Freunden die Flucht aus der DDR zu ermöglichen.
- Der Kinnhaken (Deutschland, 1962) verdeutlicht das Schicksal einer Verkäuferin, die als Einwohnerin Ost-Berlins bis zum Mauerbau im Westteil der Stadt gearbeitet hatte und die sich nun eine neue Arbeit sowie neue Freunde im Ostteil suchen und ihre Vergangenheit verarbeiten muss. Gedreht wurde unter anderem in der Naugarder Straße in Prenzlauer Berg, am Alexanderplatz und am Ostbahnhof.
- Das Versprechen (Deutschland/Frankreich/Schweiz, 1995) erzählt die Geschichte eines Liebespaares aus Ost-Berlin, das sich im Herbst 1961 beim Versuch der Flucht aus der DDR verliert, im geteilten Berlin 28 Jahre lang getrennt weiterleben muss und sich bis zum Fall der Mauer im November 1989 nur vier Mal treffen kann.
- Finale in Berlin (Großbritannien, 1966) spielt als Spionagefilm auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges im geteilten Berlin. Ein britischer Agent soll einen sowjetischen Oberst nach West-Berlin schmuggeln und wird dabei in eine Aktion des Mossad verwickelt. Im Film sind unter anderem die erst wenige Jahre alte Berliner Mauer in ihrem ersten Bauzustand, der Flughafen Tempelhof und die Gegend rund um den Breitscheidplatz zu sehen.
- Das Quiller-Memorandum – Gefahr aus dem Dunkel (Großbritannien, 1966) lässt zur Zeit des Kalten Krieges einen Geheimagenten in West-Berlin eine Nazi-Untergrundorganisation jagen. Als Handlungs- und Drehorte dienten unter anderem das Olympiastadion, das Stadtbad Neukölln, der Rüdesheimer, der Wittenberg- und der Breitscheidplatz mit dem damals neuen Europa-Center sowie das Schlesische Tor.
- Der zerrissene Vorhang (USA, 1966) ist ein Spionagefilm von Alfred Hitchcock, in dem ein amerikanischer Kernphysiker über den Flughafen Schönefeld nach Ost-Berlin eingeschleust wird, um – trotz Überwachung durch die Stasi – eine geheime wissenschaftliche Formel zu stehlen. Vom echten Berlin ist nur ein Blick auf den Fehrbelliner Platz zu sehen, die restlichen Szenen entstanden auf dem Universal-Gelände im kalifornischen Los Angeles County.
- Ein Lord am Alexanderplatz (Deutschland, 1967) erzählt von einem galanten Heiratsschwindler, der nach seiner Haftentlassung von München nach Ost-Berlin übersiedelt und bei seiner ähnlich veranlagten Tochter wohnt, bis die Volkspolizei gegen die beiden ermittelt. Detailliert zu sehen ist der seinerzeit im Wiederaufbau befindliche Alexanderplatz; erwähnt wird der damals entstehende Fernsehturm. Darüber hinaus wurde unter anderem am Lindencorso, beim Roten Rathaus und am Seddinsee gedreht.
- Der tapfere Schulschwänzer (Deutschland, 1967) ist ein Viertklässler aus Prenzlauer Berg, der für einen Tag die Schule schwänzt, durch Ost-Berlin streift und zufällig einen Wohnhausbrand an der Friedrichsgracht entdeckt, woraufhin die Feuerwehr zwei Kinder retten kann. Neben einigen Stadtpanoramen zeigt der Film unter anderem die Bauarbeiten am Alexanderplatz sowie den A-Teppich des Berliner Metallgestalters Fritz Kühn an der Stadtbibliothek.
- Boxhagener Platz (Deutschland, 2010) ist eine Komödie, die in der Gegend um den Boxhagener Platz in Ost-Berlin kleinbürgerliches Familienleben im Jahr 1968 zeigt, während im Westen der Stadt die Studentenbewegung stattfindet.
- Der Baader Meinhof Komplex (Deutschland, 2007) behandelt die Entstehung und die Aktionen der RAF im Zeitraum von 1967 bis 1977, beginnend mit dem Staatsbesuch des Schah Mohammad Reza Pahlavi in West-Berlin und der gewaltsamen Auflösung einer Demonstration, bei der der Student Benno Ohnesorg erschossen wird. Studentenführer Rudi Dutschke wird daraufhin am Kurfürstendamm von einem jungen Hilfsarbeiter angeschossen und schwer verletzt. Als Reaktion folgt ein Protest gegen den Axel-Springer-Verlag, an dem auch Ulrike Meinhof teilnimmt. Der Film schildert die Geschichte bis zur Todesnacht von Stammheim, bei der die Mitglieder gemeinschaftlichen Selbstmord begehen.
- Sonnenallee (Deutschland, 1999) thematisiert das Leben Ost-Berliner Jugendlicher in den 1970er Jahren. Der dargestellte Straßenzug wurde im Filmstudio Babelsberg als Filmkulisse errichtet.
- Einer von uns beiden (Deutschland, 1974) ist die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Horst Bosetzky und spielt in Kreuzberg, Charlottenburg und Grunewald zur Zeit der ersten Aktionen des Kommunistischen Studentenverbandes. Ein gescheiterter Student überführt einen Professor der Freien Universität Berlin des Plagiats und erpresst ihn, was den Professor zu skrupelloser Gegenwehr reizt.
- Hostess (Deutschland, 1976) handelt von den Beziehungsproblemen einer Stadtbilderklärerin, die Mitte der 1970er Jahre bei der „Berlin-Information“ im Fernsehturm arbeitet. Der Film zeigt zahlreiche Stadtansichten von Ost-Berlin und einen der ersten Filmauftritte der Berliner Sängerin Nina Hagen.
- Ein Richter für Berlin (USA/Deutschland, 1988) basiert auf der Flugzeugentführung von Danzig im August 1978, bei der zwei DDR-Bürger ein Flugzeug der polnischen Fluggesellschaft LOT von Danzig nach Berlin-Schönefeld entführten und den Piloten zur Landung auf dem damals von den amerikanischen Luftstreitkräften genutzten Flughafen Tempelhof zwangen. Für das Gerichtsverfahren wurde der besondere United States Court for Berlin mit einem amerikanischen Richter und zwölf deutschen Geschworenen aus West-Berlin gebildet.
- Die dritte Generation (Deutschland, 1979) ist eine sarkastische Komödie von Rainer Werner Fassbinder über eine fiktive dritte Generation der RAF im Winter 1978/1979 in West-Berlin, in der die antriebslosen Möchtegern-Terroristen gar nicht bemerken, dass sie für wirtschaftliche Interessen ferngesteuert werden. Der Film spielt unter anderem am Breitscheidplatz, am Askanischen Platz, am U-Bahnhof Moritzplatz, auf dem Jerusalem-Friedhof sowie im Rathaus Schöneberg und zitiert Klosprüche aus öffentlichen Berliner Toiletten.
- Solo Sunny (Deutschland, 1980) basiert auf der Lebensgeschichte von Sanije Torka und schildert die beruflichen und privaten Auseinandersetzungen einer jungen Schlagersängerin in der DDR. Gedreht wurde unter anderem in einem unrenovierten Mietshaus in der Kopenhagener Straße im Ortsteil Prenzlauer Berg.
- Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo (Deutschland, 1981) erzählt über das Leben der drogenabhängigen Christiane Felscherinow, die im Alter von 14 Jahren beginnt, am Berliner Bahnhof Zoo der Prostitution nachzugehen. Der an Originalschauplätzen und zum Teil mit Laiendarstellern gedrehte Film ist eine Studie des Drogen- und Prostitutionsmilieus Anfang der 1980er Jahre rund um den Bahnhof Zoo.
- Der Mann auf der Mauer (Deutschland, 1982) thematisiert als Tragikomödie die Absurdität der Teilung Berlins. Ein Bürger Ost-Berlins versucht mehrfach erfolglos, die Berliner Mauer zu überwinden und wird von der westdeutschen Bundesregierung aus der Haft freigekauft. In West-Berlin fühlt er sich allerdings fremd: Er vermisst seine Ehefrau, versucht sich als Mitarbeiter der Stasi und hat Visionen von einer Welt ganz ohne Mauern.
- James Bond 007 – Octopussy (Vereinigtes Königreich, 1983) nutzt als Agenten-Thriller im Kalten Krieg das geteilte Berlin während der Zeit des Nato-Doppelbeschlusses und der westdeutschen Friedensbewegung als einen von mehreren Handlungs- und Drehorten. Gefilmt wurde u. a. am Grenzübergang Checkpoint Charlie, auf dem Kurfürstendamm, im Gefängnis Spandau und auf der AVUS.
- Westler (Deutschland, 1985) erzählt von dem West-Berliner Studenten Felix, der sich in den Ost-Berliner Thomas verliebt. Der Film wurde in West-Berlin und zum Teil mit versteckter Kamera im Ostteil der Stadt gedreht.
- Wildgänse 2 (Großbritannien, 1985) ist ein fiktiver Abenteuerfilm, in dem ein Fernsehsender eine Gruppe von Söldnern anheuert, um den im Kriegsverbrechergefängnis Spandau inhaftierten Rudolf Heß zu befreien und durch seine Aussagen den Viermächte-Status zu torpedieren. Zu sehen sind – außer dem Gefängnis – der Flughafen Tegel, das Olympiastadion sowie die kurz nach den Dreharbeiten gesprengte Versöhnungskirche an der Berliner Mauer.
- Das Leben der Anderen (Deutschland, 2006) porträtiert die Arbeit des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR im Berlin der 1980er Jahre, seine Angestellten und Opfer sowie die Aufarbeitung der systematischen Bespitzelung nach der Wende.
- Meier (Deutschland, 1986) ist der Name eines Handwerkers in Ost-Berlin, der sich von einer Erbschaft illegal einen westdeutschen Reisepass kauft. Nach einer heimlichen Weltreise kehrt er aber in die DDR zurück, um den Reisepass zusammen mit einem Tagesvisum zukünftig für Materialbeschaffungen in West-Berlin zu nutzen. Für seinen florierenden Betrieb erhält er schließlich die Auszeichnung „Held der Arbeit“.
- Der Himmel über Berlin (Deutschland, 1987) von Wim Wenders erzählt die Geschichte zweier Engel, die Menschen in Berlin beobachten und an ihrem Leben teilhaben möchten. Neben einer Liebeserklärung an die Menschheit ist der Film eine Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit der Bundesrepublik Deutschland in den 1980er Jahren und ein Zeitdokument der Berliner Stadtlandschaft, insbesondere des seinerzeit brachliegenden Gebietes am Potsdamer Platz.
- Linie 1 (Deutschland, 1988) ist ein Musicalfilm, in dem ein Mädchen nach Berlin kommt, um einen Rockstar zu suchen. Während ihrer Fahrten mit der Berliner U-Bahn lernt sie rund um die Linie U1 typische Berliner Punker, Arbeitslose, Buletten-Verkäufer, Zuhälter, Rentner und Spießer kennen. Der Film ist eine Liebeserklärung an die U-Bahn und den Ortsteil Kreuzberg der 1980er Jahre.
- Führer Ex (Deutschland, 2002) beruht auf den Erinnerungen von Ingo Hasselbach und thematisiert die deutsche Neonazi-Szene zur Zeit der Wende in der DDR und nach der Wiedervereinigung. Zwei rebellische Freunde in Ost-Berlin landen 1986 wegen versuchter Republikflucht im Gefägnis, geraten dort in eine Gruppe von Neonazis und treffen sich 1990 in Berlin unter veränderten Vorzeichen wieder.
- Das Wunder von Berlin (Deutschland, 2008) erzählt von Marco, einem DDR-Punk, der unfreiwillig bei den Grenztruppen der NVA landet, während seine Mutter sich in der Bürgerrechtsbewegung Neues Forum engagiert und sein Vater beim Ministerium für Staatssicherheit arbeitet. Am Abend des 9. November 1989 steht Marco in vorderster Front der Soldaten an der Bornholmer Straße.
- Good Bye, Lenin! (Deutschland, 2003) erzählt die Geschichte einer Berliner Familie, deren Mutter im Oktober 1989 einen Herzinfarkt erleidet und ins Koma fällt. Um ihre Gesundheit nicht zu strapazieren, spielt ihr der Sohn nach dem Aufwachen einige Monate später zusammen mit einem Freund mithilfe von fingierten Sendungen der Aktuellen Kamera zuerst das Weiterbestehen der DDR und schließlich eine veränderte Version der Wende vor.
- Liebe Mauer (Deutschland, 2009) handelt von einer Studentin, die 1989 in Kreuzberg an der Berliner Mauer direkt beim Grenzübergang Heinrich-Heine-Straße wohnt und sich dort in einen jungen Grenzsoldaten der Nationalen Volksarmee verliebt, was die Stasi und den CIA auf den Plan rufen. Als die Situation am 9. November zu eskalieren droht, fällt die Mauer.
- Herr Lehmann (Deutschland, 2003) gewährt Einblicke in das isolierte Lebensumfeld eines typischen Lebenskünstlers in Kreuzberg, der am Tag des Mauerfalls seinen 30. Geburtstag feiert.
Wiedervereinigung bis heute (seit 1990)
Dieser Abschnitt behandelt Berlin-Filme, die nach der Wende und der deutschen Wiedervereinigung spielen.
- In weiter Ferne, so nah! (Deutschland, 1993) ist die Fortsetzung des Films Der Himmel über Berlin von 1987 und zeigt das weitere Schicksal und die Begegnungen der beiden (ehemaligen) Engel mit Menschen in Berlin. War im ersten Film noch die geteilte Stadt zu sehen, zeigt die Fortsetzung nun das Berlin der Aufbruchstimmung unmittelbar nach der deutschen Wiedervereinigung.
- Der Zimmerspringbrunnen (Deutschland, 2001) zeigt den Wiederaufbau des Potsdamer Platzes und karikiert das Phänomen der Ostalgie. Ein nach der Wende arbeitslos gewordener Mann kreiert in seiner Plattenbau-Wohnung einen Zimmerspringbrunnen mit einem Modell des Berliner Fernsehturms auf einer Platte in Form der DDR-Karte und erzielt damit einen unerwarteten Verkaufserfolg.
- Das Leben ist eine Baustelle (Deutschland, 1997) erzählt die Geschichte eines jungen Mannes in Berlin, dessen Leben auf der ‚Baustelle Berlin‘ im übertragenen Sinne ebenfalls eine Baustelle ist (komplizierte Liebe, HIV, Jobprobleme).
- Lola rennt (Deutschland, 1998) erzählt die Geschichte eines Berliner Ganoven-Pärchens in drei verschiedenen Versionen und nutzt Berlin als urbane, teilweise handlungsbestimmende Kulisse.
- Lola und Bilidikid (Deutschland, 1999) zeigt die schwule türkische Subkultur Berlins.
- Nachtgestalten (Deutschland, 1999) porträtiert episodenhaft verschiedene Menschen am Rande der Gesellschaft sowie deren Erlebnisse auf der Suche nach ihrem persönlichen Glück im nächtlichen Berlin.
- Berlin is in Germany (Deutschland, 2001) erzählt die Geschichte eines ehemaligen DDR-Bürgers, der im Jahr 2000 nach elf Jahren Haft in das nun wiedervereinigte Berlin entlassen wird. In einem Land, das er bisher nur aus dem Fernsehen kannte, versucht er, beruflich und familiär Fuß zu fassen. Der Film wurde überwiegend in Berlin gedreht.
- Was tun, wenn’s brennt? (Deutschland, 2001) porträtiert sechs frühere Mitglieder der autonomen Punk- und Hausbesetzer-Szene in Berlin-Kreuzberg, die 13 Jahre nach einer 1987 begangenen Straftat belastendes Beweismaterial vernichten müssen, um ihr mittlerweile teils spießbürgerliches Leben nicht zu gefährden.
- Emil und die Detektive (Deutschland, 2001) verlegt den gleichnamigen Roman von Erich Kästner aus den 1920er Jahren mit Detailänderungen in das Berlin des 21. Jahrhunderts. Die Kinder nutzen bei der Jagd auf den Dieb Skateboards und Mobiltelefone und kommen dabei unter anderem zum Schlesischen Tor, Kulturforum, Schloss Bellevue, Alexanderplatz, in den Zoo, zum Pariser Platz und zum Hotel Adlon.
- Kroko (Deutschland, 2003) gewährt Einblick in das Umfeld eines gewaltbereiten und kriminellen 17-jährigen Mädchens im Wedding, das wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis und anderer Delikte dazu verurteilt wird, Sozialstunden in einer Wohngemeinschaft für Behinderte abzuleisten.
- Die Bourne Verschwörung (USA/Deutschland/Österreich, 2004) stellt die Aktionen eines CIA-Agenten und ehemaligen Auftragskillers dar, spielt zum Teil in Berlin und wurde überwiegend dort gedreht. Auch weitere, in anderen Ländern handelnde Szenen wurden in Berlin aufgenommen.
- Status Yo! (Deutschland, 2004) erzählt episodenhaft Geschichten über die Berliner Underground Hip-Hop-Szene und ihre multikulturellen Protagonisten, die im Alltag mit Problemen in der Liebe, mit Arbeitslosigkeit, Rassismus und Antirassismus, Schlägereien, Geldproblemen und der Suche nach dem eigenen Vater konfrontiert sind.
- Die fetten Jahre sind vorbei (Österreich/Deutschland, 2004). Der Film handelt von drei kapitalismuskritischen Berliner Großstadtrevolutionären, die in Zehlendorfer Villen einbrechen, aber nichts stehlen, sondern die Möbel verücken und konsumkritische Botschaften hinterlassen. Nach einer Entführung spielt der zweite Teil des Films in Tirol, wo die Protagonisten sich über die Studentenbewegung der 1960er Jahre in West-Berlin unterhalten.
- Muxmäuschenstill (Deutschland, 2004) porträtiert und karikiert als pseudo-dokumentarischer Film einen selbsternannten Weltverbesserer, der in Berlin und Umgebung im Sinne einer Selbstjustiz die Straftaten seiner Mitmenschen aufdeckt und bestraft, und dabei gar nicht bemerkt, wie er selbst zum Täter wird.
- Alles auf Zucker! (Deutschland, 2004) karikiert auf humoristische Weise jüdisches Leben und Brauchtum in Berlin. Eine durch die Teilung Berlins sowie durch religiöse und politische Überzeugungen getrennte Familie muss nach der Wiedervereinigung für eine Erbschaft wieder zueinander finden. Zu sehen sind unter anderem die Neue Synagoge, die Synagoge Rykestraße und der Jüdische Friedhof Weißensee.
- Sommer vorm Balkon (Deutschland, 2005) erzählt die Geschichte zweier Nachbarinnen in Berlin und ihrer Probleme bezüglich Partnersuche, Arbeitslosigkeit und Alkoholismus. Der Film wurde in der Umgebung des Helmholtzplatzes in Prenzlauer Berg gedreht.
- Walk on Water (Israel/Deutschland, 2005) erzählt von Axel, einem jungen Mann, der zunächst seine Schwester in Israel besuchen will und dabei von Eyal begleitet wird, einem Agenten des Mossad. Eyal hat den Auftrag, Axels Großvater zu töten, der in der Zeit des Nationalsozialismus Verbrechen gegen die Juden begangen hat. Der zweite Teil des Films spielt in Berlin (unter anderem am Alexanderplatz und der AVUS).
- Knallhart (Deutschland, 2006) schildert in drastischer Weise das soziale Milieu des Berliner Bezirks Neukölln und den täglichen Überlebenskampf seiner jugendlichen Bewohner mit und ohne Migrationshintergrund, aber auch die Hilflosigkeit der Bezugspunkte Schule und Familie. Als Kontrast hierzu wird zu Beginn des Films kurz das Leben in einer Villa im gut situierten Berliner Ortsteil Zehlendorf gezeigt.
- Schwarze Schafe (Deutschland/Schweiz, 2006) erzählt in fünf Episoden die Geschichten von Berlinern mit Geldproblemen.
- Valerie (Deutschland, 2006) ist der Name eines arbeitslosen und einsamen Models, das wegen Geldmangels über die Weihnachtstage in der Tiefgarage des Hotels Grand Hyatt in der Nähe des Potsdamer Platzes übernachten und tagsüber den Schein eines geregelten Lebens aufrechterhalten muss.
- Keinohrhasen (Deutschland, 2007) erzählt die Geschichte eines Lokalreporters, der in einem Berliner Kinderhort 300 Sozialstunden ableisten muss und sich dort in die Leiterin verliebt. Die Fortsetzung Zweiohrküken (Deutschland, 2009) gewährt zwei Jahre später Einblick in den Zustand der Beziehung. Beide wohnen und arbeiten immer noch in Berlin.
- Das Inferno – Flammen über Berlin (Deutschland, 2007) ist ein fiktiver Katastrophenfilm, in dem in der Restaurantebene des Berliner Fernsehturms nach einem Kabelbrand ein offenes Feuer ausbricht und ein unehrenhaft entlassener ehemaliger Feuerwehrmann der Berliner Feuerwehr bei der Rettung der Eingeschlossenen mithelfen muss. Ein Ingenieur erläutert dabei detailliert die Konstruktion der Turmkugel.
- Berlin Calling (Deutschland, 2008) erzählt die Geschichte eines Musikers aus der Berliner Electro-Szene, der in Drogen- und Finanzprobleme verstrickt ist.
- Berlin am Meer (Deutschland, 2008). Der Spielfilm zeigt die Erlebnisse des jungen Electro-DJs Tom und seiner Freunde im sommerlichen Berlin und dessen Nachtleben.
- Männerherzen (Deutschland, 2009) befasst sich mit den Beziehungsproblemen und beruflichen Herausforderungen von fünf Männern in Berlin, die alle im selben Fitnessstudio trainieren. Zwischen den Episoden sind Panoramaaufnahmen der Stadt zu unterschiedlichen Tageszeiten zu sehen; gedreht wurde unter anderem am Alexanderplatz und am Gendarmenmarkt.
- Zivilcourage (Deutschland, 2010). Der Fernsehfilm zeigt Götz George als Besitzer eines Buchantiquariats in Kreuzberg, der mit einer Gang in Konflikt gerät. Goldene Kamera 2011 in der Kategorie Bester deutscher Fernsehfilm.
- Im Angesicht des Verbrechens (Deutschland, 2010). Die Miniserie von Dominik Graf handelt von den Ermittlungen Berliner Polizisten im Milieu der Russenmafia. Deutscher Fernsehpreis 2010 als Bester Mehrteiler.
- Unknown Identity (USA/Deutschland, 2011). Action-Thriller vor der Kulisse Berlins mit Liam Neeson als US-amerikanischer Wissenschaftler, der nach einem Unfall seiner Identität beraubt wird. Der Film wurde im harten Winter 2009/2010 in Berlin gedreht, die europäische Premiere fand bei der Berlinale 2011 statt.
Literatur
- Wolfgang Jacobsen: Berlin im Film. Die Stadt. Die Menschen. Argon Verlag, 1998, ISBN 978-3-870244-68-2.
- Markus Münch: Drehort Berlin – Wo berühmte Filme entstanden. berlin edition des be.bra-verlag, 2007, ISBN 3-814801-54-7.
- Michaela Schubert, Wolfgang Bernschein (Hrsg.): Berlin. Reisen – Ein Film. Wolbern-Verlag, Potsdam 2007, ISBN 3-980847-27-6.
- Regina Aggio: Filmstadt Berlin 1895–2006. Schauspieler, Regisseure, Produzenten, Wohnsitze, Schauplätze und Drehorte. Verlag Jena, 2007, ISBN 978-3-931911-34-8.
Weblinks
- Die 30 besten Berlin-Filme, rbb, 2009 (Zuschauer-Abstimmung)
- Chronologische Auswahl von Berlin-Filmen, Berlin Brandenburg Film Commission (BBFC), 2009
- Filmstadt Berlin, Goethe-Institut, 2005
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