- Römisch-katholische Kirche in Deutschland
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Die römisch-katholische Kirche in Deutschland ist die größte und älteste christliche Religionsgemeinschaft in Deutschland (vergleiche dazu den Artikel Religionen in Deutschland). Sie umfasste 2010 24.651.001 Katholiken (30,2 % der Gesamtbevölkerung).[1]
Wenn auch die Römisch-katholische Kirche ihrem Wesen nach weltumspannend (katholikos: „allgemein“) ist, so sind in den einzelnen Ländern Unterschiede und Eigenheiten wahrnehmbar.
Inhaltsverzeichnis
Definition
In diesem Artikel wird mit dem Begriff „Kirche Deutschlands“ die römisch-katholische Kirche in der Bundesrepublik Deutschland bezeichnet. Der „deutsche“ liturgische Kalender dagegen bezieht sich auch auf Österreich, die Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg, das deutschsprachige Belgien und Südtirol, für die alle zusammen auch der Salzburger Erzbischof nach wie vor den Titel des „Primas Germaniae“ innehat. Mit diesem Titel sind allerdings keine Rechtsfolgen mehr verbunden.
Organisation und Statistik
Die Katholiken in Deutschland leben in 11.483 Pfarreien und sonstigen Seelsorgsstellen (Stand: 2010[2]), die in Dekanaten und Pfarrverbänden zusammengeschlossen sind und zu einem der 27 Erzbistümer oder Bistümer gehören.
Die Bistümer bilden die Deutsche Bischofskonferenz und sind im Verband der Diözesen Deutschlands als Rechtsträger organisiert.[3] Derzeitiger Vorsitzender ist der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch.[4] Des Weiteren existiert für die Bistümer des kirchlichen Bayern die Freisinger Bischofskonferenz unter dem Vorsitz des Erzbischofs von München und Freising Reinhard Kardinal Marx. Der Heilige Stuhl ist in Deutschland durch den Apostolischen Nuntius Erzbischof Jean-Claude Périsset vertreten. Als Oberhaupt der katholischen Weltkirche hat der Papst selbst auf Grund seines Jurisdiktionsprimats auch in den Teilkirchen ein Weisungsrecht. Der gegenwärtige Papst, Benedikt XVI., ist auch deutscher Staatsangehöriger.
Die Bischöfe werden auf Grund der verschiedenen Konkordate von den Domkapiteln auf Grund eines Dreiervorschlags der Römischen Kurie gewählt und anschließend vom Papst ernannt, wobei den Regierungen der Länder ein sogenanntes Erinnerungsrecht in unterschiedlicher Ausführung zugestanden wurde. Im „kirchlichen Bayern“ (Bayern sowie die ehemals bayrische Pfalz) erhält der Papst einen Dreiervorschlag vom Domkapitel, ist dann aber in seiner Ernennung frei.
Eine Besonderheit der deutschen Kirche ist die weitverzweigte Organisation der Laien in eigenen Gremien. Die Pfarrgemeinderäte werden von den Katholiken der einzelnen Pfarreien gewählt (in der Regel aktives Wahlrecht ab 16 und passives ab 18 Jahren); der Pfarrer beruft noch Mitglieder hinzu. Entsprechend werden von den PGRs Dekanatsräte gewählt, und dann wiederum die Diözesanräte und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken. Dessen Präsident ist Alois Glück. Im ZdK sind viele Politiker vertreten, wie z. B. Glück selbst (CSU), Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesministerin Annette Schavan (CDU) oder Wolfgang Thierse, Vizepräsident des Deutschen Bundestages (SPD).
In Deutschland existiert ein Kirchensteuersystem, welches den deutschen Bistümern im Vergleich mit den Bistümern anderer Länder zu einer gewissen Finanzkraft verhilft.
Kleriker, Ordensleute, haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter
Es gibt (Stand 2010) 113 Bischöfe, 12.931 Welt- und 2.205 Ordenspriester (zusammen 15.136, davon 9.857 im aktiven pastoralen Dienst) und 3.032 Ständige Diakone, von denen 1.880 noch einen weiteren Beruf ausüben. Die katholische Kirche beschäftigte darüber hinaus in Deutschland 2010 3.071 Pastoralreferenten (1.807 Männer, 1.264 Frauen) und 4.481 Gemeindereferenten (1.031 Männer, 3.450 Frauen)[5][6], dazu kommen weitere Beschäftigte in "Folgediensten" wie Kirchenmusiker, Küster und Verwaltungsangestellte sowie in der Kirche angeschlossenen Einrichtungen und Organisationen (z. B. Caritas mit seinen Diözesan- und Fachverbänden, Altenheime, Krankenhäuser, Kindergärten, Schulen und Bildungseinrichtungen). Insgesamt stehen etwa 100.000 Menschen in hauptamtlichen kirchlichen Diensten. Die Zahl der Ehrenamtlichen in der Jugend-, Sozial- und Altenarbeit, in Beratungs- und Leitungsgremien, als Ministranten, Mitglieder in Chören usw. geht in die Millionen.[7]
Auf ein Ordensleben in einer der 57 verschiedenen in Deutschland ansässigen Ordensgemeinschaften haben sich 25.908 Menschen verpflichtet, davon 4.887 Männer (3.081 Priester) - zuzüglich 88 Novizen - in 448 klösterlichen Niederlassungen in 113 selbständigen Provinzen und Abteien (weitere 1.261 deutsche Ordensmänner sind im Ausland tätig)[8] und 21.021 Frauen[9]. (2008 gab es 22.995 Ordensfrauen in Deutschland, 1997 waren es 35.160.)[10] Im Jahr 2009 wurden in Deutschland insgesamt 16 Ordensmänner zu Priestern geweiht.[11] Säkularinstituten gehören 2.161 Personen an (200 Männer, 1.961 Frauen), dem Opus Dei circa 600 (zuzüglich ca. 400 aktive Mitarbiter)[12].
Zahlenmäßig stärkste Ordensgemeinschaften in der Bundesrepublik Deutschland sind nach den Benediktinern (763) und Franziskanern (745) die Jesuiten (353), die Salesianer Don Boscos (305), die Steyler Missionare (291) und die Pallottiner (271).[13] 55 % der männlichen Ordensmitglieder[13] und circa 84 % der Ordensschwestern sind über 65 Jahre alt[10].
Konfessionelle Einordnung
Als „Land der Reformation“ ist Deutschland konfessionell eher gespalten, wobei die Spaltung nach der Integration der Ostflüchtlinge nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr in früheren Ausmaßen auftritt. Dennoch kann man den Süden und Westen als tendenziell katholisch bezeichnen (Bistum Passau mit 88,9 % Katholikenanteil), während die ehemaligen preußischen Gebiete im Norden und Osten eher protestantisch geprägt sind (Erzbistum Hamburg mit 6,8 % Katholiken, aber 46,5 % Protestanten bei der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Landeskirche) und die Einwohner der Neuen Bundesländer zum Großteil keiner Religion angehören (z.B. Bistum Dresden-Meißen mit 3,4 % [14] Katholiken und 21,6 % Protestanten der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens).
Formen und Grad der Teilhabe am kirchlichen Leben
Die Zahl der Besucher der sonntäglichen Messfeier nimmt von Jahr zu Jahr ab und betrug nach Angaben der Deutschen Bischofskonferenz 2010 noch 3,1 Millionen Menschen entsprechend 12,6 % der Kirchenmitglieder[15] gegenüber 6,19 Millionen Besuchern im Jahre 1990 (21,9 % der Kirchenmitglieder 1990).[16] Zum Vergleich: 1,2 Mill. Protestanten (5 % der Kirchenmitglieder) besuchten 2008 den Sonntagsgottesdienst. [17]
Auch in den anderen Bereichen der Grundstrukturen des kirchlichen Lebens gibt es - wie in den Landeskirchen der EKD - rückläufige Zahlen. Die Anzahl der Taufen ist 2010 mit 170.339 Personen auf einem neuen Tiefstand angelangt, 1990 wurden noch 300.000 Personen getauft. Die Zahl der Trauungen verringerte sich auch und betrug 48.524 (1990: 116.000). Bei den katholischen Bestattungen lag die Anzahl im Jahr 2006 bei 252.965 Personen (1990: 298.000).[18]
Seit Jahrzehnten ist in Deutschland die Zahl der Kirchenaustritte aus der römisch-katholischen Kirche deutlich höher als die der Neu- und Wiedereintritte. 2010 erklärten in Folge der in diesem Jahr bekannt gewordenen Missbrauchsfälle 181.193 Menschen ihren Austritt[19], ein Anstieg von 47% verglichen mit dem Jahr 2009.[20] Damit überstieg die Zahl der Austritte zum ersten Mal die der Taufen. Allerdings waren die Kirchenaustritte im Vergleich zur heute etwa gleich großen evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in den letzten Jahrzehnten deutlich niedriger gewesen. So kommt es, dass die in Deutschland zahlenmäßig früher immer die Mehrheit bildende evangelische Kirche (Statistik für Westdeutschland: 1951: 51,1 % Protestanten (EKD) gegenüber 45,5 % Katholiken) trotz des Hinzutretens des (früher) protestantischen Ostdeutschlands (1990), der aber mehrheitlich konfessionlos ist, heute etwas kleiner ist als die römisch-katholische Kirche. [21]
In einer repräsentativen Umfrage des Institut für Demoskopie Allensbach, die im kirchlichen Auftrag im Oktober und November 2009 durchgeführt wurde, bezeichneten sich 17 Prozent der Katholiken als „gläubige Kirchennahe“ (zum Vergleich: 7 % der Protestanten sind sehr gläubig). 37 % der Befragten nannten sich „kritisch kirchenverbunden“ sowie 32 % als „kirchlich distanziert“. Sechs Prozent der Katholiken seien nach eigener Einschätzung nicht religiös, während 3 % sich als „religiös, aber nicht christlich“ und 5 % als „glaubensunsicher“ bezeichnen. Zugleich zeigte sich eine große Unzufriedenheit mit bestimmten Lehrmeinungen. Danach gefragt, bei welchen Themen sie mit der offiziellen Haltung der römisch-katholischen Kirche weitgehend einverstanden waren, befürworteten nur 13% der Katholiken die kirchliche Sexualmoral. Mit dem Verbot der Empfängnisverhütung zeigten sich nur 9% zufrieden, die kirchliche Position zur Homosexualität teilten 17% der Katholiken. Mit dem Zölibat waren 13% einverstanden, mit der Rolle von Frauen in der römisch-katholischen Kirche 19%. Höhere Zustimmungswerte gab es für das karitativen Engagement (86%), das Einsetzen für Frieden (77%) und Menschenrechte (68%), humane Arbeitsbedingungen (65%) sowie der Haltung zur Erziehung und Wertevermittlung (54%).[22] In der Statistik der Gottesdienstbesucher bildet das Bistum Hildesheim (hier wiederum das Dekanat Verden) unter den deutschen Diözesen das Schlusslicht (elf Prozent).
Geographische Gliederung
Die römisch-katholische Kirche besteht in Deutschland aus sieben Kirchenprovinzen mit insgesamt 27 Diözesen.
Das älteste deutsche Bistum ist das Bistum Trier, das bereits im 3. Jahrhundert begründet wurde. Bedeutend unter den Bistümern sind die Erzbistümer Köln und München-Freising, deren Erzbischöfen traditionell der Titel eines Kardinals verliehen wird und welche als Metropoliten (nicht nur) des größten Teils des Rheinlandes bzw. als geborener Vorsitzender der Freisinger Bischofskonferenz eine Vorrangstellung in traditionell katholischen Regionen genießen. Seit dem 12. Jahrhundert führt die Stadt Köln sogar die Bezeichnung „Sancta“ im Stadtnamen: „Sancta Colonia Dei Gratia Romanae Ecclesiae Fidelis Filia“ – „Heiliges Köln von Gottes Gnaden, der römischen Kirche getreue Tochter“, heute noch im Volksmund „et Hillije Kölle“ genannt.[23] Bedeutend ist auch das Hauptstadtbistum Berlin, welches seit 1958 gleichfalls zu einem Kardinalssitz geworden ist. Das Bistum Mainz hat das alte Vorrecht, sich „Heiliger Stuhl von Mainz“ zu nennen,[24] was keinem anderen Bistum der Welt außer Rom zukommt.
Überblick über die Kirchenprovinzen in Deutschland
Nummer Metropolie Errichtung Metropolitanerzbischof Suffraganbistümer Suffraganbischöfe Lage der Metropolie in Deutschland 1 Bamberg 1818 Ludwig Schick Eichstätt
Würzburg
SpeyerGregor Maria Hanke OSB
Friedhelm Hofmann
Karl-Heinz Wiesemann2 Berlin 1994 Rainer Maria Woelki Dresden-Meißen
GörlitzJoachim Reinelt
Wolfgang Ipolt3 Freiburg 1827 Robert Zollitsch Mainz
Rottenburg-StuttgartKarl Kardinal Lehmann
Gebhard Fürst4 Hamburg 1995 Werner Thissen Hildesheim
OsnabrückNorbert Trelle
Franz-Josef Bode5 Köln 795 Joachim Kardinal Meisner Aachen
Essen
Limburg
Münster
TrierHeinrich Mussinghoff
Franz-Josef Overbeck
Franz-Peter Tebartz van Elst
Felix Genn
Stephan Ackermann6 München-Freising 1817
/
1821Reinhard Kardinal Marx Augsburg
Regensburg
PassauKonrad Zdarsa
Gerhard Ludwig Müller
Wilhelm Schraml7 Paderborn 1930 Hans-Josef Becker Erfurt
Fulda
MagdeburgJoachim Wanke
Heinz-Josef Algermissen
Gerhard FeigeÜberblick über die Diözesen in Deutschland
Geschichte
Bis zur Reformation
Die Geschichte der katholischen Kirche in Deutschland beginnt bereits in römischer Zeit. Das erste bekannte Bistum im 3. Jahrhundert war Trier. Kurz danach wurden weitere Bistümer wie Köln, um 300, oder im 4. Jahrhundert Mainz, begründet. Mit dem Ende des Römischen Reiches kam es jedoch zu einem Stillstand der Mission, die auch nicht durch einige iro-schottische Missionsversuche wieder belebt wurden. Erst mit Bonifatius kam es wieder zu Bewegungen in der Kirche Deutschlands. Neben einer Straffung der Moral und einer Ordnung der bereits vorhandenen Kirche kam es nun zu neuen Missionen mit Bistumsgründungen. Als erste Kirchenprovinzen wurden Mainz, Köln und Trier errichtet. Doch auch in den folgenden Jahrhunderten wurde die Macht der Bischöfe durch zahlreiche mächtige Klöster durchlöchert. Mit dem ausgehenden 10. Jahrhundert begann die Osterweiterung des Reiches. Auch sie führte zu neuen Missionen und Bistumsgründungen, so dass man die Grundstruktur der Katholischen Kirche in Deutschland mit dem frühen 12. Jahrhundert als abgeschlossen betrachten kann. Eine Besonderheit bilden hierbei die zumeist großflächigen Diözesen, welche in ihrer Größe nicht mit italienischen oder französischen Bistümern zu vergleichen sind. Primas Germaniae – schon damals in Deutschland ein reiner Ehrentitel - wurde der Erzbischof von Magdeburg.
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Lebus (ab 1424, zuvor Gnesen unterstellt)
Reformation/Gegenreformation
Zu weiteren Veränderungen innerhalb der deutschen Kirche kam es erst mit der Reformation. Hierbei gab es unter den Gläubigen, wie auch der Kirchenleitung, oftmals Verwirrung. War doch gar nicht klar, welcher Konfession man nun angehörte. So heißt es von einem Pfarrer, dass er verheiratet sei und den Laienkelch reiche, aber gut katholisch sei. Die katholische Gegenreformation führte zu einem neuen Bemühen um die Seelsorge und damit verbunden ein Heben der Bildung des einfachen Klerus. Neue Orden widmeten sich nun dem Schulwesen und der Krankenpflege und eine neue Volksfrömmigkeit erwuchs. Gleichzeitig gingen zahlreiche Bistümer unter, deren Gebiete erst reformiert und dann säkularisiert wurden. Andere wiederum schieden durch den „Besitzwechsel“ aus und fielen an Frankreich oder Polen. Es entstanden aber auch neue, so wie in den heutigen Niederlanden und Belgien. Für das untergegangene Erzbistum Magdeburg wurde nun der Erzbischof von Salzburg zum Primas Germaniae.
Aus protestantischer Sicht ist die Reformation ein Prozess der Teilung der katholischen (d.h. „allgemeinen“) Kirche gewesen, in dessen Folge die eine Kirche in mehreren Teilen weiterbesteht. In den Teilen Deutschlands, die sich der Reformation anschlossen, entstanden so Landeskirchen unter der Leitung des jeweiligen Landesherren, statt des Papstes. Da sich - zumindest in Deutschland - die Bischöfe nicht der Reformation anschlossen, kann man aus katholischer Sicht und auch in organisatorischer Hinsicht durchaus von einer Abspaltung sprechen. Die meisten Kirchen der Reformation verstehen sich theologisch aber auch weiterhin als Teil der katholischen (also: „allgemeinen“) Kirche.
Bistumsmäßig gingen die ganze Kirchenprovinz Bremen-Hamburg sowie die Mainzer Suffragane Halberstadt und Verden verloren. Der vormalige Kölner Suffragan Utrecht wurde zum Erzbistum erhoben und war mit seinen Suffraganen nun ziemlich eindeutig dem belgischen Gebiete zugehörig; dort wurde auch das neue Erzbistum Mecheln errichtet, dem man unter anderem der vormalige Kölner Suffragan Lüttich unterstellte. Wien und Wiener Neustadt wurden exemt.
18. Jahrhundert
Im 18. Jahrhundert zeigten die Bemühungen der Gegenreformation ihre Früchte. Die Lage der Kirche in Deutschland hatte sich stabilisiert und es blühte eine reiche Volksfrömmigkeit. In der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts aber kam es erneut zu Bewegungen, wenn auch zuerst nur klein und unscheinbar. So brachte die Aufklärung ein Erstarken des Nationalkirchengedankens, was zu einem Versuch der Einschränkung der Macht des Papstes über die deutsche Kirche führte.
Von der hierarchischen Struktur her war mittlerweile das Patriarchat von Aquileia aufgehoben worden und das Erzbistum Görz für den österreichischen Teil an seine Stelle getreten. Wien war mit den neugeschaffenen Suffraganen Linz und St. Pölten zum Erzbistum erhoben worden, Breslau, Fulda, Laibach, Passau, und Sitten waren exemt. Sachsen, die Lausitz und Norddeutschland mussten als apostolische Präfektur bzw. Vikariate verwaltet werden (u.a. Apostolisches Vikariat Ober- und Niedersachsen).
Säkularisation und nachfolgende Zeit
Die Säkularisation hatte fast alle Strukturen der Kirche in Deutschland zerstört. Viele Bischofsstühle waren jahrelang vakant, ihre Gebiete fielen an neue Landesherren. Mit diesen wurde im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts neu verhandelt: Päpstliche Zirkumskriptionen mit den einzelnen Ländern, welche auch finanziell für die Bistümer aufkommen mussten, ordneten die Kirche neu (siehe Neuumschreibung der katholischen Diözesen in Deutschland nach dem Wiener Kongress).
Deutsche Bistümer 1825:
- Bamberg mit Eichstätt, Speyer und Würzburg
- Freiburg mit Fulda, Mainz und Rottenburg
- Köln mit Limburg, Münster, Paderborn und Trier
- Erzbischöfliche Personalunion Gnesen-Posen: Bistum Kulm
- München-Freising mit Augsburg, Passau und Regensburg
- Exemte Bistümer: Breslau, Ermland, Hildesheim, Osnabrück, Apostolisches Vikariat Anhalt (1825–1921), Apostolische Präfektur Meißen (genannt Lausitz) (1567–1921), Apostolisches Vikariat der Nordischen Missionen (1667-1868, dann … der Nordischen Missionen Deutschlands 1868–1930), Apostolisches Vikariat der Sächsischen Erblande (1743–1921), Apostolische Präfektur Schleswig-Holstein (1868–1930)[25]
In den folgenden Jahren kam es zu einem Erstarken der Volksfrömmigkeit und des Vereinswesens. Dies hatte auch politische Folgen: So wurde etwa die Zentrumspartei gegründet. Besonders im Bereich des Sozialen, also etwa in der Krankenpflege und der Kindererziehung, kam es zu zahlreichen Neugründungen von Ordensgemeinschaften. Auch der Konflikt mit dem preußischen Staat im Kulturkampf konnte das erstarken des Katholizismus nicht aufhalten. Die Abspaltung der alt-katholischen Kirche führte nur zu einem geringen Verlust von Gläubigen. Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert versöhnten sich Staat und Kirche zunehmend. Dies führte auch zu einer zunehmenden „staatstragenden Einstellung“ der kirchlichen Obrigkeit; so galt der Kölner Erzbischof Felix von Hartmann als ein Anhänger Kaiser Wilhelms II. Erst die Weimarer Republik führte die Katholische Kirche aus ihrem Schattendasein zu einer eigentlichen Emanzipation.
Weimarer Republik und Drittes Reich
1921 wurde in Anlehnung an das alte Bistum Meißen das neue exempte Bistum (Dresden-)Meißen wiedererrichtet. Gemäß dem Preußenkonkordat wurde 1930 die Ostdeutsche Kirchenprovinz errichtet mit dem damals neugegründeten Bistum Berlin (aus der 1821 gegr. Fürstbischöflichen Delegatur für Brandenburg und Pommern des vormaligen Fürstbistums Breslau), dem ostpreußischen bis dahin exempten Bistum Ermland und der neu errichteten Prälatur Schneidemühl unter dem nun zum Erzbistum erhobenen Breslau. Auch Paderborn (vormals zu Köln) wurde Erzbistum, mit den Suffraganen Fulda (vormals zu Freiburg) und Hildesheim (vormals zu Köln). Die Apostolischen Vikariate und die Präfektur werden aufgehoben und den Bistümern zugeteilt.
Ein Konkordat mit dem ganzen Deutschen Reich, um das sich Nuntius Eugenio Pacelli (der spätere Pius XII.) bemüht, kam erst im Jahre 1933 unter der nationalsozialistischen Reichsregierung zustande; die Aussicht darauf spielte wohl auch eine Rolle bei der katholischen Zentrumspartei, dem Ermächtigungsgesetz zuzustimmen. In diesem Vertrag wurde die kirchliche Selbstverwaltung bestätigt, zugleich aber endete der politische Katholizismus.[26] Das Reichskonkordat gilt als „vorkonstitutionelles Recht“ weiter fort und bestimmt somit bis heute das Verhältnis der katholischen Kirche zum Staat.
Im Dritten Reich gelang es daraufhin der katholischen Kirche und auch den meisten katholischen Organisationen, sich der Gleichschaltung zu entziehen. Die zunächst geäußerte Kritik am Nationalsozialismus, die sich bis 1933 unter anderem in einem kirchlichen Verbot, Mitglied der NSDAP zu sein, ausdrückte, wurde nach der Machtergreifung und mehreren kirchenfreundlichen Äußerungen Adolf Hitlers jedoch relativiert, wenn sich auch die Kirche noch mehrfach kritisch zu Wort meldete wie z. B. durch die vom deutschen Erzbischof Michael Kardinal Faulhaber maßgeblich mitvorbereitete päpstliche Enzyklika „Mit brennender Sorge“ oder die Predigten des späteren Kardinals Bischof Graf Galen. So protestierte die Kirche stark gegen die Euthanasie, während sie sich zur Diskriminierung und später Ermordung der Juden nicht öffentlich äußerte. 1942, nachdem der Holocaust bereits begonnen hatte, kam es zu indirekter öffentlicher Kritik von offizieller Seite der Kirche. Dem gegenüber stand das Engagement von Privatpersonen katholischen Glaubens als auch katholischen Klerikern gegen den NS-Staat.
Es zeigte sich, dass Hitler auf das Konkordat nicht viel gab. Die Auflösung katholischer Jugendverbände und die Verfolgung missliebiger Geistlicher mit Hilfe des sogenannten Heimtückegesetzes (vor allem nach dem Erscheinen und Verlesen der Enzyklika Mit brennender Sorge) machten dies deutlich. Zudem wurden nicht wenige katholische Christen vom NS-Regime verfolgt. Die meisten der inhaftierten Geistlichen wurden ins KZ Dachau eingewiesen, wo ein eigener Pfarrerblock eingerichtet wurde.
Doch wurde der Kirche nach dem Krieg auch eine unkritische Haltung zum Nationalsozialismus vorgeworfen, ein Umstand, der von den deutschen Bischöfen bereits im August 1945 in der Anerkennung der Mitschuld an den während des Dritten Reiches begangenen nationalsozialistischen Verbrechen eingestanden wurde.[27] Insbesondere aber nach der Veröffentlichung des literarischen Werkes „Der Stellvertreter“ von Rolf Hochhuth wurden und werden, zunächst dem Papst, aber auch dem deutschen Episkopat, Schweigen und (nach Meinung der Kritiker) verfehlte diplomatische Zurückhaltung vorgeworfen. Allerdings wird immer wieder auch darauf verwiesen, dass die Kirche hinter der diplomatischen Fassade durchaus gegen den Nationalsozialismus arbeitete.
Die Lage im geteilten Deutschland
Mitgliederzahlen in der „alten“ Bundesrepublik Jahr Anteil der
Bevölkerung in %Anzahl in 1000[28] 1965 43,8 25998 1966 43,9 26277 1967 44,0 26352 1968 44,1 26634 1969 44,1 26977 1970 44,6 27195 1975 43,8 27011 1980 43,3 26720 1985 43,3 26713 1989 42,7 26764 1990 42,2 26901 Die Teilung Deutschlands stellte auch die katholische Kirche vor Schwierigkeiten, besonders da die Kirche, bzw ihre Gläubigen in der DDR, dort unter Repressalien litt. Organisatorisch wurden vor allem Provisorien angewandt, man hütete sich, die Bistumsgrenzen an den neuen Staatsgrenzen auszurichten; daran zeigt sich auch, dass die katholische Kirche in Deutschland – bisweilen in Opposition zum Heiligen Stuhl – die Wiedervereinigung favorisierte. Das Erzbistum Paderborn hatte einen „bischöflichen Kommissarius“ in seinem Ostteil in Magdeburg, die Bistümer Fulda und Würzburg einen gemeinsamen Generalvikar in Erfurt (der formelle Verwaltungssitz für die Würzburger war Meiningen). 1972/73 schließlich wurden die Gebiete mit dem Status eines (Erz-)Bischöflichen Amtes versehen und die Prälaten zu Apostolischen Administratoren ernannt, es unterblieb jedoch – außer beim bisherigen Erzbischöflichen Amt Görlitz, bei dem es um die deutsch-polnische, nicht die innerdeutsche Grenze ging – selbst die Erhebung zur Apostolischen Administratur, welche ja immer noch Vorläufigkeit ausdrücken würde.
In einem Gebiet, das von keinen rechtlichen Querelen um die Staatsgrenzen geplagt war, gründete man derweil 1957 ein neues Bistum, das „Ruhrbistum“ Essen als Suffragan von Köln.
Von 1971 bis 1975 fand in Würzburg eine "Gemeinsame Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland", auch Würzburger Synode genannt, mit Kardinal Julius Döpfner als Präsdenten statt. Aufgabe der Synode war, die Verwirklichung der Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils zu fördern.
Nach der Wiedervereinigung
Mitgliederzahlen im wiedervereinigten Deutschland Jahr Anteil der
Bevölkerung in %Anzahl
in 1000[29] [30] [31]Priesteranzahl[32] [33] [34] Anzahl
je Priester1991 35,1 28198 19438 1451 1995 33,9 27215 18663 1458 1997 33,4 27383 17931 1529 2000 32,6 26817 17129 1566 2005 31,4 25905 16190 1600 2006 31,2 25685 15935 1612 2007 31,0 25461 15759 1615 2008 30,7 25177 15527 1621 2009 30,5 24909 15367 1621 2010 30,2 24651 15136 1628 Nach der Wiedervereinigung wurden 1994 die Provisorien aufgehoben, die territoriale Gliederung der deutschen Kirche kann als abgeschlossen betrachtet werden: Im einzelnen wurden die bischöflichen Ämter Erfurt-Meiningen (nun Erfurt) und Magdeburg zu Bistümern erhoben und Paderborn unterstellt, Berlin – dessen Bischöfe schon seit längerem kraft persönlicher Verleihung den Erzbischofstitel getragen hatten – wurde Erzbistum mit dem vormaligen exemten Bistum Meißen (seit 1980 Dresden-Meißen) und der Apostolischen Administratur (nunmehr Bistum) Görlitz als Suffraganen; und schließlich errichtete man aus vorwiegend osnabrückischen Gebieten das Erzbistum Hamburg und unterstellte ihm die Bistümer Osnabrück (vormals zu Köln) und Hildesheim (vormals zu Paderborn).
Im Jahre 1995 erreichte im Rahmen des sogenannten Kirchenvolksbegehrens die kirchenhierarchiekritische Gruppierung „Wir sind Kirche“ in Deutschland nicht ganz eineinhalb Millionen Unterschriften. Seitdem finden sich gelegentlich bei kirchenpolitischen Entscheidungen in den Medien deren Stellungnahmen.
Eine weitere Konfliktsituation waren die Kontroversen mit dem Papst um die kirchliche Schwangerschaftskonfliktberatung. Hierbei wurde, nach absolvierter Beratung, ein Schein ausgestellt, welchen der deutsche Staat als Voraussetzung für eine straffreie Abtreibung akzeptierte. Ohne Beratungsschein kann die jeweilige Abtreibung gar nicht ausgeführt werden. Betonten die deutschen Bischöfe die durch die Beratung geretteten Menschenleben, so verwies der Papst darauf, dass durch den Schein eine formale Beteiligung der deutschen Kirche an der Abtreibung stattfand. Abtreibung hat nach Ansicht des Papstes und der deutschen Bischöfe, den moralischen Rang des Mordes. Nach einem schließlichen ausdrücklichen Verbot stellten die Bischöfe die Beratung, oder genauer das Ausstellen des Scheines, mit vorübergehender Ausnahme des Limburger Bischofs Franz Kamphaus, ein. Katholische Laien reagierten mit der Gründung des Vereines Donum Vitae, welcher laut dem damaligen Nuntius Erzbischof Lajolo in offenem Widerspruch zu den Anweisungen des Papstes handle und das Zeugnis der Katholischen Kirche verdunkle. Ranghohe Mitglieder des Vereins sind zugleich Mitglieder des ZdK.
Aufsehen erregte der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller mit seiner Neuordnung der Laienräte, die er mit den Anforderungen des gültigen Kirchenrechts begründet und die unter anderem vom ZdK schärfstens verurteilt wurde: Sie sei „Rechtsbruch“; das ZdK plante vorübergehend, den neugebildeten Räten die Mitarbeit zu verweigern, Bischof Müller stellte die Zahlungen an das ZdK ein.
Papst Benedikt XVI. besuchte 2006 den Freistaat Bayern. Dieser Besuch wurde zu einem großen katholischen Fest und fand ein großes Medienecho. Eine seiner Aussagen kann als treffende Zustandsbeschreibung der Kirche Deutschlands gewertet werden; er sagte sinngemäß: Die deutschen Katholiken seien eifrige Spender, um soziale Projekte der Kirche in Ländern der Dritten Welt zu unterstützen; schwer aber sei es, von ihnen Geld für die eigentlich primäre kirchliche Aufgabe der Evangelisierung zu bekommen. 2007 steigt die Zahl der Eintritte und Rückkehrer. [35] Die Zahl der Austritte aus der römisch-katholischen Kirche sank von 2003 bis 2006 von rund 130.000 auf 84.000 und stieg danach bis 2010 wieder auf 181.000 an [36].
Im Februar 2010 berichtete Der Spiegel, dass 24 von 27 befragten Bistümern angaben, dass seit 1995 insgesamt mindestens 94 Verdachtsfälle von Missbrauch durch Kleriker und Laien in katholischen Einrichtungen bekannt geworden seien, in 30 Fällen kam es zu Verurteilungen. Der Öffentlichkeit wurden in kurzer Zeit eine Reihe weitere Fälle, zumeist aus den zurückliegenden Jahrzehnten bekannt, aktuell wurde aber auch der Pflichtzölibat in Frage gestellt (siehe auch: Sexueller Missbrauch in der römisch-katholischen Kirche).
Kirchensteuer
Die katholische Kirche besitzt in Deutschland den Rechtsstatus einer Körperschaft des öffentlichen Rechts. Sie ist damit berechtigt, Kirchensteuer zu erheben. Von dieser Berechtigung machen alle 27 Diözesen Gebrauch. Die Einnahmen aus der Kirchensteuer machen laut Deutscher Bischofskonferenz den Großteil der diözesanen Finanzhaushalte in Deutschland aus.[37]
Kirchenbauten
2006 gab es in Deutschland 24.500 katholische Kirchen.
Siehe auch Liste bekannter Kirchengebäude
Literatur
- Matthias Drobinski: Oh Gott, die Kirche. Versuch über das katholische Deutschland, Düsseldorf: Patmos, aktualisierte Neuauflage 2008, ISBN 3491725321
- Geschichte des kirchlichen Lebens in den deutschsprachigen Ländern seit dem Ende des 18. Jahrhunderts, hrsg. von Erwin Gatz, 8 Bände, Freiburg im Breisgau [u.a.]: Herder, 1991-2008
- Ehrenfried Schulz: Missionarisch Kirche sein in der Welt von heute. In: Ulrich Babinsky (Hrsg.): Eine lebendige Pfarrgemeinde. Herbert Utz, München 2008, ISBN 978-3-8316-0839-3, S. 79-121.
- Zwangsarbeit und katholische Kirche 1939 - 1945: Geschichte und Erinnerung, Entschädigung und Versöhnung; eine Dokumentation, hrsg. im Auftr. der Deutschen Bischofskonferenz von Karl-Joseph Hummel und Christoph Kösters, Paderborn [u.a.]: Schöningh, 2008
Weblinks
- Die „Deutsche Bischofskonferenz“ im Internet
- Nachrichten aus dem katholischen Deutschland
- Portal der katholischen Kirche in Deutschland
- Links zum Thema Katholische Kirche in Deutschland im Open Directory Project
Einzelnachweise
- ↑ Deutsche Bischofskonfernez 2010. Website der Deutschen Bischofskonferenz. Abgerufen am 29. Juli 2011.
- ↑ http://visnews-en.blogspot.com/2011/09/statistics-for-catholic-church-in.html
- ↑ Der Verband der Diözesen Deutschlands (VDD). Website der Deutschen Bischofskonferenz. Abgerufen am 27. Juni 2011.
- ↑ Vorsitzender der DBK. Website der Deutschen Bischofskonferenz. Abgerufen am 21. Juni 2011.
- ↑ http://www.dbk-shop.de/media/files_public/gtjxfegyp/DBK_5249.pdf
- ↑ Deutsche Bischofskonfernez 2010. Website der Deutschen Bischofskonferenz. Abgerufen am 29. Juli 2011.
- ↑ Allein das Erzbistum Köln beziffert die Zahl der Ehrenamtlichen auf 200.000, [1].
- ↑ http://www.orden.de/index.php?rubrik=3&seite=t1s&e2id=71
- ↑ http://www.orden.de/index.php?rubrik=3&seite=t1s&e2id=73
- ↑ a b Frauenorden in Deutschland. Zahlen und Fakten abgerufen am 4. Januar 2010
- ↑ http://www.orden.de/index.php?rubrik=3&seite=t1s&e2id=71
- ↑ http://www.opusdei.de/art.php?p=14232
- ↑ a b Orden in Deutschland. Zahlen und Fakten abgerufen am 6. September 2011
- ↑ Bevölkerung und Katholiken nach Diözesen 2005
- ↑ Deutsche Bischofskonfernez 2010. Website der Deutschen Bischofskonferenz. Abgerufen am 29. Juli 2011.
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- ↑ Kirchliche Statistik Eintritte Wiederaufnahmen Austritte 1950 2008
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- ↑ Die Welt: Die Deutschen entdecken ihren Glauben wieder 8. April 2007
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