Mai 2004

Mai 2004
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Tagesgeschehen

Samstag, 1. Mai

Die nunmehr 25 Mitgliedsstaaten der EU

Sonntag, 2. Mai

Montag, 3. Mai

Dienstag, 4. Mai

Mittwoch, 5. Mai

  • Klagenfurt/Österreich. In Briefen an einige Kärntner offeriert das Nauru College den Verkauf von Doktor und anderen akademischen Graden gegen eine vierstellige Spende. Der Kauf ist erlaubt, deren Benutzung aber verboten. Das Nauru College selbst dementierte, der Verfasser dieser Briefe gewesen zu sein, obwohl es wie auch andere nauruische Institutionen in Finanznöten steckt.
  • Weyhe/Niedersachsen. Drei Kinder sind beim Spielen auf den Bahngleisen von einem Güterzug überrollt worden. Die Vierjährigen, darunter ein Zwillingspaar, waren sofort tot. Die Kinder waren nach Angaben der Polizei in der Nähe eines Spielplatzes auf den Bahndamm geklettert. Der Zugführer konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen. Die Polizei untersucht zurzeit, wie es zu dem Unglück kommen konnte.
  • Kalifornien/USA. Im Südwesten von Kalifornien wüten wieder Waldbrände. Für diese Jahreszeit sind solche großen Feuer ungewöhnlich. Die Forstverwaltung befürchtet, dass es dieses Jahr wieder eine schlimme Waldbrandsaison wird.
  • Washington (D.C.)/USA. Zum ersten Mal entschuldigte sich US Präsident George W. Bush im arabischen Fernsehen für die Misshandlungen irakischer Gefangener durch amerikanische Soldaten. Zuvor hatte schon Sicherheitsberaterin Rice ihr tiefstes Bedauern über die Vorfälle ausgesprochen. Bisher sind 25 irakische Gefangene in US amerikanischen Gefängnissen gestorben. Täglich werden neue Vorfälle bekannt, die den öffentlichen Druck auf die Regierung steigen lässt. Verteidigungsminister Donald Rumsfeld soll seit Monaten von den Misshandlungen gewusst haben. Rumsfeld dagegen stritt die Vorwürfe jedoch ab.
  • Athen/Griechenland. Vor einer Polizeistation im Süden von Athen sind am Mittwochmorgen zwei Sprengsätze in fünfminütigem Abstand explodiert, eine dritte Explosion folgte 30 Minuten später. Eine griechische Anti-Terror-Einheit entschärfte in der Nacht eine vierte Bombe. Es entstand erheblicher Sachschaden, ein Polizist wurde leicht verletzt. Hinweise auf die Täter gibt es bisher noch nicht. Ob ein Zusammenhang zu den in genau 100 Tagen beginnenden Olympischen Sommerspielen in Athen besteht, ist noch unklar.
  • Batumi/Georgien. Den zweiten Tag ohne Unterbrechungen halten Massenproteste in der georgischen Provinz Adscharien an. Tausende fordern den Rücktritt des Diktators Aslan Abaschidse. Sie wünschen sich, dass in der Provinz so wie im georgische Zentralstaat die Demokratie Einzug hält. Abaschidse tritt am Tag darauf zurück.
  • Kiel/Deutschland. Am frühen Morgen ist ein Anschlag auf einen Regionalzug in Kiel verübt worden. Unbekannte schleuderten einen mit Ziegelsteinen gefüllten Sack gegen die Windschutzscheibe des Triebwagens. Der Zug der Nord-Ostsee-Bahn wurde bei dem Vorfall im Kieler Stadtteil Mettenhof beschädigt, der Fahrer erlitt Schnittwunden und einen Schock. Fahrgäste wurden nicht verletzt.

Donnerstag, 6. Mai

  • Saporoschje/Ukraine. In einem Arsenal von Artilleriegeschossen und Panzerabwehrraketen auf der Armeebasis der Ukrainischen Armee, in der Stadt Novobogdanovka, der östlichen Region Saporischschja der Ukraine ist ein Feuer ausgebrochen das um 10 Uhr GMT eine Kettenexplosion ausgelöst hat. Mehrere Gebäude der Basis wurden zerstört und ein Teil der Stadt ausradiert. Mehrere Personen wurden bei Waffendepotexplosionen in der Stadt Melitopol (ungefähr 600 km südöstlich der ukrainischen Hauptstadt Kiew) verletzt, wo der Notstand ausgerufen wurde. Die Gasversorgung der Stadt wurde eingestellt. 10.000 Menschen in benachbarten Städten werden evakuiert. Feuerwehren können wegen der Explosionen nicht eingesetzt werden. Die von den Explosionen betroffene Region wird sich bis zu 70 km vom Depot erstrecken. Ein Kernkraftwerk liegt nur 40 km entfernt. Die Basis beherbergt auch etliche Uragan (Hurrikan) und Smertsch (Tornado) Geschosswerfer. Der Bahnverkehr in der Region wurde eingestellt. Die betroffene Bahnlinie verbindet die Krim mit Moskau.
  • Nadschaf/Irak. Nach eigenen Angaben töteten US-Soldaten 41 irakische Rebellen. Zuvor war in der Stadt Nadschaf eine Polizeistation von den Rebellen besetzt worden.
  • Warschau/Polen. Bush verliert Rückhalt. Mit Berufung auf Regierungskreise veröffentlichten polnische Medien Berichte über die Absicht des neuen Ministerpräsident Marek Belka, die ca. 2.500 polnischen Soldaten aus dem Irak abzuziehen.
  • Lima/Peru. In Peru sind mehr als 200 inhaftierte Guerilleros des Leuchtenden Pfades, unter ihnen ihr Anführer Abimael Guzmán, aus Protest gegen ihre Haftbedingungen in den Hungerstreik getreten.

Freitag, 7. Mai

  • Hannover/Deutschland. Der mutmaßliche Programmierer des Computerwurms Sasser wurde in Rotenburg (Wümme) festgenommen. Es handelt sich um einen 18-jährigen Schüler.
  • Berlin/Deutschland. Der Deutsche Bundestag hat mit den Stimmen der rot-grünen Koalition die Ausbildungsabgabe beschlossen. Für das Gesetz votierten 300 Abgeordnete, 284 stimmten mit „nein“. Die Regelung gilt für Betriebe ab 10 Beschäftigte, deren Ausbildungsquote niedriger als 7% ist. Das Gesetz ist im Bundesrat nicht zustimmungspflichtig. Sollten allerdings auch SPD-regierte Länder gegen die Ausbildungsplatzabgabe stimmen, dann könnte das Gesetz mit einer 2/3-Mehrheit im Bundesrat doch noch scheitern.
  • Saporoschje/Ukraine. Nach dem Brand und den Explosionen im Waffendepot (siehe Meldung vom Vortag) sind behelfsmäßig Krankenhäuser für Tausende von Patienten errichtet worden. Außerdem stehen fünfzig Teams für medizinische Nothilfe in Alarmbereitschaft. Die Bevölkerung von Melitopol wurde aufgefordert, sich im Erdgeschoss oder besser noch im Keller aufzuhalten. Der Bahnverkehr wurde umgeleitet. Die Bahnfahrt von Moskau zur Krim dauert jetzt acht Stunden länger als bisher. Der ukrainische Verteidigungsminister Jewgenij Marchuk hat sich mittlerweile bei den Menschen der Region entschuldigt. Er beklagte, dass die Munitionsdepots der Armee 20-30 Prozent mehr Waffen enthielten als zulässig. Es handele sich dabei um in der Ukraine verbliebene Waffen der Sowjetarmee. Die Belegschaft der sechs VVER-1000 Atomreaktoren wurden in Alarmbereitschaft versetzt.
  • Washington (D.C.)/USA. Bei einer Befragung vor dem Streitkräfteausschuss des US-Senats übernahm Verteidigungsminister Donald Rumsfeld die politische Verantwortung für die Misshandlungen amerikanischer Militärs an irakischen Gefangenen im Bagdader Gefängnis Abu-Ghraib und entschuldigte sich offiziell für den Vorfall. Er räumte ein, dass es weit mehr Vorfälle dieser Art gebe, als der Öffentlichkeit bisher bekannt seien. Zugleich wurden Rücktrittsforderungen aus den Reihen der Senatoren laut. Demonstranten, die schließlich von Wachbeamten des Saales verwiesen wurden, bezeichneten Rumsfeld als Kriegsverbrecher. Amnesty International nannte die Bezeichnung Misshandlung eine Verharmlosung und sprach von Folter.
  • Kathmandu/Nepal. Der nepalesische Ministerpräsident Surya Bahadur Thapa tritt nach Protesten der Opposition zurück; sein Nachfolger wird Sher Bahadur Deuba.
  • Ankara/Türkei. In der Türkei werden eine Reihe von Verfassungsänderungen beschlossen, um entsprechenden Forderungen der EU im Rahmen der Beitrittsverhandlungen nachzukommen.
  • Moskau/Russland. Nach seiner Wiederwahl im März wird Wladimir Putin für seine zweite Amtszeit als Staatspräsident der Russischen Föderation vereidigt.

Samstag, 8. Mai

Sonntag, 9. Mai

Montag, 10. Mai

Dienstag, 11. Mai

  • Bagdad/Irak. Im Internet wurde ein Video veröffentlicht, auf dem der US-Amerikaner Nicholas Berg von vermummten Islamisten vor laufender Kamera geköpft wird. Laut der Täter handelt es sich dabei um Vergeltung für die Folterungen irakischer Häftlinge durch die US-Truppen.
  • Die Allianz des DaimlerChrysler-Konzerns mit dem Automobilhersteller Hyundai ist endgültig geplatzt.

Mittwoch, 12. Mai

Donnerstag, 13. Mai

Freitag, 14. Mai

  • Kopenhagen/Dänemark. Bei der Königlichen Hochzeit in Dänemark geben sich Kronprinz Frederik und die ehemalige australisch-britische Staatsbürgerin Mary Donaldson um 16 Uhr das Ja-Wort. Das kleine Land steht Kopf. Die Dänin Mary gibt ihren Nachnamen auf und wird die erste gebürtige Australierin in der Geschichte sein, die den Titel Kronprinzessin, und später Königin, tragen wird.
  • Köln/Deutschland. Wegen eines Kabelbrandes im zweiten Untergeschoss der Kölner Hauptbahnhofes musste am Nachmittag der Bahnhof für über eine Stunde evakuiert werden.
  • Warschau/Polen. Der polnische Ministerpräsident Marek Belka tritt nach nur 13 Tagen von seinem Amt zurück. Dem Rücktritt vorausgegangen war eine Niederlage bei einer Vertrauensabstimmung im Sejm. Da Staatspräsident Aleksander Kwaśniewski den Rücktritt Belkas ablehnt, amtiert dieser weiter (bis Oktober).
  • Russland. Gegen den ehemaligen Chef des Ölkonzerns Jukos, Michail Chodorkowski, wird Anklage erhoben.
  • Ukraine. Der ehemalige Frankfurter Oberbürgermeister Rudi Arndt stirbt auf einer Schiffsreise bei Kiew.

Samstag, 15. Mai

  • Zürich/Schweiz. Der Fußball-Weltverband FIFA beschließt, dass die Fußball-WM 2010 in Südafrika stattfinden wird. Südafrika setzte sich gegen die Bewerber Marokko, Libyen und Ägypten durch, wobei den letzten beiden nur Außenseiterchancen eingeräumt wurden.
  • Moskau/Russland. Ein rollender Tupolew-Jet hat auf dem Moskauer Flughafen einen Zubringerbus mit dem Flügel gestreift. Daraufhin spritzte Kerosin aus der Maschine und traf mehrere Passagiere. Neun Menschen wurden bei dem Unfall leicht verletzt. Das Flugzeug vom Typ Tu-154 war auf dem Rollfeld des Inlandsflughafens Scheremetjewo-1 vor dem Start nach Sankt Petersburg mit dem Bus kollidiert. Nach ersten Erkenntnissen hatte der Busfahrer gegen die Verkehrsregeln verstoßen.
  • Tschaschinsk/Russland. Ein Waldbrand hat ein Bergdorf im Ural zerstört. 400 Häuser brannte das Feuer nieder. Insgesamt kamen sieben Menschen ums Leben, mehr als 600 konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Das Feuer ist am Freitag in der Nähe des Dorfes Tschaschinsk in der Oblast Kurgan ausgebrochen. Es griff rasch um sich und zerstörte das Dorf rund 1700 Kilometer östlich von Moskau. Um den Waldbrand zu bekämpfen setzt die Feuerwehr Löschflugzeuge und Hubschrauber ein.

Sonntag, 16. Mai

Montag, 17. Mai

  • San Pedro Sula/Honduras. Ein technischer Defekt hat in der völlig überfüllten Haftanstalt der Stadt eine tödliche Katastrophe ausgelöst. Es ist der zweite große Gefängnisbrand in Honduras in nur einem Jahr. Die Gefangenen wurden von den Flammen im Schlaf überrascht. Ein Kurzschluss in der überhitzten Klimaanlage hatte am frühen Montagmorgen den Großbrand ausgelöst. Die Feuerwehr konnte das Feuer jedoch schnell unter Kontrolle bringen. 102 Menschen starben, 24 Menschen wurden gerettet, 56 blieben unverletzt.
  • Bagdad/Irak. Der Präsident des provisorischen irakischen Regierungsrates, Essedin Salim, ist zusammen mit mindestens neun weiteren Personen, darunter sein Stellvertreter, einem Selbstmordanschlag in der Nähe des US-amerikanischen Militärhauptquartiers im Irak zum Opfer gefallen.
  • Die Stockholmer Konvention tritt in Kraft

Dienstag, 18. Mai

Mittwoch, 19. Mai

Donnerstag, 20. Mai

  • Gunter/Texas (USA). Bei der Kollision zweier Güterzüge sind im US-Bundesstaat Texas ein Mann getötet und mehrere Menschen verletzt worden. Die beiden Güterzüge prallten frontal nahe der nordtexanischen Ortschaft Gunter aufeinander und falteten sich wie Ziehharmonikas. Dabei wurde ein Lokführer getötet, vier weitere Menschen verletzt. Etwa 20 Waggons entgleisten, eine der Lokomotiven ging in Flammen auf. Wie es zu dem Unglück kommen konnte, ist noch nicht bekannt. Die Züge, einer davon mit Steinen beladen, waren auf einer eingleisigen Strecke unterwegs. Beide gehören der Bahngesellschaft Burlington Northern Santa Fe Railway.
  • Paris/Frankreich. Aus einer Museumswerkstatt ist offenbar ein Gemälde von Pablo Picasso gestohlen worden. Das Gemälde „Nature Morte a la Charlotte“ wird auf einen Wert von 2,5 Millionen Euro beziffert. Das Stillleben sei zuletzt am 12. Januar gesehen worden, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Erst am Freitag wurde das Verschwinden des Ölbildes bemerkt. Das 54 mal 65 Zentimeter große Gemälde aus dem Jahr 1924 gehört einem Museum in Nancy.
  • New York City/USA. 14 der 15 derzeitigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates haben einer UN-Resolution zugestimmt, die das Vorgehen der israelischen Armee im Gazastreifen gegen Zivilisten verurteilt. Durch die Stimmenthaltung der USA konnte die Resolution verabschiedet werden. In den letzten Jahren hatte die USA bei Resolutionsentwürfen gegen Israel generell ein Veto eingelegt. Die israelische Armee setzt unterdessen ihre Angriffe unvermindert fort.
  • Aachen/Deutschland. EU-Parlamentspräsident Pat Cox, ist mit dem Internationalen Karlspreis ausgezeichnet worden. Begründet wurde dies mit seinen Verdiensten um die Erweiterung der Europäischen Union; er sei „Europäer aus Leidenschaft“.
  • Paris/Frankreich. Anlässlich des 100. Geburtstags der FIFA, der am Freitag, dem 21. Mai stattfindet, wurden heute Franz Beckenbauer und Günter Netzer mit dem Verdienstorden der Organisation ausgezeichnet.
  • Malawi. Bei den Präsidentschaftswahlen im afrikanischen Malawi setzt sich Bingu wa Mutharika durch, der Nachfolger von Bakili Muluzi wird.

Freitag, 21. Mai

Samstag, 22. Mai

Sonntag, 23. Mai

Horst Köhler

Montag, 24. Mai

  • Seit 11 Uhr kann in den Gebieten Köln/Bonn, Hannover/Braunschweig sowie Bremen/Unterweser Fernsehen terrestrisch nur noch über digitales Antennenfernsehen (DVB-T) empfangen werden. Damit geht in diesen Gebieten eine über 50-jährige Ära des analogen terrestrischen Fernsehempfangs zu Ende.
  • Linus Torvalds will die Dokumentation eingereichter Kernel-Patches für Linux verbessern, um die Herkunft künftiger Modifikationen lückenlos nachweisen zu können.
  • Innenminister Otto Schily bereitet ein Abkommen mit Afghanistan über die Rückkehr von 16.000 der in der BRD lebenden ca. 80.000 Afghanen vor. Man bevorzuge weiterhin den Weg der freiwilligen Rückkehr, werde gegebenenfalls aber auch zwangsweise Abschiebungen unterstützen.
  • Die Böhsen Onkelz geben nach 24 Jahren Bandgeschichte ihre Auflösung bekannt. Das neue und letzte Studio-Album der Onkelz trägt den inhaltsschweren Titel „Adios“.

Dienstag, 25. Mai

Mittwoch, 26. Mai

Donnerstag, 27. Mai

  • Berlin/Deutschland. Ab dem Beginn des Jahres 2005 werden nach der Einigung von Regierung und Opposition bei neu abgeschlossenen Kapitallebensversicherungen die Erträge künftig dann nur zur Hälfte besteuert werden, wenn die Laufzeit des Vertrages mindestens zwölf Jahre beträgt und die Auszahlung erst nach dem Ende des sechzigsten Lebensjahres erfolgt. Sonst unterliegen die Erträge der Steuer im vollen Umfang.

Freitag, 28. Mai

Samstag, 29. Mai

Sonntag, 30. Mai

Montag, 31. Mai


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